Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Kabbalisten zu Tora und Geboten, T.12

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu den Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.
Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

613 (TARJAG) Ratschläge und 613 Anweisungen.

Darin wird uns erklärt, was an einigen Stellen im Sohar als die 613 Gebote Itin de-Orajta bezeichnet wird (Ratschläge, wie das Kli zu korrigieren sei), und an einer Vielzahl an Stellen im Sohar als die 613 Gebote Pkudin bezeichnet wird (Lichter, die in das unkorrigierte Kli eintreten müssen). Zunächst muss der Mensch Tora und die Gebote halten, um seinen Körper zu reinigen und die Seele zu vergrößern. Dann befinden sich die 613 Gebote bei ihm in Itin, das heißt stellen für ihn Gebote dar, wie man dennoch dessen würdig werden und vor den Schöpfer kommen kann, erfüllt von Seinem Licht, da das Einhalten der Tora und die Erfüllung der Gebote ihn allmählich soweit reinigen, dass er der Offenbarung des Schöpfers würdig wird. Wie es geschrieben steht: „Was macht das für einen Unterschied für den Schöpfer – ob man das Tieropfer vom Hinterkopf tötet oder ihm die Kehle durchschneidet? Denn die Tora und die Gebote wurden zu nichts anderem gegeben, als nur, um durch sie das Volk Israels zu vereinen“.

Jedoch nachdem der Mensch in ausreichendem Maße seine Bedürfnisse reinigen und des Lichtes des Schöpfers würdig wird, werden sich seine Augen und seine Seele öffnen, und er wird die 613 Lichter erkennen, die in den 613 Geboten enthalten sind, was das Geheimnis der Namen des Schöpfers ist. Das heißt, er gelangt zu deren Erkenntnis. Und mittels der Ausführung eines jeden Gebots empfängt er den Teil des Lichtes, welcher darin eingeschlossen ist, da das Gebot das Geheimnis des Kli ist. Darin kleidet sich das Licht ein, das heißt der Name des Schöpfers, der zu diesem Gebot gehört, wie es geschrieben steht: „Das Gebot ist ein Leuchter, und die Tora- das Licht“.

Und das heißt – 613 Gebote des Empfangens der Lichter. Das gleicht einem Menschen, der Edelsteine in ein Gefäß legte und dem von ihm geliebten Menschen sagte: „Nimm das Gefäß, doch bewahre es vor den Händen der Diebe“. Und es ergibt sich, dass sie von einem Gefäß sprechen, doch sie meinen die darin befindlichen Edelsteine.

Aus den Büchern der Kabbala ist bekannt, dass das Geheimnis des Namens des Schöpfers im Namen HHaWaJaH inbegriffen ist, welcher in sich alle Namen des Schöpfers auf allen Stufen einschließt. Daher gilt „der Schöpfer, Sein Licht und Israel sind Eins“, ungeachtet der Tatsache, dass die Massen in der Tora nichts als historische Erzählungen, Gesetze und Gesetzbeschlüsse sehen.

Ich erklärte jedoch bereits den Sinn des Ausdrucks „Goldene Äpfel in silberner Fassung“, was als die 613 Gebote des Empfangens der Lichter bezeichnet wird. So sagten die Weisen: „Die ganze Tora sind die Namen des Schöpfers“, und daher „Tora und der Schöpfer sind Eins“, doch im Geheimnis „Allgemeines und Besonderes“, wo der Schöpfer der Komplex aller Namen und das allgemeine Licht ist, und die Tora in 613 Lichter unterteilt wird. Und es ergibt sich, dass sie alle gemeinsam eins sind und den Schöpfer selbst darstellen.

Nun bleibt es uns zu klären, was Israel darstellt. Zunächst muss man verstehen, was die Vielzahl unterteilter Formen im Spirituellen bedeutet, das heißt, wie und zu welchem Zweck sie unterteilt und voneinander getrennt sind. Im Materiellen kann man das Eine vom Anderen mithilfe eines Messers trennen, oder es lösen und trennen sie die Zeit und der Ort. Es ist jedoch unmöglich, sich solches im Spirituellen vorstellen, welches außerhalb von Zeit und Raum steht.

Doch wisse, dass im Spirituellen der ganze Unterschied zwischen den Höchsten Lichtern nichts anderes als der Unterschied der Eigenschaften ist. Bezüglich vernünftiger Seelen, die den Menschen innewohnen, ist natürlich jede Seele von der anderen getrennt und entfernt. Doch die Basis der Trennung ist die Unterscheidung der Eigenschaften, das heißt die Seele des Einen ist gut, die des anderen schlecht, beim dritten ist sie klug oder torhaft usw. Wie es heißt: „Wie sich die Gesichter voneinander unterscheiden, so unterscheiden sich auch ihre Meinungen“.

Damit ist klar, dass wenn alle Menschen über die gleiche Bildung und gleiche Neigungen verfügen würden, auch die Seelen der Menschen eine Seele wären. Und hinsichtlich der Bedeutung wäre sie wie das Licht der Sonne, welches alle Menschen so bestrahlt, dass es völlig unmöglich ist, getrennte Formen zu unterscheiden. So wäre auch eine Seele in eine Vielfalt an Körpern eingeschlossen, da der Abstand die spirituellen Wesen überhaupt nicht trennt, solange es keinen Unterschied in ihren Eigenschaften gibt.

Kommen wir nun zur Erklärung. Es ist bereits bekannt, dass das Geheimnis der Seelen der Söhne Israels das Geheimnis des Göttlichen Teils von Oben ist, wobei die Seele nach dem Gesetz von Ursache und Folge abstieg, indem sie sich von einer Stufe zur anderen herabsenkte, bis sie sich eignete, in diese Welt zu kommen und sich in den unreinen, materiellen Körper einzukleiden. Und mittels der Einhaltung der Tora und der Erfüllung der Gebote steigt sie von einer Stufe zur anderen auf, bis sich ihr Umfang auffüllt, und sie letztlich würdig wird, ihre Belohnung vom Vollkommenen zu erhalten, die für sie beizeiten bereitet wurde. Das heißt die Erkenntnis der heiligen Tora in Form der Namen des Schöpfers ist das Geheimnis der 613 Gebote des Empfangens der Lichter


Auszug aus dem Artikel von Baal HaSulam „Vorwort zum Buch  Mund des Weisen“


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