Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Das neue Leben des Internets

Frage: Wie sehen Sie die Zukunft in der Entwicklung der Technologie, z. B die Zukunft des Internets, ein Mittel der Vereinigung der Menschen, wenn Kabbala weiter verbreitet wird?

Antwort: Ich denke, dass wir die Revolution im Inneren des Menschen durchleben werden, und nicht in der Technologie.

Die Menschen durchleben im Moment die innere Krise und vollkommene Überbewertung der Wertschätzung. Die nächste Generation wird sich nicht mit den „sozialen Netzwerken“ und anderen Spielzeugen im Internet befassen.

Der Mensch wird sich von selbst, auf natürliche Weise, davon entfernen und anfangen nach den offenbarten, neuen Wünschen, sich mit höheren und wichtigeren Sachen, befassen.

Denn wir schreiten voran und das Internet füllt sich langsam mit spirituellen Inhalten. Die Wissenschaft, die Technik und all das, was den Menschen zu Hause und auf Arbeit umgibt, wird nur auf die Hilfe unserer spirituellen Entwicklung ausgerichtet sein.

Die spirituelle Welt wird sich dem Mensch nähern! Wie fühlen, wie sie auf uns einwirkt, dass sie uns umgibt und im Internet vorhanden ist, wir müssen sie nur sehen wollen.

Uns durchdringt das Feld der spirituelle Wellen, die unsere wahre Existenz bestimmen. Und die jetzige sichtbare Welt ,ist nur eine Projektion auf unserem eingebildeten Bildschirm.

Dank der modernen Technologien, wird der Mensch leichter und einfacher, von unserer eingebildeten Realität in die Spiritualität wechseln. Das ist eine Art Brücke, deswegen bin ich für die Entwicklung des Internets. Sie werden noch die Füllung des Internets mit neuen Inhalten erleben, es braucht nur seine Zeit.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel „Frieden in der Welt“, 22.12.10

Zur Kabbala Akademie—>

Kein Dieb sein

Eine Frage: Wir erziehen ein Kind mit Liebe und versuchen, es ständig zu loben und anzuspornen.

Warum habe ich das Gefühl, dass der Schöpfer uns mehr mit dem Stock erzieht als mit dem Ansporn?

Meine Antwort: Es heißt : „Jeder urteilt nach seiner Verdorbenheit“.

Aber wenn dir Seine Beziehung zu uns offenbart wird, dann wirst du erkennen, mit welcher unendlichen Barmherzigkeit Er handelte. Wir können es leider mit unseren egoistischen Augen weder sehen noch verstehen.

Sogar wenn du heute einen 100%-igen Genuss bekommst und im nächsten Moment die neuen Informationsgene (Reshimot) offenbart werden, wirst du nichts mehr von dem Genuss fühlen; dann fragst du: „Wo ist Er denn, der mich geschaffen hat? Warum füllt er mich nicht mehr?!

Aus der Sicht des Egos sind es gerechte Forderungen. Wenn Er das Verlangen zu genießen geschaffen hat, warum sollte Er dieses Verlangen dann nicht auch füllen? Wir verstehen nur noch nicht, dass er uns auf einer anderen höheren Ebene den Genuss verschaffen will, doch dafür müssen wir Ihm erst gleich werden.

Aus unserer Ebene ist es unmöglich, den Schöpfer zu rechtfertigen. Deswegen beginnt die Stufe des Gerechten bei Bina und steigt höher.

Weil wir die ganze Zeit die Schläge auf unserem Ego fühlen, haben wir die Möglichkeit, mit dem „Glauben über dem Wissen“ voranzuschreiten. Wenn wir uns in ständigen Problemen und Verzweiflungen befinden, sind wir in der Lage, uns von unserem Ego loszureißen. Aber wenn der Schöpfer mich immer wieder mit Genüssen befüllen würde, dann würde ich laufen und schreien wie ein Dieb vor der Menge: „Haltet den Dieb auf!“.

Ich würde Ihn von morgens bis abends anpreisen: „Es lebe der Schöpfer, gut und Gutes tuend!“ Ich wäre Ihm so dankbar für sein gutes Verhalten meinem Ego gegenüber.

Aber wir müssen uns über unsere leeren Verlangen erheben; sogar nicht nur über die leeren, sondern auch über die leidenden Verlangen. Wenn der Mensch sich über diese Empfindungen erheben kann und bereit ist, zu geben, dann erzeugt er die erste Einschränkung (Zimzum) und den Schirm auf sein Ego.

Und wenn er dabei noch den Genuss bekommen kann, aber nicht für sich, sondern bereit ist, innerlich leer zu bleiben und nur von dem Geben an den Schöpfer zu genießen, dann wird er ein richtiger Gerechter sein.

Auszug einem Unterrich über den Artikel „Frieden in der Welt“, 23.12.10

Geben aus Verzweiflung

Warum gibt der Mensch auf einmal auf und kämpft gegen die Leiden nicht weiter?

Das ist das Ergebnis seiner Informationsgene („Erinnerungen“, Reshimot).

Mit einem Tier passiert es nicht, weil es wie eine Maschine handelt und für sein Leben kämpfen wird bis zum Schluss, es verzweifelt nicht wie ein Mensch.

Das Tier kämpft verzweifelt oder flieht, es wird niemals den Schmerzen unterliegen. Nur der Mensch lässt die Hände hängen: es kommt wie es kommen soll, er hat „menschliche“ Informationsgene und handelt nicht instinktiv, wie eine Maschine, in der das Verlangen gegen die Leiden steht.

In diesem Punkt der Verzweiflung liegt die ganze menschliche Psychologie, wo der Mensch zum kämpfen aufhört und das Geschehene annimmt.

Denn unsere inneren Daten, „Reschimot“, sind das Ergebnis von der Zerbrechlichkeit der Seelen. Sogar in einem kleinem Reshimo gibt es eine Verbindung zum Höheren, zum Schöpfer, welcher mit uns auf der gebenden Stufe zerbrochen ist.

Und deshalb erwachen in uns unbewusst solche Eigenschaften, wo wir nicht mehr über das Nehmen denken, sondern bereit sind, über das Geben nachzudenken.

Auszug einem Unterricht ueber den Artikels „Frieden in der Welt“, 22.12.10

Ein neuer „Computer“ auf jeder Stufe

Während wir die spirituelle Leiter hochsteigen, durchlaufen wir alle möglichen widersprüchlichen, sehr verwirrenden Zustände, in denen wir nichts verstehen.

Es kommt vor, dass du vollkommen den Verstand verlierst. Denn wenn du von einem Zustand zum anderen übergehst, verändert sich dein Verlangen.

Und der Verstand wird zusammen mit dem Verlangen erworben, er bedient es lediglich. Je größer dein Verlangen ist, desto mehr wächst dein Verstand, um dem Verlangen zu dienen, ihm zu helfen, sich zu erfüllen. So sind wir erschaffen.

Wenn dein Verlangen durch ein anderes ersetzt wird, erhältst du ein neues Verlangen – und dein vorheriger Verstand verschwindet.

Und zwischen den Stufen füllst du dich so, als ob die gesamte Information in deinem „Computer“ gelöscht worden wäre – und nun ist Schluss, du weißt nicht mehr, wie du arbeiten sollst. Es heißt, Baal Schem Tov habe sogar Buchstaben vergessen und musste „aufs Neue“ lesen lernen.

Das ist ein besonderer Zustand. Auf diese Weise wird dem Menschen gezeigt, dass er nichts anderes als eine Maschine ist. Das Verlangen ist verschwunden, das Gedächtnis ist weg – und du fühlst, dass du nicht mehr weißt, wie eine einfache Bewegung mit dem Arm oder mit dem Bein auszuführen ist, geschweige denn, wie du dir die Namen von Menschen oder die Geschehnisse um dich herum merken kannst.

Das kann wie eine psychische Abweichung vorkommen. Doch zugleich versteht und spürt der Mensch, dass das alles mit ihm geschieht, er analysiert sich quasi von der Seite.

Es gibt einen Punkt, aus dem heraus du spürst: „Das geschieht mit mir. Schau mal, wer ich bin! Im Moment bin ich ein leeres Gefäß, ohne Empfindung und ohne Verstand. Ich werde eine neue Empfindung und einen neuen Verstand erlangen!“

Das ist ein vollkommener Wechsel. Du bekommst einen neuen „Computer“ – und musst ihn mit neuen Programmen füllen, alles muss neu gemacht werden. Auf diese Weise kommen wir voran.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 24.12.2010

Ein kurzer Augenblick und das ewige Leben

Das Verlangen verleiht der Erfüllung Geschmack. Jeder Schluck Wasser ist heiß ersehnt, wenn ich von Durst gequält werde. Selbst wenn die Erfüllung nur zum Teil eintritt, ist das Verlangen dafür sehr groß – und der Unterschied zwischen ihnen ruft das Gefühl des Lebens hervor.

Also wird das Leben nicht an dem Verlangen und nicht an der Erfüllung als solche gemessen, sondern an deren Gegensatz. Je höher die Anspannung, der Unterschied zwischen ihnen ist, desto mehr Leben, Energie spüre ich.

Es sieht schlecht aus, wenn mein Gefäß leer ist, aber auch wenn es voll ist. Es geht darum, das leere Gefäß an die Erfüllung heranzuführen und den Augenblick, in dem sie aufeinander treffen, einzufangen.

Wie kann dieser Augenblick festgehalten werden? Denn selbst der größte Genuss vom Essen, Sex, Ruhm schwächt ab und erlischt. Ich lebe von einem Augenblick zum nächsten, mein Leben flackert kaum, es bricht aus dem Nichtsein heraus und stützt sich wieder hinein.

Wie es in einem Lied heißt, „gibt es nur einen Augenblick zwischen der Vergangenheit und der Zukunft“ – zwischen dem vor mir aufflackernden Licht und der Finsternis, die es jeden Augenblick zu verschlingen droht. Der momentane Genuss ist noch nicht vorbei, und ich muss bereits den nächsten für mich vorbereiten, um das Gefühl des Lebens nicht zu verlieren.

Doch die Verlangen wachsen ständig, und die Welt versinkt in Verzweiflung. Die zukünftigen Genüsse locken nicht mehr, die „Durchgangserquickungen“ verdecken die aufkommende Finsternis nicht, und das Leben wird sinnlos.

Unser Leben erlischt, weil wir den kurzen Augenblick der Erfüllung nicht halten können. Das muss gelernt sein – über den eigenen Egoismus aufzusteigen, ihm entgegen zu wirken. Dann geht der Mensch durch „zehn ägyptische Plagen“ hindurch, lässt seine Verlangen unten und kommt zum „Berg Sinai“, d.h. zum Licht, welches in der Lage ist, ihm den Schirm zu verleihen.

Die spirituelle Erkenntnis ist auf einem besonderen Gefäß, Kli, aufgebaut, welches es ermöglicht, sich über dem Verlangen, im Geben zu halten. Nachdem das gebende Kli aufgebaut ist, erlangt der Mensch die Möglichkeit, ständig im Kontakt mit Genuss zu sein und zugleich nicht das Verlangen auszulöschen – denn es wird nicht das Verlangen selbst erfüllt, sondern die sich über das Verlangen erhebende Absicht zu geben.

Der Mensch erlangt die Vollkommenheit, wenn er gibt, wenn er aus sich herausgeht und im Genuss lebt, den er an die Anderen zurückgibt. Sein Leben, das ewige Leben, besteht nicht im eigenen Verlangen, sondern im reflektierten Licht, das ihre Verlangen erfüllt und Freude dem Schöpfer schenkt.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 24.12.2010

Der Weg vom Schüler bis zum Meister

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich mir sicher sein, während eines Kabbalastudiums, dass ich nicht ´´philosophiere´´ über die Konzepte, die ich noch nicht erkannt habe, so wie: Die Liebe, die Verbindung, die Eigenschaft des Gebens?

Meine Antwort: Wenn ein Mensch die Wissenschaft der Kabbala aus authentischen Primärquellen studiert, die richtigen Anweisungen erhält und sich an den Lehrer, an einen wahren Kabbalisten klammert, kann es nicht sein, dass er zu fantasieren anfängt, anstatt sich im Licht, das zur Quelle zurückkehrt, zu untersuchen.
Er hat schon ein richtiges Herangehen entwickelt, er weiß, dass nur darin das Leben ist.

Er lernt, um den Wunsch zu geben zu erlangen, und zieht damit das Licht zu sich heran. Und obwohl er sich noch nicht mit der echten Untersuchung der spirituellen Welt beschäftigt, aber er arbeitet mit der Gruppe wie im Labor.

Und so erkennst du, wie egoistisch du bist. Von der anderer Seite, ziehst du das höhere Licht, das dir aus der Ferne zu leuchten beginnt, an und dann siehst du deine Eigenschaften im Hintergrund dieses Lichtes. Davon empfindest du Leiden, und du möchtest wie das Licht sein, indem du siehst, dass du dazu nicht in der Lage bist.
Diese Spannung, dieser Unterschied zwischen Soll und Ist, führt dich zur Explosion, und du betest zum Schöpfer um die Hilfe. Und dann bekommst von oben die Kraft des Gebens!

Von dem Moment an, wo bei dir die Kraft zu geben erscheint, wirst du zu einem Kabbalisten und beginnst, die spirituelle Welt zu erkunden. Du kannst schon leicht erkennen wie sich die Kraft des Gebens von der Kraft des Empfangens unterscheidet.

Du wirst zu einem Wissenschaftler – der sich selbst und den Schöpfer erforscht, was eigentlich, dasselbe ist! Immerhin habt ihr jetzt ein gemeinsamer Teil, der für dich zugänglich ist.

So erhältst du die Möglichkeit, die spirituelle, die „menschliche“ Ebene zu erforschen.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 15.12.2010

 

Esau besiegen

Eine Frage: Muss man mit den Eigenschaften „Esau“ (egoistischem Verlangen) arbeiten, damit es während des Kongressen nicht auftaut.

Meine Antwort: Das passiert nicht – da kann man sicher sein. Weil wir zum Kongress vorbereitet, „aufgewärmt“ zusammenkommen, um uns  zu vereinigen.

Wir lassen alle Probleme, Zweifel und Widerstände zu Hause, weil uns bewusst ist – direkt können wir unseren Egoismus – „esav“ – nicht bekämpfen. Wir können ihn nur umgehen, nach Jakob-Metode (von akev – umgehen).

Das bedeutet – wir haben keine Chance gegen die Natur zu kämpfen. Wir müssen aus ihr raus, uns über sie erheben, neue Eigenschaften des Gebens bekommen, und dann langsam mit ihrer Hilfe  beginnen unseren Egoismus für das Geben zu benutzen.

Unser Egoismus ist eine besondere Kraft in uns, mit der wir existieren müssen.

Man soll nicht gegen ihn kämpfen, sondern sich um die Vereinigung und die Bürgschaft kümmern, ständig die rechte Linie, Jakobskraft, verstärken. Nur dann entschlüsseln wir den Schöpfer und können dem Esav widerstehen. Aber das bedeutet nicht, dass wir gegen ihn kämpfen werden.

Während wir uns korrigieren und in uns die linke Linie „Jakob“ verstärken – die Linie des Gebens und Vereinigung, in derer Zeit kriegt unser Egoismus – „Esau“ die Schläge von ganzem Prozess und fängt an zu verstehen, dass er sich auch mit dem „Jakob“ vereinigen soll.

Deswegen besteht weder Gefahr noch Krieg – er wird selber mit der rechten Linie kooperieren, weil er keine anderen Möglichkeiten sieht sich zu sättigen. Ihm fehlt der Jakob, das Geben, um  weiter zu kommen.

Wir müssen nur an die Errungenschaft der Einigkeit und Verreinigung denken. Alle anderen Probleme lösen sich von selber auf, indem sie sich zur rechten Linie anschließen und sie damit noch mehr verstärken.

Aus dem Programm „Wochenabschnit“, 5.11.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>