Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Energie aus der Luft

Das egoistische Verlangen funktioniert gut in dieser Welt. Wartet eine Belohnung, kann man den eigenen Nutzen abwägen und entscheiden, wo es lohnenswert ist, sich anzustrengen und in welchem Umfang. Der Egoismus kämpft, wenn es um eine Belohnung geht.

Wir haben dagegen keine Möglichkeit in uns, den Wunsch des Gebens zu erzeugen. Denn es fehlt die Vorstellung einer Belohnung und dadurch die Motivation zu handeln. Das bedeutet, dass das Bedürfnis, eine Handlung um des Gebens willen auszuführen, in uns den Wunsch nach Vergnügen auslöscht. Doch ohne diesen Wunsch können wir uns nicht bewegen. Wir fühlen uns, als hätten wir weder Arme noch Beine, keinen Kopf und keine Energie. Ohne Motivation bleiben wir einfach liegen.

Wir brauchen stets einen Anreiz, um uns aufzurichten. Kommen etwa Schwierigkeiten und Probleme auf uns zu, die uns traurig machen, merken wir plötzlich, dass Probleme gut sind, weil sie uns zum Handeln anregen.

Es geht also nicht ohne unseren Wunsch zu genießen. Stellen wir uns vor, dass überall in dieser Welt plötzlich der Wunsch zu genießen ausgeschaltet würde, ausgeschaltet der Egoismus, der im Fundament der Welt, in jedem Atom, in jedem Teilchen eingebettet ist. Die Welt würde still stehen, obwohl sie gerade dabei war, sich zu füllen, um den Mangel auszugleichen. Aber ohne Egoismus, ohne Wunsch würde alles nach und nach aufhören und dann wäre völliger Stillstand.

Denn wenn z.B. die Elektronen in einem Atom aufhören, sich zu drehen, wird das Atom verschwinden, da außer diesen Rotationen in ihm nichts existiert, außer Mangel. Der Mangel allein bewegt die Materie, und wenn der Mangel verschwindet, dann hört die Bewegung auf und die Materie verschwindet. Die Materie ist der Mangel.

Wie kann man also die Handlung des Gebens ausführen, ohne den materiellen Körper zu kasteien? Wie ist es möglich, eine altruistische Stufe über den Egoismus zu setzen?

Die Materie muss weiterarbeiten, sie behindert uns nicht, im Gegenteil, sie hilft uns sogar. Denn wenn wir aufsteigen, werden wir immer wieder auf die materielle Ebene fallen, um von dort aus noch höher zu steigen. Wie kann also ein neuer Treibstoff gefunden werden, der nicht auf dem Wunsch nach individuellem Genuss basiert, sondern auf dem Wunsch zu geben?

Die entscheidende Frage ist daher, wie der Wunsch zu geben entwickelt werden kann? Die Antwort darauf ist der Schlüssel zum Erfolg, denn die Menschheit ist bereits so weit fortgeschritten, dass sie das Ende der Korrektur erreicht hat. Wie also steht es mit der Kraft des Gebens? Die Antwort ist: sie ist bereits vorhanden, aber wir müssen sie entfalten. Sie kommt nicht von selbst, sonst hätte sie sich schon längst in der Welt offenbart.
Das Bedürfnis nach ihr ist bereits im Menschen angelegt, denn jeder fragt sich: „Was ist das eigentlich für ein Leben?“ „Wozu leben wir, was ist der Sinn?“ Aber das allein führt nicht weiter, da wir selbst in der Kraft des Gebens egoistisch empfangen wollen. Das funktioniert so nicht!

Die Frage ist also, was für einen Mechanismus wir aufbauen müssen, um durch den Egoismus die Kraft des Gebens zu empfangen, die das ganze Universum erfüllt. Astrophysiker sagen, dass es eine Energie gibt, die das ganze Universum erfüllt. Es scheint, als sei der Weltraum ein Vakuum, aber in Wirklichkeit ist er voller Energie.

Man versucht nun, diese Information aus den Aufzeichnungen des berühmten Forschers Tesla zu gewinnen, die er zu seiner Zeit geheim hielt. Es wird angenommen, dass er einen Weg gefunden habe, Energie direkt aus der Luft zu gewinnen. Und in der Tat ist der Raum nicht leer, sondern gefüllt mit Energie. Die Frage ist nur, wie man diese Energiequelle freisetzt. Die Anleitung, wie das gehen könnte, liegt vor uns – es ist ein kabbalistisches Buch.
Die Weisen der Kabbala sagen, dass diese Energie durch zehn Freunde, genannt Zehner, erlangt werden kann. Auf diese Weise verbinden wir Menschen uns mit einem Kosmos, der mit der Kraft des Gebens gefüllt ist, genannt der Schöpfer. Die Zehn Freunde funktionieren wie ein Modem oder Kommunikationsgerät, das uns mit dieser verborgenen Kraft verbindet.

Diese Kraft wird immer verborgen bleiben. Sie wird nur innerhalb der Zehner offenbart, als wäre sie ein Detektor dieser höheren Macht. Wenn wir uns jeweils in die Zehner einfügen, mit den Freunden verbinden und uns bemühen, sie zur Verbindung mit der höheren Macht zu erwecken, wird jeder diese Energie des Gebens zurückerhalten. Es ist, als ob wir einen Stecker in die Steckdose stecken, um Energie zu empfangen. Diese Arbeit im Zehner, im Kraftfeld des Schöpfers, ist jedenfalls die einzige Möglichkeit, die Kraft des Gebens zu enthüllen.
Dann werden wir feststellen, dass wir uns im Feld einer höheren Macht befinden, die gut ist und Gutes tut. Dies ist die einzige Kraft, außer ihr existiert nichts. Alle gegensätzlichen Kräfte sind in jedem von uns zentriert, um uns zu helfen, aus der Verbindung mit der höheren Macht Energie von ihr zu empfangen.

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Aus einer Lektion zum Artikel „Die letzte Generation“ von Baal HaSulam, 01.04.2019

Die chemische Reaktion der Seelen, die sich verbinden

Kommentar: Das Festhalten an seine Freunde, an die Gruppe, ist der erste Schritt der „Nächstenliebe“, bevor man die Liebe zum Schöpfer erreicht. Im ersten Schritt erkennt der Mensch seine Unfähigkeit andere zu lieben und bittet den Schöpfer um Hilfe.

Dann sieht er, wie abhängig er von seinen Freunden ist, von jedem einzelnen und von allen zusammen. Er sucht wie er sich jedem Freund annähern und ihn unterstützen kann und wie alle zusammen zu einem Menschen, zu einem System verschmelzen können, welches Schöpfer ausfüllt und auf die Stufe der Verbindung erheben wird.  

Verbinden bedeutet, sich zu bemühen seinem Freund immer näher zu kommen, ihn besser kennenzulernen und die innere Verbindung mit ihm zu stärken, bis man spürt, dass man ein Mensch mit einem Herzen ist. Das bedeutet, dass wir ein einziges Verlangen haben, obwohl wir zwei verschiedene Menschen sind.

Wir empfinden die ganze Zeit die Distanz zwischen uns, aber darüber hinaus wollen wir Nähe und Verbindung erreichen. So lernt man, wie sehr sich diese beiden Gegensätze gegenseitig helfen.

Man studiert die Eigenschaften des anderen und versucht, die eigenen Eigenschaften in der äußeren Form, mit seinen in Einklang zu bringen. So lernen Kinder von Erwachsenen, indem sie sie in allem nachahmen. Dieser Instinkt ist dem Kind auf der tierischen Stufe angeboren. Auf der spirituellen Stufe müssen wir in die inneren Eigenschaften eines Erwachsenen eindringen, in seine Gefühle, sein Verständnis, seine Natur und versuchen, ihm innerlich ähnlich zu werden.

Das ist natürlich unmöglich. Durch äußere Handlungen kann man einen Freund nachahmen, sogar den Schöpfer und ihn bitten, unsere Bemühungen zu belohnen, indem er in uns innere Veränderungen bewirkt, die uns näher zu ihm bringen werden. Genau das ist der Sinn der Gruppenarbeit.

In einer Gruppe von zehn Menschen gibt es zehn Verlangen. Jedes Verlangen ist in weitere, kleinere Verlangen unterteilt. Wenn man aber versucht, sich einander mehr anzunähern und seine Wünsche miteinander verbindet, wird man mit der Zeit spüren, wie jeder die Wünsche des anderen durchdringt und allmählich werden wir zu einem Menschen mit einem Herzen.

Eine solche Verbindung zwischen den Menschen findet nicht in der materiellen Welt statt – es ist eine Verbindung spiritueller Natur, auf einer anderen Stufe. Es ist wie eine chemische Reaktion zwischen Atomen verschiedener Substanzen, wenn sie sich zu immer komplexeren Molekülen verbinden. Nur diese Reaktion findet auf einer höheren Stufe statt: zwischen Verlangen, Gedanken, Wahrnehmungen, bis alles wirklich zu einem Herzen vereint ist.

Jeder von uns hat unterschiedliche Qualitäten, aber es gibt einen Kopf über uns allen, der alles steuert. Wenn der Zehner nach diesem Prinzip aufgebaut ist und funktioniert, erleben wir darin die Offenbarung des Schöpfers.

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Aus der Lektion zum Artikel „Übergabe der Tora“

Leben nach den Gesetzen des Gebens

Frage: Wie kommt es, dass Phänomene, die als „spirituelle Entwicklung“ bezeichnet werden, aus gegensätzlichen Dingen bestehen? Wie kann es in der Wahrnehmung eines Kabbalisten einen Sinn ergeben, während es in der Wahrnehmung eines normalen Menschen völlig unvereinbar ist?

Antwort: Da der gewöhnliche Mensch einen kleinen tierischen Verstand hat. Es existiert nur in ihm und er sieht nur die Ereignisse die sein tierischer Zustand beobachtet, mehr nicht. Der Kabbalist entwickelt in sich zusätzliche Sichtweisen, Gefühle und „Kelim“- Verlangen.

Unsere tierischen Verlangen geben uns körperliche Empfindungen von unserer Welt. Mit Hilfe der Kabbala und der Einbindung in die Gruppe der Freunde, werden äußere Verlangen in uns entwickelt, in denen wir alles empfinden. So beginnen wir die Freunde, wie sich selbst zu spüren.

Natürlich geschieht dies allmählich, von einem kleinen, zu einem großen Prozentsatz. Es gibt 125 Stufen in der Empfindung von Freunden. Wenn wir auf diese Weise aus uns herausgehen, beginnen wir die Höhere Welt zu spüren. Dort herrschen ganz andere Gesetze als in unserer Welt – die Gesetze des Gebens. So heißt es: „Und ich sah die andere Welt“.

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Aus dem Gespräch: „Mein Telefon hat geklingelt.“ “ Was ist Logik?“

Wenn man sich nicht der Gruppe anschließt

Kommentar: Wenn man anfängt, Kabbala zu studieren, hört man normalerweise auf, die Dinge wahrzunehmen, die in der materiellen Welt existieren. Man kapselt sich sozusagen ab, man will nicht mit dieser Welt verbunden sein. Es ist, als ob man etwas Neues entdeckt hat, aber das Ergebnis führt zum Gegenteil…

Antwort: Das Ergebnis ist, dass der Egoismus des Menschen zunimmt, da er auf die nächste Stufe aufsteigen muss. Er wehrt sich aber, arbeitet nicht an seinem gewachsenen Ego, sondern verbleibt in ihm. So zieht ihn die materielle Welt mehr und mehr an, und er vertieft sich schon wieder in einen neuen Egoismus.  

Alle möglichen vergangenen Vergnügen, Genüsse, Errungenschaften erscheinen ihm plötzlich noch angenehmer als zuvor. Früher hat er sie abgelehnt, aber jetzt greift er wieder danach, da der Egoismus in ihm absichtlich gewachsen ist, damit er sich über ihn erheben kann! Das tut er aber nicht, er bleibt drin.

Frage: Macht das jeder durch?

Antwort: Natürlich! Normalerweise werden 90% der Menschen, die Kabbala studieren, an diesem Punkt „abgeschnitten“ und kehren in dieses Leben zurück, in diesen erhöhten Egoismus. Sie fügen sich durch das Studium der Kabbala mehr Egoismus hinzu, sie können nicht daran wachsen und kehren zu den weltlichen Angelegenheiten zurück: manche Leute malen Gemälde, manche machen Geschäfte oder etwas anderes.

Wenn man sich der Gruppe ernsthaft anschließt, wird man sich über das Ego erheben und weiter gehen.

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Aus dem Gespräch: „Mein Telefon hat geklingelt. Was ist von der Kabbala zu erwarten?“

Damit die Liebe vollkommen wird…

Buch Sohar. Vorwort. Artikel „Das zweite Gebot“, Absatz 198: Das zweite Gebot ist … das Gebot der Liebe: Der Mensch muss den Schöpfer mit vollkommener Liebe lieben – selbst ohne Unterstützung, selbst wenn Ich dir nichts gebe, muss deine Liebe vollkommen sein, um mit Mir mit ganzem Herzen und ganzer Seele zu verschmelzen.

Dabei geht es um das Verlangen. Wenn mein Verlangen und das Verlangen meines Nächsten so funktionieren, dass ich sein Verlangen nutzen möchte, um mein eigenes zu erfüllen – dann nennt man das „Selbstliebe“.

Wenn wir uns in einem gleichberechtigten Zustand befinden: „Ich gebe ihm und er gibt mir“, wenn jeder von uns sein eigenes Verlangen und das seines Nächsten als eins wahrnimmt – sagen wir, wie in einer Mannschaft oder als „ein Mensch mit einem Herzen“ – dann ist dies der Zustand: „Tu dem anderen nicht an, was dir verhasst ist“. Dann seid ihr miteinander verbunden, aber unter der Bedingung, dass ihr durch ein einziges Verlangen miteinander verbunden seid. Das ist noch keine Liebe, sondern eine Verbindung von Freunden.

Liebe hingegen bedeutet, dass ich mein Verlangen nehme und es “unter“ das Verlangen des Freundes stelle (die Tiefe hängt von der Stärke der Liebe ab), um mein Verlangen nur dazu zu benutzen, das Verlangen des Freundes zu erfüllen. Sein Verlangen bestimmt alles für mich und ich lebe innerhalb seines Verlangens, wie die Mutter und ihr Baby – sie fühlt alles, was es fühlt, was es braucht und existiert nur dafür.  Das nennt man Liebe.

Mit dem ganzen Herzen und der ganzen Seele verschmelzen, bedeutet das Verlangen des Nächsten zu seinem eigenen zu machen und sich Tag und Nacht nur darum zu kümmern, seinem Wunsch zu erfüllen. Wann ist dies möglich? – Wenn alle durch eine höhere Kraft des Lichts miteinander verbunden sind.

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Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar

Unangepasste Herzen

Kommentar: Was bedeutet es für alle, ihre Herzen auf die Verbindung vorzubereiten? Früher wurden Häuser auf diese Weise gebaut, nicht aus einfachen Ziegeln, sondern aus zufällig geformten Steinen. Man hat sie nur ein wenig geklopft, damit sie zusammengesetzt werden konnten und auf diese Weise wurden die Wände des Hauses gebaut.

So reiben wir unsere Herzen aneinander um sie zu schleifen und sie für das eine Ziel vorzubereiten: sich zu verbinden und auf dem spirituellen Weg voranzukommen. Jeder passt sich an seinen Freund oder seine Freundin an, um ein gemeinsames Haus, ein gemeinsames spirituelles Gefäß zu bauen.

Aus diesem Grund müssen wir unsere Herzen schärfen. Man prüft, inwieweit man sich auf andere einzustellen kann: was steht im Weg, was ist überflüssig und was fehlt einem selbst? Durch diese persönliche Arbeit an sich kann man zwischen den Herzen, die aus Stein sind, Reibung erzeugen. Jeder wärmt sein Herz auf.

Wenn man sich bewusst macht, dass man dem Ziel der Schöpfung entsprechend dazu verpflichtet ist, dann schleift jeder seinen Stein, um ihn an die anderen Steine anzupassen. Man schaut nicht mehr nur auf sich, sondern bewertet sich im Hinblick auf seine Bereitschaft sich zu verbinden. Wo und wie sehr man sich schleifen muss, wird nur im Verhältnis auf die Verbindung mit anderen geprüft, um mit ihnen in Kontakt zu kommen.  

Es ist nicht notwendig danach zu streben, jeden Stein perfekt rechtwinklig zu machen. Es ist nur notwendig, dass wir zueinander passen.  Möge jeder eine gebogene Form haben, aber wenn der andere die richtige Krümmung hat, dann passen wir zueinander.

Dann können wir von der ersten Sekunde an zusammenarbeiten. Das Wichtigste ist nicht zu prüfen, wie der Freund geformt ist, wie ein normaler Ziegel, sondern wie er zu mir passt und ich zu ihm. Wenn es gelingt, uns aneinander anzupassen, dann haben wir die Möglichkeit gemeinsam ein System in uns zu errichten, um den Schöpfer zu offenbaren, einen Tempel, ein Haus der Heiligkeit für die Manifestation der Eigenschaft des Gebens zwischen uns.

Im Voraus weiß man nicht, welche Eigenschaften man haben sollte. Die Umgebung bestimmt welche Form ich annehmen soll, um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden.

Wie in der antiken Steinmetzkunst, dort musste man einen Stein an den anderen anpassen, um eine Mauer zu errichten. Wir müssen genauso mit unseren Herzen arbeiten.  Kein Herz will zu einer gleichmäßig rechteckigen Form, bei der alles entfernt wird, was nicht zum anderen passt, geschliffen werden.

Um die heute im Bauwesen üblichen Blöcke herzustellen muss man das natürliche Material vollständig zerkleinern und die Bruchstücke in die gewünschte Form bringen. Im Spirituellen ist das unmöglich. Entsprechend dem Egoismus würde man das gerne mit anderen machen, aber das funktioniert nicht.  

In der wahren spirituellen Entwicklung muss sich jeder auf seine eigene Weise entwickeln, dann kann sich jeder in der Form entwickeln, die für ihn optimal ist. Der andere kann so bleiben, wie es ihm passt.  Wir müssen nur die Kraft des Widerstandes zwischen uns beseitigen und dann werden wir die Form der Verbindung entfalten, die der Schöpfer zwischen uns gewollt hat. Die Form der Verbindung, die sich zwischen uns offenbart hat, heißt Schöpfer.

Allenfalls enthüllen wir nichts als die Erfindungen unseres Verstandes, mit denen kein Gebäude errichtet werden kann. Deshalb sehen wir, dass alles was der Mensch gebaut hat, zusammenbricht: das Gebäude der Familie und der spirituellen Gesellschaft. Wir müssen nur wissen, wie wir die Herzen verbinden können.

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Aus der Lektion „Vorbereitung auf die Öffnung des Herzens im Kongress“. 

Alles beginnt mit der Verbindung der Herzen

Kommentar: Das wichtigste Ziel des Kongresses ist es, die Herzen zu öffnen. Schließlich ist der Kongress eine Versammlung der Herzen, um das gebrochene Herz von Adam HaRishon, der gemeinsamen Seele, von der wir alle ein Teil sind, zu heilen. Wir müssen also versuchen zu spüren, wie weit unsere Herzen voneinander entfernt sind.

Als Herz wird das bezeichnet, was im Menschen ist, alle seine Wünsche und Gedanken, es sind Verlangen die erfüllt werden müssen. Wenn wir uns verbinden und versuchen einander zu fühlen, wird dies geschehen. 

In dem Maße, in dem wir den anderen wie uns selbst lieben, beginnen wir die Kraft zu spüren, die nach dem Zerbruch von Adam HaRishon aus uns gewichen ist. Wir werden unsere Herzen über unsere egoistischen Verlangen hinweg verbinden, dieses System korrigieren und wieder den Schöpfer fühlen. In unserem gemeinsamen Herzen wird eine einzige und besondere höhere Kraft herrschen- der Schöpfer.

Das ist das Ziel unseres Lebens und unserer Existenz, das Ziel der Erschaffung aller Welten und der gesamten Natur. Der Weg dorthin, die Gefühle und Gedanken die mit dem Prozess der Offenbarung des Systems des Schöpfers und des Schöpfers selbst zusammenhängen, werden als Öffnung des Herzens bezeichnet.

Wenn sich das Herz öffnet, fühlen wir, wie die spirituellen Organe in uns geboren werden und zu wachsen beginnen. Es ist wie in jedem, sich entwickelnden lebenden Körper: Gehirn, Herz, Leber, Arme, Beine usw.

Wir werden spüren, wie wir mit allen Teilen des Herzens handeln, insofern wir sie zu einem System verbinden wollen. Wie aus einem Samentropfen, der sich im Mutterleib entfaltet, so wird sich aus unserem winzigen inneren Wunsch nach Vereinigung, Verbindung, Gegenseitigkeit ein besonderes Wesen innerhalb der höheren Macht des Schöpfers entwickeln.

Wenn wir in der Lage sind, uns miteinander zu verbinden und mit dem Schöpfer zu verschmelzen, werden wir spüren, dass wir in einem Körper existieren, in einem Schöpfer, als Teile dieses gemeinsamen Körpers, die Freunde genannt werden. Wir werden wie Zellen eines lebenden Körpers wachsen und unsere Verbindung und unsere gegenseitige Abhängigkeit spüren. In dem Maße, in dem einer dem anderen und der andere dem Nächsten geben kann, werden wir uns immer weiter ausbreiten und einen gemeinsamen Körper aufbauen.

Man stelle sich Milliarden winziger Verlangen vor, von denen sich jeder nicht allein, sondern durch die Verbindung mit anderen Verlangen entwickelt und entsprechend seiner Bestimmung wächst.

Wenn wir uns auf diese Weise ausrichten, bauen wir ein Verständnis für den Schöpfer auf und beginnen zu verstehen, wer Er ist, wie Er in uns gekleidet ist und wie wir uns Ihm nähern können. Daraus wird deutlich wie wichtig jeder Freund ist, der das Verlangen nach dem Schöpfer vergrößert. Jeder Freund bringt mich näher zum Schöpfer, fügt mehr und mehr Verständnis hinzu, als würde man den Bildschirm vergrößern und weitere hundert, tausend, zehntausend neue Details hinzufügen, die sich zusammenfügen.

Es wird das Bild der höheren Welt und die Verbindung untereinander offenbart. Man sieht alle Bewegungen aller Menschen, ihre Gedanken, Absichten, alle Veränderungen, die in ihnen vor sich gehen. Man erkennt die Wurzel der Höheren Kraft, die alle auf diese Weise erweckt hat.

Auf diese Weise gelangen wir von der Liebe zu den Geschöpfen zur Liebe zum Schöpfer und erkennen die Realität. Alles geschieht durch die Verbindung der Herzen.

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Aus der Lektion „Vorbereitung auf die Öffnung des Herzens beim Kongress“.

Heuchelei oder Spiel?

Frage: Ein wesentlicher Teil unserer inneren Arbeit besteht darin, den nächsten Zustand zu spielen. Wir streben danach, da es für uns sehr wichtig ist. Gleichzeitig gibt es die Vorurteile, dass es heuchlerisch, unwahr usw. wäre. Wie kann man damit umgehen?

Antwort: Überhaupt nicht! Ich schaue dich an, direkt in deine Augen und sage: “ Anatoli, ich hatte keine Ahnung, dass ich dich so sehr liebe“.

Das heißt, wir spielen den nächsten Zustand als Kinder, die einen Erwachsenen spielen und auf diese Weise wachsen. Damit rufen wir die mächtigen Kräfte der integralen, vereinten Natur herbei, die uns nach demselben Prinzip wie Kinder erziehen. Durch dieses Spiel nähern wir uns der Natur an.

Ein Kind lernt automatisch, wie ein Affe: Du hast etwas getan, er hat es getan. Warum handeln wir nicht nach demselben Prinzip?

Nehmt ein Beispiel aus der Natur, nicht nur aus der menschlichen und tierischen, sondern auch aus der pflanzlichen Natur – alles ist darauf aufgebaut, den nächsten Zustand voraus zu ahnen und anzustreben, so wächst alles. So entwickelt sich jede Zelle – durch das Streben nach dem nächsten Zustand.

Das geschieht, da ACHaP des höheren Teils in der Galgalta we Ejnaim des unteren Teils waren – auf diese Weise ist alles abgestiegen. Deshalb entdecken wir, sobald wir den nächsten Zustand anstreben, ACHaP in unserer Galgalta we Ejnaim, das heißt, wir entdecken in unserem oberen Teil bereits den höheren Zustand. Das war’s! Wir stimmen uns also nicht auf den höheren Zustand ein, sondern versuchen in ihn einzudringen, da er sich in uns befindet.

Frage: Wie kann ich mich trotzdem mit dem was wir tun identifizieren, wenn ich das als Heuchelei empfinde?

Antwort: Wie ein Spiel! Wir spielen! Wir sind alle Künstler. Wie kann ich den „Ich liebe –Knopf“ drücken, wenn es bei Rabash steht, dass man die Gruppe lieben, respektieren, verehren und als etwas Größeres empfinden muss? Das alles ist nicht für mich geschrieben. Aber wenn ich mich auf diese Weise anstrenge – dann ruft diese Anstrengung schließlich entweder das umgebende Licht oder den nächsten inneren Zustand hervor, der sich schon in mir befindet und beginnt, meinen gegenwärtigen Zustand zu ersetzen. Das ist ein einfaches physikalisches Prinzip, es gibt absolut keine Wunder. Wir müssen es den Menschen immer und immer wieder erklären.

Wir haben keine andere Wahl. Der Schöpfer verlangt es durch die Welt, die er uns zeigt. Wir müssen diese Herausforderung, diese außergewöhnliche Möglichkeit, die sich jedem von uns bietet, annehmen. Wir müssen diese Chance ergreifen, uns fest an den Händen halten, zusammenkommen, uns umarmen, unsere Herzen und unseren Verstand verbinden und die nächste Stufe der Existenz erreichen.

In unserer Verbindung offenbart sich uns die höhere Welt! Lasst uns das nicht vergessen, dann wird sich alles, was wir viele Jahre lang theoretisch studiert haben, in uns entfalten. Ich hoffe, euch auf dieser Stufe zu treffen. Versucht es!

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aus dem virtuellen Unterricht, 07.04.2013

Male dir die höhere Welt aus!

Unsere ganze Arbeit besteht darin, von der Wahrnehmung der Realität in den egoistischen Wahrnehmungsorganen, zur Wahrnehmung der Realität in den altruistischen Wahrnehmungsorganen zu wechseln.

Darin liegt der Unterschied zwischen der Wahrnehmung dieser Welt, zwischen unserer gegenwärtigen Wahrnehmung der Realität, in der wir in einer Lüge leben, entfernt vom Schöpfer. Wir wissen nicht, wo wir sind – uns fehlt das Verständnis, das Gefühl, das Wissen für die höhere Welt. Wir wissen nicht, wo wir existieren, mit Wem und in Wem wir uns aufhalten.

Die Veränderung der Wahrnehmung erfolgt durch die Anstrengung des Menschen. Zuerst muss der Wunsch nach einer Veränderung der Wahrnehmung vorhanden sein, denn es wird nur stattfinden, wenn wir es uns wünschen.

Deshalb müssen wir uns bemühen, uns eine höhere Wirklichkeit vorzustellen, ein Bild davon in uns schaffen (wie es in den kabbalistischen Büchern steht) und diese Beziehung zueinander in der Gruppe aufbauen.

Wenn wir studieren und über diese höhere Realität lesen, fordern wir eine Kraft heraus, die von oben kommt und unsere Sinne, die Schleusen der Empfindung  öffnet. Wir würden offenbaren wo wir wirklich sind, anstatt in diesem falschen, imaginären, erfundenen Bild zu verweilen, welches uns heute in unseren verwirrten Sinnen vorgespielt wird.

Unsere ganze Aufgabe besteht darin, das was als Realität bezeichnet wird, richtig zu definieren.

Jeder von uns sollte, so gut er kann, versuchen, sich ein bestimmtes höheres Bild vorzustellen. Er sollte es sich ausmalen, es für sich formen. Ein Bild in dem wir alle zusammen in unseren Wünschen und mit dem Schöpfer verbunden sind. Dort gibt es keinen Unterschied zwischen uns. Dort herrscht der Schöpfer (die Eigenschaft des Gebens und der gegenseitigen Liebe) in und zwischen uns.

Es gibt nichts anderes als diesen Zustand, es gibt keine imaginären Bilder, wir verlangen von dieser Wirklichkeit, dass sie auf uns wirkt und sich in uns verkörpert. Das sollte das Ergebnis unserer Anstrengungen sein.

Das ist es, wonach man ständig streben muss, wenn man den Sohar und andere kabbalistische Bücher liest. Deshalb sprechen diese Bücher von der wahren Wirklichkeit. Andernfalls könnten wir Bücher lesen, die in einem anderen Stil geschrieben sind, es aber keinen Sinn macht, sie zu lesen.

Wenn wir also in diesen Büchern der höheren Wirklichkeit lesen, müssen wir danach streben, sie zu erreichen. Wie Baal HaSulam in der „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“, P.155, schreibt: „Durch ein starkes Verlangen und den Wunsch das Material, das studiert wird, zu verstehen, erweckt man die Lichter, die die Seele umgeben“ und zwar aus  dem einzig existierendem Zustand, so korrigiert man sich.

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Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar.

Einfaches Spiel

Frage: In dieser Welt, die eine Illusion ist, wird uns die Möglichkeit gegeben, uns miteinander zu verbinden. Korrigieren wir das Spirituelle, indem wir das Spiel der Verbindung spielen?

Antwort: Indem wir miteinander spielen, ziehen wir das Licht um uns herum in dem Maße an, wie wir ihm ähnlich sind. Es ist wie bei Kindern, die spielen und dadurch eine besondere Kraft erwecken, die sie entwickelt. Diese Kraft existiert in der Natur. Wenn ein Kind nicht versucht, zu spielen, entwickelt es sich nicht.

Das Gleiche geschieht mit uns nach demselben Prinzip. Hier gibt es nichts Übernatürliches.

Wir versuchen uns zu verbinden, wir tun es bewusst. Wir wissen, dass wir eine höhere Macht anziehen müssen, wir nutzen alle möglichen Ratschläge von Kabbalisten, wie wir das am effektivsten tun können. Eine Gruppe von zehn Personen kommt mit einer bestimmten Absicht zusammen und bespricht die Themen, die uns die Kraft des Lichts näher bringen.

Es ist das Licht des Geistes, das Licht das uns erfüllt, das uns innerlich warm werden lässt. Das ist unsere Art zu handeln.

Man kann es ein Ritual nennen, das spielt keine Rolle. Die Hauptsache ist, dass unsere Handlungen darauf abzielen die positive Kraft der Natur herbeizurufen, die sofort auf uns einwirkt und uns allmählich, Schritt für Schritt, zielgerichtet zu verändern beginnt.  

Diese Handlungen werden lebenswichtig, denn dank ihrer Wirkung verändert man sich und zwar nachweislich. Man spürt, dass man von Zeit zu Zeit ein ganz anderes Bewusstsein hat, ein ganz anderes Verständnis für das was geschieht, für die Beziehung zu anderen Menschen, zu den Kräften der Natur. Man wird von dieser Kraft beeinflusst, intensiv von ihr angezogen, man verändert sich schneller als der Rest der Menschen, da sie diese Möglichkeit nicht nutzen. Das ist es was uns die Kabbala gibt.

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Aus dem Vortrag „Mein Telefon hat geklingelt. Eine Welt voller Lügner.“