Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Kabbalist ist ein Forscher der Höheren Natur

Eine gewöhnliche Wissenschaft beschäftigt sich  mit der Forschung des Materials, bzw. mit dem Wunsch zu genießen.

Somit erforschen wir das unbelebte, pflanzliche oder tierische Niveau des Wunsches, sein Verhalten, seine Reaktionen auf verschiedene Einwirkungen, sammeln die Ergebnisse und schaffen die Wissenschaft.

Und das eigene Material, den Wunsch zu genießen des menschlichen Niveaus, können wir auch untersuchen, erforschen und daraus die Wissenschaft bilden. So ist auch die Wissenschaft der Kabbala entstanden! Sie stammt nur aus den empirischen Ergebnissen, die der Mensch in seinem Inneren formuliert. Und vom Himmel fällt weder ein Buch oder ist eine Stimme zu hören.

Der Kabbalist ist ein Mensch, der die Natur erforscht und die Offenbarung ihrer allgemeinen Kraft erreicht. Von dieser Kraft stammt die Energie, die das ganze Universum erschaffen hat. Wir bezeichnen diese Kraft als den Schöpfer, und erforschen sie: welche Einwirkungen können wir auf sie leisten, und welche Reaktionen wir als Antwort bekommen. Damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala.

Und wir sehen, dass alle Naturwissenschaften dieser Welt, welche ihren unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveau erforschen, sowie die Wissenschaft der Kabbala – aus dem Wissen dieser einheitlichen, globalen Kraft stammen, die auf alle Niveaus des Materials, des Wunsches einwirkt.

Deshalb ist die Wissenschaft der Kabbala, die diese allgemeine Kraft und ihre Einwirkungen auf das von ihr geschaffene Material erforscht – die aufwendigste Wissenschaft von allen. Und alle übrigen Wissenschaften reihen sich in sie ein.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 15.12.2010

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Die Wissenschaft für die Forschung des Schöpfers

Unser Problem liegt darin, dass ein gewöhnlicher Mensch nur das erforschen kann, was sich unterhalb des menschlichen Niveaus befindet: das unbelebte, pflanzliche und tierische Niveau des Wunsches.

Und den Wunsch des menschlichen Niveaus kann er weder formulieren, noch studieren, weil dieser Wunsch gleich dem Schöpfer sein soll! Er heißt „der göttliche Teil von oben“. Und du kannst ihn in dir nicht erkennen, weshalb du dieses Niveau des Wunsches nicht erforschen kannst.

Der Wunsch des menschlichen Niveaus heißt die Seele, es ist das Material der Seele. Das Material ist der „Wunsch zu genießen“, und seine Form ist die „Ähnlichkeit dieses Materials mit dem Schöpfer“. Diese Ähnlichkeit erforschen die Kabbalisten eben: worin wir mit Ihm ähnlich sind, auf welchen Niveau, infolge der Kombination dieser Bedingungen?

Die Wissenschaft der Kabbala erforscht, wie das Material des Wunsches zu genießen die Form des Schöpfers erwirbt, und dann als die Seele bezeichnet wird.

Sie heißt „die Seele“ (Neschama) – weil es die höchste Stufe unserer Ähnlichkeit mit dem Schöpfer ist, die wir bis zur endgültigen Korrektur (Nefesch-Ruach-Neschama) erreichen können.

Eine solche Beschränkung existiert in dieser Wissenschaft so lange, bis alle Menschen sich damit beschäftigen werden, dann können wir zusammen unsere Forschung auf einem höheren Niveau fortsetzen!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 15.12.2010

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Und noch mal über die Liebe

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet Liebe zu den Freunden?

Meine Antwort: Liebe bedeutet Vereinigung zu einem gemeinsamen Verlangen. Die Kabbala zeigt uns folgendes Beispiel: wenn Bina den Zustand „Chafez Chessed“ erreicht (will nichts für sich selbst), steigt sie zu Malchut herab, verbindet sich mit ihr und nimmt ihr Verlangen in sich auf, um mit der ganzen Kraft von Bina für dieses zu sorgen.

Genau das nennt sich Liebe – das Verlangen eines anderen Menschen aufnehmen und es mit allem, wozu du in der Lage bist, erfüllen. Wie es geschrieben steht, dass man sein „letztes Kissen“ weggeben soll – das wird als Beweis der Liebe, die wir erreichen wollen, bezeichnet.

Doch wie kann so etwas erreicht werden? Es muss dafür gesorgt werden, dass jeder im Materiellen das Nötigste und im Spirituellen alles, was es in unserem gemeinsamen Verlangen (Kli) gibt, erhält.

Es ist sehr wichtig, uns alle als ein Verlangen wahrzunehmen und alles dafür zu tun, dass dieses Verlangen lebt. Jeder muss spüren, dass es von ihm abhängt und in seiner Macht steht, diese Welt zur Seite der Schuld oder der Rechtfertigung zu neigen.

Auf diese Weise erschaffen wir einen Ort, der Malchut heißt, und enthüllen dort das höhere Licht, den Schöpfer. Wir müssen jedoch versuchen, immer daran zu denken, dass das Endziel darin besteht, dem Schöpfer Genuss zu bereiten.

In Bezug auf den Schöpfer ist es nicht leicht, solange wir Ihn, das Licht, nicht deutlich spüren. Also sollten wir wenigstens daran denken, jenem Ort, wo Er sich verbirgt – wo sich die Verlangen nach Ihm versammelt haben, Genuss zu schenken. Wie es geschrieben steht: „Von der Liebe zu den Geschöpfen zur Liebe zum Schöpfer“. Die Liebe zu den Geschöpfen ist eben jenes gemeinsame Verlangen, das vereint ist.

Jene Verbindung, die wir zwischen unseren Seelen wiederherstellen wollen, wird als Liebe zu den Freunden bezeichnet. Freunde sind einzelne Menschen, die sich auf materieller Ebene verbinden, um die innere, spirituelle Verbindung zu erlangen. Wir wissen bereits alles darüber, wir müssen es nur umsetzen.

Darüber wurden bereits unzählige Worte verloren, doch jedes Mal werden sie anders wahrgenommen – entsprechend dem Zustand des Menschen. Man muss sie nur immer tiefer in sich aufnehmen, und das Licht kommt und bringt dieses ganze Bild im Menschen zum Vorschein, ohne jegliche Worte. Und dann wird uns klar, worum es geht.

Hier ist die Geduld gefragt, und zwar nicht so, dass ich mich damit zufrieden gebe und alles auf später, auf morgen verschiebe, sondern ich mache heute geduldig alles Mögliche, doch wenn ich keinen Erfolg sehe, behalte ich die Gewissheit, dass im nächsten Augenblick alles geschehen wird!

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam vom 10.12.2010

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