Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Ohne Massach ist Machsom nicht zu durchbrechen

Eine Frage, die ich erhielt: Worin unterscheidet sich der Schirm („Massach“) von Machsom?

Meine Antwort: Маchsom („die Schranke“) ist das Erhalten des ersten anti-egoistischen Schirmes. Zwischen allen Niveaus gibt es solche Schranken, die wir einfach als die Stufen bezeichnen.

Die allererste Stufe, „Machsom“, ist deshalb so besonders, weil der Mensch davor überhaupt nicht weiß, was das Geben ist. Und danach hat er wenigstens eine Vorstellung, sieht das Beispiel des Höheren und ahmt Es nach. Er hat schon irgendwelche Verbindung mit dem Schöpfer.

Wenn er auf die erste Stufe hinaufsteigt, soll er diese „Schranke“ blind durchbrechen.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar a-Kawanot“, 01.12.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Eine Formel für die Liebe und das Geben

Eine Frage, die ich erhielt: Wie soll man sein Ego, das jede Sekunde nach Erfüllung verlangt, beruhigen?

Meine Antwort: Du wirst niemals durch eigene Kraft das Ego in dir besiegen können. Und wenn du glaubst, dass es dir in der Vergangenheit gelungen ist, dann ist das eine Illusion. Im Grunde genommen, hast du dein Verlangen zu genießen immer auf die gleiche Art befriedigt.

Wir durchlaufen die Vorbereitungszeit, und in ihrer ersten Phase gelingt es uns scheinbar, etwas durch eigene Kraft zu erreichen, irgendwie mit Hilfe der Kenntnisse voranzukommen, indem wir uns selbst überwinden. Doch damit endet alles, unser Verlangen zu genießen hat eine gewisse Erfüllung erhalten.

Doch ohne dieses Verlangen hättest du nicht studieren und bestimmte Grundlagen für den Beginn der spirituellen Arbeit erwerben können. Mit anderen Worten: du wurdest von deinem Ego geführt. Und das wird als „sieben fette Jahre“ bezeichnet.

Später hast du plötzlich eine Abkühlung gegenüber dem Studium verspürt, du hattest alles satt, der „Kraftstoff“ war zu Ende – du bist bereits in die zweite Phase der Vorbereitungszeit eingetreten. Dein Ego zieht dich nirgendwo mehr hin, du brauchst bereits irgendeinen anderen Anreiz. Und welchen? – Das Studium mit der Absicht und die Umgebung.

Nun musst du nicht mehr nach deinem eigenen Willen vorankommen, sondern indem du Verlangen von der Gruppe erhältst.

Und dein Studium muss nicht auf den Erwerb von Kenntnissen gerichtet sein, sondern auf den Aufbau einer richtigen Absicht auf die Verlangen, die du von der Umgebung erhältst. Du musst dich mit ihnen vereinen, um den Schöpfer zu enthüllen.

Noch tust du das für dich selbst, doch indem du dich ständig mit dieser Arbeit beschäftigst, beginnst du infolge der Einwirkung des Lichts zu spüren, dass das Geben etwas Gutes ist.

Du erhältst von der Gruppe das Verlangen zu geben und fängst an, vom Studium nach dieser Eigenschaft zu verlangen. Weil das Geben dich vom Ego, von deinem bösen Trieb befreit, dich dazu bringt, dich über dieses ganze irdische Leben zu erheben.

Später, dank der Einwirkung des Höheren Lichts und der Verbindung mit den Freunden in der Gruppe, beginnst du zu verstehen, dass das Wichtigste nicht die Enthüllung der spirituellen Welt bzw. des Schöpfers, sondern die Anheftung an Ihn, das Bereiten des Genusses für Ihn ist – nicht das Herauspressen aus Ihm, sondern das Geben an Ihn.

Dann werden sich alle diese Parameter – „Israel, die Tora und der Schöpfer“ – zu einem Ganzen vereinen. Indem du danach strebst, dem Schöpfer Genuss zu schenken, erhältst du die vollkommene Formel für deinen spirituellen Aufstieg.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Einführung zu Talmud Esser haSefirot“, 03.12.2010

Ob es mich überhaupt gibt…

Eine Frage, die ich erhielt: Während des Unterrichts versuchen wir ständig, immer wieder die gleiche Forderung in uns zu bilden, und darum verliert diese Bitte an Spannung. Wie können wir jedes Mal aufs Neue wie beim ersten Mal bitten?

Meine Antwort: Das ist das Wichtigste, und wenn das gelingt, brauchen wir auch nichts Anderes! Ich weiß aber nicht, wie man da helfen könnte, denn genau darüber steht geschrieben: „Tue alles, was in deiner Macht steht!“

Es gibt keine wichtigere Arbeit, als die Vorbereitung auf den Unterricht. Die Verbreitung, alle anderen Sachen, alles, was du in dieser Welt tust, muss sich um diesen einen Punkt herum konzentrieren: während des Studiums eine Forderung – ein Warten auf das Licht, welches kommt und uns zur Quelle zurückführt – in uns aufzubauen.

Das muss zu unserem Zwangsgedanken werden, zu einem inneren Schmerz, zu einer Erkenntnis, dass ich ohne dies sterben werde – und das ist noch schlimmer, als in dieser Welt zu sterben!

Es ist unmöglich, zu einem so starken Verlangen allein zu gelangen – der Mensch braucht eine Gruppe dafür, die Unterstützung, die allgemeine Begeisterung. Er braucht die Verzweiflung, die sich über Jahre angesammelt hat…

Das ist der wichtigste Punkt, um den sich alles dreht. Wenn es dir gelingt, dann ist dir in allem Erfolg garantiert. Es gibt nichts Anderes – das ist der Punkt der Verbindung zwischen dir und dem Schöpfer. Von unten nach oben steigt durch ihn das Gebet, MaN, hinauf, und von oben nach unten steigt Seine Antwort, MaD, herab, erst einmal in Form des umgebenden Lichtes.

Dieses Verlangen, dieser schmerzende Punkt muss sich als der wichtigste und der bedeutendste hervorheben. Man muss sich ständig um ihn kümmern und darüber nachdenken, wie man ihn verstärken und mit einem zerbrochenen Herzen zum Studium kommen könnte, damit sich alle gemeinsam um den Unterricht verbinden können.

Alles Andere ist nicht mehr wichtig: wie viel du weißt oder wie viel du getan hast. Nur hier, in diesem Punkt, ist der Erfolg deines ganzen Lebens und deiner ganzen Anstrengungen enthalten. Wenn es dir gelingt, gelingt dir alles, und wenn nicht, dann ist alles Andere nichts wert.

Alles Andere wird nicht beachtet – genau dieser Punkt in mir nennt sich Mensch, und er bestimmt, ob es mich überhaupt gibt…

Aus einem Unterricht über „Bejt Schaar haKawanot“ , 7.12.2010

Der Baum mit dem Geschmack eines Apfels

„Die Heiligkeit“ / das Geben verbergen sich hinter „den dunklen Kräften“/Klipot. Folglich muss man diese überwinden, um sie zu erreichen: man muss klug, empfindlich und stark werden.

Wenn du die Instrumente (Kelim) für die Arbeit hast, um die Frucht zu erreichen, welche sich hinter der Schale (Klipa) verbirgt, dann kannst du es schaffen.

Vor dem Sündenfall Adams gab es keine dunklen Kräfte, („Schale“, Klipot). Man sagte, dass der ganze Baum den Geschmack des Apfels hatte! Du hättest vom Stamm gebissen, und er wäre süß, wie der Apfel … Das war ein Zeichen gewesen, dass es unmöglich war, die beschädigte Stelle, welche die Korrektur erforderte aufzudecken!

Deshalb musste Adam sündigen, das heißt die Sünde offenbaren. Dabei existierte die Sünde schon, weil wir nichts Neues erschaffen, sondern nur den Unterschied zwischen “ Erschaffen aus dem nichts“ (Jesh mi-ain) und „Immer existierend“ (Jesch mi Jesch), zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer enthüllen, und das auf die ganze Tiefe des letzten vierten Niveaus.

Es ist auch der Unterschied zwischen dem Tier und dem Mensch! Gerade in ihm zeigen sich die Klipot.

Es heißt „die Hilfe gegen dich“. Denke wenigstens darüber nach, dass es jemanden gibt, der dir ständig gegenüber steht, um dir in allem zu helfen!

Aus einem Unterricht über „Bejt Schaar a-Kawanot“, 6.12.2010

Das Spiel zwecks des Gebens

Eine Frage, die ich erhielt: Es ist unverständlich, wie die Kelim Galgalta weEjnaim zerbrechen können? Es sind doch nur die gebenden Wünsche, worauf es eigentlich keine Beschränkung gibt?

Meine Antwort: Es gibt keine gebenden Wünsche/Gefäße/Kelim! Ein Gefäß kann nur bekommen. Der Schöpfer hat nur den Wunsch geschaffen, den Genuss zu bekommen.

Das Geschöpf kann nur dann geben, wenn es vom Licht die Eigenschaft der Liebe bekommen wird. Dann kann es die Wünsche des Geliebten empfinden und durch den Schirm, den Geliebten mit dem Licht ausfüllen, weil es folglich an sich seinen Wunsch verbindet.

Deshalb ist es eben gesagt: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“. Das Gefäß kann nur bekommen und nichts geben, weil es das Geschöpf darstellt.

Deshalb sind Kelim Galgalta weEjnaim nichts anderes als der Wunsch, den Genuss zu bekommen. Wenn sie den Schirm (die Absicht des Gebens) verlieren, dann bekommen sie das Licht mit der Absicht „für sich“ und zerbrechen.

Es gibt nur den Wunsch und das Licht – eins von den beiden! Der Wunsch zu bekommen ist das einzige Material der Schöpfung. Wenn es darauf den anti-egoistischen Schirm gibt, das heißt die Eigenschaft, welche der Wunsch vom Licht bekommen hat, dann bleibt er im Geben (weil ihn das Licht darin festhält, wie ein Magnet, der das Stück Eisen anzieht).

Kaum geht das Licht verloren, will dieser Wunsch aufgrund seiner Natur sofort bekommen. Damit kann man nichts machen.

Jeden von uns kann man dazu bringen, die zivilisierte, intelligente Weise zu verlieren und in „den Urzustand“ zurückzukehren. Alles hängt nur von den Korrekturen ab!

Die Korrekturen verschwinden – und es bleibt der offene egoistische Wunsch übrig. Nach der Korrektur können wir über die Wünsche des Gebens sprechen.

Deshalb sind Galgalta weEjnaim auch die bekommenden Kelim, wie die des ACHAP. Sie sind nur kleiner, heller, und feiner, weshalb man darauf eine solche Korrektur machen kann, dass sie uns später als „die gebenden“ vorkommen werden.

Aber kaum geht das Licht und der Schirm verloren – werden sie bekommen wollen, wie auch alle übrigen Kelim.

Es ist einfach leichter, diese zu korrigieren – aber dennoch brauchen sie eine Korrektur. Im Geschöpf gibt es nichts, außer dem Wunsch, zu genießen.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar a-Kawanot“, 07.12.2010

Wenn man die Gesichter der Kabbalisten anschaut

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ein Kabbalist, der „Die Lehre der Zehn Sfirot“ liest, einen riesigen spirituellen Genuss empfindet, warum sieht man ihm das gar nicht an? Warum scheinen Sie so ruhig zu sein?

Meine Antwort: Was wollen sie denn sehen, irgendwelche äußerlichen Emotionen des Kabbalisten? Klar, wir sind daran gewöhnt, dass man den Menschen ansehen kann, was sie gerade empfinden. Aber es ist ganz anders, wenn es sich um den wahren spirituellen Eindruck handelt.

Es handelt sich nämlich darum, dass Sie bis jetzt den spirituellen Eindruck entweder in Form des umgebenden Lichtes in ihre egoistische Kelim bekamen, oder nur die kleine Einblendung im vorbereiteten Gewand Chassadim, dank dem Schirm des Höheren.

Deshalb fühlten Sie dieses Licht nicht oder empfanden es in Form eines materiellen Genusses, weshalb man Ihre Eindrücke von außen bemerken konnte.

Aber im Menschen, der den spirituellen Genuss vom Geben bekommt, wird es keinesfalls äußerlich sichtbar! Weil er diesen riesigen Genuss innerhalb des Gewandes wahrnimmt, welches mittels der Höheren Kraft geschaffen ist. Und sie verschließen einander – das direkte Licht kleidet sich in den Wunsch ein, der verringert ist. Und deshalb ist es äußerlich unsichtbar.

Aus demselben Grund empfindet ein gewöhnlicher Mensch die spirituelle Welt nicht…

Aus einem Unterricht über  „Die Lehre der Zehn Sfirot“ „, 6.12.2010

Frei balancieren zwischen zwei Kräften

Eine Frage, die ich erhielt: Kann der Mensch frei sein und worin besteht seine Freiheit?

Meine Antwort: Zuerst muss man klären, welche Freiheit wir suchen?

Suchen wir die Freiheit vom Todesengel, wie es auf den Gebotstafeln eingemeißelt war (die Suche nach dem ewigen spirituellen Leben) – oder meinen wir, dass wir in irgendwelchen Handlungen in unserem gewöhnlichen, materiellen Leben frei sein können?

Die Kabbalisten erklären, dass wir im gewöhnlichen Leben keine Freiheit haben, weil es Schritt für Schritt vorherbestimmt ist. Und die Freiheit ist nur dann möglich, wenn man sich über dieses Leben auf das Niveau der Entscheidungen, auf die spirituelle Stufe erhebt.

Nur dort existiert die Freiheit der Wahl, weil es dort zwei entgegengesetzte Kräfte gibt: die Kraft des Empfangens und die Kraft des Gebens. In unserer Welt gilt nur die Kraft des Empfangens, welche uns nur das Eine ermöglicht, weniger oder mehr zu bekommen – je nach unserem Verständnis, mehr zu verlieren oder mehr zu gewinnen.

Das heißt alles hängt von meinem einfachen Verständnis ab: worin ich einen größeren oder einen kleineren Eigennutzen sehe. Und deshalb gibt es hier keine Freiheit! Ich mache immer eine Berechnung, zwecks des größeren Nutzens.

Aber nachdem ich erkenne, welche Handlung den größeren Genuss verspricht – bleibt mir keine Freiheit der Wahl übrig, um dagegen zu kämpfen. Denn meine ganze Natur ist darauf gerichtet, das Maximum mit dem minimalen Aufwand, bei minimalem Geben zu erreichen. So handeln wir immer – bewusst oder unbewusst.

Und obwohl es uns so vorkommt, dass wir manchmal fähig sind, gegen die Lebenslogik zu kämpfen, ist das auch eine Illusion, weil es in unserem Inneren ein tieferes egoistisches Interesse gibt, das alles vorbestimmt.

Aber wenn wir auf das spirituelle Niveau aufsteigen und den Wunsch des Gebens, neben dem Wunsch des Empfangens anstreben, dann können wir schon zwischen diesen zwei Wünschen balancieren, um in der Mitte, im mittleren Drittel Tiferet zu bleiben.

Dabei wählen wir nicht, ob das Erhalten oder das Geben besser ist, da es keine Auswahl wäre, weil sie nur von meiner Einschätzung abhängen würde.

Die Freiheit der Wahl ist nur dann möglich, wenn ich mich zwischen zwei Kräfte befinde: zwischen dem Positiv und Negativ, dem Geben und dem Empfangen, und dazwischen stelle ich mich – wie ein Motor im Netz.

Dann benutze ich die beiden Kräfte, weil ich über die Freiheit verfüge, mich selbst aus dem Einschluss beider Kräfte aufzubauen, was folglich die neue Realität gebärt. Die freie Wahl, über welche wir in der Spiritualität verfügen, ermöglicht uns, den Schöpfer aufzubauen! Denn der Schöpfer ist mein „Prototyp“, mein korrigiertes „Ich“… Deshalb heißt Er auch – „Bo-re“ („komm und sieh“).

Du baust die neue Realität aus zwei entgegengesetzten Kräften. Und davor existiert keine Freiheit. Niemals wird es eine Freiheit der Wahl aufgrund einer Kraft, oder bei der Auswahl aus zwei Kräften geben – nur wenn wir diese zwei Kräfte richtig verbinden und daraus die dritte Komponente, „den Menschen“ oder „den Schöpfer“ aufbauen.

Unser Wunsch ist als Abdruck des Lichtes geschaffen, und er ist schrecklich, weil er nur sich selbst empfinden kann!

Aus einem Unterricht über den Artikel „Freiheit des Willens“, 8.10.2010

Es gibt keine physische Müdigkeit

Eine Frage die ich erhielt : Womit kann ich mich während des Studiums aufmuntern, wenn der Schöpfer nicht empfunden wird und Schechina im Staub liegt ?

Meine Antwort :
Man muss die Schechina aus dem Staub erheben, gerade darüber schreiben die Kabbalisten.

Angenommen wir empfinden eine riesengrosse Müdigkeit, wobei der Mensch seine Kräfte verliert und sich im Unterricht nicht konzentrieren kann. Ist dies dann wirklich eine physische Müdigkeit, oder nicht doch eine seelische ?

Es ist sehr einfach zu klären. Gehe in die Gruppe, die vollkommen motiviert ist, bleibe unter den Freunden, sitzt alle zusammen, singt zusammen und nehmt das Mahl zusammen – und schaue dich später an, ob du dort eingeschlafen bist oder nicht.

Wenn du nicht dort eingeschlafen bist, dann ist der Grund nicht eine physische Müdigkeit sondern es liegt nur an der äusserlichen Einwirkung.

Es gibt keine physische Müdigkeit, alles sind spirituelle Kräfte. Rabasch zeigt uns folgendes Beispiel: der Mensch kann zum Unterricht nicht aufstehen weil er sehr müde ist, doch wenn man ihn mitten in der Nacht wecken würde, um ihm zu sagen dass sein Haus brennt – würde er sofort aufstehen, ohne zu sagen : „Warten Sie, ich schlafe noch ein bisschen, kommen Sie doch morgen wieder“.

Das heisst also : alles klärt sich mit der Wichtigkeit die wir hineinlegen.

Aus einem Unterricht über „Bejt Schaar HaKawanot“, 6.12.2010

Der Mensch mit dem entwickelten „Geschmack“

Es ist ein Götzendienst daran zu denken, dass der Schöpfer sich verändern kann. Es steht geschrieben: „Ich habe mein HaWaYah nicht geändert“.

Der Schöpfer hat das unveränderliche System der Gesetze aufgebaut, „das Höhere Licht hält sich in der absoluten Ruhe auf“. Und der Wunsch ist auch schon so geschaffen, dass er nur vom Licht entwickelt wird und sich immer mehr empfindet/öffnet, d.h. sich mit dem Licht vergleicht.

Das Licht wirkt auf den Wunsch ein, geht darin ein und dringt in alle seine Schichten durch: 0-1-2-3. Und wenn es das 4. Niveau (Bchina Dalet) erreicht, dann bekommen wir die Möglichkeit der freien Wahl. Aber sie besteht nur darin, unsere Einstellung zu ändern. Nachdem aber unsere Einstellung verändert ist, wird auch unsere Empfindung anders.

Wenn du Ihn verstehen und Ihm gleich werden willst, dann beginnst du das Gute zu fühlen. Baal HaSulam schreibt im „Vorwort zum TES“, dass unser ganzes Problem nur darin liegt, dass wir die Höhere Lenkung nicht verstehen.

Wir stehen gegenüber der Natur/ dem Schöpfer und sind mit allem unzufrieden? Im Laufe der ganzen vorhergehenden Geschichte entwickelten wir uns erzwungen nach den Stufen 0-1-2-3, wie die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur, dabei geschah diese Entwicklung unbewusst, entweder unter dem Druck der Leiden, oder aufgrund der Anziehung der Genüsse.

Aber wenn wir das 4. Niveau erreichen, dann sollen wir diesen Prozess kennen lernen, um daraus den Erfüllenden aller Handlungen zu erkennen.

Das heißt, wir müssen Seine Arbeit kennen lernen, verstehen, was Er macht, um Seine Eigenschaft des Gebens anzueignen. Dann werden wir „Ihn aus Seinen Handlungen erkennen“. Und wenn wir Ihn erkennen werden, dann beginnen wir Ihn, zu rechtfertigen, so dass wir uns gegenseitig angleichen, das heißt wir steigen bis zu Seinem Niveau hinauf.

Und das alles erfolgt mittels der Absicht. Es ist nicht nur die Einstellung, dank welcher wir beginnen, den Schöpfer zu erkennen und in uns Seine Handlungen in ihrer wahrhaften Art zu empfinden.

Wenn ich über die eigene Selbstsucht hinaufsteige, die Beschränkung mache und den Schirm mit dem widergespiegelten Licht erreiche, dann werde ich dem Licht ähnlich! Das heißt ich beginne, Seine wahrhafte Beziehung zu mir, zu verstehen.

Folglich empfinde ich im Licht, das in mir eingekleidet ist, „die Geschmäcke“ (Taamim) – die Beziehung des Schöpfer: was Er von mir will, wie Er sich zu mir verhält. Ich erkenne die Quelle, aus der zu mir alles kommt, wonach die wahre Verschmelzung stattfindet. Ich verspüre nur Seine und nicht mehr die eigenen Wünsche.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 07.12.2010

Die Realität der höheren Welten

Eine Frage, die ich erhielt: Wie sieht unsere Realität in den Welten BJ“A (Bria, Jezira und Assia) aus, wenn wir nach den Stufen dieser Welten in die Welt Azilut hinaufsteigen?

Meine Antwort: Ich empfinde jetzt alles in meinem Wunsch, der vollständig egoistisch und nur auf den Selbstgenuss gerichtet ist, abgerissen von allen spirituellen Kräften und dem Schöpfer. Ich habe keinen Funken des Gebens und ich lebe wie ein Tier. Solcher Zustand wird als „diese Welt“ (Olam HaSe) bezeichnet.

Wenn ich beginne zu klären, welche meiner Wünsche ich nach oben, zur Korrektur erheben kann, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass ich mich in den Welten BJ“А befinde.
Das heißt, ich kann mich schon vor der Gruppe erheben, die Kräfte von den Freunden bekommen, sich mit ihnen verbinden, die Bürgschaft, die Einheit, die Einigkeit wie ein Mensch mit einem Herzen erreichen.
Je mehr ich bereit bin, das alles auf mich zu nehmen, desto eher steige ich zu Malchut der Welt Azilut auf. Die Erhöhung des Wunsches, seine Veränderung zum Guten bedeutet, dass ich aufsteige.

Ich reihe mich in Malchut zusammen mit allen ein, und so erreichen wir in unserem gemeinsamen Kli, welches als „Shechina“ bezeichnet wird, wo wir zusammen vereinigt sind, wie ein Mensch mit einem Herzen, und dies ist die Offenbarung der Spiritualität, des Schöpfers.
Somit sind die Welten BJ“A jene Zustände, in denen ich die inneren Klärungen mache, bezüglich der Arbeit mit der Gruppe und dem Studium, in denen ich bereit bin, mich mit den Freunden zu verbinden.

Die Differenz zwischen den Welten BJ“A ist das Ausmaß unserer Vereinigung, durch der wir unsere Bitten zu Malchut der Unendlichkeiten erheben und korrigiert werden können. Aber wir halten uns weiterhin in den Welten BJ“A auf, und rufen nur deren Aufstieg zusammen mit uns in die Welt Azilut hervor.

Aus einem Unterricht über „Die Lehre der Zehn Sfirot“ „, 1.12.2010