Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Revolution, die für die Umgebenden unsichtbar ist

Frage: Woran sind die Merkmale der Annäherung zum Geben, zu erkennen?

Antwort: Das kommt aus dem Inneren. Wir unterscheiden die Einwirkung des Lichtes nicht. Überhaupt, kennen wir die tiefen Ursachen des Geschehens nicht und urteilen über unser Leben nur von Ergebnissen. Die Elektrizität offenbart sich in der Arbeit mit Elektrogeräten oder in einem Stromschlag. So zeigt uns das Licht, welches „hinter dem Filmausschnitt“ bleibt, die Ergebnisse seiner Arbeit.

Ich sehe nicht das Licht selbst, sondern seine Handlungen. Wir alle – sind die Taten des Schöpfers. Wie sollte denn über Veränderungen in sich selbst geurteilt werden? Das Kriterium besteht darin, dass ich anders zu denken beginne, und mich neu zu mir selbst und zur Welt verhalte.

Ich verändere mich innerlich, von der Seite ist es gar nicht bemerkbar. Die Veränderungen eröffnen sich nicht in den egoistischen Eigenschaften, sondern in den neuen, zugefügten Wünschen. Von Außen ist es in einem Menschen nicht ersichtlich, dass er sich verändert.

Deswegen heißt Kabbalah geheime Wissenschaft: einerseits, eröffnet sie das Verborgene, andererseits, ist es verheimlicht vor den Augen der Umgebenden, welche nicht in der Lage sind meine innere Umgestaltung genau zu betrachten. Sie besitzen keine Eigenschaften, die fähig sind das zu empfinden.

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Was ist unser Leben? – Ein Spiel!

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man die Kraft des Gedankens ausnutzen, um die Gefühle zu harmonisieren?

Meine Antwort: Und wofür? Der Eine hat laut seiner Natur eine mehr entwickelte Vernunft, und der Andere – die Gefühle. Wir sollen unterschiedliche Charakter oder Temperamente haben.

Jeder Mensch – ist einzigartig, jeder soll sich in die Gruppe mit seinen Eigenschaften einreihen, um darin den Eindruck über das Zerbrechen zu bekommen.

Es gibt die Welt der Unendlichkeit, und darunter die Welt des Zerbrechen, worin das Zerbrechen der Kelim geschah. Die Lichter aus der Welt des Zerbrechen stiegen zurück in die Welt der Unendlichkeit hinauf, und Kelim sind in unsere Welt gefallen. So ist eben die ganze Realität.

In dieser Welt sollen wir die zerbrochenen Kelim finden und verstehen, was in uns zerbrochen ist? Wir sollen den Hass offenbaren! Mit Hilfe des Studiums kommt das Licht und zeigt auf, was uns für die spirituelle Offenbarung notwendig ist. Es öffnet uns die Stelle des Zerbrechen, entkleidet den gegenseitigen Hass. Wenn wir ihn enthüllen, dann geschieht in uns das Begreifen des Übels und wir bekommen der Wunsch, das Gute zu erreichen.

Zwischen dem Guten und dem Übel, zwischen dem Wunsch und der Wirklichkeit, entsteht der Gedanke. Der Gedanke vergrößert den Wunsch. Der Wunsch richtet uns in die Gruppe, wo der Hass herrscht, wie der Berg Sinaj, und wir wollen folglich diesen Hass in die Liebe verwandeln.

Dieser Wunsch fordert aus der Welt der Unendlichkeit das Licht, das zur Quelle zurückführt, als Antwort auf auf das Bedürfnis nach der Korrektur, und wir korrigieren das Zerbrechen. Wir korrigieren also die Welt des Zerbrechen mit Hilfe unseres Wunsches, unseres Gedankens.

Der Schöpfer hat dieses Bild absichtlich zerbrochen und gab dir dieses „Lego“, das du so lange sammelst, bis alle seine Teile zusammen verbunden sind, wonach du diese Welt bis zum Niveau der Welt der Unendlichkeit erhebst. Es gibt nichts anderes in der Schöpfung, außer diesem Spiel, und in den Kabbala Büchern heißt es auch – das Spiel.

Aus dem Programm „Kabbala für die Anfänger“, 21.10.2010

 

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Wenn alles dem Hauptziel dient

Eine Frage, die ich erhielt: In Wirklichkeit liebe ich die Freunde gar nicht. In welchen Zuständen enthülle ich dann den Schöpfer in der Gruppe?

Meine Antwort: In dem Maß, in welchem du die Freunde nicht liebst, liebst du auch den Schöpfer nicht.

Um das Licht zu öffnen, braucht man das Liebesgefäß. Ich verbinde mich mit dem inneren Punkt des Freundes, mit seinem spirituellen Wunsch.

Wenn er in der Gruppe ist, dann brachte ihn natürlich der Schöpfer dorthin. Der Schöpfer hat dem Freund den Punkt im Herzen gegeben, und deshalb seid ihr hier zusammen.

Alle übrigen Eigenschaften, die ich im Freund sehe, muss man an diesen inneren Punkt verbinden.

Sie sollen die Stützen, die Plattform für seine Größe und Entwicklung werden. Alle unsere Wünsche werden um ihn herum den spirituellen Parzuf aufbauen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 28.11.2010

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Belüge nicht dich selbst

Wir brauchen einander, um unser Ego zu bezwingen und das Geben an den Schöpfer tatsächlich zu erreichen. Das erwartet Er von uns.

Du kannst jedoch nur dann dem Schöpfer Genuss bereiten, wenn du dich mit den Freunden verbindest. Im Alleingang ist es nicht möglich.

Denn wenn du es allein machst, ist es kein Geben. Es wird nicht funktionieren. Wenn du allein bist, bedeutet es nicht, dass du gibst, – du belügst.

Das ganze System ist so aufgebaut, dass eine Art Filter sich auf deinem Weg befindet, das dich daran hindert, zu einer solchen Form des Gebens zu gelangen, denn das ist kein wirkliches Geben.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam vom 26.11.2010

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Die Namen auf der spirituellen Karte: unbekannt und anziehend

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann eine Erzählung über die unbekannten Objekte der spirituellen Wirklichkeit uns zu ihr näher bringen?

Meine Antwort: Das ist uns im Moment nicht so wichtig, warum die Kabbalisten, diesen Objekten gerade solchen Namen gegeben haben. Theoretisch können wir das verstehen, aber das ändert nichts an dem Wesen.

Zum Beispiel, der Name von Parzuf ISHSUT sagt mir nichts. Ja, ich weiß, dass dies eine Abkürzung von den Worten Israel, Saba und Tvuna ist, na und? Ihre Bedeutung bleibt mir doch auch unbekannt.

Die sieben unteren Sefirot von Bina, sagen mir die Kabbalisten, ist das Verlangen, das Licht Chochma zu empfangen. Aber ich habe dieses Verlangen nicht, ich weiß nicht, was das Licht Chochma ist.

Deshalb studieren wir die Aufbau der spirituellen Welt nur um ein bisschen die Beziehungen zwischen Geben und Empfangen, zwischen verschiedenen spirituellen Eigenschaften, sich vorstellen zu können.

Wenn wir über diese nicht verfügen, können wir sie weder verstehen, noch messen. Und doch, wenn wir darüber lesen, beginnen wir die unbekannten Stufen des Gebens mehr zu schätzen.

In ihren drei ersten Sefirot ist Bina völlig frei und keinen Einflüssen unterzogen. Sie kann sich völlig frei entleeren und sich gleichzeitig als erfüllt empfinden.

Diese Eigenschaft weist uns auf Keter, Gebenden, der auch nichts braucht und sich über allen Korrekturen befindet, hin.

Das Studium hilft uns allmählich sich mit den Eindrücken von diesen Eigenschaften zu inspirieren. Das Hauptziel des Studiums ist Segula, das Anziehen des Lichtes. Und doch sollen wir uns in den Elementen des spirituellen Systems ein bisschen auskennen. Das vermittelt uns eine besondere Einstellung, mehr Achtung ihr gegenüber.

Wir hätten auch ein Buch ohne jeglichen Kommentare lesen können, ohne sie sogar im Rahmen der irdischen Vernunft zu verstehen. Auch darin liegt ein großes Potential, was das Anziehen des Lichtes, das zur Quelle zurückbringt, angeht.

In der „Einführung zu der Lehre der Zehn Sefirot“, P. 155, schreibt Baal HaSulam, dass alles davon abhängt, inwiefern strebt der Mensch danach, die spirituelle Welt zu erkennen.

Aber woher kann ich dieses Streben bekommen? Um nicht auf der Oberfläche von kabbalistischen Texten zu bleiben, muss ich mich irgendwie an das Thema „anhaken“, sich annähern.

Dann bekommt mein Studium die richtige Form: Ich halte mich an den Faden der Erzählung und studiere nicht um des Wissens willen, sondern um mein Streben, meinen Antrieb zur spirituellen Eigenschaften zu festigen.

Deshalb müssen wir doch das allgemeine Schema der spirituellen Vorgänge kennen. Wie eine Karte von einem unbekannten Kontinent, die uns immer wieder auf den Weg ruft.
Aus dem Sohar-Unterricht. Vorwort, 30.11.2010

Für jeden Augenblick gibt es einen Grund…

Die spirituelle Erkenntnis erreicht man nur sehr langsam, denn es geht um die Erschaffung einer neuen Struktur innerhalb des Menschen.

Wir können uns noch nicht einmal vorstellen, was es bedeutet, eine zweite Natur zu erlangen! So etwas gibt es nicht und gab es auch nicht im Laufe der gesamten Geschichte – weder in unserer Welt noch im gesamten Universum.

Diese Natur, die wir erlangen, wird nur sehr langsam auf der Grundlage von zahlreichen einzelnen Details und Zuständen aufgebaut, die in unserem Inneren entstehen. Das ist eine akribische, langsame, aber unaufhörliche Arbeit des Höheren Lichts an uns.

In der spirituellen Erkenntnis gibt es ein latentes Stadium, in dem eine große Arbeit an der Vorbereitung der spirituellen Eigenschaften/Gefäße innerhalb des Menschen stattfindet. Und das bedeutet buchstäblich eine Neugeburt.

Doch wir müssen nicht nur einfach auch noch zusätzlich in der spirituellen Welt geboren werden, wir müssen Veränderungen auf allen Ebenen unseres Verlangens durchlaufen: 0/Schoresch, 1/Alef, 2/Bet, 3/Gimel, 4/Dalet, nur dann werden wir spüren, was mit uns geschieht. Und bis zu dieser letzten Phase 4/Dalet geschieht alles unklar und in unserem Inneren verborgen.

Wir gehen quasi von dem Nullpunkt der Schöpfung zu einem Zustand über, in dem das Verlangen nach der Spiritualität in uns leise zu erwachen beginnt.

Und das ist noch nicht einmal ein Verlangen, sondern ein gewisses Verständnis dieses Verlangens, das Abschalten von dem, was in uns im Moment existiert. Es geschieht zuerst in den Empfindungen und später im Verstand. Auf diese Weise wirkt das Licht auf uns ein.

Deshalb ist es unrealistisch, zu erwarten, dass alles in einer Sekunde geschieht. Obwohl der Mensch es mit aller Kraft wollen muss. Mit anderen Worten, muss jeder Augenblick der letzte sein, und wenn es nicht geklappt ist, dann soll er zum Anfang des nächsten Augenblicks werden.

Aus dem Unterricht über einen Brief von Baal HaSulam vom 26.11.2010

Das Leben aus der Höhe des „10. Stockwerkes“ zu beobachten

Eine Frage, die ich erhielt: Worin besteht das Geheimnis des Lebens?!

Meine Antwort: Das Geheimnis besteht darin, die Richtung dieses Lebens vom Erhalten auf das Geben zu verändern, die „Nächstenliebe“ oder mindestens das Prinzip: „Tue dem Anderen nichts, was dir verhasst ist“, zu erreichen.

Kaum begibst du dich in die Richtung des Gebens, so wirst du deine enge Welt verlassen, in der du verschlossen bist und wie ein Roboter, entsprechend den vorbestimmten, determinierten Gesetzen funktionierst.
Denn nichts kann aus den Rahmen des Gesetzes entspringen, und nur die Verhüllung, der Mangel am Wissen, zwingt uns so zu denken.

Angenommen, ich betrachte die Welt vom 10. Stockwerk aus und sehe das folgende Bild: ein Auto biegt ab, und ein Mensch überquert die Straße, er sieht den Wagen nicht und wird überfahren.

Oder ich sehe, wie ein Mensch seinen Wagen im Halteverbot stehen lässt und ein Polizist sich dem Wagen nähert, um den Falschparker zu bestrafen.

Von oben ist das alles sichtbar, und sie da unten sehen nichts! Somit lässt die Menschen nur der Mangel am Wissen behaupten, das ein Ereignis, der reine Zufall ist. Und für mich ist es kein Zufall, weil ich im Voraus gesehen habe, wie alles miteinander verbunden war. Es ist keine Phantasie, sondern eine Art Aufklärung.

Oder wir sehen das Kind an und verstehen, was ihm folglich geschehen wird. Wir wissen es schon in voraus – und das Kind weiß es nicht, weil es ihm mangelt am Wissen über sich selbst. Deshalb gibt es keine Freiheit des Willens – es gibt nur die Unwissenheit.
Und je tiefer wir diese Welt enthüllen werden, desto mehr gefesselt fühlen wir uns. Es gibt keine Freiheit – weder im Gedanken, noch im Wunsch oder in der Handlung.

Das Einzige, was wir machen können ist die Richtung zu verändern. Dieses Paradigma, das nur auf das Erhalten gerichtet ist, ist vollkommen beschränkt.

Wir sind fähig, unsere Absicht auf das entgegen gesetzte, wie das Minus gegen das Plus, zu tauschen! Beginne zu geben, und du wirst sehen, was man dabei machen kann!

In dir gibt es schon die Wurzel des zukünftigen altruistischen Wunsches, „den Punkt im Herzen“, und du musst nur die Kraft heranziehen, die ihn folglich entwickeln wird. Darin wirst du nicht mehr eingeschränkt sein, und kannst aus deinem Ego herausgehen!
Nach der ganzen Entwicklung werden wir im Endeffekt offenbaren, dass wir in den tierischen Körper eingepflanzt sind, worin es nichts „Menschliches“, außer dem einzigen Punkt gibt! Wenn du dich nur mit deinem Körper beschäftigst, dann bist du immer noch ein Tier, und wenn du beginnst, diesen Punkt zu entwickeln, dann wirst du darin den Menschen entdecken.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“, 30.11.2010

Fragen aus dem Blog nach dem Kongress, Teil 1

Eine Frage, die ich erhielt: In den Freunden sind Freude und Enttäuschung zu spüren. Keiner hat noch verstanden, was geschehen ist. Ein sehr schmerzhafter Schlag gegen den Pharao.

Wie und womit kann ich den Freunden und mir selbst helfen, die richtige Schlussfolgerung aus dem Kongress zu ziehen und gemeinsam weiter zu gehen. Wer ist schuld daran, dass jeder nur nah am Ziel war, sich nur nah am Ziel gefühlt hat? Nur der eigene Egoismus?

Meine Antwort: Wir sollten überhaupt niemanden beschuldigen. Wir sollten uns darüber freuen, dass die Arbeitsrichtung klarer geworden ist.

Wir dachten, wir könnten selbst unser Ego besiegen, uns durch die eigene Anstrengung verbinden, das ist aber nicht so – nur der Schöpfer kann den Pharao bezwingen, und wir müssen Ihn darum bitten.

Genau an dem gemeinsamen Schrei zum Schöpfer müssen wir nun zusammen arbeiten. Das ist die wichtigste Schlussfolgerung aus dem Kongress.

Eine Frage, die ich erhielt: Bei der Eröffnungszeremonie haben viele geweint. Waren es Tränen um den eigenen Egoismus oder gab es einen Moment, in dem jeder nicht an sich selbst gedacht hat und wir es hätten schaffen können?

Meine Antwort: Das waren Tränen der allgemeinen Begeisterung, jedoch zuerst einmal einer egoistischen Begeisterung, denn der Schöpfer fehlte dort.

Deshalb, obwohl wir die Einheit zwischen uns gespürt haben, konnten wir diese Empfindung nicht halten. Man soll aber nicht verzweifeln, sondern im Gegenteil sich freuen, denn es ist klarer geworden, woran gearbeitet werden muss.

Über einen Säugling, der sich schämte, zu essen

In der Eigenschaft zu empfangen gibt es eigentlich nichts Gutes und nichts Schlechtes. Doch der Schöpfer hat absichtlich eine solche Bedingung erschaffen, damit wir Scham davon empfinden.

Die Scham hat keine Ursache, das ist eine selbständige Schöpfung. Es gibt das Verlangen, Genuss zu empfangen, und das Verlangen zu geben – Er gibt, und ich empfange, ist das etwa schlimm?

Im Gegenteil, schämt sich ein Säugling etwa, dass er von seiner Mutter gefüttert wird? – Er bereitet ihr Genuss! Genauso genießt der Schöpfer, indem Er uns Genuss bereitet.

Warum kann ich nicht einfach genießen, indem ich von Ihm empfange – was braucht man mehr? Soll Er mir nur mehr Verlangen und mehr Erfüllung geben, und ich werde zu einem braven Säugling, der alles annimmt, was ihm die Mutter geben will, und werde Ihm Genuss schenken!

Denn um dem Schöpfer Genuss zu schenken, muss ich nicht an Ihn geben – Er selbst hat mein Verlangen erschaffen und kann alles tun, was ich mir wünsche. Und ich werde mir alles wünschen, was Er mir gibt – denn so bin ich erschaffen worden. Dann soll Er doch diese von Ihm erschaffene Natur, meine Verlangen erfüllen – Ihm wird es gut gehen und mir ebenfalls! Wir werden einander genießen!

Alle wissen, was für einen Genuss der Säugling seiner Mutter bereitet, wenn er gut gegessen hat und in ihren Armen friedlich schläft. Ich bin damit einverstanden, ein solcher Säugling zu sein! Was will Er noch von mir?

Wir wollen nichts Anderes, wir wollen Säuglinge in den Armen der Mutter Natur bleiben. Doch der Schöpfer ist nicht damit einverstanden – Er will uns bis zu Seiner Höhe aufsteigen lassen. Deshalb kommt die Scham nicht, weil ich vom Schöpfer empfange. Die Scham kommt nicht wegen des Empfangens! Die Scham ist die Nichtübereinstimmung unserer Eigenschaften.

Es ist nicht beschämend, von Ihm zu empfangen, denn Er hat mich selbst so erschaffen, und das korrigieren wir auch nicht. Wir korrigieren den Bruch zwischen uns, d.h. die Gegensätzlichkeit unserer Bestreben, nur um uns anzugleichen.

Darum schreibt Baal HaSulam (Talmud Esser haSefirot, Band 1, Kapitel „Innere Betrachtung“), dass die „Scham“ nur den höchsten Seelen vorbehalten ist.

Wenn sie den Schöpfer als Gebenden und sich selbst als Empfangende, diesen Abgrund zwischen ihnen enthüllen, dann spüren sie, dass sie genau diese Nichtübereinstimmung korrigieren müssen.

Wie auch in unserer Welt es Dinge gibt, die für die Einen beschämend und für die Anderen nicht beschämend sind. Genauso auch hier muss man eine bestimmte Stufe der spirituellen Korrektur erreichen, um anzufangen, die Scham zu empfinden. Bis dahin wird sie nicht wahrgenommen.

Auch der Schöpfer selbst verhält sich nach dem Ausmaß dessen, wie der Mensch aufsteigt und anfängt, die Scham zu empfinden, anders, mit mehr Anspruch ihm gegenüber. Darum steht geschrieben, dass der Schöpfer unwahrscheinlich streng den Gerechten gegenüber ist und alle Berechnungen bezüglich der Scham durchgeführt werden.

Wenn wir die Absicht zu geben gegenüber unserem Verlangen zu empfangen wahrnehmen, erzeugt dieser Unterschied, dieses Delta die Empfindung der Scham.

In unserer Welt isst ein Kind und schämt sich noch nicht, es wird auch so groß, weil dieses Verlangen in ihm bereits von Natur aus enthalten ist. Damit wir aber „erwachsen“ werden, müssen wir selbst statt der Natur an uns arbeiten.

Aus dem Unterricht nach dem „Talmud Esser haSefirot“ vom 30.11.2010