Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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In zwei getrennten Welten leben

Eine Frage, die ich erhielt: Warum fällt es uns so schwer, um die eigene Korrektur zu bitten, wenn wir wissen, dass alles allein davon abhängt? Bitten scheint doch das Natürlichste für einen Menschen zu sein.

Meine Antwort: Ja, es ist natürlich, zu bitten, doch hier muss genau geklärt werden, worum und wie wir bitten sollen, und wer zu uns mit der Antwort kommen soll? Eine Bitte ist nicht einfach nur ein Schrei, und wenn es Worte sind, dann müssen sie im Herzen geboren und nicht in einem Buch gelesen werden.

Wenn es dem Menschen schlecht geht, wird er nicht nach schönen Worten suchen. Unser Problem besteht darin, dass diese Bitte nicht aus der Tiefe unseres Herzens kommt.

Nur die Umgebung kann uns diese Bitte einreden – wenn sie will, wirst du bitten. Warum glauben wir, dass wir alle es so sehr wollen und versuchen, einander zu beeinflussen, doch irgendetwas klappt nicht?! Das Wichtigste, was uns fehlt, ist die Tiefe des Verlangens, seine Aufrichtigkeit. Es fehlt die Klärung, was für mich wichtig und was nebensächlich ist, um aufzuhören, sich in den materiellen und spirituellen Verlangen zu verlieren.

Wir müssen lernen, das Materielle und das Spirituelle aus zwei vollkommen getrennten Blickwinkeln zu betrachten, ohne sie zu verbinden! Diese Welt ist egoistisch, und noch bin ich gezwungen, in ihr zu leben. Und das ist die Welt des Gebens – in ihr will ich anfangen, zu existieren. Dadurch wird meine Bitte bestimmt.

Wir können jedoch noch nicht das Eine von dem Anderen trennen, obwohl sich darin bereits eine große Entwicklung nach dem Kongress beobachten lässt.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ vom 16.12.2010

Die Zweite Kraft

Um die Eigenschaft des Gebens zu erforschen, brauchen wir eine zweite Kraft.

Die unbelebte, pflanzliche und tierische Ebene ist alles egoistisches Material und deshalb genügt uns, unsere egoistische Natur, um sie zu erforschen. Unsere Wahrnehmungsgeräte reichen für dieses „Wellenfrequenz“ aus.

Aber die menschliche Ebene ist eine Stufe, die dem Schöpfer gleich ist,und um Ihn zu erforschen brauche ich die spirituelle Kraft. Dann kann ich meine Materie im Vergleich zum Schöpfer erforschen, das Eine gegen das Andere.

Solange ich die Kraft des Gebens noch nicht habe, bin ich noch kein Wissenschaftler-Kabbalist. Kabbalist heißt derjenige, der zwei Kräfte besitzt, mit welchen er arbeiten und den Schöpfer erforschen kann.

Er erforscht nicht sich selbst, sondern den Schöpfer, welcher für ihn offenbart ist. Er dringt immer tiefer in Ihn ein, mit Hilfe der Kraft des Gebens.

Je größer die Kraft des Gebens ist die er bekommt, desto besser versteht er sie und gleicht sein Verlangen zu Genießen dieser Kraft an.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ vom 15.12.2010

Warum hast du immer noch nicht gebeten…

Fange gleich, nachdem du von oben zu der Gruppe geführt worden bist, mit ihrer Hilfe die Wichtigkeit des Ziels zu erhöhen, um das, was dir ursprünglich als ein einziger, erster Funke geschenkt wurde, zu vergrößern.

Denn nur mit Hilfe der Wichtigkeit kann die Lüge überwogen und die Wahrheit gekauft werden.

Wenn du aber diese Wichtigkeit von der Gruppe nicht erhältst, kehrst du entweder zurück zur Lüge oder du wirst untätig herumsitzen, ohne Kraft zu haben, wegzugehen, und dich mit dir selbst herumplagen.

Doch auf dem Weg der Wahrheit voranzukommen ist nur möglich, indem man den Eindruck von der Wichtigkeit des Ziels von der Umgebung erhält. In dem Ausmaß dieser Wichtigkeit wirst du bereit sein, zu ertragen, dass dein Ego leidet, die Wahrheit aber wächst. Denn das tut sehr weh.

Außerdem hilft die Gruppe, zu verstehen, dass man nur mit Hilfe des Gebets etwas erreichen kann. Gebet bedeutet eine Bitte um die Veränderung des Verlangens vom Empfangen zum Geben, von der Trennung und dem Hass zur Verbindung und der Liebe.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir mit Rabash einmal einen Spaziergang im Wald bei Beit Shemen gemacht haben und ich mich bei ihm über all meine Probleme beklagt, mich aufgeregt und etwa zehn Minuten lang geschrien habe. Er hat mich ruhig angehört und zum Schluss plötzlich gesagt: „Und warum hast du (Ihn) nicht gebeten?“

Uns mangelt es sehr an dieser Bitte – „Und warum hast du nicht gebeten?“. Denn unsere Natur lässt uns nicht dazu kommen, lässt uns nicht bitten.

Es geht nicht in unseren Verstand und unser Herz hinein, dass wir nur für eine Bitte um die Korrektur sorgen müssen. Und die Menschen quälen sich monate- und jahrelang, vollkommen unfähig, MaN zu erheben…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ vom 16.12.2010

Euer Ehren, „Umgebendes Licht“

Es heißt, der Mensch soll kein Wort ohne Absicht aussprechen. Das nennt sich „entferne dich von der Lüge“.

„Lüge“ bedeutet, dass du deinem egoistischen Verlangen und nicht dem Verlangen zu geben folgst.

Alles, was wir tun müssen, ist also, uns auf den Morgenunterricht vorbereiten und ständig an das Licht, das zur Quelle zurückführt, denken, wenn wir schon allein von ihm abhängen!

Stell dir vor, wir sind alle zum Tode verurteilt worden. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, gerettet zu werden. Du hast gerade festgestellt, dass im Gerichtssaal ein gewisses „Umgebendes Licht“ anwesend ist – jemand, der den Namen Licht und den Nachnamen Umgebendes trägt und dich vor dem Tod retten kann.

Du denkst ständig nach: „Wie kann ich mich an ihn wenden? Wie kann ich ihn bestechen, damit er den Urteil ändert?“

Genau so musst du dich bei der Vorbereitung auf den Unterricht verhalten.

Aus dem Unterricht nach dem „Talmud Esser haSefirot“ vom 10.12.2010

Kabbalisten über Tora und Gebote, T.3

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Gebote

Das Gebot ist ein Geheimnis von Kli (das Wesen der Erkenntnis). In ihn kleidet sich das Licht, oder der Name (Offenbarung) des Schöpfers, das sich auf dieses Gebot (Korrektur) bezieht, wie es geschrieben steht: Das Gebot ist ein Leuchter (das gespiegelte Licht, „Ohr Choser“) und die Tora – das Licht (das direkte Licht, „Ohr Jaschar“).

Baal HaSulam. Vorwort zum Buch „Mund des Weisen“ (heb. Pi Chacham).

In jedem der 613 Gebote gibt es ein Teilchen des Lichtes, das dieser Stufe und dem bestimmten Organ der Seele (des Lichtes) und des Körpers entspricht. Wenn der Mensch ein Gebot erfüllt (sein Verlangen korrigiert), indem er (in den korrigierten Wunsch) das (diesem Wunsch) entsprechende Licht heranzieht und das (Erfüllen mit dem Licht, die Offenbarung des Schöpfers) wird der innere Aspekt des Gebotes genannt.“

Rabasch. Stufen des Leiters (Shlavey HaSulam). Die Bedeutung des gemeinsamen Gebets. Art. 7, 1985-86.

Alle 620 Namen (613 Geboten der Tora und sieben Geboten der Weisen) sind im Wesentlichen fünf Teilen der Seele, NaRaNCHaY, denn die Gefäße von NaRaNCHaY sind nichts anderes wie das Licht der Tora, das sich in jedem Gebot befindet. So stellt es sich heraus, das die Tora und die Seele dasgleiche sind.

Baal HaSulam. Brief 17.

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Die Realität unter der Narkose der Seele

Frage: Ich fühle eine Gefahr, wenn wir diese Texte lesen. Ich verstehe sie überhaupt nicht. Wie sollte ich geistig richtig mit dieser Empfindung arbeiten?

Antwort: Womöglich, ist es eine gute Empfindung. Wir existieren in einer Realität, welche sich vollkommen in mir offenbart.

Im Moment spreche ich mit dir, einem Teil meiner Seele und mit anderen Menschen aus allen Enden der Welt, die sich auch in mir befinden. Außer mir, zerspalten in viele kleine Teile, gibt es nur die höhere Kraft.

Ich sollte all meine Verlangen regeln, um sie zu vereinen und in mir aufzunehmen. Denn den, der mir jetzt als fremd erscheint, werde ich lieben lernen wie mich selbst. Ich sollte mich mit der gesamten Realität zu einem Ganzen verbinden. Dann werde ich entdecken, dass all dies in mir  ist, und es gibt nur ein Licht, welches das eine Verlangen füllt.

Verständlicherweise, verwirre ich mich bis dahin selbst und befinde mich in sehr unbegreiflichen Zuständen. Doch das bedroht mich nicht. Ich sollte die Realität richtig wahrnehmen, anfangen zu empfinden, dass all dies in mir geschieht und alles ich selbst bin. Nur wegen meiner inneren Trennung nehme ich meine eigenen Teile, wie Teile wahr, die sich außerhalb von mir befinden.

Zum Beispiel wurde ich unter Teilnarkose operiert. Ich fühlte nichts und sah nur im Spiegel, was die Ärzte machten. Sie operierten und nähten die Wunde und ich empfand diesen Teil meines Körpers, als ob er nicht zu  mir gehört. Ich fühlte ihn nicht als meinen Teil weil ich unter Narkose war. Doch obwohl ich es wusste, dass es ein Teil von mir ist, und ich es unter der Narkose nicht fühlte, war es interessant zu beobachten, was damit geschieht.

 

Im Wesentlichen befinden wir uns wirklich in so einer Realität. Aber wenn diese „Narkose“ nachlässt, der Nebel sich auflöst, beginnst du Eindrücke zu sammeln und die Realität als deine eigene zu empfinden. Dann sieht alles anders aus! Dann siehst du, dass du es nur mit dem Schöpfer zu tun hast, Gut und Gutes tuend.

 

Daraus folgt, dass Du den „Gut und Gutes Tuenden“ siehst, anstatt Gefahr zu empfinden; die Ewigkeit, die Vollkommenheit und die Harmonie siehst anstatt deinen jetzigen Zustand zu empfinden. Es hängt nur davon ab, wie weit du all die Verlangen in Dir vereinen kannst, welche dir jetzt als fremde Verlangen erscheinen.

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In welche Richtung wird Europa gehen?

Eine Frage, die ich aus Deutschland erhielt: Wie soll man vor dem großen Kongress in Berlin richtig MaN erheben?

Meine Antwort: Vom 28. bis 30. Januar 2011 findet in Berlin ein europäischer Kabbala-Kongress statt. Wir müssen uns auf ihn besser als auf irgendeinen anderen Kongress vorbereiten.

Denn Europa ist ein Kontinent mit den meisten Problemen, die Quelle aller Kriege und Probleme in der Welt. So war es im Laufe der Geschichte und so geht es auch heute noch weiter.

Deshalb, wenn wir dazu beitragen, dass die Menschen sich Gedanken über die wahre Verbindung und nicht über die gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit auf dem Gemeinsamen Markt machen, kann das zu einem großen Schritt nach vorne für die ganze Welt werden.

Anderenfalls werden von diesem Kontinent wieder unerfreuliche Ereignisse ausgehen. Ich denke, die Europäer spüren bereits die Ansätze dessen.

Also müssen wir alle gemeinsam an der positiven Einwirkung auf Europa arbeiten.

Aus dem Unterricht nach dem „Talmud Esser haSefirot“ vom 15.12.2010

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Geheimnis des Buches Sohar

Es ist gefährlich das Buch Sohar zu studieren mit einem Verlangen, das noch nicht reif ist – d.h. mit einem Verlangen, das sich in dieser Welt noch nicht erschöpft hat und nicht verstanden hat, dass es nicht anderes in dieser Welt zu tun gibt, außer ihn als ein Sprungbrett für den Aufstieg in die höhere Welt zu benutzen.

Nur wenn der Mensch nach dem Sinn des Lebens sucht und unbedingt finden muss wofür er lebt, dann kann er für sich die Kabbala entdecken.

Und wenn er diese Frage noch nicht hat, wird er der Kabbala eine egoistische Interpretation geben. Er wird sie für den Eigennutz anpassen, und sich täuschen, dass er sich dabei korrigiert. Er wird sie verkaufen und als ein Gewehr für seinen Ego benutzen – nicht gegen Egoismus, sondern für seine egoistische Eroberungen, und statt des Lebenselixier wird er ein tödliches Gift für sich und für die Anderen erlangen.

Deshalb weigerten sich die Kabbalisten, die Wissenschaft der Kabbala für die Massen zu öffnen und haben eine Menge von Verboten gemacht: Altersbegrenzung ab 40 Jahre, Notwendigkeit die ganze Tora vorher studiert zu haben, Ausführung von allen Geboten und sie haben die Menschen noch eingeschüchtert, dass man von der Kabbala wahnsinnig werden kann, um den Interessenten endgültig davon abzuweisen. Denn der Egoismus war noch in der Mitte seines Entwicklungsweges.

Es steht im Buch Sohar selbst, dass es enthüllt werden wird nur am Ende der Tage, wenn diese Weisheit sich für die Korrektur der Welt öffnen wird. Und dann kommen die Kabbalisten, die verkünden, dass diese Zeit schon gekommen ist!

Deshalb weinte Rabbi Shimon, wie er das Buch Sohar schreiben soll, damit auch wenn man sie zu früh öffnet, kein Schaden dadurch verursacht wird. Und deshalb schreibt er es mit Hilfe von Rabbi Abba, der mit Hilfe einer besonderen Geheimschrift. Wir lesen das Buch Sohar und fragen uns, wo steckt hier hinter Rabbi Abba, Rabbi Shimon, der um die Enthüllung eines großen Geheimnis geweint hat?

Rabbi Shimon benutzte Rabbi Abba wie einen Schild, ein äußeres Gewand, eine Möglichkeit, verborgen zu schreiben. Der Mensch kann das Geheimnis, das von Rabbi Shimon entdeckt wurde nur unter der Bedingung, dass er durch das Schutzgewand von Rabbi Abba durchdringt. Vorher kann er den Sohar nicht verstehen.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 14.12.2010

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Die Konturen der spirituellen Kombinationen

Eine Frage, die ich erhielt: Welche Stufe erreichen die Buchstaben im Laufe der Erschaffung der Welten?
Meine Antwort: Sie erreichen ISCHSUT, sieben unteren Sfirot Bina (bis SАТ). Hier befinden sich neun Buchstaben von Alef (א) bis Tet (ט).

In Seir Anpin befinden sich auch neun Buchstaben von Jud (י) bis zu Zadi (צ). Und in Malchut die vier letzten Buchstaben: Kuf (ק), Resch (ר), Schin (ש) und Tav (ת).
Diese Reinfolge stammt aus der Zweiten Beschränkung (Zimzum Bet), wenn Malchut gerade bis zu SAT de-Bina hinaufsteigt und ihre Kelim, ihren Wunsch dorthin bringt. Sie kann nicht höher hinaufsteigen.
Folglich vermischen sich die Eigenschaften Bina und Malchut, das Geben und das Empfangen miteinander, und bilden die Konturen der Buchstaben. Infolge der Verbindung erzeugen die Kräfte Malchut und Bina verschiedene Formen der gegenseitigen Kombination.
Warum sind es nur 22 Formen und nicht mehr? Nach den Gesetzen der Zweiten Beschränkung, wird nicht Malchut selbst, sondern nur ihre Verbindung mit Bina benutzt. In Bina und in Seir Anpin gibt es jeweils zehn Sfirot, wobei man Sefira Malchut nicht benutzen kann.
Somit haben sie in der Summe 18 „nutzbare“ Sefirot. Und außerdem kleiden sich vier Sefirot Malchut in Seir Anpina ein. Insgesamt 22.
Es gibt auch fünf Formen MANZEPACH, die zu Parsa gehören, so dass sich eine andere Schreibweise bestimmter Buchstaben am Ende des Wortes ergibt.
Der ganze Prozess der Bildung der Buchstaben verläuft in der Welt Azilut. Von da aus sind sie verpflichtet, die Handlung des Gebens an die Welten BЕА und an die zerbrochenen Seelen zu begehen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Vorwort zum Buch Sohar“, 15.12.2010

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Wie man den Höheren erkennen kann

Eine Frage, die ich erhielt: Jeder untere Parzuf der Welt Azilut, sowie auch die Welt Adam Kadmon, kleidet sich in den Höheren ein. Was bedeutet „einkleidet“?

Meine Antwort: Einkleidet bedeutet erkennt. Ich kleide mich in dir ein – in deine Vernunft, in deine Handlungen. Dies bedeutet, dass ich sie erkenne.

Der Höhere steigt zu dem Unteren herab, damit sich der Untere in ihm einkleiden kann. Und dann, wenn sich der Untere an ihn klammert, beginnt der Höhere ihn auf eine höhere Stufe zu erheben, um ihm damit zu helfen, sie zu erkennen.

Der Untere empfindet dies so, dass der Höhere ihn gebärt, ihm alles gibt und sich um ihn kümmert. Und da sich der Untere selbst auch entleert und weitere Parzufim gebärt, möchte er den Höheren erkennen: Wer er ist, was stellt er dar, warum und zu welchem Zweck existiert er.

Denn jetzt empfindet er selbst auch genau solche Bedürfnisse sich um seine unteren Parzufim zu kümmern. Um sie zu erfüllen wendet er sich an den Höheren, denn nur aus der Welt der Unendlichkeit kann er sich erfüllen.
Es stellt sich heraus, er wird dazu verpflichtet, eine Verbindung mit dem Höheren herzustellen. Diese Verbindung mit dem Höheren wird „Einkleiden“ genannt.

Von der einer Seite hat der Untere eine Bedürfnis, dem noch Unteren (ihn bezüglich) noch mehr zu geben. Von der anderen Seite führt dieses Bedürfnis ihn zur Verbindung mit dem Höheren. Von der dritten Seite, ist er zur Erkenntnis des Höheren vorbereitet, denn er und der Höhere ähneln wie zwei Wassertropfchen einander.

Dieses Einkleiden von Parzufim ist immer völlig identisch. Der Untere indem er sich in den Höheren einkleidet, sieht in dem Höheren dasselbe Modell, wie in sich. Er sieht in dem Höheren seinen ganzen Aufbau, wie sein Spiegelbild. Deshalb hat er kein Problem damit, den Höheren zu erkennen. Deshalb bedeutet das Einkleiden Erkenntnis. Der Untere sieht sich so, wie ihn der Höhere sehen möchte.

Aus einem Sohar-Unterricht, Das Vorwort, 10.12.2010