Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Der Brand in der Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn die gesamte Verantwortung auf den Schultern von denjenigen lastet, die einen Punkt im Herzen haben, warum war dann zum Beispiel der Brand im Norden Israels ausgebrochen und nicht bei mir zu Hause?

Meine Antwort: Wir befinden uns im Moment in einer Phase der Vorbereitung auf die praktische spirituelle Arbeit, die mit dem Eintritt in die Wahrnehmung der höheren Welt, mit der Anwesenheit in ihr beginnt.

Deshalb macht es keinen Sinn, dich dadurch, dass du dein Haus und deine Gesundheit in den Flammen verlierst, vom Studium loszureißen. Du musst dich erst einmal der praktischen Arbeit entgegen bewegen.

Doch später enthüllst du, dass diejenigen, die jetzt auf der materiellen Ebene leiden und ohne Zuhause geblieben sind, diese Kinder, alte Menschen und Frauen Teile von dir selbst sind, dass sie dir näher als deine eigenen Kinder stehen.

Deine Gefühllosigkeit blockiert in dir diese Empfindung, doch du enthüllst es noch und wirst es in deine Korrektur mit aufnehmen müssen.

Doch noch ist es so, als ob das zwei verschiedene Körperteile wären: damit ein Teil geheilt wird, leidet der andere auf seiner Ebene. Doch später vereinen sie sich und dringen ineinander ein.

Von uns wird verlangt, dass wir das nicht auf der Ebene des Materials verstehen und durchspüren, sondern auf der Ebene des spirituellen Bewusstseins. Damit du spürst, dass du derjenige warst, der da im Norden verbrannt ist! Und außerdem, dass es von deiner inneren Arbeit abhängt, ob diese schwierige Situation beendet wird.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 03.12.2010

Meine Unterschrift unter dem Abkommen über das Geben

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll man mit den Freunden tun, die nicht erwachen? Soll man ihnen gegenüber Geduld haben, wie gegenüber der äußeren Welt?

Meine Antwort: Nein. In der Gruppe haben wir einen gemeinsamen Vertrag unterzeichnet. Früher wurde von den Anfängern in einer kabbalistischen Gruppe verlangt, ihre Unterschrift unter die Statuten zu setzen.

Du möchtest ein Freund sein? Ein „Freund“ ist jemand, der mit seiner ganzen Kraft an der Verbindung arbeitet. Denn nur durch die Verbindung  werden wir das Ziel erreichen.

Wir haben keine Möglichkeit, jeden aufzunehmen, der noch nicht dazu bereit ist und unsere Kräfte einfach verdünnt und uns wahrscheinlich sogar verwirrt und vom Weg abkommen lässt. Wie Baal HaSulam in dem Artikel „Der Frieden“ schreibt, versteht der Mensch vielleicht, dass man nicht stehlen darf, sieht jedoch nichts Schlimmes daran, dass er nicht gibt.

In der Spiritualität ist es so: wenn du der Gruppe nicht das gibst, was du ihr geben sollst, bedeutet das, dass du sie bestiehlst. Aus diesem Grund müssen diejenigen, die der Gruppe beitreten möchten, wissen, dass sie ein „Abkommen über das Geben“ unterzeichnen, womit sie sich verpflichten, alle ihre Kräfte für die Einheit einzusetzen.

Ansonsten ist für denjenigen kein Platz in der Gruppe – dann soll er zu Hause vor dem Fernseher sitzen bleiben.

Das muss man verstehen, und die Gruppe muss das von allen zusammen und von jedem Einzelnen verlangen. Denn ohne Verbindung werden wir nichts erreichen.

Aus den Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 06.12.2010

Der Mensch ruft entweder die Erhöhung oder das Fallen der Welt hervor

Die Teile des vom Schöpfer geschaffenen Wunsches, welche fähig sind zur Spiritualität hin aufzuwachen, heißen Israel. Alle übrigen Teile heißen „die Völker der Welt“.

Solche Teile gibt es innerhalb jedes Menschen, seinem Wunsch entsprechend. Die Wissenschaft der Kabbala interessiert sich nicht für die Körper, sondern nur für die Wünsche des Menschen.

Und der Mensch, in welchem der Wunsch zur Spiritualität erscheint, heisst Israel. Wenn dieser Wunsch allerdings wieder erlischt, und sich zwischen anderen egoistischen Wünschen verbirgt, dann kehrt er sofort zu „den Völkern der Welt“ zurück. Und das betrifft jeden von uns.

Der egoistische Wunsch, der als „die Völker der Welt“ bezeichnet wird, teilt sich in zwei Teile : „die Gerechten der Welt“ und „die Schädlinge“, wobei die einen dem Nächsten schaden wollen und die anderen das Erwünschte eben nicht auf Kosten der fremden Menschen erreichen.

So werden alle Wünsche auf vier Gruppen verteilt :

* die egoistischen Wünsche, die „die Völker der Welt“ genannt werden : schädlich oder unschädlich
* die Wünsche die zum Geben hin geneigt sind, welche „Israel“ genannt werden : auf das Geben gerichtet oder nicht

Wen der Mensch sich mit der Kabbala beschäftigt, dann legt er die ganze Welt auf die Waagschale des Guten, weil er durch sein Studium das Höhere Licht heranzieht, wodurch sich die egoistische Welt verbessert. Aber wenn er sich nur mit der gewöhnlichen Tora (der offenen Tora) beschäftigt, d.h. nur mit der der physischen Ausführung der Gebote, dann verstärkt er die Leiden in der Welt (er legt die Welt auf die Waagschale der Schuld).

Ein Zwischenzustand existiert nicht. Deshalb ist jeder Mensch, der mit der Tora verbunden ist auch verpflichtet zum Studium der Kabbala überzugehen. Andernfalls schadet er der Welt.

Darüber erzählt uns das Buch Sohar, wobei Baal HaSulam nur seine Worte erklärt.

Das gesamte System ist so aufgebaut, dass wenn sich Menschen mit einer materiellen Erfüllung der Gebote, ohne Studium

der Kabbala, beschäftigen, dann werden alle übrigen Teile der Seelen die sich nicht mit der spirituellen Arbeit beschäftigen, stärker, und bekommen auch mehr Möglichkeiten ihr Ego zu realisieren.

Das heisst, diese Menschen die sich nur mit der materiellen Erfüllung beschäftigen, rufen alles Böse hervor, das in drei anderen Teilen der Seelen später geöffnet wird.

Und die Seelen, die sich zu den drei unteren Teilen verhalten, verfügen über keine Freiheit des Willens : entweder gut oder schlecht zu sein. Die Wahl liegt ausschliesslich in den Händen der Menschen die sich mit der Tora beschäftigen, sie können die Welt zum Guten oder zum Übel neigen. Und die oberste Gruppe, die welche sich mit der „inneren Tora“ mit Kabbala beschäftigt, hat auch nicht sehr viel Auswahl, wenn sie alles macht was von ihr abhängt !

Die ganze Wahl haben nur die Menschen, die sich ausschliesslich mit der „äusseren Tora“ beschäftigen, sie stellen den problematischten Teil dar. Alles hängt davon ab, wann auch sie beginnen sich mit der Kabbala zu beschäftigen.

Diejenigen, die sich damit beschäftigen könnten und es nicht tun, schaden der Welt. Aber diejenigen, die sich mit der Kabbala beschäftigen, es jedoch nicht mit ganzer Kraft tun, bringen entweder einen grösseren oder einen kleineren Nutzen. Darin liegt jedoch ein grosser Unterschied.

Wenn alle Menschen, in denen es irgendwelche Verbindungen zur Spiritualtät gibt, sich auch nur in einem kleinen Masse mit der Kabbala beschäftigten, dann gäbe es in der Welt kein Übel ! Weder die Krisen, noch andere Probleme. Darin liegt der Schlüssel zum Erfolg,

man müsste weder im Banksystem noch in der Ökologie etwas korrigieren. Nichts anderes wird uns helfen.

Somit sollen sich die Menschen, die sich mit der Tora beschäftigen, auf die „innere Tora“ konzentrieren, dann wird die ganze Welt zum Guten kommen und alle Menschen werden den Wunsch verspüren nur noch die guten Taten auszuüben.
Diese Schlussfolgerung macht das Buch Sohar und die Kabbalisten der nachfolgenden Generationen

Aus einem Unterricht über einen Artikel „Einführung in das Buch Sohar“

Geben bedeutet, Verlangen der Anderen zu erfüllen

Eine Frage, die ich erhielt: Ich kann verstehen, wie man in der materiellen Welt gibt (man kann den Menschen freiwillig helfen), doch ich verstehe nicht, wie man in der Spiritualität geben kann.

Meine Antwort: Und ich verstehe im Gegenteil nicht, wie du in der materiellen Welt geben kannst. Denn alle deine Handlungen führst du aus, weil es dir dabei gut geht, und das gilt nicht als Geben.

In der spirituellen Welt ist der Gebende derjenige, der sich über alle egoistischen Berechnungen, über sein Ego, über die eigenen Verlangen erhebt, dann erlangt er eine neue Kraft, die er nicht hat. Und mit deren Hilfe kann man dann ohne eine rückläufige Verbindung zum eigenen Verlangen geben.

Heute basieren alle deine Handlungen des Gebens jedoch auf egoistischen Berechnungen: wir müssen die Welt und die Umwelt retten, wir müssen den Kranken helfen, weil es dir Schmerzen bereitet, ihre Leiden mit anzusehen, oder weil dir, wenn du morgen, Gott bewahre, krank wirst, auch geholfen werden kann. Doch das kann man nicht als Geben bezeichnen, das ist eine ganz normale egoistische Berechnung.

Wir sind von Natur aus aus einem solchen Material erschaffen, welches wie ein Motor „Kraftstoff“ benötigt. Du willst, dass ich gebe oder etwas tue, dann musst du mich mit „Kraftstoff“ versorgen, sonst werde ich keine einzige Bewegung ausführen können.

In unserem Leben kennzeichnen solche Handlungen den Menschen als gebend, gütig, gutherzig. Doch bei einer spirituellen Überprüfung stehen wir alle als Egoisten da. Alles, was ich in unserer Welt mit meinem Verlangen zu genießen tue, sind Handlungen, die darauf gerichtet sind, mich selbst zu erfüllen. Und dann nehme ich die Welt und mich selbst so wahr, wie wir sie alle wahrnehmen.

Und in der spirituellen Welt enthülle ich, wie ich an die Anderen geben kann, d.h. beginnen kann, die Verlangen der Anderen wie meine eigenen wahrzunehmen. Ich arbeite, um ihre Verlangen zu erfüllen, und ich fühle alles, was sich außerhalb von mir befindet. Während ich im Moment alles, was in mich eindringt, fühle, fühle ich in der spirituellen Welt alles, was sich außerhalb von mir, in den Verlangen der Anderen befindet. Dies ist aber nur möglich, wenn das höhere Licht die Eigenschaft des Gebens in mir erschafft!

Deshalb ist das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ eine Bedingung bzw. eine Formel für die Wahrnehmung von all dem, was sich außen befindet, sprich für die spirituelle Wahrnehmung.

Die materielle Welt und die spirituelle Welt sind einfach zwei Arten der Wahrnehmung der Realität: entweder das Einsaugen in sich hinein oder der Austritt nach außen durch das Geben.

Aus dem Vortrag im Auditorium „Kabbala für alle“ vom 30.11.2010

Warum zerbrach die Welt Azilut nicht?

Eine Frage, die ich erhielt: Warum zerbrach die Welt Azilut zusammen mit der Welt Nikudim nicht? Gibt es darin den Schutzmechanismus, der das Zerbrechen verhindert?

Meine Antwort: Richtig! Dieser Mechanismus heißt „die Korrektur in drei Linien“, bei der sich die МАN Erhebung und die Verbindung zwischen dem bekommenden und zurückgebenden Teil nicht direkt verwirklicht, wie es in der Welt Nikudim geschieht, wo das ganze Licht in Kli/Wunsch heruntersteigt, und das Zerbrechen hervorruft.

In der Welt Azilut bereitet sich das Kli vor, baut sich in drei Linien auf. Es verbindet sich im Voraus mit dem Höheren, weiß im Voraus, was es bekommen möchte.

Ihm ist das ganze Licht bekannt, welches das Höhere, das ganze Niveau (GAR) geben kann, es verringert sich aber bis zu einem bestimmten Maß, um nur den Teil von jenem Licht in die gebenden Kelim zu bekommen – in Malchut, die in Bina hinaufgestiegen ist. Auf diese Weise wird das Licht geöffnet und vom Unteren aufgenommen.

Das heißt, im Gegensatz zur Welt Nikudim, gibt es in der Welt Azilut den Schutzmechanismus von zwei Seiten: 1. Das Höhere gibt dem Unteren und setzt nur WAK de-Chochma, nur die kleine Portion des Lichtes frei, 2. Das Untere bereitet sich vor, um dieses Licht zu bekommen, verbindet sich im Voraus mit dem Höheren und bildet selbst das System der „drei Linien“, um darin das Licht zu bekommen.

Aus dem Unterricht über  „Die Lehre der Zehn Sfirot“ „, 5.12.2010

Reicht mein МaN an in die Unendlichkeit weiter!

Eine Frage, die ich erhielt: Es ist im TES (Teil 8, Punkt 4, „das Innere Licht“) gesagt worden, dass jeder Untere sein МАN nur zu seinem Höheren erhebt, und erst von da aus zum Höchsten. Somit gibt es hier den Sprung durch zwei Stufen?

Meine Antwort: Nein! Niemals wirst du zum Höchsten hinaufsteigen können. Hier spricht man über drei Stufen, damit du nicht denkst, dass die Handlung in deinem Höheren endet. Der Höhere erhebt dein МАN zum Höchsten.

Und im Höchsten geht diese Handlung auch nicht zu Ende, aber in der Welt Azilut rechnen wir immer nur mit drei Stufen. Es bedeutet jedoch nicht, dass damit alles endet.

Keine obere Stufe kann etwas für die untere Stufe korrigieren, wenn sie keinen Teil des Lichtes der Unendlichkeit bekommt. Sie ist verpflichtet, diesen Wunsch, das Bedürfnis des Unteren, in die Welt der Unendlichkeit zu erheben, weil es einen solchen Wunsch noch niemals in der Geschichte gab – es ist ein Wunsch zur Vereinigung von Bina mit Malchut, den es niemals vorher gab, hier nicht gibt und sogar in der Unendlichkeit nicht existiert.

Dieser Wunsch ist verpflichtet, in die Welt der Unendlichkeit hinaufzusteigen, wo Malchut der Welt der Unendlichkeit die Verschmelzung (Siwug-de-Akaa) mit dem Licht der Unendlichkeit begeht, und dieses besondere Licht hinab lässt, das gerade für МАN des Unteren vorbestimmt ist.

Aber, um über diese gesamte Kette nicht zu sprechen, erklären wir nur die drei Stufen – die untere, höhere und höchste Stufe.

Aus dem Unterricht nach „Die Lehre der Zehn Sfirot“ „, 05.12.2010

Die Schale schützt die Frucht

Es steht geschrieben, dass „die Schale (Klipa) die Frucht schützt“. Diese „dunklen Kräfte“/ Klipa umgeben das Kli/ die Frucht von allen Seiten und schützen sie vor der Außenwelt.

Aber es ist deshalb unverständlich, weil im Bild des Universums, unsere Welt von den höheren Welten umgeben ist, so dass es fraglich ist, wovor die Hülle uns eigentlich beschützt?

Sie beschützt uns von beiden Seiten: sowohl vom höheren Licht, das wir noch nicht bekommen können, als auch von uns selbst, damit wir nicht nach außen heraustreten.

Aber wenn der Mensch, der sich in dieser Welt befindet, solchen Wunsch erreicht, der diese Schale locht und dadurch in die höhere Welt hinausgeht – dann bitte! Klipa bewacht mich und gibt mir solchen Widerstand, gegen den ich die ausreichende Kraft ansammeln kann, um in der höheren Welt standzuhalten und darin zu leben.

Und andererseits beschützt sie mich vor der viel zu starken Einwirkung der höheren Welt, damit ich diese nicht empfinde, weil sie mir sonst schaden kann.

Somit ist die Nahrung des Höheren, ein Gift für den Unteren. Für Ihn ist es das Licht des Gebens, dem ich sofort entlaufen werde, weil es mir so verhasst sein wird. Ich kann ihm nicht widerstehen, dieses Licht werde ich in Form der furchtbaren Finsternis empfinden.

Sie erinnern sich an die Finsternis und die Abtrennung, die sie am ersten Tag des Kongresses empfunden haben? Was war es denn? – Nur die kleine Berührung des Lichtes des Gebens. Uns wurde ein wenig Licht geöffnet und wir haben es wie etwas Abstoßendes, Dunkles, Kaltes empfunden, und haben entschieden: „Nein, alles Andere, nur das nicht!“

Aber warum?! Weil Er – der Gebende ist, und ich – der Bekommende bin. Der Pharao steht gegenüber dem Schöpfer, und in Ägypten gibt es das ganze Licht, das von uns wie die ägyptische Finsternis empfunden wird

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar a-Kawanot“, 05.12.2010

Ein sehr einfaches Schema

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn nur derjenige, der einen „Punkt im Herzen“ hat, über die freie Wahl verfügt, dann darf von den Anderen nicht verlangt werden, dass sie sich ändern? Es hängt also alles von mir ab?

Meine Antwort: Wir verlangen auch nichts! Ich sage es immer wieder, dass die Wissenschaft der Kabbala sehr unaufdringlich verbreitet werden muss – nur für diejenigen, die das auch selbst wollen.

Und denjenigen, die das nicht wollen, darf man sich nicht aufdrängen – „Es gibt keinen Zwang in der Spiritualität!“ Man muss nur den Menschen, in denen das Verlangen nach der Spiritualität, der „Punkt im Herzen“ erwacht ist, zeigen können, dass es einen Ort gibt, wo sie mit diesem Verlangen hingehen und es entwickeln können.

Denn einem solchen Menschen geht es schlecht, und er versteht selbst nicht, warum es so ist – er verspürt ein Verlangen, mit dem er nichts anfangen kann. Also soll er erfahren, an wen er sich damit wenden kann! Alle Anderen sprechen wir nicht an, sie können bleiben, wie sie sind.

Es gibt jedoch ein Volk, welches sich Israel in unserer Welt nennt. Das sind die Seelen, die sich einst auf der spirituellen Stufe befanden, von ihr aber zu den materiellen Verlangen abgestiegen sind.

Und sie sind alle verpflichtet, zum Kabbala-Studium zu kommen und sich zu korrigieren. Denn sie sind durch das Zerbrechen hindurchgegangen, sie sind bereits einmal zur spirituellen Welt aufgestiegen und von dort wieder abgestiegen.

Und selbst wenn der Punkt im Herzen in ihnen jetzt noch nicht erwacht, haben sie ihn dennoch, und wir müssen dieses Wissen an sie herantragen. Vor allem aber diejenigen, die sich mit der „äußeren Tora“ anstatt der „inneren“ beschäftigen, müssen sich unbedingt der Kabbala zuwenden, und nur dadurch kann die Welt gerettet werden.

Es gibt keine andere Möglichkeit, sie besser werden zu lassen und von allen Leiden zu erlösen. Alle Probleme in der Welt werden durch das Fehlen des Lichts verursacht!

Das Licht kann aber nur durch das Studium der Kabbala, die das umgebende Licht anzieht, an die Welt herangezogen werden. Es gibt keine anderen Mittel dafür.

Kabbala ist ein Mittel zur Verbindung mit der höheren Welt, zur Enthüllung des Schöpfers den Geschöpfen, zur Enthüllung des Lichts dem Verlangen zu genießen. Sie verbindet uns mit dem Licht – bringt dir also bei, wie der anti-egoistische Schirm aufgebaut werden kann.

Es gibt nur drei Komponenten: das Verlangen, das Licht und den Schirm in der Mitte. Unten ist die ganze Menschheit, oben ist der Schöpfer, und zwischen ihnen ist die Kabbala als ein Mittel zur Erlangung des Schirms.

Deshalb muss jeder, der von allen Leiden erlöst werden will, versuchen, ihr möglichst näher zu kommen, denn dadurch zieht er das Licht an. Und nur vom Licht hängt es ab, wie wir uns in unseren Verlangen fühlen werden.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Einführung zum Buch Sohar“ vom 05.12.2010

Dem Lehrer zu glauben ist eine Freude

Es kommen solche Zustände, wenn der Schüler denkt er sei klüger als der Lehrer, dass er etwas weiß was der Lehrer nicht weiß, dass er eine eigene Meinung von der spirituellen Arbeit haben kann.

Er vergisst dabei, dass „die Fehler von Weisen konstruktiv, die Schlüsse von den Jüngeren aber, zerstörend“ sind. Dem Schüler scheint es, dass er aus rationalem Gesichtspunkt Recht hat und der Lehrer viele Fehler macht, oder vielleicht einfach nicht genügend informiert ist.

Aber das Spirituelle unterscheidet sich vom materiellen und der Mensch, der im Spirituellen ist kann sich nicht irren.

Auch wenn es dir heute so erscheint, dass der Lehrer sich irrt, in der Perspektive ist es nicht so. Das Kind mag denken, dass der Schneider den Stoff verdirbt, wenn er ihn in kleine Teile schneidet, wer aber versteht, dass daraus Kleidung entstehen kann, denkt: „Was kann man mit diesem Kind machen?“.

Der Mensch der Fortschritte machen will muss mit dem Glauben über dem Verstand gehen, obwohl er die Fehler in der Handlungen des Höheren sieht.

Denn die ganze Natur ist in Stufen unterteilt und der, der sich auf der höheren Stufe befindet hat sicherlich Recht. Und die Fehler des Lehrers sind in der Tat deine Fehler!

Deshalb brauchen wir den Glauben. Der Glauben bedeutet, dass ich nicht mit meinem Verstand arbeite, sondern mit dem Verstand vom Höheren. Ich annulliere mich vor ihm und empfange mit Freude was zu mir kommt. Vielleicht scheint es mir auf meiner Stufe falsch zu sein, aber wenn ich mich auf eine höhere Stufe erhebe, enthülle ich dass dies die Wahrheit ist.

Alles hängt davon ab, ob der Mensch bereit ist, das anzunehmen. Manche werden dadurch stärker, weil sie verstehen, dass dies ein gutes Zeichen ist und man muss der Höheren Lenkung zustimmen. Andere können ihren Egoismus nicht beherrschen und entfernen sich vom Ziel. So steht es geschrieben: „Dort wo der Rechtschaffene fortschreitet, geht der Sünder zurück“.

Es ist unmöglich auf eine höhere Stufe aufzusteigen, wenn du sie nicht mit dem Glauben über dem Verstand annimmst, bezüglich des Lehrers und der Gruppe. Ich nehme alles an, was sie haben, indem ich mich annulliere – das nennt sich „Chafetz Chessed“, wenn man nichts für sich will – das ist die erste Korrektur. Von der unteren bis zu der höheren Stufe muss du immer fortschreiten, indem du die Stufe „Chafetz Chessed“ bezüglich der höheren Stufe erlangst. Das nennt sich, mit dem Glauben über dem Verstand fortschreiten.

Ein Merkmal des Glaubens ist die Freude! Du bist mit deinem Schicksal zufrieden und willst nur dem Lehrer, dem Schöpfer und der Gruppe zustimmen, mehr nicht! Du freust dich, weil du mit ihnen einverstanden bist, das heißt, du hast eine Korrektur erreicht und kannst auf eine höhere Stufe übergehen. Dein Egoismus hat sich beruhigt, und jetzt muss du zusätzliche Hindernisse bekommen, um indem du sie korrigierst, das Licht Chochma darin zu empfangen und das ist schon viel schwieriger. Jetzt muss du beginnen zu geben, nicht einfach dem Lehrer und der Gruppe zustimmen, sondern mit ihrem Verlangen, statt mit dem eigenen zu arbeiten. Dein Verlangen muss ihrem Verlangen dienen und das widerspricht immer deinem eigenen! Wir müssen jetzt einige innere Umwandlungen in deinem Egoismus durchmachen! Deshalb, wie das Ausmaß des Glaubens an den Lehrer, die Höhe der Stufe des Schülers bezeichnet.

Aus einem Unterricht über einen Schamati Artikel, 26.11.2010

System gesperrt, bitte Passwort eingeben

Das gesamte spirituelle System befindet sich im Wartemodus. In Wirklichkeit ist das ein unbelebter Mechanismus, der nichts für sich selbst braucht. Das Gleiche kann man auch vom Schöpfer sagen, denn Er stellt ein unverbrüchliches Gesetz dar.

Indem ich Ihn als gut, barmherzig, gebend bezeichne, schreibe ich Ihm meine eigenen Empfindungen zu. In dieser Form erscheint Sein Abbild in meinen Augen, Er selbst befindet sich aber über allem, über der Erkenntnis.

Dementsprechend ist das System der spirituellen Welten ein System von unveränderbaren Gesetzen. Außer uns gibt es in ihm keine „empfindlichen Elemente“, die nach etwas verlangen, bewusst geben und empfangen. Es ist so, als ob ein Rohr zu mir führen würde, durch welches das Licht fließt. An seinem Ende befindet sich ein Hahn, und ich kann ihn öffnen, nur nicht mit Händen, sondern mit Verlangen.

Die höhere Stufe ist kein „lieber Onkel“, sondern eine programmierte Vorrichtung. Indem ich mich mit einer Bitte an den Höheren richte, setze ich das System in Gang. Es springt erst dann an, wenn ich ein korrektes Verlangen, einen korrekten Impuls darein bringe. Es steht immer bereit – mit anderen Worten: es ist bereit, die Lichtzufuhr zu aktivieren, sobald ich den „Hahn geöffnet“ habe. Von dem, wie stark ich ihn öffne, hängt ab, welchen Förderdruck ich erhalte.

Dieser Hahn hat einen „Zugangskode“. Um ihn zu wählen, brauchen wir eine korrekte, genau ausgerichtete Bitte. Ich muss meine Verlangen und Absichten berechnen, den Verstand und die Gefühle fokussieren, mich ganz in dieses „Signal“ einbringen, es durch die Gruppe durchfließen lassen, an das gemeinsame Verlangen der Freunde anschließen und auf das Wohl des Schöpfers ausrichten.

Wenn wir den richtigen Kode finden, wird sich der Hahn öffnen. Das System wartet auf die korrekte Dateneingabe. Vor uns ist eine leblose Vorrichtung; die bestimmte Mengen an Licht, Fülle, Energie, Kraft, Verlangen filtert und freisetzt.

Der einzige lebendige Teil ist Malchut der Welt von Azilut, die tiefer liegt. Alles Andere wird erst in dem Ausmaß zum Leben erweckt, in dem ich mein Leben, meine Bestreben, meinen Schmerz hineinbringe.

Aus diesem Grund darf man nicht erwarten, dass etwas von allein von oben kommt. Das System arbeitet entsprechend meinem Verlangen, meinen Befehlen. Wenn ich aber noch nicht bereit bin, sie zu geben, schreie ich eine Mauer an, ohne den Schöpfer zu finden. Er erscheint nur dann, wenn ich es schaffe, Ihn zu erreichen, zu berühren.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 05.12.2010. Das Vorwort