Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ihr unbeständiges Wesen …

Eine Frage, die ich erhielt: Wie prägt sich das Wesen einer Frau aus? Was ist die Weiblichkeit?

Meine Antwort: Das weibliche Wesen ist das gewöhnliche Ego, das auch das Wesen der Männer ist. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass die Frau ihren Mann ausrichten soll, sich in ihn einreihen, zu seinem Teil, „zur Rippe“ werden soll, wie es auch ursprünglich war, aber nur unter der Bedingung, dass der Mann das spirituelle Ziel anstrebt.

Frage: Dann besteht die Aufgabe der Frau nur in dieser Verschmelzung mit dem Mann?

Meine Antwort: In der Verschmelzung mit dem Ziel! Nicht in Bezug auf den Mann, sondern im Hinblick auf das Ziel, das er erreichen möchte. Denn eine einfache, gewöhnliche Verschmelzung mit dem Mann bringt nichts! Es ist das tierische Niveau.

Und was das Niveau „des Menschen“ betrifft hebt sich die Frau vor jener Mission oder Funktion auf, die der Mann zu erledigen hat, sie ist einverstanden, entweder als Hilfe oder als „Hilfe gegen ihn“ aufzutreten, nur für die Erreichung des spirituellen Ziels, zu dem er sie führt. Aber ohne Frau ist er nicht fähig, es zu erreichen.

Wenn er dieses hohe Ziel nicht anstrebt, dann ist die Frau nicht sein Helfer, sie ist gegen ihn! Und es ist auch eine wichtige Mission, nur eine entgegengesetzte!

Die Frau soll alles Mögliche unter diesen Umständen machen, den Mann vorbereiten, damit er dieses Ziel wählt und sich danach richtet. Dann wird die Frau nicht mehr „die Hilfe gegen ihn,“ sondern seine Hilfe auf dem spirituellen Weg sein.

Aus dem Gespräch „Über die Weiblichkeit“, mit meiner jüngeren Tochter Rachel Laitman, 14.12.2010

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Das Training, unter Leitung des Schöpfers

Eine Frage die ich erhielt : In unserem Inneren existieren, ständig, Hindernisse jeglicher Art – der Pharao, der uns zwingen will, den Schöpfer zu vergessen. Wie kämpft man dagegen an?

Meine Antwort : Wir müssen die Hindernisse lieben! Quasi: „mit der Liebe hassen“. So, als ob du eine Krankheit endeckst und dich einerseits doch über diese Erkenntnis freust, und sie andererseits auch hasst.

Jedes Hinderniss ist ein Bote des Schöpfers, der dich ausrichten, modellieren, korrigieren und in eine ganz bestimmte Form bringen will.

Alles kommt nur vom „Guten und das Gute Schaffenden“. Wenn ich nun eine schlechte Nachricht, negative Antwort, eine unangenehme Reaktion, eine Verbitterung des Herzens erfahren habe, dann soll ich ihr mit Freude begegnen.

Man sollte sich niemals in die Hindernisse vertiefen, sondern schnell darüber hinaufsteigen. Demzufolge sind alle Hindernisse in Form von Hilfe anzunehmen.

Wie kann man noch anders darüber denken?

Stell dir vor, du bist ein Leistungssportler und dein Trainer, neben dir, sagt dass du zehn Sprünge machen sollst. Und du? Du weigerst dich, du streitest dich mit ihm weil du diese Sprünge nicht machen willst. Später gibt er dir weitere, andere Übungen, auf die du wiederum verzichten willst. Glaubst du denn wirklich dass solch ein Sportler auch nur irgendeinen Erfolg erzielen kann?

Aber, gerade so, auf diese Art und Weise verhalten wir uns.

Aus einem Unterricht über einen Brief von Baal HaSulam, 10.12.2010

Das Klagelied von Rabbi Shimon

Frage: Es steht geschrieben, dass Rabbi Shimon weinte, als er das Buch Zohar schrieb, er fürchtete das Geheimnis zu lüften: „Wehe mir, wenn ich sage, und wehe mir, wenn ich es nicht sage“.

Wenn ich es sage, werden die Schuldigen für ihren Herrn arbeiten lernen. Und wenn ich es nicht sage, verlieren die Gefährten dieses Vermögen». Um welches, großes Geheimnis, das im Buch Zohar verheimlicht ist, weinte Rabbi Shimon?

Antwort: Das Geheimnis des Buches Zohar liegt darin, in dem du dich richtig zu diesem Buch verhälst, kannst du das höhere Licht daraus schöpfen, das zum Quelle zurückführt. Und dieses Licht kann für uns wie zum Lebenselixier, als auch zum Todesgift werden – das hängt nur von unserem Verhältnis zum Buch Zohar und überhaupt zu der Tora ab.

Doch sehen wir, dass es kein Verbot auf das Studium der Fünf Bücher Mose oder des Talmuds gab, obwohl sie auch von Kabbalisten geschrieben wurden. Nur der Zohar wurde so viele Jahre geheim gehalten und war verboten – weil darin ein sehr starkes Licht verborgen ist, welches wir anziehen können. Natürlich existiert in der Tora auch ein Licht, doch ist dieses für uns unerreichbar, so hoch ist es.

Das Licht Zohars ist uns näher, aber wenn der Mensch sich immer noch in seinem Ego befindet, wird er das Licht egoistisch benutzen wollen. Dann wird das Licht für ihn zum Todesgift.

Wenn ich die Eigenschaft des Gebens erlagen möchte – dann wird dieses Licht für mich zum Lebenselixier und hilft mir diese Eigenschaft zu erlangen.Doch wenn die Tora ohne des Verlagens die Eingeschaft zu erlangen, studiert wird, beginnt der Mensch egoistischer zu werden und sich als etwas Besonderes, höher als die Anderen, als Gerechten zu fühlen. Die Tora wird zum Todesgift und führt ihn zurück zum Ego. Anstatt sich vor anderen niedriger zu machen und sich kleiner zu fühlen, ist es umgekehrt, er beginnt vor Stolz zu protzen.

Und das alles geschah jetzt, im letzten Jahrhundert, bei der neuen Ebene des Egos. Deswegen waren die Kabbalisten besorgt, dass die Wissenschat der Kabbala genauso egoistisch studiert wird, die Menschen werden vor Stolz protzen und sie in ein Handel mit „Wundermittel“ verwandeln: roten Bändern, heiliges Wasser und Segen.

Das wird die Menschen verwirren und von der Korrektur abschrecken, solange sie nach vielen verlorenen Lebenskreisen nicht eröffnen, dass so ein Herantreten – ein Betrug ist. Doch wieviel Zeit und Leiden wird dafür gebraucht!

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 14.12.2010

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Glaube und Verstand

Im Gegensatz zu unserer Welt, wo Glaube die Annahme eines angeblichen Ereignisses eine Tatsache genannt wird, bedeutet Glaube in der Kabbala das Empfinden des Schöpfers.

Glauben ist Bina, die Eigenschaft des Gebens, und wenn wir diese erwerben, enthüllen wir die gemeinsame Kraft, die diese Welt erfüllt. Dann spüren wir sie und befinden uns mit ihr in einer Verbindung und erkennen sie. Und dies wird Wissen genannt.

Warum spricht man dann von Glauben über dem Verstand? Wenn ich mich in meiner egoistischen Natur befinde, habe ich ein bestimmtes Wissen oder eine bestimmte Meinung.

Um auf eine spirituelle Stufen aufzusteigen, brauche ich eine äußere Kraft, die mich ändert und somit auf eine andere Ebene der Wahrnehmung, über den Egoismus in die Eigenschaft des Gebens, erhebt.
Diese Wahrnehmung heißt Glauben, die Kraft von Bina. Und unser materielles Wissen, wird [direkt] in uns aufgenommen, wenn man sich in der Eigenschaft des Empfangens, das heißt, in Malсhut befindet.

Wenn ich die Eigenschaft des Gebens,des Glaubens, bzw. des Lichtes Chassadim erreicht habe, erfülle ich mich mit dem Licht Chochma, bzw. mit dem Wissen. Mit dem Wissen komm ich in den nächsten Zustand – Malchut. Ich soll noch weiter zu eine höheren Stufe aufsteigen. Wodurch? Durch Glauben, Licht, Bina, das Licht Chassadim, die Eigenschaft des Gebens. Wenn ich das Licht Chassadim habe, erfülle ich es wieder mit dem Licht Chochma, und dann hab ich wieder das Wissen.

So bewege ich mich mit dem Glauben über den Verstand. Dies ist der Hebel, mit dem ich mich jedes Mal immer höher nach oben bringe.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“, 24.11.2010

Kabbalisten zu Tora und Geboten, T.9

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu den Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das Wichtigste ist die Arbeit in der Tora und den Geboten!

Obwohl es bei allen Geboten, die in der Tora beschrieben oder durch unsere Vorväter ergänzt wurden scheint, dass es sich um physischen Handlungen (des Menschen in unserer Welt) oder um Wörter (die man vorsagen müsse)handelt, (und dadurch solle das Gebot erfüllt werden),sind sie aber tatsächlich nur (die Gebote, d.h. die Ratschläge) für die Korrektur des Herzens (den Wünschen des Menschen) bestimmt, denn der Schöpfer fordert von uns die Korrektur aller Herzen und versteht darin alle verborgenen (egoistischen) Erwartungen (Absichten).
Ibn Esra, „Jesod Mora“, S. 8

Von dem Strom des Lebens getragen

Wenn ich einen Artikel, der von einem Kabbalisten geschrieben wurde, lesen will, muss ich als erstes meine Haltung gegenüber dem Verfasser prüfen. Er muss für mich eine unanfechtbare Autorität besitzen, und mich selbst muss ich als einen kleinen Splitter sehen, der von den Wassermassen getragen wird.

Ich muss bereit sein, ihm zu folgen, indem ich meine Kritik beiseite schaffe, mich mit meinem Verstand, meinen Gefühlen, meinen Bestimmungen – mit absolut allem – in ihn einzufügen.

Ich muss alles, was ich bis jetzt wusste, vergessen, weil es von meinem Verstand bereits bearbeitet, also verdorben wurde. Ich muss von all meinen Empfindungen abschalten und einfach in ihn eindringen.

Das ist der erste Schritt zum richtigen Lesen einer kabbalistischen Quelle – die Annullierung seiner selbst vor jemandem Großen, der in diesem Moment etwas an mich herantragen will.

Später werde ich meinen Verstand und meine Gefühle bereits einschalten können, um zu sehen, inwieweit ich mich mit dem Gelesenen verbinden, es wahrnehmen, damit einverstanden sein kann. Doch dabei muss ich dennoch darin eingeschlossen sein.

Noch vor kurzem war es sehr schwer, an ein kabbalistisches Buch heranzukommen, deshalb wurde jedes Stück Papier, das von einem Kabbalisten vollgeschrieben wurde, als eine große Enthüllung von oben wahrgenommen. Und obwohl du kein Wort davon verstanden hast, hast du versucht, durch diese Zeilen hindurch den Schlüssel zur Spiritualität zu finden.

Und heute ist alles offen, alles geschrieben, doch die Menschen wollen diese Bücher nicht öffnen, die Spiritualität zieht sie nicht an. So ist die menschliche Natur: wenn alles viel zu offen ist, zieht es nicht an.

Doch für uns sind diese Texte wie die Luft zum Atmen…

Aus einem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 10.12.2010

Woran erkennt man einen Kabbalisten?

Heutzutage bezeichnen sich viele Menschen als Kabbalisten, während sie unter dem Namen der Kabbala alles, was ihnen in den Sinn kommt, verbreiten. Woher sie ihr Wissen haben, ist unklar, denn sie haben bei niemandem studiert.

Man kann die Wissenschaft der Kabbala nicht selbst ergründen: angefangen mit Adam wird die Kette der Kabbalisten, die die Methode der Erkenntnis der höheren Kraft in jeder Generation an ihre Schüler weitergeben, weitergeführt.

Aus diesem Grund kann keiner einfach so behaupten, dass er eine Erleuchtung hatte und zum Kabbalisten geworden ist – so etwas gibt es nicht.

Um ein Kabbalist zu werden, muss man sehr tief und eng mit dem Lehrer verbunden sein, indem man seine Ratschläge im Laufe des Studiums „von Mund zu Mund“ (Pe el Pe) genau befolgt. Ein solches Studium unterscheidet sich von Grund auf von der üblichen Form der Weitergabe von Wissen. Es gründet auf der Erschaffung von gemeinsamen mit dem Lehrer spirituellen Gefäßen/Kelim.

Wenn du alles tust, um mit dem Lehrer verbunden zu sein, fließt in dich mit der Zeit das über, worüber er verfügt. Und das hängt nicht von den Kenntnissen oder irgendwelchen besonderen Auszeichnungen ab, sondern nur von dem Ausmaß der Verbindung mit dem Lehrer.

Allerdings ist dieser Weg nur einzelnen (auserwählten Persönlichkeiten „Jachidej Sgula“) vorbehalten. In unserer Generation müssen aber alle den Schöpfer erkennen und die höhere Welt enthüllen – jeder für sich und die ganze Menschheit zusammen. Es können jedoch nicht alle so eng mit dem Lehrer verbunden sein.

Deshalb ist die Herangehensweise heute anders: der Lehrer, ein Kabbalist, der die Enthüllung von seinem Lehrer, einem bekannten Kabbalisten, erhalten hat, unterrichtet alle, die es wünschen. In dem Ausmaß, in dem jeder dazu in der Lage ist, zu hören, dass man sich an den Lehrer annähern, sich mit ihm verbinden und verschmelzen, ihn verstehen und ihm recht geben muss, in dem Ausmaß kommt er voran.

Diese Wissenschaft wird nicht vererbt, nicht durch den Verstand erworben, sondern fließt buchstäblich in den Schüler durch die innere Verbindung mit dem Lehrer über.

Unsere Generation entwickelt sich als erste auf diesem Wege. Die einen Schüler stehen dem Lehrer nah, die anderen weniger, doch allmählich kommen alle voran.

Woran erkennt man einen Kabbalisten? – Ein Kabbalist lehrt, wie man den Schöpfer enthüllen kann, indem er sich auf die Urquellen stützt, die er von seinem Lehrer erhalten hat. Er erklärt, wie man Verlangen/Kelim entwickeln kann, in denen sich der Schöpfer enthüllt, denn Kabbala ist die Wissenschaft der Enthüllung des Schöpfers dem Menschen in dieser Welt.

Aus einem Programm „Kabbala für Anfänger“, 1.12.2010