Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Schlafsucht als Diagnose

Eine Frage, die ich erhielt: Es ist schon seid einigen Wochen so, als ob ein Nebel auf mich runter gestiegen ist, vernebelnd die Jahre der Unterrichte. Die Wörter spreche ich mit Mühe aus. Wenn die Gruppe nicht wäre, würde ich schon längst nicht mehr hier sein. Keine Anstrengungen können mich da raus holen. Was soll ich machen?

Meine Antwort: Das ist das Merkmal dessen, dass du qualitative Anstrengungen vollbracht hast. Offenbar, hast du bei den Kongressen und unseren gemeinsamen Zuständen mitgewirkt, bekamst ein großes Licht und siehst jetzt in diesem Licht, dass du noch nicht würdig bist, die Eigenschaft des Gebens in dir aufzudecken. Deine Verlangen (Kelim) brauchen noch kein Geben, sie lehnen es unbewusst ab.

Also, es gibt solche Zustände wie: der Nebel, die Müdigkeit, die Verwirrung, die Hilflosigkeit, die Unlust. Es ist alles klar, außer eins: warum kann ich mir über diese Empfindung, über diese gedankliche Betäubung, keinen vernünftigen Bericht über den laufenden Zustand erstatten? Warum kann ich mich nicht davon lösen und feststellen, was mit mir geschieht? Genauso stellt der Arzt die Diagnose seines Patienten fest.

Wenn du dich sehr gut kontrollierst, dann wirst du sehen, dass du dich im richtigen Zustand befindest, an der richtigen Station des spirituellen Pfad. Denn es wird gesagt, in der Spiritualität wird nicht herunter gelassen, sondern nur rauf gehoben.
Jedoch wie viel Zeit vergeht, während du aufwachst aus dem Winterschlaf? Das hängt nur allein von dir ab. Verkürzt du deine Zeit? Dein Zustand ist günstig für das Weiterkommen, aber du solltest so schnell wie möglich weiter voranschreiten.

Allerdings sind nach dem Kongress alle in so eine Art „Lethargie“ versunken.

Aus einem Sohar-Unterricht, „Das Vorwort“, 8.12.2010

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Wenn jeder das macht…

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet es denn nun, an den Nächsten zu geben?
Meine Antwort: „An den Nächsten zu geben“ bedeutet, an die Gruppe zu geben, die gemeinsam nach der Verschmelzung mit dem Schöpfer strebt, nur daran denkt und versteht, dass das nur durch die Verbindung untereinander ohne jegliche Unterschiede zwischen uns möglich ist.
Doch dann wird es kein Nächster mehr sein, sondern quasi ich selbst zusammen mit dem Schöpfer. Und doch muss ich zuerst lernen, an den Nächsten zu geben, wie geschrieben steht: „Vom Geben an den Nächsten zum Geben an den Schöpfer“, weil ich sonst Fehler machen werde, weil mein Ego mich in die Irre führen und täuschen wird.
Das Geben an den Nächsten ist das Geben an die Gruppe zum Erreichen eines gemeinsamen Ziels, sprich des Gebens an den Schöpfer. Du gibst den Freunden dein ganzes Verlangen und machst es damit zu jenem Platz, wo sich das Licht enthüllen kann. Du gibst es an sie weiter!
Wenn du das wirklich mit aller Hingabe tust, dann können sie in diesem von dir an sie weitergegebenen Teil den Schöpfer enthüllen. Und wenn jeder das macht und wir die Kraft von „600 000″ Seelen erreicht haben, wird die spirituelle Enthüllung kommen.
Wir müssen alle daran denken, wie wir dieses gemeinsame Verlangen, das Verlangen des gesamten Weltkli, erschaffen können, wie wir es so vereinen können, dass es für die Enthüllung dieser ersten Lichtmenge geeignet ist. Und dann kommt es zu der Verschmelzung (Siwug) zwischen allen Verlangen und dem Licht.
Das wird zum ersten Mal in der Geschichte sein! Denn alles, was in den vorherigen Generationen geschah, war lediglich die Vorbereitung darauf.
Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ vom 09.12.2010

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Die richtige Verpackung für die Bitte um das Geben

Eine Frage, die ich erhielt: Mir ist klar, dass ich die zweite Natur entdecken soll. Aber wie macht man das eigentlich?

Meine Antwort: Mit Hilfe des Lichtes, das zur Quelle zurückführt. Du selbst kannst die zweite Natur weder bewirken noch erzeugen oder irgendwo kaufen.

Es handelt sich um die Schöpfung, die viel komplizierter und entwickelter ist, als du. Du bist wie die Fliege, die zum Menschen werden soll. Das neue Geschöpf, das du entwickeln sollst, gibt dir nicht den geringsten Anhaltspunkt. Du hast nur einen winzigen Funken, wobei du selbst nicht verstehst, wohin dieser dich führt.

Wenn du also diese zweite Natur erwerben willst, dann musst du sie quasi beim Licht „bestellen“. Es hat in dir deine heutige Natur geschaffen, und jetzt mußt du dich ans Licht wenden, damit es deine Bitte annimmt. Auf diese Weise begreifst du, wie du es anflehen oder erzwingen kannst, dass es aus dir dieses neue Geschöpf schafft.

Dazu benötigt man eben das Studium und die Gruppe, die Mittel, dank derer das Licht unsere Funken anzündet und in uns die spirituelle Natur – die Natur des Gebens formt.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 10.12.2010

Gleichgewicht in der Gesellschaft

Eine Frage, die ich erhielt: Wird es etwas bringen, wenn wir durch unser Beispiel Menschen beeinflussen, von denen die meisten nicht nach der spirituellen Entwicklung streben? Werden sich dann in der gesamten Gesellschaft ebenfalls gute Beziehungen und Verbindungen herausbilden?

Meine Antwort: Ja, durch unser Beispiel werden wir die gesamte Gesellschaft positiv beeinflussen. Baal HaSulam schreibt darüber in dem Artikel Die letzte Generation. Wenn die ganze Gesellschaft heute beschließt, dass wir in einer solchen egoistischen Form nicht mehr weiter existieren können und anfangen müssen, aufeinander Rücksicht zu nehmen, dann wird es eine große Korrektur sein.

Es könnte die Frage aufkommen: wenn ein gewöhnlicher Mensch es nicht für die Enthüllung des Schöpfers und das Geben an Ihn macht, wäre es dann nicht eine traurige Wiederholung dessen, was im sozialistischen Russland geschehen ist?

Doch heutzutage gibt es bereits unsere große kabbalistische Gruppe, die sich mit dem Geben und der Verbreitung der Kabbala beschäftigt, und jeder, der sein Bewusstsein erweitern will, kann sich uns anschließen. Für alle Anderen genügt es, uns zu helfen und uns zu unterstützen, wie das für gewöhnlich Menschen tun, die nicht lernen und ihr Gehirn nicht überanstrengen wollen.

Wenn ein solches Gleichgewicht in der Gesellschaft besteht, wenn ein Teil von ihr wie ein „Kopf“, der sich mit der Absicht beschäftigt, das korrigierende Licht für alle über sich anzieht, und der andere Teil irgendwelche Hilfstätigkeiten erledigt, dann können wir große Erfolge erzielen.

Wollen wir hoffen, dass es geschieht. Entsprechend dem Aufbau der gesamten Menschheit in Form einer Pyramide soll es genau so sein: nur Einzelne widmen sich der Verbindung mit dem Schöpfer und leiten das Licht an die gesamte Masse weiter. (Siehe Baal HaSulam, Die letzte Generation)

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ vom 10.12.2010

Eine gesetzmäßige Überraschung

Rabash, „Dargot haSulam“, Artikel 545 „Die Anstrengungen und der Fund“: „Es steht geschrieben: hat sich angestrengt und gefunden – dem sollst du glauben. Was haben Anstrengungen mit einem Fund zu tun? Denn ein Fund kommt unerwartet“.

Die höhere Welt enthüllt sich mir in Form eines „Fundes“: ich wollte das Eine bekommen, habe aber plötzlich etwas Anderes gefunden.

Moment mal, aber ich habe doch mehrere Jahre geschuftet und mit einer bestimmten Belohnung gerechnet. Warum verwandelt sich jetzt die Belohnung in einen Fund?

Es ist so, dass ich das Ziel ausgehend von meinem eigenen Verstand und meiner eigenen Empfindung betrachtet habe. Mit der Zeit jedoch, während ich vorankam, habe ich mich mit Hilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt, verändert.

Es hat mir einen neuen Verstand und eine neue Empfindung verliehen, und genau diesen entspricht auch mein „Fund“, der für mich, wie ich vorher war, unerwartet kommt.

Ich bekomme nicht das, was ich früher wollte. Anstelle der „rechtmäßigen Belohnung“ finde ich etwas Anderes, was meiner neuen Stufe entspricht.

In unserer Welt verlangen wir nach der vereinbarten Belohnung, doch auf dem spirituellen Weg verlieren die egoistischen Versprechen an Wert, unsere Empfindungen verändern sich, und auf einer neuen Stufe erwartet uns ein Fund einer ganz anderen Art.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 10.12.2010

Aufenthaltsort Gruppe

Eine Frage, die ich erhielt: Während des Unterrichts müssen wir auf einen gemeinsamen Ort ausgerichtet sein, wir müssen alles zusammenfassen. Doch im Laufe der Jahre haben sich bei mir unterschiedliche Vorstellungen über die spirituellen Erscheinungen gebildet.

Wenn ich von Bina und Malchut lese, nehme ich sie auf unterschiedliche Art und Weise wahr. Können sie etwa zu einem Punkt zusammengefasst werden?

Meine Antwort: Sie müssen wirklich zu einem Ganzen werden. Im Grunde genommen sind Bina und Malchut die Eigenschaften des Schöpfers und der Schöpfung. Wir wissen nicht genau, was das ist, und dennoch zeugen ihre gegenseitige Verbindung und Beziehung von der Einheit.

Bina lässt einen Teil von sich, die Buchstaben ELE des Namens Elokim, in Malchut herabsteigen, und Malchut steigt zu Bina hinauf und wechselt den Namen MA zu MI. In der Beschreibung dieser Prozesse im Buch Sohar stellen wir die sie verbindenden Bande fest.

Dementsprechend müssen wir auch unsere Absicht aufbauen. Indem ich mich mit meiner Gruppe verbinde, sehe ich in ihr eben jenen Ort, den Mittelpunkt, in dem sich die Eigenschaft von Bina, die Eigenschaft des Gebens – Elokim – enthüllt. Dorthin erhebe ich meine Verlangen und Erwartungen, dorthin will ich als korrigierter Teil von Malchut einfließen.

Und ich hoffe, dass Bina mir mit Hilfe ihrer Gefäße ELE hilft, die absichtlich herabgesenkt wurden, um für mich zu sorgen, um für mich zum Mutterleib zu werden und mich spirituell großzuziehen. Diese Einstellung muss ich gegenüber der Gruppe haben.

Die Gruppe ist ein System, das dafür zuständig ist, mir Elokim, HaWaYaH vorzustellen. An diesem Ort erhalte ich die Nahrung, von hier kommen die Lichter und die Veränderungen zu mir.

Meine Vorstellung von der Gruppe hängt davon ab, inwieweit ich bereit bin, mich vor ihr zu annullieren. Der Höhere kann jegliche Formen annehmen, in dem Ausmaß, in dem der Untere die Stufen des Selbstverzichts hochsteigt und sich ihm angleicht, während er die Zustände der Entstehung, des Säugens und des Großwerdens durchläuft.

Genau das will ich, indem ich mich dem Einfluss der Gruppe unterziehe, jenes Ortes, der uns alle nährt. So muss die Absicht während des Unterrichts sein – man muss ständig nach seinem Platz in der Erzählung über die gegenseitigen Beziehungen von Bina und Malchut suchen.

Sie werden über Seir Anpin, über HaWaYaH, über die Eigenschaft der Barmherzigkeit, über das Licht verbunden. Das ist das ganze System, das uns entwickelt. Unser Bereich ist der untere Teil von Bina, Seir Anpin und Malchut selbst. Dort ist unser ganzes Leben enthalten, sowohl materielles als auch spirituelles.

Denn es gibt eine einzige Realität, und obwohl wir im Moment nur ein imaginäres Bild vor uns sehen, ist es lediglich ein Defekt unserer Wahrnehmung, eine Illusion, hervorgerufen durch den Mangel an Verständnis und Empfindung.

Wenn der Nebel sich aufzulösen beginnt, tritt aus ihm die höhere Welt hervor – unsere Verbindung mit der Gruppe, mit den anderen Seelen, die sich in ACHaP, d.h. im unteren Teil von Bina (SaT), in Seir Anpin und Malchut, offenbart.

Davon spricht die gesamte Wissenschaft der Kabbala. Darin äußert sich unsere Beziehung zu dem Schöpfer, zu der Einheit von HaWaYaH-Elokim, die wir erreichen müssen.

Und darum müssen wir verstehen, dass SaT de Bina eine korrigierte Gruppe ist, in der wir uns finden. Wir werden niemals etwas Größeres enthüllen. Wir bringen lediglich das Ausmaß unserer Fähigkeit, uns im unteren Teil von Bina, in der Gruppe, zu verbinden, zum Vorschein.

Dort ist unser Platz. Indem wir uns in seine Macht begeben, werden wir unsere wahre Realität enthüllen, die erst einmal hinter dem Vorhang der getrübten Wahrnehmung vor uns verborgen ist.

Aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 09.12.2010