Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Ort, an dem sich der Schöpfer offenbart

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man an sich die Wünsche der Anderen anschließen, um ein allgemeines Gebet zu erreichen?

Meine Antwort: Man muss verstehen, dass alle Korrekturen innerhalb unseres allgemeinen Gebietes geschehen, das als der „Ort“ bezeichnet wird.

Und wenn meine Gedanken sich irgendwo außerhalb dieses Gemeinplatzes befinden, dann befinde ich mich außerhalb Malchut der Welt Azilut, außerhalb Malchut der Welt der Unendlichkeit, außerhalb der Gruppe, außerhalb jenes „Ortes“, wo sich der Schöpfer öffnet  (den Schöpfer bezeichnet man auch als den „Ort“) – das heißt außerhalb der Realität.

Denn der Ort Seiner Offenbarung ist die einzige Realität. Und diese Welt, worin der Schöpfer vor uns verborgen ist, existiert in Wirklichkeit nicht. Die ganze spirituelle Realität wird innerhalb unseres allgemeinen Kli – Gefäßes – Wunsches geöffnet.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar ha-Kawanot“, 08.12.2010
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Der Motor des inneren Brennens

Eine Frage, die ich erhielt: Die Korrektur in uns und das Streben dazu stammen von uns. Heute verbringen wir den Tag der Einheit, und am 28. Januar 2011 werden die Kongresse in Berlin und in San Francisco stattfinden. Wozu verpflichten sie uns?

Meine Antwort: Wir müssen offenbaren, dass wir die Zahnräder sind, die im einheitlichen Mechanismus unter dem Titel „Die Weltweite Bewegung Bnej Baruch“ verbunden sind, und dass wir in die Kupplung mit der ganzen Welt treten.

Stellen Sie sich vor, wie mächtig unser Motor sein soll muss, damit alle zusammen in eine Richtung, in einer Absicht, mit dem einheitlichen Luftzug, voranschreiten, damit wir die ganze Welt an „den drehenden Motor“, an die Bewegung zur Einheit anschließen können.

Die Kraft soll muss so stark sein, dass die zusätzliche Belastung uns nicht aufhalten kann. Wir sollen eben danach streben.

Auszug aus einem Unterricht nach dem Artikel „Frieden in der Welt“, 26.12.2010

Es gibt nichts Einfacheres !

Eine Frage die ich erhielt : Wenn es den Seelen gelingt sich zu verbinden, dann wird innerhalb dieser Verbindung der Schöpfer offenbart. Wer schafft denn diese Verbindung – wir oder das Licht ?

Meine Antwort : Wir schaffen niemals etwas. Alles macht das Licht. Es hat die Wünsche/Kelim zerbrochen, und es korrigiert sie.

Wir sollten unsere Bereitschaft zeigen, das MAN erheben und darum bitten dass das Licht die Verbindung zwischen uns offenbart, anfüllt und korrigiert. Alles wird nur vom Licht getan.

Ausser dieser Bitte brauchen wir nichts. Es ist wie mit einem kleinen Kind, welches ständig schreit und nur fordert. Darin besteht unsere ganze Arbeit. Es gibt nichts Einfacheres : fordere, bitte, schreie ! Verpflichte das Licht ! Es heisst : „Meine Söhne haben mich besiegt“.

Wir üben Druck aus, auf Ihn, wir fordern von Ihm. So arbeitet das gesamte Höhere System – es wartet auf die Bitte von unten, das ist das ganze Streben von Bina ( der Höheren Mutter) – die Seelen „zu füttern“, mit ihrem Licht zu erfüllen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.12.2010

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Ein unzertrennliches Paar – das Licht und der Wunsch

Der Schöpfer hat etwas ganz Neues erschaffen, „aus dem Nichts“ (jesch mi-ain), d.h. den „Wunsch“. Folglich wissen wir nicht genau, was das ist, ob es die Empfindung irgendwelchen Mangels, oder das Bedürfnis ist? Und da der Schöpfer diesen Wunsch geschaffen hat, so ist er offensichtlich ein Bedürfnis, Ihn zu empfinden.

Und Seine Empfindung ruft in uns den Genuss hervor, worüber die Erinnerung bleibt, wonach der Wunsch schon selbst beginnt, danach zu streben.

So beginnt er sich selbst zu verstehen und sieht, wonach man zu strebt hat, was man zu wünschen hat – so fängt die Entwicklung des Wunsches aus diesem ersten Anfangsbedürfnis an, das vom Schöpfer geschaffen ist.

Das Geschöpf stellt eine ganz besondere Handlung dar, die nur der Schöpfer, nur die Kraft des Höheren Lichtes erfüllen konnte. Und der ganze nachfolgende Prozess stellt schon die Entwicklung dieses Geschöpfs bei der Wechselwirkung seiner zwei Teilnehmer dar: des Wunsches und des Lichtes, und darin entsteht nichts Neues.

Das Neue ist nur in diesem Punkt „der aus dem nichts“ („jesch mi-ain“) entstanden ist und das Geschöpf (Niwra) heißt, das vom Wort „Bar“ (außerhalb dem Schöpfer) kommt.

Alles, was wir hier, in dieser Welt und in den Höheren, Spirituellen Welten sehen, ist eine Arbeit desselben Wunsches, zu genießen.

Einerseits, wissen wir, dass die ganze Arbeit das Licht macht. Andererseits, ist gesagt, dass im Licht keine Veränderungen geschehen – es ändert sich nur der Wunsch, zu genießen.

Und hier muss man folgendes deutlich abgrenzen:

1. Die Veränderungen sind nur innerhalb des Wunsches, zu genießen möglich.

2. Die Handlung kann nur das Licht erfüllen.

Deshalb ist es eine gegenseitige Arbeit – der Wunsch gegen das Licht, wobei der Wunsch von Ihm bestimmte Handlungen fordern soll. Solange das Licht einwirken wird ,wird sich der Wunsch verändern, und solange der Wunsch nicht wollen wird, sich zu verändern , wird das Licht auf ihn nicht einwirken. Auf diese Weise arbeiten sie zusammen als Paar.

Durch die Verbindung zwischen dem Wunsch und dem Licht, klären sich alle Veränderungen und Beziehungen, welche es unter den Geschöpfen und dem Schöpfer, in den Höheren Welten und in dieser Welt gibt.

Uns scheint es so zu sein, dass wir uns aneinander wenden, aber jeder von uns ist doch ein Wunsch, zu genießen, der sich an den Schöpfer wendet. Er versteckt sich vor uns, wodurch wir allerlei Geschöpfe, Eigenschaften, Quellen des Leidens und des Genusses fühlen. Aber eigentlich, außer dem Menschen – gibt es nur den Schöpfer.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Freiheit des Willens“, 24.12.2010

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Meine Kerze

Wenn wir uns von außen, außerhalb der Grenzen dieser Welt anschauen würden, dann könnten wir sehen, dass „das Leben“ darin nicht das wahre Leben ist. Wir sind vom wahrhaften Begriff des Lebens vollständig getrennt. Wir sind spirituell tot, und unsere Realität ist die Illusion eines Zustands der Ohnmacht, der flüchtige Funke, der für die gesamte Welt ausreicht.

Der Mensch ist erst dann tatsächlich lebendig, wenn er das Licht bekommt und es über sich hält, wenn er nicht zulässt, dass der Genuss erlöscht. Gleichzeitig soll er das Licht nicht direkt in den Wunsch reinlassen. Somit löschen das Licht und der Wunsch einander nicht, und verlieren dabei auch ihre Beziehungen nicht. Sie gleichen einer Kerze, sind wie das Öl und das Feuer, welche vom Docht vereinigt sind.

Das Öl ist unser Material, unser Wunsch. Der Docht ist der Schirm (Massach), und die Flamme der Kerze ist das Licht. Ich halte das Feuer über mich, erschaffe eine Grenze zwischen ihm und dem Wunsch: ich muss also das Licht nicht ganz abstoßen, und es zwecks des Gebens festhalten können.

Ich rechne ständig aus, wie viel Öl ich gießen und wie viel Wunsch ich ergänzen soll, damit die Flamme so stark, wie möglich brennt, und deswegen erlischt meine Kerze nicht.

Wenn es uns auf diese Art und Weise gelingen wird, dann werden wir das Leben als ewig und vollkommen empfinden. Und diese Möglichkeit haben wir vor uns.

Auszug aus einem Unterricht über einen Artikel von Rabasch, 24.12.2010

Der Verzicht auf den Egoismus

Eine Frage, die ich erhielt: Warum sind die ägyptischen Plagen notwendig, wenn sich der Mensch bereits für den spirituellen Weg entschieden hat?

Meine Antwort: Hat er sich tatsächlich entschieden? Oder wird ihn in der nächsten Sekunde etwas anderes heranziehen. Kann man sich auf den Wunsch des Menschen überhaupt verlassen? Es genügt ein leichter Anstoß, und er wird sich ohne Überlegungen hinter dem neuen Köder hermachen.

Es steht geschrieben: „Glaube nicht bis zum Tag deines Todes“. Glaube nicht, bis du zehn ägyptischen Plagen erlebt und dich dafür entschieden hast, dass du letztendlich verpflichtet bist, aus Ägypten hinauszugehen. Glaube nicht, bis der Pharao in dir hören wird: Lass mein Volk ziehen, dass es mir dient! Glaube nicht, bis du über deinem Wunsch hinaufsteigen wirst“.

Davor ist der Mensch eine Maschine, die vom inneren Wunsch und vom äußeren Genuss gelenkt wird. Laut der Erzählung der Tora sehen wir, wie viel er erleben soll. Anfangs widersetzen sich die Söhne Jakobs Josef, der sie für die besondere Arbeit sammelt.

In Ägypten werden die sieben fetten Jahre durch die sieben mageren ersetzt, später fängt das Joch des Pharaos an, und noch später die Plagen, d.h. die Katastrophen zur Bekämpfung der Selbstsucht. Erst dann hört der Mensch auf, sich damit zu identifizieren, wird von der Selbstsucht entfernt, baut den Schirm auf.

Somit schalten uns die Plagen von unserem Wunsch ab, und wir bekommen die Möglichkeit, von der Seite darauf zu blicken. Denn der Mensch möchte sich natürlicherweise von dem entfernen, was ihm das Leiden bringt. Und vor den ägyptischen Plagen fühlt er noch nicht, dass sein Wunsch und er nicht ein und dasselbe sind.

Dabei handelt es sich nicht einfach um Leiden. Es steht geschrieben: „Wir werden zum Pharao gehen“. Vor dir erscheint also der Schöpfer und sagt: „Schließe Dich mir an und nicht deinem Wunsch, denn zusammen werden wir zum Pharao gehen“. Du erhebst Dich über den Wunsch, steigst darüber hinaus, was symbolisch für den Auszug aus Ägypten steht: jedes Mal, nach jeder Plage, bis alle zehn Sfirot abgearbeitet sind.

Ich kann so lange nicht von der Selbstsucht getrennt werden, bis ich fühle, dass sie das Böse ist. Erst dann beginne ich von ihren Umarmungen befreit zu werden, sehe besser, inwiefern sie schlecht, fremd, und entgegengesetzt ist und erreiche endlich die volle Dunkelheit, die ägyptische Finsternis.

Der Wunsch reizt mich nicht mehr. Wie lebt man dann weiter? Ich wurde doch von allem abgeschaltet, habe auf alles verzichtet, auf alle Eigenschaften, Gedanken und Wünsche? Ich sehe mir das alles an und verstehe nicht, was ich jetzt machen soll. Es ist eben die Schwelle der Loslösung, die nächtliche Flucht aus Ägypten.

Danach werden wir die Kraft der Tora erhalten und konsequent beginnen, mit den Lichtern zu arbeiten, dem Wunsch zu korrigieren. Erst dann werden wir in unsere Absicht das Licht Chochma, das in Licht Chasadim eingekleidet ist bekommen, mit anderen Worten, wir werden das Land Israel betreten.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.12.2010

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Das Gesetz der Kompensation des Genusses/Leidens

Die Welt ist voller Probleme, auch wenn jede Generation versucht, die Lage zu korrigieren, misslingt es uns weiterhin.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt, warum uns all diese Probleme und Leiden verfolgen: sie versuchen, uns zur richtigen Entwicklung anzustoßen, damit wir über die Selbstsucht hinaufstiegen und in eine andere Dimension übergehen – in die Eigenschaft des Gebens, zu einer anderen Kraft, einer anderen Wahrnehmung der Welt, ins Reich des Gebens, anstelle des Reichs des Egoismus.

Deshalb, ist unsere ganze Entwicklung nur darauf gerichtet, dieses Leiden und die Geringfügigkeit, die im egoistischen Wunsch verborgen sind, zu öffnen. Und je mehr wir versuchen, ihn zu verwenden, desto mehr werden wir enttäuscht, damit wir uns endlich bewusst werden, dass wir ihn für den Genuss nicht verwenden können, da der bekommende Wunsch niemals genießen kann!

Wir verstehen es nicht und wiederholen die ganze Zeit denselben Fehler, aber man muss endlich begreifen, dass es unmöglich ist, den Wunsch egoistisch auszufüllen, weil es gegen das Gesetz der Existenz des Wunsches und des Lichtes ist.

Nach der Ersten Beschränkung (Zimzum Alef) und weiter, kann es niemals in der Geschichte und in der Realität so sein, dass ich etwas in meinemen egoistischen Wunsch empfange und mich dadurch ausfülle.

Auch wenn uns so zu sein scheint, dass wir uns ausfüllen und genießen – weil wir das Vergnügen ausbreiten, das wir beim Zusammentreffen mit dem Genuss empfinden. Aber für jene kurze Augenblicke, die er sich in uns befindet, müssen wir später mit Leiden bezahlen, wenn wir die sich bildende Leere offenbaren.

Diese Leere bildet sich aus der Kraft des Genusses und der Zeit seines Verbleibs innerhalb des Wunsches – wie zum Beispiel, in unserer Welt sich die Leistungsstärke aus der Spannung multipliziert mit der Kraft des Stromes ergibt. Dasselbe geschieht auch mit dem Genuss!

Ich kann 10 Gramm des Genusses bekommen, und ihn eine Stunde lang empfinden, so dass die 10 Gramm multipliziert mit 1 Stunde die Stärke des Genusses ergeben. Und ich kann 1 Kilogramm des Genusses nur 1 Sekunde lang empfinden – und das wird die Stärke bestimmen.

Deshalb wird sich später der ganze Genuss, der uns manchmal gelingt zu empfinden, ins Leiden des leeren Wunsches verwandeln. Uns wird es niemals gelingen, sich in den egoistischen Wünschen auszufüllen – weil es der Natur der Schöpfung und ihrem Ziel widerspricht.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Frieden in der Welt“, 26.12.2010

Wo finde ich ein Becher für das Licht der Unendlichkeit

Rabash, Artikel „Kommentar zur Einführung in die Weisheit der Kabbala“: Es gibt ein Parabel über zwei Kindheitsfreunde, einer wurde König, der andere ein Bettler.

Nach vielen Jahren haben sich die Freunde getroffen und der König wollte seinem Freund helfen. Er schickte ihn in seine Schatzkammer und sagte: „Ich gebe dir zwei Stunden Zeit. Nimm dir so viel Geld wie du möchtest.“

Der Bettler freute sich sehr. Er betrat die Schatzkammer und nach fünf Minuten war er schon draußen mit einem Krug voller Goldmünzen. Aber der Wächter am Eingang drehte seinen Krug herum und schüttelte das ganze Geld auf die Erde.

Der Bettler weinte und kehrte in die Schatzkammer zurück. Dort füllte er seinen Krug wieder und ging wieder raus. Da wiederholte sich das Ganze noch einmal.

So ging der Bettler die ganzen zwei Stunden hin und zurück und jedes Mal schüttelte der Wächter sein ganzes Geld auf die Erde. Als die Zeit um war bettelte der Bettler um seinen letzten Krug, dass der Wächter das Geld ihm überlasse.

Daraufhin sagte der Wächter: „Nicht nur dieser Krug, sondern das ganze Geld, das ich vorher auf die Erde ausgeschüttelt habe, gehören dir. Ich sah aber, dass dein Krug sehr klein ist und wollte dir helfen, mehr Geld mitzunehmen.“

Wir sind nicht in der Lage, das ganze Licht der Unendlichkeit auf einmal zu bekommen, deshalb unterteilt sich unsere ganze Arbeit auf viele Zeiten und Zustände.

Und alle unsere früheren Zustände, die wir durchgemacht haben, sammeln sich zu einem gemeinsamen Zustand, in welchem alle Wünsche / Kelim und alle Lichter sich verbinden, bis wir zu einem korrigierten Zustand (Gmar Tikun) gelangen, wo alles wieder zu einer Einheit verschmilzt und Malchut der Unendlichkeit, die mit dem ganzen unendlichen Licht erfüllt ist, sich enthüllt.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabash “ Kommentar zum „Vorwort in die Weisheit der Kabbala„“, 17.12.2010

Kabbalisten zu Tora und Geboten, T.12

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu den Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.
Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

613 (TARJAG) Ratschläge und 613 Anweisungen.

Darin wird uns erklärt, was an einigen Stellen im Sohar als die 613 Gebote Itin de-Orajta bezeichnet wird (Ratschläge, wie das Kli zu korrigieren sei), und an einer Vielzahl an Stellen im Sohar als die 613 Gebote Pkudin bezeichnet wird (Lichter, die in das unkorrigierte Kli eintreten müssen). Zunächst muss der Mensch Tora und die Gebote halten, um seinen Körper zu reinigen und die Seele zu vergrößern. Dann befinden sich die 613 Gebote bei ihm in Itin, das heißt stellen für ihn Gebote dar, wie man dennoch dessen würdig werden und vor den Schöpfer kommen kann, erfüllt von Seinem Licht, da das Einhalten der Tora und die Erfüllung der Gebote ihn allmählich soweit reinigen, dass er der Offenbarung des Schöpfers würdig wird. Wie es geschrieben steht: „Was macht das für einen Unterschied für den Schöpfer – ob man das Tieropfer vom Hinterkopf tötet oder ihm die Kehle durchschneidet? Denn die Tora und die Gebote wurden zu nichts anderem gegeben, als nur, um durch sie das Volk Israels zu vereinen“.

Jedoch nachdem der Mensch in ausreichendem Maße seine Bedürfnisse reinigen und des Lichtes des Schöpfers würdig wird, werden sich seine Augen und seine Seele öffnen, und er wird die 613 Lichter erkennen, die in den 613 Geboten enthalten sind, was das Geheimnis der Namen des Schöpfers ist. Das heißt, er gelangt zu deren Erkenntnis. Und mittels der Ausführung eines jeden Gebots empfängt er den Teil des Lichtes, welcher darin eingeschlossen ist, da das Gebot das Geheimnis des Kli ist. Darin kleidet sich das Licht ein, das heißt der Name des Schöpfers, der zu diesem Gebot gehört, wie es geschrieben steht: „Das Gebot ist ein Leuchter, und die Tora- das Licht“.

Und das heißt – 613 Gebote des Empfangens der Lichter. Das gleicht einem Menschen, der Edelsteine in ein Gefäß legte und dem von ihm geliebten Menschen sagte: „Nimm das Gefäß, doch bewahre es vor den Händen der Diebe“. Und es ergibt sich, dass sie von einem Gefäß sprechen, doch sie meinen die darin befindlichen Edelsteine.

Aus den Büchern der Kabbala ist bekannt, dass das Geheimnis des Namens des Schöpfers im Namen HHaWaJaH inbegriffen ist, welcher in sich alle Namen des Schöpfers auf allen Stufen einschließt. Daher gilt „der Schöpfer, Sein Licht und Israel sind Eins“, ungeachtet der Tatsache, dass die Massen in der Tora nichts als historische Erzählungen, Gesetze und Gesetzbeschlüsse sehen.

Ich erklärte jedoch bereits den Sinn des Ausdrucks „Goldene Äpfel in silberner Fassung“, was als die 613 Gebote des Empfangens der Lichter bezeichnet wird. So sagten die Weisen: „Die ganze Tora sind die Namen des Schöpfers“, und daher „Tora und der Schöpfer sind Eins“, doch im Geheimnis „Allgemeines und Besonderes“, wo der Schöpfer der Komplex aller Namen und das allgemeine Licht ist, und die Tora in 613 Lichter unterteilt wird. Und es ergibt sich, dass sie alle gemeinsam eins sind und den Schöpfer selbst darstellen.

Nun bleibt es uns zu klären, was Israel darstellt. Zunächst muss man verstehen, was die Vielzahl unterteilter Formen im Spirituellen bedeutet, das heißt, wie und zu welchem Zweck sie unterteilt und voneinander getrennt sind. Im Materiellen kann man das Eine vom Anderen mithilfe eines Messers trennen, oder es lösen und trennen sie die Zeit und der Ort. Es ist jedoch unmöglich, sich solches im Spirituellen vorstellen, welches außerhalb von Zeit und Raum steht.

Doch wisse, dass im Spirituellen der ganze Unterschied zwischen den Höchsten Lichtern nichts anderes als der Unterschied der Eigenschaften ist. Bezüglich vernünftiger Seelen, die den Menschen innewohnen, ist natürlich jede Seele von der anderen getrennt und entfernt. Doch die Basis der Trennung ist die Unterscheidung der Eigenschaften, das heißt die Seele des Einen ist gut, die des anderen schlecht, beim dritten ist sie klug oder torhaft usw. Wie es heißt: „Wie sich die Gesichter voneinander unterscheiden, so unterscheiden sich auch ihre Meinungen“.

Damit ist klar, dass wenn alle Menschen über die gleiche Bildung und gleiche Neigungen verfügen würden, auch die Seelen der Menschen eine Seele wären. Und hinsichtlich der Bedeutung wäre sie wie das Licht der Sonne, welches alle Menschen so bestrahlt, dass es völlig unmöglich ist, getrennte Formen zu unterscheiden. So wäre auch eine Seele in eine Vielfalt an Körpern eingeschlossen, da der Abstand die spirituellen Wesen überhaupt nicht trennt, solange es keinen Unterschied in ihren Eigenschaften gibt.

Kommen wir nun zur Erklärung. Es ist bereits bekannt, dass das Geheimnis der Seelen der Söhne Israels das Geheimnis des Göttlichen Teils von Oben ist, wobei die Seele nach dem Gesetz von Ursache und Folge abstieg, indem sie sich von einer Stufe zur anderen herabsenkte, bis sie sich eignete, in diese Welt zu kommen und sich in den unreinen, materiellen Körper einzukleiden. Und mittels der Einhaltung der Tora und der Erfüllung der Gebote steigt sie von einer Stufe zur anderen auf, bis sich ihr Umfang auffüllt, und sie letztlich würdig wird, ihre Belohnung vom Vollkommenen zu erhalten, die für sie beizeiten bereitet wurde. Das heißt die Erkenntnis der heiligen Tora in Form der Namen des Schöpfers ist das Geheimnis der 613 Gebote des Empfangens der Lichter


Auszug aus dem Artikel von Baal HaSulam „Vorwort zum Buch  Mund des Weisen“

Womit kann ich den Schöpfer erfreuen?

Eine Frage: Wie sollten wir uns nach dem Kongress auf die Morgenlektion vorbereiten?

Meine Antwort: Wir bitten um die Enthüllung des Lichtes, das in unserer gemeinsamen Kraft, in unserem Verlangen eingeschlossen ist. Wir suchen die Enthüllung des Lichtes!

Ich weiß nicht, was das umgebende Licht ist. Umgebende, innere, äußere, Nekudot (Vokalzeichen), Taamim (Geschmäcker), ich unterscheide nicht zwischen ihnen und weiß nur eins, wenn wir es schaffen, uns ein bisschen zu verbinden, dann können wir das Licht welches im Inneren dieser Vereinigung verborgen ist, enthüllen.

Deshalb übe ich Druck auf unsere gemeinsame Vereinigung aus, wie ich sie mir vorstellen kann, , um das Licht dort zu enthüllen. Was bedeutet Licht? Die Eigenschaft des Gebens! Ich möchte die Eigenschaft des Gebens zwischen uns enthüllen.

Es gibt ein gemeinsames Verlangen, in dem alle Verlangen versammelt sind, alle unsere Punkte in Herzen, und ich möchte das dort ruhenden Licht offenbaren, das Licht der Einigkeit, der Bürgschaft und der Liebe.

Ich unterscheide darin noch keine Stufen, sondern möchte nur die Spiritualität, das Licht, die gegenseitige Eigenschaft des Gebens, welches als Schöpfer erscheint, offenbaren um Ihm Genuss zu bereiten.

Als ob ich ein kleines Kind habe und denke, wie kann ich es erfreuen, was kann ich kaufen, welches Geschenk kann ich machen? Ich denke darüber nach, sorge mich darum…

So verhalte ich mich dem Schöpfer gegenüber, möchte Ihn in der Vereinigung zwischen uns offenbaren. Deshalb ist die Vereinigung eine Stelle, wo ich den Schöpfer und den Zustand, in welchem ich Ihm den Genuss verschaffe, offenbaren kann.

Aus einem Unterricht über den Artikel, „Einführung zu der Lehre der Zehn Sfirot“, 10.12.2010