Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Welt'

Welten sind unsere besonderen, gegenseitigen Beziehungen

Das Gefühl der Verbindungen zwischen uns wird als Welt bezeichnet. Es gibt keine anderen Welten als solche. Wir sollten nicht denken, dass wir, wenn wir die spirituelle Leiter hinaufsteigen, das Erdgeschoss, den zweiten, den dritten Stock betreten – diese Stockwerke existieren nicht, sie sind alle in uns, wir bilden sie aus unseren Beziehungen zueinander.

Daher kommt das Wort „Welt“ von dem Wort „Neelam“ – verschwinden oder sich nähern. Das heißt, wir selbst erschaffen die Welten – unsere besonderen, gegenseitigen Beziehungen.

Wenn sie die Eigenschaften über dem Egoismus auf der ersten Stufe erreichen, beginnen wir uns in der Welt von Asya wahrzunehmen. Dies ist bereits eine spirituelle Welt, das heißt, ein Zustand, in dem wir geben und empfangen können, aber nicht wie in unserer Welt.

Es scheint uns, dass wir auch hier geben und empfangen. In Wirklichkeit empfangen wir nur die ganze Zeit, ohne geben zu können. Selbst wenn wir materiell etwas geben, verfolgen wir das Ziel zu empfangen. Wir können niemals etwas tun, was unserem ursprünglichen Verlangen entgegengesetzt ist. Deshalb muss alles auf der Stufe unserer Welt, in unserem gegenwärtigen Zustand, korrigiert werden. Das heißt, wir müssen Verbindungen untereinander herstellen, in denen wir uns ständig gegenseitig etwas geben wollen, sowohl in der Absicht als auch in der Handlung, um uns gegenseitig zu erfüllen, um das zu tun, was der andere sich wünscht.

Auf diese Weise werden wir einen Zustand erreichen, in dem die Beziehung zwischen uns beginnt, die nächste Welt zu formen, einen höheren Zustand, in dem es die Eigenschaft des Gebens gibt, die auf der ersten egoistischen Stufe, in uns entsteht und sich manifestiert.

Daher gibt es in jedem, der höher aufsteigt, mehr Egoismus. Darauf baut er seine Beziehungen zu anderen auf, indem er etwas gibt, und so nimmt er sich in einer immer höheren Welt wahr.

Er spürt, dass er in einer Eigenschaft des Gebens existiert, vielleicht nur 5-10 Prozent, aber es ist bereits eine Art Offenbarung des Schöpfers. So beginnt er den Sinn der Natur zu verstehen, ihr Entstehen, ihren Ursprung, ihre Entwicklung, die Metamorphosen, die er und diese Natur durchlaufen. So entwickeln wir uns.

[332462]

Aus der Lektion über „Vorbereitung auf den Kongress“

Harmonische Symphonie des Universums

Frage: Spirituelle Freude ist keine Sehnsucht, kein psychologischer Druck, dem man entfliehen möchte, ist es dieselbe Freude, die wir im gewöhnlichen Leben erleben?

Antwort: Es ist die Freude an der Verschmelzung mit dem ganzen Universum. Der Mensch bekommt ein Gefühl der Vollkommenheit des Universums. Dieses Gefühl der Vollkommenheit ist die größte Erfüllung, das größte Vergnügen!

Frage: Ist es mit unserer irdischen Freude vergleichbar?

Antwort: Absolut nicht

Dieses riesige Verlangen wird von Ewigkeit, Vollkommenheit und Harmonie erfüllt. Man spürt die Wechselbeziehung zwischen all den entgegengesetzten Elementen, wie sie sich ergänzen, ineinander einfließen.

Diese unendliche, harmonische Symphonie erfüllt einen so sehr, dass man kaum noch denken kann, sondern lediglich erkennt, wie groß und vollkommen sie ist.

Frage: Nimmt man das auch im Schlaf wahr?

Antwort: Das kommt vor

Das Leben in einer solchen Welt bedeutet nicht, immer in einer Art von Nirwana zu verweilen. Es ist eine Welt, in der man sich ständig erheben, analysieren und ausrichten muss. Das ist keine einfache Welt. Dennoch ist es ein Hochgefühl, mit der Vollkommenheit verbunden zu sein.

Frage: Was ist das Ergebnis des Ganzen?

Antwort: Man beginnt seine Verpflichtung gegenüber anderen zu spüren.Es ist wichtig und notwendig, die Kabbala zu studieren und das Beste zu tun, damit alle diesen Zustand erreichen können. Man kann es sonst nicht genießen, wenn andere es nicht genießen. Man ist verpflichtet, auf die Menschen einzugehen und etwas zu tun, damit sie ein wenig Genuss verspüren!

[329986]

Aus dem Vortrag „Mein Telefon hat geklingelt.“ “ Grenzenloses Hochgefühl.“

Gebote – der Kodex der Gesetze des Universums

Frage: Was bedeutet „Tora“ aus der Sicht der Kabbala und welche Handlungen werden als Gebote bezeichnet?

Antwort: Die Kabbala, erklärt uns die Struktur des gesamten Universums, die Eigenschaften des Schöpfers und seine Beziehung zu uns und in diesem Zusammenhang die „Gebote der Tora“.

Bei den Geboten handelt es sich nicht um eine mechanische Ausführung der Gesetze der Tora auf der Stufe unserer Welt, sondern um Gesetze der Höheren Welt, die wir befolgen müssen, wenn wir ihnen entsprechen wollen.

Der Punkt ist, dass wir in unserer Welt, wenn wir die positive Reaktion der Natur auf unsere Handlungen spüren wollen, wissen müssen, wie wir uns ihr gegenüber verhalten müssen: nicht, um sie zu Zerstörung, Verbrennung, Überschwemmung und anderen Katastrophen zu führen. Das heißt, wir handeln so, dass es gut für sie ist und dann wird es auch gut für uns sein.

Das Gleiche gilt für die Gesetze, die in der Tora erklärt werden und die man Gebote nennt. Dies sind Gesetze einer höheren Stufe. Sie sprechen über unsere innere Einstellung zur spirituellen Natur: wie ich die Menschen, die unbelebte, tierische und pflanzliche Natur, mich selbst, meine Verwandten und so weiter behandeln soll.

Das heißt, die Tora erklärt uns im Prinzip den ganzen Kodex der Gesetze und Verhaltensregeln in der Welt, so dass wir sie richtig beeinflussen können und sie dementsprechend richtig auf uns abgestimmt ist.

[321472]

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 21.11.2023

Das Feld auf dem die künftige Welt erwachsen wird

Kommentar: Der Zehner (eine kabbalistische Gruppe von zehn Freunden) kann als ein Feld angesehen werden, auf dem wir verpflichtet sind, etwas zu tun.                                                

Wenn wir diese Arbeit korrekt ausführen, wird unsere zukünftige Welt auf diesem Feld wachsen, die richtig und gütig sein wird. Wir werden auf diesem Feld den Schöpfer entdecken, der dieses Feld gesegnet hat. Auf diese Weise werden wir auf dem spirituellen Weg voranschreiten können.

Wir suchen den Schöpfer in unserem Leben – wo ist Er? Wir wollen Ihn entdecken, uns Ihm zuwenden, Ihm begegnen und auf diese Weise in unserem Leben vorankommen: Ihm folgen, es spielt keine Rolle wie, solange wir mit dem Schöpfer verbunden sind. Es ist vergleichbar mit einem Kind, das nicht weiß, wohin es gehen soll, sich an seine Mutter klammert, die ihm nahe ist, und mit ihr zusammen geht.

Wenn man sich zu einem vollständigen Zehner verbindet, wird diese Gruppe zu einer heiligen Gesellschaft, in der man schließlich den Schöpfer offenbart. Diese ganze Gruppe ist wie ein vom Schöpfer gesegnetes Feld, so kommt man gemeinsam dem Ziel der Schöpfung näher.  

Der Schöpfer hat euch diese Gruppe gegeben, damit ihr das Ziel der Schöpfung erreichen könnt. Aber dieses Feld kann kahl und nicht bepflanzt bleiben oder sogar von Unkraut und Dornen überwuchert sein, ohne irgendwelche nützlichen Früchte hervorzubringen.

Oder aber man schließt sich mit seinen Freunden zusammen, stärkt sie und wünscht sich, dass dieses Feld eine gute Ernte einbringt, welche die ganze Welt, die ganze Menschheit versorgen kann. Dann wird sich dieses mit Disteln überwucherte Feld in ein fruchtbares, vom Schöpfer gesegnetes Ackerland verwandeln.

Dazu müssen wir uns zusammenschließen und dem Schöpfer gemeinsam dafür danken, dass er für uns sorgt und uns bis zum Ende der Korrektur führt. Je stärker wir uns verbinden und uns innerlich näher kommen, desto mehr werden wir unser Band, das ein Feld genannt wird, festigen, bis wir erkennen, dass wir den Segen des Schöpfers brauchen. Ohne die Hilfe des Schöpfers wird kein Same aus dem Boden sprießen.

Unsere ganze Arbeit besteht darin, uns miteinander zu verbinden und uns an den Schöpfer zu wenden, ihn zu bitten, uns zu helfen, dieses Feld richtig zu bearbeiten und eine Ernte darin wachsen zu lassen, welche die ganze Schöpfung sättigen und füllen kann.

[325795]

Aus einem Unterricht über einen Artikel aus dem Buch „Shamati“, 17.01.2024

Wo beginnt das wahre Leben?

Frage: Wir sehen die Welt so, als ob sie in uns ist und wir versuchen, unsere Wünsche zu befriedigen, aber außerhalb von uns sehen wir nichts, es scheint uns, als seien es die Wünsche anderer Menschen. Führt uns die Kabbala zu dem Punkt, an dem wir die ganze Welt als unsere Wünsche wahrnehmen?

Antwort: Ja, und mehr noch: Die Wünsche, die nach außen hin von uns auszugehen scheinen, werden für uns bedeutungsvoller sein als die, die wir im Inneren fühlen.

Man wird anfangen, die Wünsche anderer Menschen mehr zu spüren als die eigenen. Man wird sich selbst nur noch in dem Maße wahrnehmen, wie man es benötigt. Es ist, als würde man schweben, ohne sich zu spüren. Wenn man denkt: „Was könnte man ihnen geben?“ – dann kehrt man zu sich zurück und fängt an, durch sich hindurch zu schauen, was man für sie tun könnte.  

Anmerkung: Es gibt Milliarden von Menschen um einen  Kabbalisten herum. Denkt er nur daran: „Was kann ich geben?“

Antwort: Man fühlt darin, wie das Licht, des Schöpfer, durch einen hindurchfließt. Man ist der Kanal, der den Schöpfer mit jedem Menschen verbindet. Man fühlt es nicht, der Kabbalist schon.

Frage: Wie schafft man es, die anderen, wie die eigenen Wünsche wahrzunehmen und sogar darüber hinaus?

Antwort: Darum muss man bitten. Dort beginnt das wahre Leben.

Man genießt es, den Plan des Schöpfers auf alle Menschen zu übertragen, man ist Sein Kanal. Man verschmilzt mit Ihm, man wird ein Werkzeug in Seinen Händen.

Der Schöpfer ist allumfassend. Nur durch euch kann er jedes Wesen erreichen.

In der Verschmelzung mit dem Schöpfer liegt der ganze Gewinn, der Lohn, die Erfüllung.

[206564]

Aus dem Unterricht von, 15.01.2017

Die Namen des Schöpfers ist die Erkenntnis seiner Eigenschaften

Und Er gab sich die Namen „El“, „Elokim“, „Shadai“, „Zwaot“, „Ekje“, damit man Ihn in jeder Seiner Eigenschaft erkennen würde. (Baal HaSulam Vorwort zum Buch Sohar. Punkt 40.)

Frage: Sind die Namen des Schöpfers, die den zehn Sefirot entsprechen, ihre Füllung oder ihre Bezeichnung?

Antwort: Dies sind die zehn Sefirot mit dem Licht in ihnen.

Der Name des Schöpfers besteht aus dem Kli und dem Licht, welches es erfüllt. Kabbalisten drücken ihre Erkenntnisse in solchen fast gleichartigen Begriffen aus. Diese Namen werden vergeben, damit es einfacher ist, das zu bezeichnen, was du annimmst. Genau wie in unserer Welt drückt man, wenn man über jemanden oder etwas spricht, eine besondere Empfindung dieses Objekts aus, mehr nicht.

Frage: Was bedeutet es, dass das Kli eines Zehners eine solche Form annimmt, dass es das Licht oder den Namen des Schöpfers aufnehmen kann, wie El, Adni oder Ekje?

Antwort: Alles hängt von der Stufe ab, auf der man alle Auffassungen über seine Beziehung zum Schöpfer vereint. Das, worin er dem Schöpfer ähnlich ist – dieses Maß an Ähnlichkeit fühlt er in sich, misst und benennt dementsprechend den Schöpfer.

Genauso wie du in unserer Welt über einen Menschen sagst, dass er klug sei, dass er irgendeine Besonderheit habe. Du nennst ihn also so, weil du seine Eigenschaften so empfindest.

Frage: Gibt es eine Möglichkeit, das in Bezug auf den Schöpfer zu messen bzw. zu prüfen?

Antwort: Indem du den Schöpfer erfasst, kannst du deine Ähnlichkeit mit Ihm messen. Und jeder, der Ihn auf derselben Stufe erfasst, nennt Ihn genauso.

[#325659]

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zum Buch Sohar“ von 21.02.2024.

Den Schöpfer durch das Bild der Welt erkennen

Das gesamte Universum, das der Schöpfer vor mir aufrollt, ist lediglich ein Bild, durch welches er mich lehren will, mich mit Ihm unmittelbar zu verbinden.

Indem ich versuche, ihn durch dieses Bild zu erkennen, sammele ich Erfahrungen. Ich höre auf, dem Bild meine Aufmerksamkeit zu schenken und verlagere es von einer äußeren zu einer inneren Sichtweise. Und dann beginne ich, nicht das Bild an sich, sondern ausschließlich Ihn zu erkennen.

Es ist, als ob das Bild in mich eindringt, in meine Empfindungen und meinen Verstand. Ich nehme es in mich auf, wie bei einem Computer, wo neue Daten oder Programme eingeführt werden. Wir nehmen es über das Internet auf, integrieren es in uns, prägen es uns ein. Auf diese Weise beginne ich, mehr und mehr in Ihn einzudringen, und alle diese Programme in mich zu übertragen.

Programme sind sämtliche Bilder: von mir selbst und von denen, die sich um mich herum befinden und die ich als solche wahrnehme.

Auf diese Weise gelange ich zu dem Zustand, in dem ich seinen Plan erkenne, fühle und vermute. Dabei sind das nicht einfach Vermutungen und Gefühle, sondern ich werde in diesem Maße Ihm ähnlich, sonst kann ich weder vermuten, noch fühlen.

Das heißt, durch äußere Darstellungen, Abbilder, Bilder der Welt, die ich nach und nach in mich aufnehme, kann ich Ihn immer mehr, immer tiefer, immer klarer verstehen und mich Ihm angleichen.

[#325121]

Aus dem Gespräch „Mein Telefon klingelte. Der Schöpfer ist überall.“

Das Wunder der Übersetzung der Tora

Frage: Im Talmud, der alten Quelle jüdischer Weisheit, steht geschrieben: „Ptolemäus, der König von Ägypten, versammelte 72 Älteste von den Weisen Israels und brachte sie in 72 verschiedenen Häusern unter. Zuerst verriet er ihnen nicht, warum er sie versammelt hatte, damit sie sich nicht vorher beraten würden.

Dann wandte er sich an jeden von ihnen einzeln und sagte zu ihnen: „Schreibt mir, das heißt, übersetzt mir das Gesetz von dem großen Weisen Mose.“ Daraufhin legte Gott jedem von ihnen die gleiche Absicht und das gleiche Verständnis in das Herz hinein, und sie waren alle einer Meinung. Dann übersetzten sie nicht nur richtig, sondern wo sie Änderungen vornahmen, waren es dieselben Änderungen.“

So wurde die Tora ins Griechische übersetzt.

Frage: Als erste, kann man glauben, dass die Art und Weise, wie es im Talmud geschrieben steht, richtig ist?

Zweitens, was wird als Wunder bezeichnet – dass die 72 Ältesten die Tora wie von einem einzigen Übersetzer übersetzt haben, oder dass Gott ihnen einen Gedanken, eine Absicht gegeben hat? Was ist hier das Wunder?

Antwort: Das Wunder ist höchstwahrscheinlich, dass sie alle zusammen wie ein Mensch übersetzt haben. Der Grund dafür war, wie es hier heißt, dass Gott eine Absicht und einen Gedanken in sie hineingelegt hat.

Frage:  Wie ist es möglich, dass 72 verschiedene Menschen  denselben Text ohne den kleinsten Fehler geschrieben haben. Wie kommt es, dass Gott in jedem von ihnen einen Gedanken hineinlegt?

Antwort: Weil es Gott ist. Und weil es 72 besondere Weisen sind, die auf der höchsten Stufe des Wissens stehen (daher 72). Die Zahl selbst ist die Ebene des höheren Wissens. Deshalb waren sie in der Lage, es zu tun.

Frage: Wenn Gott eine Absicht und einen Gedanken in die Welt setzt, kann man dann sagen, dass Gott will, dass diese Quelle, die Tora, in der ganzen Welt verbreitet wird?

Antwort: Es wurde mehr als einmal gesagt, auch in den unmittelbaren Texten, dass diese Gesetze für die ganze Welt sein sollen.

Kommentar: Hier steht, dass die Weisen eine Meinung gebildet haben.

Antwort: Ja, das ist wirklich ein Wunder.

Frage: Eine Meinung zu haben, ist ein Wunder. Wo früher 72, 120 Leute,  Sanhedrin, eine Entscheidung treffen, können heute zwei Menschen nicht eine Entscheidung treffen. Zwei! Sie streiten sich, jeder will seine Meinung durchsetzen.

Wie können unsere gewöhnlichen Menschen, gewöhnliche Politiker, Chefs oder einfach Menschen, Familien, eine Entscheidung treffen und zu einer Meinung kommen?

Antwort: Es fehlt die Erkenntnis, dass wir alle unter der Herrschaft des Allmächtigen stehen und alles von Ihm kommt. Und deshalb, wenn man mit einem anderen übereinstimmt, kommt man dem Schöpfer näher.

Frage: Das heißt also, dass man mit dem Schöpfer übereinstimmt, der sich durch einen anderen zu mir wendet?

Antwort: Ja.

Frage: Wenn man sich darauf einlässt und sich annulliert, kann man dann hören, was von oben zu einem gesagt wird?

Antwort: Du wirst den Schöpfer hören. 

Frage: Ist damit gemeint, wenn zwei Menschen sich streiten, in der Familie, oder allgemein?

Antwort: Es geht nicht darum, dass man hört, was der andere sagt. Man hört den Schöpfer durch den anderen. Und das ist wichtig.

Frage: Und das geschieht durch eigene Annullierung?

Antwort: Ja.

Kommentar: Sie messen der Annullierung eine so große Bedeutung bei.

Antwort: Sobald der eigene Egoismus annulliert wird, kann man mit dem arbeiten, was man von außen empfängt. Und das „Außen“ kommt zu ihm vom Schöpfer.

Frage: Also das Wunder ist die Annullierung?

Antwort: Ja, das ist ein Wunder. Wenn wir uns annullieren könnten, würden wir den Schöpfer hören. Er versteckt sich hinter dem, was wir uns gegenseitig sagen und wartet darauf, dass wir in der Lage sind, uns zu annullieren.

[325209]

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“.

Die Welt ist wunderschön!

Frage: Der König hatte einen treuen Freund, sie verbrachten die meiste Zeit zusammen. Und egal was passierte, der Freund sagte immer: „Das ist gut.“

Eines Tages gingen sie auf die Jagd. Dem König explodierte das Gewehr, dabei wurde sein Finger abgerissen. Der Freund sagte: „Das ist gut!“. Der König wurde wütend und sperrte ihn für viele Jahre ins Gefängnis.

Es verging einige Zeit, der König reiste weit von zu Hause weg. Seine Karawane wurde von Kannibalen angegriffen. Die Kannibalen aßen alle außer dem König auf. Sie hatten den Aberglauben, niemals Menschen mit körperlichen Mängeln zu essen.

Als der König nach Hause kam, lief er als Erstes ins Gefängnis und bat seinen Freund um Verzeihung. Der Freund rief aus: „Aber es ist gut, dass du mich ins Gefängnis gesteckt hast!“. „Warum?“ „Ich wäre sonst bei dir auf dieser Reise gewesen“. Das bedeutet, auch er wäre von den Kannibalen gegessen worden.

Frage: Kann man über alles, absolut alles, sagen, dass es gut ist?

Antwort: Absolut richtig! In unserer Welt stimmt das in allen Fällen.

Erwiderung: In unserer Welt ist das fast unmöglich zu behaupten, aber Sie sagen, dass das in allen Fällen stimmt.

Antwort: Richtig. Alles führt zum Besten.

Frage: Sagen Sie, wie kann man das lernen? Eine Frage für alle. Wie kann man das in unserer Welt lernen, in der alle das Gegenteil behaupten, nämlich dass alles zum Schlechten führt: Kriege, Leiden, der Tod von Angehörigen?

Antwort: Wenn wir alles, was vom Schöpfer kommt, akzeptieren, dann müssen wir sagen, dass alles zum Besten ist und alles auf Besserung hinarbeitet. Tatsächlich wird die Welt nicht schlechter, sondern besser.

Erwiderung: Also gibt es hier nur eine Tür, die geöffnet werden muss – das wir glauben, dass alles vom Schöpfer kommt. Wir müssen es spüren oder erkennen, dann wird alles gut.

Antwort: Ja.

Frage: Erklären Sie, wie man das erreichen kann. Kann man das durch mechanische Wiederholung, durch Übungen lernen? Wie erreicht man es, dass es niemanden außer Ihm gibt, dass alles von Ihm kommt?

Antwort: Es gibt nur eine Kraft, die alles lenkt und uns dazu bringen will, auf ihre Stufe zu steigen.

Frage: Sie wissen doch, es gibt Theorien, dass der Schöpfer die Welt verlassen hat, uns zurückgelassen hat, dass Er nicht gut ist und so weiter. Es gibt solche Versionen. Warum sollte ich zu der Interpretation kommen, dass das gut ist und alles gut ist, was von Ihm kommt?

Antwort: Die Kabbalisten sagen es. Ich akzeptiere ihre Meinung ohne Zweifel. Ich entdecke allmählich, dass es wirklich so ist.

Frage: Sie sagen, dass wir uns an diese Meinung klammern und an die Kabbalisten festhalten müssen, egal was passiert? Wird das auch als „Glaube über den Verstand“ bezeichnet?

Antwort: Ja.

Frage: Mir geht es schlecht, aber ich halte daran fest und glaube, dass alles zum Besten ist.

Sagen Sie, warum ist das alles vor uns verborgen? Warum kann man einem Menschen nicht in einem bestimmten Moment einen kleinen Hinweis geben, wie man sich öffnen und sich für einen Moment dem Schöpfer hingeben kann?.

Antwort: Nein! Das wäre völlig falsch!

Frage: Auch wenn man es nur ein bisschen öffnet?

Antwort: Es gäbe keinen Halt, denn es wäre dann alles bekannt, das Spiel wäre verloren.

Erwiderung: Es eröffnen sich also solche verrückten Freuden…

Antwort: Nicht nur Freuden – die Wahrheit offenbart sich.

Frage: Man versteht, dass das die Wahrheit ist?

Antwort: Ja. Danach gibt es keine Zweifel mehr und keinen Grund zu leben, es gibt keine Rechtfertigungen für irgendetwas. Dann erklärt sich: Gut -Böse, Verbrechen – Strafe und so weiter.

Frage: Man braucht also Zweifel und Erfahrungen? Benötigt man Höhen und Tiefen?

Antwort: Unbedingt!

Frage: Braucht man Böses, Gutes, Wahrheit, Unwahrheit, all das?

Antwort: Dazwischen lebt der Mensch in Verwirrung.

Erwiderung: Das ist schön, aber nicht einfach.

Antwort: Das ist das Leben. In der Welt gibt es nichts Schlechtes. So wie es gestaltet ist, ist es wunderschön!

[#325520]

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 04.01.2024.

Die zehn Sefirot enthüllen

Frage: Was bedeutet es, wenn ein Mensch die Zehn Sefirot zum ersten Mal erfasst?

Antwort: Die Erkenntnis der Zehn Sefirot bedeutet, dass der Mensch durch alle seine Eigenschaften, die in ihm eingeprägt sind hindurchgeht, sich mit ihnen solidarisiert, sich ihnen angleicht. So geht er durch die Welt Azilut.

Frage: Wie durchlaufen diese Eigenschaften die Welten und prägen sich in ihnen ein?

Antwort: Jede Eigenschaft manifestiert sich vor einer bestimmten Welt, durchläuft diese, färbt sich in ihr ein und geht weiter.

Frage: Angenommen, wir wollen die zehn Sefirot im Zehner enthüllen. Jeder fühlt die Vereinigung, die Verbindung mit den Freunden. Was bedeutet es, dass sich die zehn Sefirot darin zu offenbaren beginnen und dass jede Eigenschaft in dieser Empfindung erfasst wird?

Antwort: Der Mensch fühlt sich aus diesen Eigenschaften zusammengesetzt, möchte in jeder von ihnen den Schöpfer wahrnehmen und offenbart sie so in sich selbst.

[325200]

Aus der Lektion zum Artikel „Einführung in das Buch Sohar“, 12.02.2024