Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Die innere Gruppe

In Wirklichkeit soll nicht die Gruppe auf dich einwirken, sondern du selbst sollst sich in sie einreihen.

Wenn wir darüber sprechen, dass die Gruppe den Menschen beeinflussen soll, dann wollen wir jeden zum Geben an die Gruppe anregen.

Die Antworteinwirkung der Gruppe kann stark oder schwach sein, aber das spielt für den Menschen keine Rolle.

Denn wir befinden uns in der Verbindung, im Zusammenwirken mit der inneren, und nicht mit der äußerlichen Gruppe. Das äußerliche Verhalten der Freunde spielt keine bedeutende Rolle.

Hier hängt alles davon ab, inwiefern ich mich in sie einreihe, inwiefern ich mich bemühe, ihre innere Bestrebung zu empfinden, die weder von mir noch von ihnen abhängt, weil sie die spirituelle Realität, die Einheit zwischen uns auf der Stufe der Unendlichkeit ist.

Deshalb wirkt die Gruppe auf dich in dem Maß ein, in welchem du dich in sie einreihst und ihren Einfluss, ihre Kraft des Gebens bekommen willst.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch, 27.12.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Der Spiegel

Der Mensch soll verstehen, dass seine Beziehung zur Gruppe, als fehlerfreier Spiegel seines selbst wahrgenommen sein soll.
Im Rahmen des Unternehmens, der Verbreitung können wir aufeinander sogar schreien, aber es zählt nur die persönliche Beziehung zu den Freunden, die über mehr oder weniger korrigierte oder überhaupt nicht korrigierte Herangehensweise berichtet.
Deshalb sollst du mit der äußerlichen Gruppe äußerlich, und mit der inneren – innerlich arbeiten. So ist die Ordnung eben.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch, 27.12.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

In jedem Augenblick – der neue Himmel und die neue Erde!

Frage: Kann man sagen, dass die Erneuerung ein Zeichen des Aufstiegs des Menschen ist? Und wenn er nicht erneuert wird, dann kommt er nicht voran?

Meine Antwort: Natürlich! Der neue Himmel ist die Stufe Bina, das Geben, die neue Erde ist ein Wunsch/Malchut und das neue Himmelsgewölbe ist der neue Bildschirm. Daran richtet sich der Mensch eben.

Denn wir können die Bemühung nicht messen. Wir bewerten uns nur nach der Geschwindigkeit der Erneuerung von Reschimot (der informativen Gene).

Es ist geschrieben, dass Nukwa (Malchut der Welt Azilut) in jedem Augenblick zur Jungfer, zum neuen Wunsch/Kli wird. Sie bestimmt die Geschwindigkeit deines Aufstiegs eben.

Jedes Mal wird ein neues Reschimo geöffnet, der neue Kli/Wunsch – und du sollst beginnen, ihn zu korrigieren und vorankommen.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 27.12.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Konzentrierte Augenblicke

Der Erfolg im Erreichen der Spiritualität hängt nicht von irgendwelchen hervorragenden Fähigkeiten des Menschen ab. Auf uns wartet noch die Überraschung, dass nichts von unseren Eigenschaften mit ins Spirituelle übergeht!

Denn man betritt die spirituelle Welt durch solch einen feinen Filter, dass man nichts dorthin mitnehmen kann, was man jetzt besitzt. Alles verbleibt innerhalb deines egoistischen Wunsches, innerhalb deiner irdischen Vernunft, alles vorher Erworbene verschwindet, und nichts bleibt erhalten.

Somit hängt der Erfolg nur von den Bemühungen ab, die trotz aller Schwierigkeiten, Problemen und Enttäuschungen durchgeführt werden. Wenn trotz alledem der Mensch doch noch vorankommt und nicht zurückfällt, dann geht er in die spirituelle Welt ein, und seine Anstrengung ist das einzige, was mit ihm bleibt. Diese Hartnäckigkeit gibt ihm das Recht darin einzugehen. Mehr als das, gibt es nichts.

Wenn wir aus Ägypten hinausgehen, und die Gefäße (Kelim) der Ägypter mitnehmen, dann sollen diese vollkommen leer sein: die nackten Wünsche, in denen nichts übrig blieb. Das bedeutet, dass alle egoistischen Ansammlungen, die wir in Ägypten besaßen, weggeworfen werden. Wir nehmen nur das dürftigste Brot (Matza) und die leeren Gefäße, die Wünsche mit, weil es andernfalls unmöglich ist, aus Ägypten auszuziehen.

Deshalb gibts es jetzt nur einen Rat: man muss versuchen, ungeachtet aller Probleme und Schwere, Enttäuschung und Kraftlosigkeit voranzukommen. Und es funktioniert nur unter der Bedingung, dass der Mensch die gegebene Zeit sehr wertschätzt und versucht, möglichst viel zu tun, und jeden Augenblick ausnutzt.

Es ist sehr wichtig, wie viel er während des Unterrichts aufschreibt, wie viel er im Laufe des Tages die Botschaft verbreitet, das heißt, womit die gegebene Zeit ausgefüllt wird.

Auszug aus dem Gespräch während des Mahles am 24.12.2010

Durch die Armseligkeit der prächtigen Städte hindurch…

Eine Frage: Was soll ich tun, wenn ich keine Kräfte habe, nichts beeindruckt mich und ich nicht weiß, was ich weiter machen soll?

Meine Antwort: Darüber steht in dem Wochenabschnitt [von dieser Woche] geschrieben: „Und seufzten die Kinder Israels von dieser Arbeit und schrien (Ex. 2:23)“. Wenn der Mensch zum Gefühl eigener Machtlosigkeit gelangt, dann bleibt ihm nichts übrig außer zu bitten.
Früher hielt er sich für groß, klug und verständnisvoll. Er dachte, dass er selbst fortschreiten kann, indem er ständig mehr Wissen, Anstrengungen und Mühe erwirbt. Aber wenn er zu dem Zeitpunkt genügend Handlungen ausgeführt hat, wird ihm [von Oben] enthüllt, dass er auf diese Weise nichts erreichen kann.

Wozu soll ich dann überhaupt all diese Handlungen ausführen? Gerade um zu erkennen, dass du dadurch nichts erreichen kannst. Um den Zustand der Hohlheit zu erreichen, muss der Mensch sehr viele Anstrengungen machen.

Ich arbeite, und ich denke dabei, dass ich durch meine Arbeit die prachtvollen Städte Pitom und Ramses baue, dass ich das Wissen erlange und bald alles enthüllen, sehen und spüren werde.

Ich investiere immer mehr Kräfte, vertiefe mich noch mehr in das Studium und enthülle plötzlich: „Wie viel habe ich investiert, und was habe ich dadurch erreicht?!… Ich habe nichts… Was jetzt? Was wird mit mir sein?“ Ich weiß es nicht, aber ich bin bereit, wie ein Toter zu schlafen. Gibt mir nur ein Schlafmittel, damit ich die ganze Zeit schlafen kann ohne aufzuwachen.

So fühlt sich der Mensch in dem Moment, in dem er alle Kräfte verloren hat. Denn er beginnt zu verstehen, dass er auf diese Art nichts erreichen wird. Am Anfang ist ihm sogar das nicht bewusst, er spürte bloß, dass er kein Verlangen hat. Dann wacht er trotzdem auf und setzt [seine spirituelle Arbeit] fort.

Aber es kommt der Zeitpunkt, an dem er versteht, dass er nur durch eigene Kräfte nichts verdienen wird . Er braucht hier eine besondere höhere Kraft: „Wenn der Schöpfer nicht zu mir kommt und mir nicht hilft – alleine schaffe ich nichts“.

Aber so beginnt er nur dann zu denken, wenn er 15-20, oder sogar 30-40 Mal versucht hat, mit eigenen Kräften fortzuschreiten und jedes Mal zu einer Enttäuschung gelangte und in eine Verzweiflung verfiel. Das wird die Zeit des ägyptischen Exils genannt – bis „und seufzten die Kinder Israels von dieser Arbeit und schrien (Ex.: 2:23)“.

Für mein Ego baue ich „die prachtvollen Städte Pitom und Ramses“, aber für den Menschen in mir, der das Spirituelle erreichen will, sind das armselige, elende Städte, in denen alles leer ist; aber ich habe nichts davon. Ich beginne, mich in zwei zu teilen.

Was habe ich davon, dass ich das Wissen, den Verstand habe, dass ich so schön über die Wissenschaft der Kabbala sprechen kann und alles scheinbar verstehe? Das bringt mir nichts. In der Tat: das Spirituelle habe ich nicht. Ich kann von ihm Tag und Nacht erzählen, aber – erkenne ich es oder labere ich nur? Ich labere nur …

Dann versteht der Mensch, dass hier nur die Hilfe von Oben erforderlich ist, eine höhere Offenbarung, eine höhere Kraft, etwas, was nicht in seiner Macht liegt. Und mit dem, was er hat, kann man das Spirituelle nicht erreichen. Dann kommt er zu dem wahren Schrei: „Und schrien sie zum Schöpfer von dieser Arbeit“.

Das ist kein einfacher Weg. Der Mensch muss mehrmals solche Zustände durchgehen. Nur die Umgebung kann ihm dabei helfen, sonst nichts. Die Umgebung kann ihn unterstützen und beschützen, seine Entwicklung beschleunigen. Ansonsten – wer weiß, wann er wieder erwachen wird; wenn nicht durch die Umgebung, dann Dank einem Wechsel der Reschimo (Informationsgene), wenn der Höhere sich erbarmt und ihm einen neuen Zustand gibt. Aber niemand weiß, wann das passieren wird…

Deshalb: wenn der Mensch sich in einem guten Zustand befindet, wenn ihm das Licht leuchtet und er die Kraft hat, muss er sich so intensiv wie möglich mit der Umgebung verbinden, um in der Zeit der Schwäche die investierten Kräfte von ihr wiederzubekommen. Dann wird er dieser Zustand des Fallens durchgehen und beginnt, sich wieder zu erheben, weil er vorhin die Geschwindigkeit aufgenommen hat.

 

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Vollkommenheit und Mangel“, 24.12.2010

Ein kluger Kopf ist keine Garantie des Lichtes

Meine Aufgabe ist meine Natur zu wechseln. Das heißt ich muss vollständig all meine Anfänge ersetzen

Ich kann nicht in das Spirituelle mit dem was ich jetzt habe: Weder das Gehirn, noch die Gefühle, Ansichten, Kriterien oder Berechnungen.

Das stellt große, fast unüberwindliche Schwierigkeiten für die klugen Menschen dar und sie scheitern oft. Man braucht wirklich große Weisheit, um auf die eigene Vernunft zu verzichten.

Ein kluger Mensch ist seiner Logik sicher, sie funktioniert wunderbar in unserer Welt und es fällt einem schwer sich vorzustellen, dass sie auf dem spirituellen Weg kraftlos ist.

„Der Verstand, die Energie, die Ausdauer sind alle auf meiner Seite. Ist das denn nicht genug?“ Außerdem hat dieser Mensch nichts, nur eine scharfe Vernunft und ein feines Gespür. Aber das Problem ist, dass man dafür keine Eintrittskarte in das Spirituelle hat.

Hier braucht man den Glauben. Was ist das? Der Glauben ist die Kraft, die du von oben, vom Licht bekommst. Du selbst hast sie nicht. Sie steht über deinem Verstand und über deinem Gefühl, über dir- jetzt. Es kommt eine Einwirkung von oben und man spürt wie etwas in dich hinein dringt, in dir erwacht, eine Rechnung?? die alldem was du bist,entgegengesetzt ist.

Und dann beginnst du die Realität anders zu behandeln. Früher hast du alles durch ein Prisma den Eigennutz betrachtet, und jetzt baust du die Berechnung nicht für sich, sondern für die Gemeinsamkeit. Das ist so merkwürdig, es lässt sich kaum beschreiben, aber inzwischen, etabliert sich die neue Berechnung in dir und du kannst nicht mehr zu dem vorherigen zurückkehren.

Natürlich, gibt es auch Zustände dazwischen, aber dann kommt der Mensch „aus Ägypten“ – geht zu einer höheren Berechnung über, indem er auf seine vorherige Autoritäten völlig verzichtet. Denn seine geistige Leistungsfähigkeit, sein Reichtum der Sinne, seine Erfahrung und die Früchte seines Nachdenkens funktionieren einfach nicht mehr.

Deshalb steht geschreiben: „Nicht der Kluge lernt“. In der Regel sind nicht die klügsten Köpfe erfolgreich; diese brauchen eben sehr viel Hartnäckigkeit und Glück um nach oben zu gelangen.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was ist der Maß der Korrektur“, 26.12.2010