Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Spirituelle Arbeit'

Nuancen des spirituellen Fortschritts

Frage: Wenn wir im Zehner zu arbeiten beginnen, bekommen wir Schläge. Wie gehen wir damit um?

Antwort: Selbst ein einzelner Mensch, der voranschreitet erhält Rückschläge, die ihn zurückwerfen. Es ist umso intensiver, wenn wir uns mit der Annäherung an den Zehner beschäftigen. Es ist wie ein Gewehrschuss. Die Kugel fliegt nach vorne und das Gewehr gibt einen Rückstoß. So ist es immer, entsprechend dem Gesetz der Energieerhaltung.

Wir befinden uns in der physischen Welt. Auch wenn wir diese Welt als spirituell bezeichnen, gelten darin klare Gesetze von Aktion und Reaktion. Daher ruft jeder spirituelle Fortschritt ebenso Abstoßung hervor.

Wir müssen das berücksichtigen, selbst wenn wir Rückschläge verspüren, müssen wir sie als physikalische Gesetze verstehen. Wir müssen sie wie die Gesetze behandeln, die wir über die Welt um uns herum erfahren.

Die Kabbala lehrt uns, wie wir anhand der negativen Reaktionen, die wir erleben, erkennen können, wie weit wir vorangekommen sind. Dies ist eine absolut präzise Aufgabe, die vor einem Menschen liegt, es sollte ihm klar sein, wie er damit umgehen kann.

Wir lernen, dass die wichtigste Formel, die wir umsetzen müssen, lautet: „Alle Sünden werden durch Liebe bedeckt“. Je mehr die Liebe zum Vorschein kommt, desto mehr offenbart sich der Hass und wir müssen das eine mit dem anderen bedecken. Wir müssen immer – im Familienleben und in den zwischenmenschlichen Beziehungen erkennen, dass ein solches Gesetz gilt.

Wenn die Menschen das wüssten, könnten sie eine richtige Gesellschaft, Familie und Beziehungen aufbauen. Sie würden nicht streiten oder Kriege führen, da sie verstehen würden, dass alles von Plus und Minus begleitet wird.

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Aus dem Unterricht zum Thema „Fragen und Antworten“

Der Weise erkennt den Weisen

In dem Artikel „Kabbala und Philosophie“ erwähnt Baal HaSulam das Gleichnis vom weisen König Salomo, der ohne Geld und ohne Hab und Gut aus Jerusalem vertrieben wurde, der von Tür zu Tür seines Reiches ging und wo immer er hinkam, glaubte niemand, dass er ein König sei.

Es wird gefragt, wie es möglich ist, dass sie ihn nicht als einen weisen Mann erkannten, und warum er seine Weisheit nicht zeigte.

Und er antwortet, dass es „drei Hindernisse“ beim Erkennen von Weisheit (Kabbala) gibt.

1. Wegen der Wahrhaftigkeit der Kabbala kann man sie nicht verstehen und ihre Gesamtheit studieren, ohne all ihre Teile zusammenzufügen. Ohne dies zu erreichen, ist es unmöglich, ihre Universalität und Allgemeingültigkeit zu entdecken. Und um dies zu erreichen, ist die universelle Verbreitung ihrer Wahrhaftigkeit erforderlich.

2. Der böse Geist Ashmadai (egoistisch, das umgekehrte Bild der Wahrheit, des Gebens) kleidete sich in die Gewänder von König Salomon (Shlomo) und erbte seinen Thron. So setzte sich die Philosophie auf den Thron der Kabbala. Und so wird das Problem, die Wahrheit zu enthüllen, noch verschärft.

Schließlich ist die Wissenschaft der Kabbala tiefgründig und erfordert Anstrengung, während die Philosophie falsch und leicht verdaulich ist und alle Erfindungen von jedermann annimmt. Und Egoismus, das Herz neigt zu der Meinung, als ob es keine Notwendigkeit für Kabbala, und es ist durchaus möglich, mit der Philosophie zufrieden zu sein.

3. Der böse Geist behauptete, dass König Salomon (Shlomo) verrückt war, so macht sich die Philosophie lächerlich und versucht, die Wissenschaft der Kabbala zu stürzen.

Es gibt also eine Schwierigkeit, die Wahrheit der Wissenschaft der Kabbala zu erkennen. Wenn wir sie den Menschen vorstellen wollen, antworten sie, dass sie sie nicht brauchen und schon alles haben.

Die Menschen denken, dass sie bereits über Weisheit verfügen und dass alles, was die Kabbala über die höhere Welt erzählt, eine Fantasie ist, aber nicht die wirkliche Wahrheit, weil ein gewöhnlicher Mensch sie nicht sieht. Es stellt sich heraus, dass es unmöglich ist, den Menschen die Kabbala so nahe zu bringen, dass sie erkennen, dass sie richtig ist, dass es dort Wahrheit gibt, eine Lösung.

Denn sie sind in einem solchen Zustand, dass sie nicht in der Lage sind, sie wahrzunehmen und zu sehen, dass die Erlösung nur in ihr liegt.

Und deshalb konnte niemand in ihm den König, den Größten und Weisesten von allen, erkennen, bis König Salomo die höchste Versammlung der Weisen (Sanhedrin) erreichte, die selbst Kabbalisten waren, und unter dem Volk wandelte, wie das Gleichnis erzählt. Denn um ihn zu verstehen, muss man selbst die gleiche Weisheit und den gleichen Verstand haben wie er. Und wenn man das nicht hat, kann man nichts verstehen.

Nur die kabbalistischen Weisen des Sanhedrin konnten die Fälschung erkennen. Aber wo kann man sie heute finden?

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Aus der Lektion zum Artikel „Kabbala und Philosophie“

Spirituelle Klärungen

Kommentar: Rabash. 353. „Und Abraham erhob sich.“ Die Klärung muss darin bestehen, das Verlangen zu empfangen, d.h. die Eigenschaft des Urteils in die Eigenschaft der Barmherzigkeit einzuschließen, denn dadurch wird der Körper zu einem Kli, der fähig ist, das Licht der Seele zu empfangen.

Es geht darum, herauszufinden, worin man sich befindet: im Verlangen zu empfangen oder im Verlangen zu geben, oder in beiden Verlangen.

Dazu ist es notwendig, sich zu einem spirituellen Aufstieg anzutreiben, damit man sich an den Schöpfer wendet und von Ihm verlangt, eine höhere Stufe zu geben, von der aus man sich wieder an Ihn wenden kann, um sich auf dieser neuen Stufe zu erneuern.

Darin, dass er eine neue Stufe gibt, zeigt sich Seine Eigenschaft der Barmherzigkeit.

Indem man sich selbst prüft, was man noch zu tun hat, erweckt man die Eigenschaft des Urteils (das Verlangen zu empfangen) in sich und versucht es in die Eigenschaft der Barmherzigkeit (das Verlangen zu geben) einzuschließen, bis man sieht, dass das Verlangen zu empfangen im Licht von Chasadim, mit dem Licht von Or Chochma erfüllt werden kann. Auf diese Weise beginnt man alles was existiert, richtig wahrzunehmen.

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Aus einer Lektion über die Notizen von Rabash,

17.11.2024

Allmählicher Übergang

Frage: Gibt es bei einem Kabbalisten zerbrochene Verlangen, die er nicht offenbaren und korrigieren kann und warum?

Antwort: Es gibt Verlangen, die sehr schwer zu offenbaren sind. Daher öffnen sich einige Kabbalisten nicht vollständig dem höheren Licht und korrigieren sich somit selbst.

Frage: Ist es notwendig, die korrigierten Verlangen zu schützen und wie helfen sie den unkorrigierten Verlangen?

Antwort: Korrigierte Verlangen helfen den restlichen Verlangen, sich der Korrektur anzunähern.

Ein Kabbalist muss allmählich, von den schwächeren Verlangen, zu den Stärkeren übergehen, von denjenigen, die vom Sündenfall nicht stark betroffen waren, zu den härteren, gröberen Verlangen, die vom Fall in den Egoismus ernsthaft betroffen waren. Auf diese Weise kommt der Mensch schrittweise voran.

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Aus dem Unterricht nach den Notizen von Rabash, 17.11.2024

Die Antwort des Schöpfers in uns spüren

Frage: Sie sagten, dass man sich an den Schöpfer wenden soll, um Ihm zu zeigen, wie man handeln soll und versuchen soll, dies zu erfüllen. Was ist der richtige Weg, um diese Empfehlung von Ihm zu erhalten?

Antwort: Ganz einfach. So wie man untereinander arbeitet, so arbeitet man mit dem Schöpfer. Mit dem Schöpfer ist es sogar einfacher. Man wendet sich an Ihn, mit dem Wunsch zu erfahren, was genau er will und dann versucht man Sein Verlangen zu erfüllen.

Frage: Woher weiß man, dass es Sein Wunsch ist?

Antwort: Wenn man dem Schöpfer eine Frage stellt, spürt man Seine Antwort auf diesem Kanal.

Fragt und man wird spüren, dass der Schöpfer antwortet. Seine Antwort wird sozusagen in einem erklingen. Es ist jedoch besser, wenn die Bitte durch den Zehner formuliert wird.

Frage: Um zur nächsten Stufe überzugehen, sollte man sie sich vorstellen. Sie wird vom Schöpfer beleuchtet, aber man weiß nicht, was das ist. Wie kann man es sich vorstellen?

Antwort: Man muss sich nicht quälen und sich eine neue Stufe vorstellen. Man sollte einfach herausfinden, was der Schöpfer im Moment will und es erfüllen. So ist es jedes Mal, auf jeder Stufe.

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Aus der Lektion über Rabashs Notizen, 13.11.2024.

Beginnt zu handeln!!

Frage: Wenn im Menschen das Verlangen zu empfangen erwacht, erhebt er es durch den Zehner zum Schöpfer. Was bedeutet es, dass dieses Verlangen vom Schöpfer korrigiert wird und wie verwandelt es sich zu „Lishma“?

Antwort: Das Verlangen, zum Schöpfer aufzusteigen, äußert sich im Gefühl der Notwendigkeit nach Ihm. Dieses Bedürfnis ist das Gebet. Es steigt zur nächsten, höheren Stufe auf. Von dort strömt das Licht herab und der Kontakt zwischen dem Höheren und dem Niederen beginnt. Auf dieser Grundlage wird das Niedere korrigiert, verändert sich und so kommt es zu einer Bewegung von unten nach oben. Das Ergebnis dieses Kontakts ist der spirituelle Schirm.

Frage: Das heißt, der Kontakt mit dem Schöpfer verändert den Menschen. Nennt man das, dass er den Schirm erhält? Kann er dann im Sinne des Schöpfers handeln?

Antwort: Ja.

Frage: Das bedeutet es, dass der kritischste Punkt der ist, wenn man MAN erhebt und der Schöpfer beginnt, auf uns einzuwirken? Wie kommt man zu dem Zustand, in dem man MAN aus dem Zehner erhebt und Er beginnt, uns zu verändern?

Antwort: Stellen Sie es sich vor, fangen Sie an zu handeln und es wird sich von selbst regeln.

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Aus dem Unterricht „An der Schwelle von Lishma“, 13.11.2024

Im Zentrum des Universums

Frage: Sie sagten, man solle versuchen, alles auf ein einziges Zentrum auszurichten, damit der Schöpfer von dort aus immer höher aufsteigt. Wie macht man das richtig?

Antwort: Unsere Arbeit besteht darin, ständig nach dem Empfinden des Schöpfers im Zentrum des ganzen Universums zu streben und so zu versuchen, Ihn dort zu finden.

Wonach suchen wir eigentlich? Wir suchen einen liebenden, fürsorglichen, denkenden und handelnden Schöpfer der alles, was mit uns geschieht, verwirklicht. Wir suchen danach, wo sich diese Kraft verborgen hält. Wenn wir anfangen, sie in uns und zwischen uns zu suchen, werden wir sie sehr schnell finden.

Frage: In unserer Welt sind wir verschiedenen Kräften ausgesetzt. Wie können wir jedes Mal hinter diesen Kräften und Einflüssen die Verbindung mit dieser Kraft finden und uns dabei nicht von links oder rechts ablenken lassen?

Antwort: Um dies zu tun, müssen wir uns nach dem Zentrum unserer Gemeinschaft ausrichten, dort werden wir den Schöpfer entdecken. Das Zentrum unserer Gemeinschaft ist, wie Baal HaSulam, Rabash und andere Kabbalisten schreiben, unser gemeinsames Herz.

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Aus der Lektion zum Artikel „Vorwort zu TES“, 04.11.2024

Warum wird Chanukka ein Wunder genannt?

Der Feiertag von Chanukka ist eine besondere Zeit. Schließlich ist unsere Welt eine Projektion der spirituellen Welt und enthält dank unserer Arbeit verschiedene Symbole für spirituelle Erneuerung und Korrektur.

Deshalb erleben wir das ganze Jahr über günstige Zeiten und besondere Zustände in dieser Welt, als Symbole für unseren Fortschritt beim Aufbau der Seele, der Wiederherstellung des spirituellen Gefäßes, der gemeinsamen Seele von Adam HaRishon, die zerbrochen war.

Und auf dem Weg vom zerbrochensten Zustand zum vollkommen korrigierten Zustand durchlaufen wir wichtige Etappen: den Beginn der Korrektur, der „Neujahr“ (Rosh HaShana) genannt wird, und dann die Erkenntnis des Bruchs – „Jom Kippur“ (der Tag des Gerichts), die Korrektur durch das Or Makif – „Sukkot“ (Laubhüttenfest). Und die nächste Etappe auf diesem Weg ist „Chanukka“, das den Aufstieg zur Stufe von Bina, der Stufe des Gebens, symbolisiert.

Wir feiern diese Feiertage in dieser Welt, aber natürlich findet ihre Erfüllung auf spiritueller Stufe statt. Wenn wir Glauben über dem Verstand in vollem Umfang erlangen, wird dies „Chanukka“ genannt, und wenn wir uns noch höher erheben, um zu empfangen, um zu geben, wird dies „Purim“ genannt.

Jeder Mensch und die ganze Welt müssen diese Zustände in ihrer Korrektur durchlaufen und das Zerbrechen der einen Seele Adams korrigieren, von der wir alle ein Teil sind.

Chanukka wird als Wunder bezeichnet, weil wir uns nicht ohne Hilfe von oben, der Kraft des Schöpfers, verbinden können. Diese Vereinigung geschieht über die materielle Natur hinaus, wie ein Wunder. Die materielle Natur ist Egoismus, das Verlangen nach Genuss, das einzig und allein zu Uneinigkeit, Distanz und eigener Herrschaft führt. Die spirituelle Natur strebt im Gegensatz dazu nach Einheit und Annullierung. Und deshalb wird Chanukka als Wunder bezeichnet, als Aneignung der Kraft von Bina.

Wir sind es gewohnt, als Wunder zu bezeichnen, wenn wir etwas geschenkt bekommen: Ich habe mich nicht angestrengt und plötzlich eine Million im Lotto gewonnen – was für ein Wunder! Aber wenn ich diese Million verdient hätte, würde ich es nicht als Wunder bezeichnen.

In der spirituellen Arbeit geben wir uns jedoch viel Mühe, wir versuchen, eine Verbindung zu erreichen, wir führen viele Handlungen aus, und dann werden wir mit einem Wunder der spirituellen Offenbarung geehrt. Es wird Wunder genannt, weil wir vorher nicht wissen, was wir erreichen werden. Erst wenn es geschieht, sehen wir: „Das ist also die spirituelle Welt, ich hätte nicht gedacht, dass sie so ist! Das ist überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt habe!“ Und deshalb wird es Wunder genannt, aber man muss hart dafür arbeiten.

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Aus der Lektion zum Thema „Chanukka“

Lesen von Quelltexten

Frage: Durch das Lesen von zahlreichen Quelltexten verändert sich unsere Beziehung zum Schöpfer sehr. Es entsteht eine unglaubliche Liebe, die schwer zu vermitteln ist. Es ist eine Art Begeisterung, ein Einbeziehen in etwas Außergewöhnliches. Was ist die richtige Art es zu empfangen? Es nicht nur zu genießen, sondern auch um den Schöpfer zu erfreuen?

Antwort: Nur wenn man in der Lage ist, das Empfangen in Geben zu verwandeln, kann man es richtig empfangen. Dann ist man einverstanden, sodass man, wenn man vom Schöpfer empfängt, Ihm geben kann und Ihm näher ist.

Frage: Wenn man die Quellen liest, versucht man eine Absicht aufzubauen. Ist diese Absicht bereits das Geben und dann kann man es genießen?

Diesen Moment kann man nicht festhalten, denn das Licht, die Größe, die Weisheit des Schöpfers, die beim Lesen entsteht, bereitet große Freude. Wie kann man sich davon nicht beeindrucken lassen, sondern es sofort dem Schöpfer schenken?

Antwort: Es ist wichtig, beeindruckt zu sein. Es sind diese Eindrücke, die wir in das Gegenteil verwandeln müssen – in eine Beziehung zu Ihm, der Quelle dieser Eindrücke.

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Aus der Lektion über Rabashs Notizen, 12.11.2024.

Grund für das Gebet

Frage: Sollen wir beten, wenn es einen Anlass vom Schöpfer gibt, oder sollen wir selbst nach Anlässen suchen und das Gebet in dem Zehner anregen?

M.Laitman: Der Anlass für das Gebet ist euer Wunsch, euch zu vereinen.

Wenn ihr euch näher kommen wollt und ihr seht, dass es noch große Unterschiede zwischen euch gibt, werdet ihr euch unwillkürlich an den Schöpfer wenden, um euch mehr zu vereinen. Das beste Gebet ist, wenn ihr den Schöpfer bittet, euch zu verbinden.

In einem solchen Fall fühlt ihr wirklich, wie sehr es euch fehlt, wie viel Kraft ihr für die Verwirklichung der Verbindung bekommt.

Ein solcher Kontakt mit dem Schöpfer ist der direkteste und zuverlässigste, weil Er nichts mehr von euch erwartet, wie es heißt: „Wie gut ist es, wenn Freunde zusammensitzen“. „Zusammen“ – Heb. „gam yahad„ (“auch zusammen“), wobei ‚auch‘, wie die Kabbalisten erklären, bedeutet, dass ‚der Schöpfer auch mit ihnen zusammensitzt‘.

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Aus der Lektion über „Fragen und Antworten“