Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie kann man sich mit dem Naturgesetz vertragen?

In der Einführung zu TES (Punkt 4) schreibt Baal HaSulam: „Der Schöpfer legt die Hand des Menschen auf das gute Schicksal. Die Wahl des Menschen besteht nur in der Bestärkung“.

Der Schöpfer bringt den Menschen zu den Freunden, zu dem Studium, der Rest hängt von ihm selbst ab. Warte nicht darauf, dass jemand die Arbeit für dich erledigt. Du selbst musst alle Mitteln herausfinden und sie richtig aufbauen.

„Aber ich verstehe noch gar nichts! Ich kann nicht studieren, ich weiß nicht, wie ich mich gegenüber den Freunden verhalten soll, ich verliere mich zwischen dem Äußeren und dem Inneren…“ Du kannst dich bei deiner Mutti ausweinen, aber an das Schöpfungsgesetz kannst du keine Ansprüche stellen. Das ist nicht weniger sinnlos, als sich gegen das Gravitationsgesetz zu wenden.

Der Schöpfer ist ein Naturgesetz, das absolute Geben. Wenn du ihm entsprichst, geht es dir gut, und wenn nicht, dann geht es dir im entsprechenden Maße schlecht. Dabei korreliert das Eine wie das Andere mit deiner Entwicklungsstufe. Genauso verhalten wir uns in unserer Welt unterschiedlich gegenüber den Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Alten.

Weil wir uns den Schöpfer verkehrt vorstellen, schreiben wir Ihm eine gewisse Menschlichkeit zu, wir teilen Ihm Gefühle zu, die uns selbst eigen sind. Wir versuchen Ihn „breitzuschlagen“, hoffen, dass Er es sich anders überlegt. Das ist ein sehr ernsthafter Fehler, der aus unserer egoistischen Natur hervorgeht.

Von jeher machen die Menschen ein und denselben Fehler – sie übertragen ihre eigenen Eigenschaften auf ihre Umwelt. Selbst von den Haustieren verlangen wir nach einer gewohnten Reaktion. Und überhaupt erwarten wir von allen Stufen der Natur, einschließlich der menschlichen, eine Ähnlichkeit mit uns selbst, eine Entsprechung unseren Vorstellungen.

Darin unterscheidet sich die Wissenschaft der Kabbala prinzipiell von allen Religionen und Glaubensrichtungen. Es steht geschrieben: „Er gab ein Gesetz, das nicht übertreten werden kann“, „Ich habe mich nicht verändert“. Das höhere Licht befindet sich in einem absoluten Ruhezustand, alle Veränderungen finden nur in den Gefäßen statt. Entweder bitte ich den Schöpfer, dass Er sich ändert, oder ich weiß, dass ich mich selbst ändern muss.

Mein Gebet ist an mich „gebunden“. Beten bedeutet, sich selbst zu richten und sich zu verändern. Nur so werde ich eine andere Reaktion von der Seite des unveränderlichen Gesetzes hervorrufen. Genau das ist der Punkt.

Religionen sprechen nicht von der Verwandlung eines Menschen, sie schlagen mir vor, den Schöpfer durch mechanische Handlungen oder eine leidenschaftliche Bitte zu „bestechen“. Die Menschen hoffen, dass es ihnen helfen wird, obwohl die Geschichte vom Gegenteil zeugt.

Die Kabbala sagt aber, dass du dich verändern musst und kein anderer. Richte dich wie früher an den Schöpfer, doch aus einem völlig anderen Grund: so ist Sein Wille, und du tust es entgegen deinem Verlangen.

Du stehst vor dem Licht. Während du ihm in den Eigenschaften ähnlich wirst, beginnst du, seinen Einfluss wahrzunehmen, der früher außerhalb von deinen Empfindungen lag. Du wirst zu einem Gefäß für das Licht und wächst, bis es dich ganz erfüllt.

Auf das höhere Licht zu warten, bedeutet nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Mach eine innere Bewegung ihm entgegen, wünsche, dich zu verändern, und es wird seine Einwirkung auf dich ausüben. Alle Veränderungen im Licht, die wir sehen, sind Veränderungen in uns selbst.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 17.12.2010

Die Welt zum Guten führen

Der Höhere erwartet von uns nur eine Reaktion. Vom Höheren zum Unteren (zu jedem von uns) kommen die Portionen des Lichtes, die von uns eine richtige Gegenreaktion fordern.

Dabei weiß der Höhere genau, was mit dem Unteren geschieht, in welchem Zustand er sich befindet, weil er ihm diesen Zustand selbst bereitet.

Natürlich weiß der Höhere auch, wozu der Untere bereit ist. Er organisiert alle äußerlichen und inneren Bedingungen für die freie Wahl und lässt ihm nur einen unverständlichen und unbekannten Teil – den mittleren Dritten, Tiferet (Klipat Noga). Gerade in diesem Zustand soll der Untere die mittlere Linie selbst aufbauen.

Wenn der Untere, als Antwort auf die Einwirkung des Höheren, die mittlere Linie richtig aufbaut, dann bedeutet das, dass er darin ausgezeichnet wurde. Dann hat er sich und die ganze Welt (die ganze Umgebung, die der Höhere für ihn vorbereitet hat) zum Guten geführt.

Deshalb wird es vom Unteren gefordert, wenn er den Mangel (Chisaron) empfindet, sich an den Höheren zu wenden, um von ihm jene Komponente zu bekommen, an der es ihm mangelt, um die ganze Welt zum Guten zu führen.

Denn dem Unteren fehlen das Wissen, die Empfindung, und die Fähigkeit, eine richtige Entscheidung zu treffen. Er soll das alles vom Höheren bekommen.

Der Höhere lässt ihm Klipat Noga, damit der Untere sich an ihn wendet und das Fehlende bekommt. Wenn der Untere bereit ist, diese Auffüllung für Klipat Noga zu bekommen, dann bekommt er die zusätzliche Kraft des Gebens, die er sich auf der jetzigen Stufe aneignet, und mit der er auf die nächste Stufe hinaufsteigt.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 10.12.2010

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Es möge zwar anstrengend sein, aber wunderbar!

Eine Frage, die ich erhielt: Der wöchentliche Artikel „Waigash“ ist voller Tränen, Treffen und dramatischen Ereignissen, welche viele Menschen bewegen. Was ruft die Nervosität bei Ihnen in diesem Artikel hervor?

Meine Antwort: Der Mensch geht sehr tragische, akute Zustände durch, die Zustände der Unbegreiflichkeit, der Desorientierung… Er ähnelt einem Kleinkind, welches sich im Wald oder einem absolut unbekanntem Platz vorfindet. Es weiß nicht was zu tun ist, an wen es sich wenden kann, es befindet sich in besonders erschreckenden Situationen, es ist ganz verwirrt…

Für Gewöhnlich durchleben wir etwas, indem wir uns an die Zustände erinnern, die wir im Leben durchgegangen sind, das Gleiche ist es in der Spiritualität, wenn ich mich daran erinnere, fühle ich die Aufregung.

Jetzt haben diese Erinnerungen, eine gewisse Leichtigkeit, du schaust auf die Vergangenheit mit Liebe zurück, wie auf ein Kind, aber damals waren es sehr anstrengende Zustände! Der Mensch weiß nicht, wie er da raus kommen kann, und ohne die Unterstützung des Lehrers, der sich in der Nähe befindet, wäre es meiner Ansicht nach, noch unmöglicher.

Heute sollte die gesamte Welt zu der Korrektur kommen, aus diesem Grund haben wir eine Gruppe und die Verbreitung, denn das ist eine viel stärkere und breitere Unterstützung von Millionen von Menschen, die sich mit uns in einem System befinden. Doch damit, sollte sie trotzdem individuell bleiben, und jeder durchgeht sie auf der Basis seiner inneren Eindrücke. (Damit ist wohl die Welt gemeint)

Das sind unglaubliche Zustände! Sogar wenn sie zu der Zeit sehr unangenehm sind und in dem du diese durchgehst, sind sie trotzdem wunderbar! Sie geben dir die Tiefe der Begreiflichkeit, die Tiefe der Empfindung der gesamten Schöpfung, welche später kommt!

Der Mensch fängt an, endlich zu sehen, zu empfinden und sich einzuschalten gleichzeitig in alle Welten! Deswegen sollte darauf nicht verzichtet werden, wir sollen voranschreiten, und wir kommen in „ das gelobte Land“.

Aus dem Programm „Wochenabschnitt“, 9.12.10