Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Rezept der ewigen Jugend

Eine Frage, die ich erhielt: Seitdem ich die Kabbala studiere und in der Gruppe bin, spüre ich, dass bei mir extrem die Verlangen nach Sex und andere irdische Genüsse wachsen. Wie soll ich damit umgehen?
Meine Antwort: Es steht geschrieben: „ Je höher der Mensch ist, desto größeren Im Laufen unseren ganzen Geschichte entwickelten wir uns und unser Egoismus wächst noch immer ständig.Egoismus besitzt er“.
Schließlich erreichen wir einen solchen Zustand, in dem wir bereits den riesigen Egoismus der ganzen Welt benötigen.
Deswegen empfinden die Menschen Fassungslosigkeit, versinken in Depressionen, Drogenabhängigkeit, Aggressivität, Terror und andere Problemen. Wir wissen nicht mehr, was wir mit unseren Leben tun sollen.
Und jetzt müssen wir uns weiter durchbeißen, mit noch größerem Egoismus, um die spirituelle Welt, den Schöpfer zu erreichen.

Die Menschen, welche zu Kabbala kommen, denken: „Jetzt werden sie wie „Engel mit Flügeln „werden, nur ohne Flügel, weil irgendwelche Vergnügungen dieser Welt sie mehr ausfüllen.
Aber sobald der Mensch anfängt zu studieren, werden erneut die Lust zu Essen, nach Sex, nach Reisen und andere Genüsse wachsen.
Warum? Dies wächst und man kann nichts machen. Und das ist unabhängig vom Alter. Der Mensch kann 80 oder 90 Jahre alt sein, dass ist unwichtig, er füllt sich einfach jung.
Ich will das nicht präsentieren, ansonsten werden wir zu einer Senioren Gruppe.
Aber in Wirklichkeit gibt es keine Rettung, da beim Menschen, der Kabbala studiert, alle Verlangen sich steigern müssen.
Und weil die Basis alle Genüsse der sexuellen Genuss ist (die Wurzel dessen, die Vereinigung des Lichts mit dem Verlangen/Kli, der männlicher und weiblicher Teil des Schöpfung), deswegen verspürt der Mensch als erstes die intensive Steigerung der sexuellen Lust, was er zuvor nicht verspürt hatte.
Früher war er ruhig, und alle seine Verlangen waren ausgeglichen. Aber jetzt werden sie sich in überflüssigen Formen zeigen, so, dass sie sogar als Last für sein Leben werden.

Es ist wahr und bekannt, dass mit dem Beginn des Kabbalastudiums alle unsere Verlangen und Veranlagungen sich zu erneuern beginnen.
Was soll man also tun? Ehrlich gesagt, wie aus der Weisheit der Kabbala bekannt ist, ist es uns verboten, dem Verlangen zu wiederstehen.
Geh auf dieses „Böse“ nicht wie auf etwas zu, was du wie ein Held bekämpfen möchtest. Du kannst nichts dagegen machen!
Tauch dich mit dem Kopf in das Studium, in eine Gruppe, vereinige dich möglichst mehr mit ihnen, damit das Höhere Licht auf dich stärker einwirken kann.
Nur so kannst du es trotz alle möglichen Hindernisse um dich schaffen. Es gibt keine anderen Wahl, da alle Hindernisse dafür dienen, deine Absichten und Gedanken zu reinigen, um einen Punkt der Verbindung mit der Gruppe zu suchen, weil darin deine ganze freie Wille liegt.
Du fällst in solche Zustände, um noch fester in deiner Wahl gefestigt zu werden, eben sogar bei diesen Neigungen nach Geld, Sex, Familie und anderen Genüssen dieser Welt. In diesem Zustand gehe zu der Gruppe und gewinne wieder festen Boden und realisiere deine einzige freie Wahl.
Du hast keine Chance deine Verlangen zu bekämpfen. Mach keine Dummheiten, kämpf nicht dagegen, hier handelst du sowieso nicht selbst.
Das ist nicht deine Aufgabe! Du bekommst diese äußerlichen Voraussetzungen, um auf deren Basis noch besser deine freie Wahl zu realisieren.
Das muss man bei alle Situationen unseres Lebens beabsichtigen.
Benimm dich ganz normal, wie alle andere in unserer Welt: Zuhause, Familie, Arbeit, Urlaub, Gesundheit – alles so, wie sonst auch. Nur deine ganze Aufmerksamkeit sollte auf die freien Wahl gerichtet sein.
Aus einem Unterricht über den Artikel von Baal HaSulam „Der Freie Wille“, 05.11.2010

An der Schwelle zu einer neuen Welt

Eine Frage, die ich erhielt: Warum bestraft uns der Schöpfer, noch bevor wir beginnen, etwas zu verstehen?

Meine Antwort: Es ist unmöglich, sich auf eine andere Art und Weise zu entwickeln. Warum ärgerst du dich nicht darüber, dass ein Kind so langsam wächst und uns so viele Probleme bereitet, indem es sich so viele Beulen holt. Doch das ist der einzige Weg, um die eigenen Kelim/Verlangen zu klären.

Unser ganzes Leben lang werden wir von Schmerz und Kummer begleitet – genau das nennt sich Klärung, da kann man nichts dagegen tun.

Und wenn wir endlich die spirituelle Entwicklung erreichen, in die Gruppe kommen und die spirituelle Welt, den Schöpfer, in ihr enthüllen wollen, dann schaut mal, wie viel Verwirrung zuerst entsteht: wir ziehen alle früher aufgebauten religiösen Mythen und Stereotypen über die Spiritualität mit uns mit und begreifen überhaupt nicht, was das ist.

Warum wurde das alles gemacht? Konnte uns nicht eine genaue Wegbeschreibung gegeben werden, damit wir sicher und in Ruhe vorankommen?

Wir begreifen jedoch nicht das höhere Programm: jeder Schritt, an dem du jedes Mal stolperst, ist ein Ort der Klärung. Du gerätst durcheinander und drehst dich im Kreis herum, jedes Mal, als ob du an die gleiche Stelle zurückkommen würdest – es ist jedoch nicht die gleiche Stelle, jedes Mal sind das neue Klärungen.

Und die Menschheit tappt völlig im Dunkeln herum, verwirrt durch alle möglichen Glaubensrichtungen und Vorurteile – wie viel Zeit wird noch vergehen, um sie aus diesem Durcheinander herausführen zu können! Doch da ist nichts zu machen, so ist der Entwicklungsweg.

Doch in den nächsten Jahren werden sehr schnell sehr große Veränderungen stattfinden. Wir glauben, dass die Welt sich im gleichen Tempo wie früher entwickeln wird, doch wir lassen die Globalisierung außer acht. Heute wirken keine einzelnen kleinen Gesetze für jedes der „70 Völker“, sondern ein gemeinsames Gesetz für alle. Ein neues Lenkungssystem offenbart sich.

Aus diesem Grund wird die Welt global – sie wird durch dieses eine Gesetz, diese Kraft vereint, es erwarten sie heftige Veränderungen. Wir werden uns mit riesigen Schritten vorwärts bewegen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ vom 08.12.2010

An der Grenze zum Hass!

Um das Licht zu erreichen, muss ich eine sehr starke Forderung danach haben. Und da ich ein Egoist bin, muss diese Forderung hart sein – an der Grenze zum Hass.

Ich kann dieses Licht buchstäblich nicht aushalten, ich will es nicht, ich gebe ihm an allen Geschehnissen die Schuld! Aber es ist in der Tat so, dass alles von ihm kommt.

Und dann, indem ich meine vollkommene Gegensätzlichkeit zum Licht spüre und begreife, dass es eben jenes Licht ist, das mich sich selbst entgegengesetzt macht und schlechte Empfindungen in mir hervorruft, dann fange ich an, die Finsternis daraus zu erkennen.

Erst nach der Empfindung der völligen Finsternis als des Vorteils (hebr. Itaron) des Lichts, fange ich an, etwas Größeres (hebr. Eter) als die Finsternis wahrzunehmen – ich ergründe das Licht.

Mit anderen Worten: ich muss hart, gnadenlos, ein „großer Sünder“ sein, um einen Zustand zu erreichen, der dem Licht entgegengesetzt ist, dann werde ich seine ganze Kraft erkennen können.

Und wenn die Finsternis nur leicht wahrgenommen wird, ist es unmöglich, all das zu erlangen, was das Licht mit sich bringt. Das muss eine wahre „ägyptische Finsternis“ sein – mein wahres egoistisches Verlangen.

Doch um die Finsternis zu erkennen, ist ebenfalls das Licht nötig! Derjenige, der sich dem Studium nicht widmet, geht nicht in die Finsternis hinein. Alles ist gerade umgekehrt! Dadurch, dass der Mensch während des Studiums das Höhere Licht anzieht, erkennt er, wie sehr er von der Finsternis umgeben ist.

Denn unsere gesamte Entwicklung findet unter der Einwirkung des Lichts statt, und es begleitet uns durch all diese Etappen: der Mensch empfindet abwechselnd mal Licht, mal Finsternis – und schreitet so voran.

Die Empfindung der Finsternis ist eine gute Empfindung: die Finsternis ist eine Zwischenetappe zwischen den Zuständen in meinem Entwicklungsprozess, wie Tag und Nacht.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 08.12.2010

Wie viele Seelen – so viele Welten

Eine Frage, die ich erhielt: Wie wird man zum Helfer des Schöpfers, und warum kann uns der Schöpfer nicht selbst das Licht dazu geben?

Meine Antwort: Wenn du dich über dein Ego erhebst und es nur für das Geben verwenden willst, dann wird der Schöpfer mit dir zusammen arbeiten.

Er wird dir das ganze Licht geben, damit du es an die Anderen weitergeben kannst. Er kann ihnen nichts geben – und du kannst es wohl tun! Du wirst zu Seinem gleichberechtigten Partner, als ob alle übrigen Menschen seine Lieblingskinder wären, und Er ihnen das Licht nur durch dich weitergeben könnte.

Aber du willst es jetzt nicht machen, weshalb ihr euch ständig in der Opposition befindet. Das ganze Universum, die ganze Welt und die Menschheit sind Kinder des Schöpfers, welche wegen dir leiden!

Wenn du bereit sein wirst, ihnen zu helfen, dann wird der Schöpfer dir alles geben. Ihr werdet gleichberechtigte Partner sein, du wirst Ihm helfen, stelle dir nur vor, welche Ehre und Macht das ist.

Dir wird das ganze Licht zugänglich sein, wobei du davon eben soviel nehmen wirst, wie du an die Anderen geben kannst. Andere Menschen sind die Schechina, Malchut. Und du wirst mit dem Schöpfer, mit Seir Anpin vereinigt, wobei deine Höhe sich durch die Größe des Egos erklärt, das du für das Geben verwendest.

Er will dich an Sich angleichen, damit ihr beide Partner werdet. Denn so wie Er zu sein, bereitet einen echten Genuss. Er will es sowohl mit dir, als auch mit allen Anderen machen.

Aber jeder hat eine ganze Welt für das Geben. So viele Seelen wie es gibt – so viele Welten gibt es auch. Jeder hat seine eigene Welt, Malchut der Welt Azilut, die Schechina. Dir scheint es so zu sein, dass der Andere leidet, aber derjenige, den du siehst, befindet sich in deinem Inneren. Du kennst seine Gegenwart nicht!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Dienerin, die ihre Herrin beerbt“, 09.12.2010

Der Ort an welchem sich der Schöpfer offenbart

Eine Frage die ich erhielt : Wie kann man sich an die Wünsche der anderen anschliessen, um gemeinsam im Gebet zu sein ?

Meine Antwort : Man muss verstehen dass alle Korrekturen sich innerhalb eines gemeinsamen Gebietes vollziehen, welches als
der „Ort“ bezeichnet wird.

Wenn meine Gedanken sich irgendwo ausserhalb dieses Gebietes befinden dann bin ich ausserhalb von Malchut der Welt Azilut,
ausserhalb von Malchut der Welt der Unendlichkeit, ausserhalb der Gruppe, ausserhalb jenes „Ortes“ an welchem der Schöpfer
offenbart wird (den Schöpfer bezeichnet man auch als den „Ort“) – das heisst also, ausserhalb der Realität.

Denn der Ort Seiner Offenbarung ist die einzige Realität.
Und diese Welt, worin der Schöpfer vor uns verborgen ist, existiert in Wirklichkeit nicht.
Die gesamte spirituelle Realität wird innerhalb unseres gemeinsamen Kli – Gefässes – Wunsches geöffnet.

Aus dem Unterricht nach „Bijt Schaar a Kawanot“, 08.12.2010

Der Glaube und die Erkenntnis

Eine Frage die ich erhielt : Wenn der Glaube das Verstehen und das Wissen beinhaltet, worin liegt dann der Unterschied
zwischen diesen Begriffen ?

Meine Antwort : Der Unterschied zwischen ihnen liegt in der Tiefe, die der Mensch eröffnet. Da der Begriff vom Geschöpf stammt, schliesst er mehrere Komponenten mit ein.

Als Glauben wird das Mass des Gebens bezeichnet, dass der Handlung seitens des Wunsches zu geniessen angehört.
Das Verstehen ist das was der Mensch infolge dieser Handlung des Gebens, im Masse seiner Ähnlichkeit mit dem Licht, begreift.

Aus dem Unterricht „Die Lehre der Zehn Sefirot“, 08.12.2010

Die ewig aufeinander stoßenden Gegensätze


Eine Frage, die ich erhielt:
Einerseits ist das spirituelle System den absoluten Gesetzen untergeordnet, und andererseits, existiert eine persönliche Lenkung. Wie werden die Beiden miteinander kombiniert?


Meine Antwort: Die allgemeine und die persönliche Lenkung sind nur in unserer Wahrnehmung geteilt. In Wirklichkeit ist es aber nicht so. Unsere Reaktionen, der persönliche Weg jedes Einzelnen – sind im System vorbestimmt und im Voraus entschieden.

Nur in unseren Augen werden diese Handlungen allmählich enthüllt und fordern von uns die Bemühungen auf der Suche nach der freien Wahl.

Dies alles erfolgt auf eine solche Art und Weise, weil wir diese zwei Gegensätze nicht miteinander versöhnen können. Sie wurden Abraham damals auch eröffnet: Der Schöpfer sagte ihm, dass sein Samen in Isaak eingepflanzt sein wird, und hat gleichzeitig befohlen, Isaak auf die Opferstätte zu bringen. Diese Dinge sind voneinander soweit entfernt, wie der Tag von der Nacht entfernt ist, aber für den Schöpfer gibt es hier keine Unterschiede – das Licht und die Finsternis sind eine Einheit.

Er hat den Punkt des Wunsches aus dem Licht herausgezogen, und erschuf die Finsternis, welche nur in Bezug auf die Schöpfung existiert, damit sie sich als außerhalb des Schöpfers empfinden kann. In Wirklichkeit existiert der Wunsch der Genüsse, den wir isoliert empfinden, einfach nicht.

Die allgemeine und die persönliche Lenkung unterscheiden sich in unseren Augen ebenso, wie die Prinzipien: „Wenn nicht ich es tun werde, wer dann?“ und „Es gibt niemanden, außer Ihm“.

Das alles wird uns in Form des Spiels, der Übungen gezeigt, damit unser Wunsch auf jeder Stufe den Kontrast empfindet, die Gegensätzlichkeit der rechten und linken Linie enthüllend und daraus die mittlere Linie erschaffend.

Bis zum Ende der Korrektur werden wir den Unterschied dieser aufeinander stoßenden Gegensätze enthüllen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 08.12.2010