Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Das Ende der Generation von Sklaven

Heute haben wir es mit einer Generation zu tun, die nur dann in der Lage ist, etwas zu tun, wenn sie versteht, spürt, beschließt und dem zustimmt, was getan werden soll. Anderenfalls wird sie nichts tun. Wir können es sogar an den Ereignissen sehen, die im Moment in der Welt stattfinden. Es kommt eine neue Welle, mit anderen Worten, es erwacht eine neue Ebene der gemeinsamen Seele in der gesamten Menschheit.

Der modernen Generation widerstrebt die belehrende Erziehungsmethode, bei der es üblich ist, dem Menschen mit dem Finger zu drohen und ihn moralisch zu belehren: „Nehme Beispiel an uns und mach genauso“. Für die junge Generation ist es zu wenig, sie werden diesen Weg nicht gehen. Im Gegenteil, sie werden die schlechtesten Beispiele kopieren und werden sich nicht beherrschen können, um deinen tollen Beispielen zu folgen.

Die neue Generation wird nichts annehmen, nur weil es so sein soll. Selbst wenn der Mensch in seiner Kindheit vieles automatisch aufsaugt, wird die Erziehungsmethode von Zuckerbrot und Peitsche bei den heutigen Kindern nicht durchgehen. Denn der Egoismus wächst von Tag zu Tag, und du wirst ihm nicht standhalten können. Und aus diesem Grund wird die Gewohnheit bei ihnen nicht zur zweiten Natur.

Vor unseren Augen entwickelt sich in den Kindern eine neue Natur, die danach verlangt, dass du ihnen die Methode in die Hand gibst. Du willst dem Kind fertige Ergebnisse vorsetzen, die es realisieren soll, wie eine kleine Maschine in deinen Händen, indem es dich anschaut und dir alles nachmacht. Aber nein, die Kinder durchbohren dich mit einem abschätzenden und sehr wählerischen Blick, sie studieren und analysieren dich ständig, für sie bist du ziemlich transparent.

Wir müssen verstehen, dass diese Generation nach einer rationalen und sehr logischen Methode verlangt, nach einer Methode, die sie verstehen und nur entsprechend diesem Verständnis anwenden kann.

Die Generation von Sklaven, von Maschinen, die bereits Charly Chaplin überführte, ist zu Ende. Heute müssen wir überlegen, wie wir jungen Menschen den Entwicklungsprozess, die Realität und ihren Platz darin, das Ziel, die Wege der Lenkung und die Möglichkeiten, die vor jedem Menschen liegen, erklären können.

Kurz gesagt, dem Menschen müssen jene Grenzen aufgezeigt werden, innerhalb welcher er wirklich ein freies Geschöpf ist.

Die neue Generation unterscheidet sich sehr von uns, darum müssen wir keine Dressurmethoden ausarbeiten, damit sie sich gehorsam in der Nähe aufhält, sondern eine Methode zur Weitergabe der Weisheit gemäß dem Alter des Menschen. Dann werden die Kinder diese Methode in ihrem Verhalten anwenden und realisieren, und uns bleibt lediglich zu überprüfen, ob wir sie richtig an sie weitergegeben haben. Wir werden es an den Ergebnissen „vor Ort“ sehen.

Früher wurde Bildung und Erziehung auf Zuckerbrot und Peitsche aufgebaut. Die Kinder wurden in verschiedene Rahmen gezwängt und an der kurzen Leine gehalten: „So musst du dich verhalten, so musst du handeln“. Heute wird es nicht funktionieren, weil der Schöpfer von uns verlangt, zur Erkenntnis des Bösen, zum Verständnis dessen, was im Leben geschieht, zu kommen. Wir müssen lernen, uns entsprechend der Wichtigkeit des Ziels zu lenken – genau darin besteht die selbständige Arbeit eines Menschen.

Die Seele kennt kein Alter. Es ist unwichtig, in wem sie erwacht: in einem Erwachsenen oder in einem Kind. Wir müssen verstehen: sowohl Jüngere als auch Ältere müssen von uns mit der Korrekturmethode ausgerüstet werden, damit sie nur nach dieser aufwachsen.

Auszug aus dem Abendgespräch über die Erziehung, 19.02.2011

Die Mittel genauso hoch wertschätzen wie das Ziel

Der Mensch ist von Natur aus in der Lage, nur seinen eigenen egoistischen Willen zu berücksichtigen. Wo immer es ihn hinbringen wird, was immer es in seinen Augen an Wert bringt, er berücksichtigt nur, was für sein Ego wichtig ist. So entwickelt sich ein Mensch.

Weiterentwicklung durch die Forderungen des Willens zu empfangen wird auf der Skala von „bitter oder süss“ geführt. Ohne sich dessen bewusst zu sein, wendet sich ein Mensch immer in die Richtung der Entwicklung des Egoismus. Innere Befehle des Egoismus führt er unbewusst aus, nicht wissend, woher sie kommen. So leben wir unser Leben, ohne freien Willen, innerem Drängen unserer egoistischen Reshimot gehorchend (informelle Gene).

Wenn sich dem Menschen die Möglichkeit bietet mit dem Schöpfer in Verbindung zu treten und eine andere Art der Analyse zu unternehmen, auf der Skala von „wahr oder falsch“, dann muss er, um sie durchzuführen, unmittelbar Unterstützung für diese Selbstanalyse einrichten.

Unterstützung ist die Umgebung. Ohne sie wird ein Mensch für immer in „bitter oder süss“ Erfahrungen verbleiben und wird sicher darin fortfahren, bitter oder süss in verschiedenen Formen zu wählen, gemäss der Stufe der Entwicklung des Egoismus. Und er wird immer eine Einbildung der Weiterentwicklung haben, obwohl er in Wirklichkeit lediglich von Zeit zu Zeit eine verfeinerte Variante von süss wählt.

Wenn ein Mensch wirklich zur Unabhängigkeit gelangen will, kann er dies nur dann tun, wenn er den „bitter oder süss“ Empfindungen mit der „wahr oder falsch“ Analyse entgegentritt. Diese Analyse muss gemäss äusserer Kriterien getan werden, die sich ausserhalb seines Egoismus befinden, welche nur die Umgebung bereitstellen kann.
In diesem Fall befindet sich alles in den Händen des Glücks: Kann ein Mensch vernehmen, welche Unabhängigkeit sich entwickelt, in der er die Möglichkeit besitzt, sie zu formen und zu implementieren? Wenn er, wenigstens in geringem Masse dazu in der Lage ist, dann annulliert er sich vor dem Lehrer, den kabbalistischen Büchern und der Gruppe (der Umgebung).

Er stellt dies voran und begreift dann, dass diese Weiterentwicklung nur von der Erkenntnis der Wichtigkeit abhängt, wie hoch er seine Sicht der Wichtigkeit dieser Umgebung erhebt, verglichen mit der Süsse von egoistischem Verlangen.

Dies ist die Natur unserer Arbeit. Ist ein Mensch in der Lage die Kraft unserer Studien, Gebete und Analysen voll einzusetzen und die Sicht der richtigen Umgebung zu akzeptieren? Letzten Endes ist es nicht etwas Externes, nicht nur die Gesichter der Freunde. Er formt ein inneres Bild der Umgebung und ist bereit sein Haupt vor ihnen zu senken. Und dann empfängt ein Mensch kraft der Umgebung ein Bewusstsein der Grösse des Schöpfers.

Zu Beginn sind es nur zwei: ein Mensch und der Schöpfer. Und jetzt beginnt er diesen Grundsatz zu realisieren. Wenn die Umgebung (die Mittel) für ihn genauso wichtig ist wie das Ziel (der Schöpfer), beginnt er mit diesem Werkzeug korrekt zu arbeiten.

Die Aufgabe eines Menschen ist es, die Umgebung genauso hoch wie den Schöpfer zu bewerten. Und das verlangt beständige Arbeit. Wenn ein Mensch die Umgebung erhebt, weil es ihn zur Erreichung des Schöpfers bringt, dann steigt er zu dieser Stufe auf.

Folglich kann er sich selbst praxisnah testen: Was motiviert ihn in jedem Moment? Ist es ein inneres Drängen, so wie „bitter oder süss“ Empfindungen oder Werte von der Umgebung aufgenommen, so wie „wahr oder falsch“? Und „Wahrheit“ ist die „Grösse“ des Schöpfers. Hierum bemüht sich ein Mensch: Um die integrale Kraft der Liebe und des Schenkens, mit der er sich bis zum Punkt der totalen Anhänglichkeit verbinden will.

Folglich muss die Ansicht über die Umgebung solide und beständig sein, so dass sie jeden Freund verpflichtet, sich an das Ziel zu erinnern (die Grösse des Schöpfers zu erlangen) und an die Mittel (die Grösse der Gruppe zu erlangen). Wenn die Umgebung darüber nachdenkt und diese Analyse als für jeden Moment verpflichtend vor alle Freunde stellt, stellt sie damit einen grossen Beistand für jedermann zur Verfügung.

Hier beginnt die gegenseitige Garantie, und ein Mensch erhält die Möglichkeit, zur Enthüllung des Schöpfers zu gelangen.

Aus dem 1.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 14/02/2011, Schriften von Rabash

Öffne das Tor zur Zukunft

Die Welt erreicht den Zustand, dass sie vereint sein will! Sie muss als Ergebnis der Enthüllung unseres inneren Verlangens, aufgrund der Forderung der Natur, vereint werden. Deshalb beginnt unser Verstand sich zu entwickeln und wir erfinden Dinge, die uns helfen, einander aus der Entfernung zu hören. Darum erfanden wir das Radio vor 150 Jahren. Es ist nur 150 Jahre her! Dann erschien vor weniger als 100 Jahren das Fernsehen und die Menschen erfanden das Kino, um die Illusion der Bewegung zu erzeugen. Dann, vor ungefähr 25 Jahren kamen wir zur Entwicklung der Internetverbindung.
All das ist das Ergebnis unseres Verlangens, das sich entwickelt und nach mehr Integration und Einheit unter uns verlangt. Dieses Verlangen entwickelt sich und wir können es nicht aufhalten. Es fordert 24 Stunden am Tag auf der ganzen Welt konstante, unaufhörliche und universelle Verbindung untereinander.

Vor 200 Jahren reiste ein Mensch irgendwo hin und kam zurück. Während seiner einmonatigen Abwesenheit wusste er nicht, was zu Hause passierte. Doch das ist heute unmöglich! Außerdem sind Bücher verschwunden. Es dauert zu lange, zu schreiben, zu drucken und zu verschicken und dann von jemand gelesen zu werden… Zeitungen, die Nachrichten und alles wird in Lichtgeschwindigkeit geschehen, mit der Geschwindigkeit elektrischer Verbindung. All das wird durch die Notwendigkeit unserer Korrektur veranlasst!

Unsere Natur wird als ein einziges integrales System enthüllt, das uns zwingt, miteinander verbunden zu sein. Was an einem Ort geschieht wird sofort an einem anderen Ort fortgesetzt und alles drum herum fängt an zu brennen. Wer wirft das Streichholz, das die ganze Welt entzündet? Niemand! Es geschieht, weil wir in unseren inneren Verlangen miteinander verbunden sind.

Wenn man den Anfang des Jahres mit seinem Ende vergleicht, wirst du die gesamte Welt als vollständig miteinander verbunden erkennen. Letztendlich müssen wir zur allgemeinen Korrektur voranschreiten, um zu einem Menschen mit einem Herzen zu werden, um den Zustand zu erlangen, in dem wir uns in der Welt der Unendlichkeit befinden, um die einzige Kraft der Verbindung unter uns zu enthüllen.

Darum müssen wir unser kabbalistisches Fernsehen und Internet auf diese Weise entwickeln, sodass sie so interaktiv und live wie möglich sein werden. Livesendungen müssen rund um die Uhr stattfinden und Menschen aus aller Welt in allen Sprachen müssen sich untereinander anrufen, sodass niemand Trennung oder Unterschiede untereinander fühlt. Das muss live stattfinden, anstatt Aufnahmen aus dem Archiv zu nutzen. Auf diese Weise wird die Information nicht als „tot“ wahrgenommen, sondern jeder spürt, dass dies live stattfindet! Unser Verlangen lebt in der Gegenwart und nimmt nicht mehr wahr, was man gestern gemacht hat. Es hat sich verändert, aber man versucht, ihm etwas zu verkaufen, das schon tot ist.

Die Menschen werden das so sehr spüren, dass sie keine Filme anschauen können! Man wird spüren, dass ein Film einen nicht beeindrucken kann, der einen angeregt hat oder einen zum weinen brachte. Man wird erkennen, dass dies einen nicht berührt, weil es vor mehreren Monaten aufgenommen wurde – es ist also nicht länger live! Alles muss in genau diesem Moment stattfinden. Ich gebe euch meine Eindrücke wieder, während die äußere Form, die uns bei der virtuellen Verbindung hilft, nur ein Mittel ist, um die innere Verbindung von Herz zu Herz zu erlangen! Wenn wir die Dinge auf diese Weise tun können, wir in der Verbreitung der Kabbala Erfolg haben!

Danach sehnt sich die gesamte Welt. Sie erkennt dies jetzt noch nicht, doch es ist genau das, wonach sie verlangt. Ein Mensch, der das versteht und weiß, wie er die richtigen Dinge aus seinem Herzen der Welt mitteilen kann, wie er der Welt mitteilen kann, wonach sie strebt und das auf eine Weise tut, die nicht nur heute, sondern gewissermaßen auch morgen aktuell ist, dieser Mensch öffnet das Tor zur Zukunft!

Aus dem Unterrcht über den Wochenabschnitt der Tora am 10.02-2011

Wir entscheiden alles!

Frage: Wie sollen wir uns richtig auf den Morgenunterricht vorbereiten? Wie sollen wir die richtige Forderung aufbauen?

Meine Antwort: Wir vergessen, dass wir die Korrekturmethode der Welt bringen müssen und dass wir in diesem Prozess sehr hinterherhinken. Denn solange wir sie nicht an uns selbst anwenden, wird sie nicht in der Welt umgesetzt.

Wir müssen diese Methode an uns selbst realisieren, in der Hoffnung und mit der Absicht, dass sie sich durch die inneren Kanäle, durch die wir alle miteinander verbunden sind, so schnell wie möglich von uns zu den Völkern der Welt ausbreitet. Wir müssen unsere Verbindung mit dem Höheren Licht an sie weitergeben.

Zugleich müssen sie jedoch auch auf der äußeren Ebene vorbereitet werden, indem wir unser Material in einer ihnen möglichst naheliegenden und passenden Form an sie weitergeben – dann werden sie uns wahrnehmen können.

Alle unsere Gruppen sind eine Art Adapter, ein Bindeglied zwischen der Spiritualität und den Völkern der Welt, die wir dem Schöpfer näher bringen müssen.

Wir sind die zentrale Macht auf der Welt, Vertreter des Schöpfers, und müssen uns selbst korrigieren, um die Welt korrigieren zu können, damit wir alle zusammen zu der Verschmelzung mit dem Schöpfer kommen und Ihm Genuss bereiten können.

Baal HaSulam schreibt, dass das Höhere Licht sich gerade über uns in die Welt ergießen muss. Und wenn wir in unserem Inneren uns so organisieren können, dass das Innere für uns über das Äußere dominiert, wird die Welt ebenfalls plötzlich eine größere Beachtung dem Inneren schenken – denn gerade wir bestimmen ihr Verhalten. Wir stellen die Werteskala für sie fest, wir entscheiden für sie, was wichtig und was nebensächlich ist.

Wenn wir die Welt auf der äußeren und auf der inneren Ebene uns näher bringen, werden wir zu einem vereinten Verlangen/Kli. Aus der Sicht des Schöpfers sind wir bereits ein Kli, doch nun wird es durch unsere Anstrengungen vereint.

Wenn wir dieses Ziel über alle Dinge erheben und uns richtig organisieren, wird eine besondere Kraft zur Korrektur für uns von oben kommen. Und wenn wir die Völker der Welt nicht an uns anschließen, werden wir diese Kraft nicht erhalten, denn unsere Bestimmung ist es, sie – ACHaP, die Welt – zu korrigieren!

Aus diesem Grund müssen wir während der Vorbereitung auf den Morgenunterricht daran denken, wie wir die Völker der Welt dem Schöpfer näher bringen können, denn Er will gerade sie. Und du bist das „Königreich von Kohanim“ (Priester), und sie dienen lediglich den Anderen.

Genau so musst du dich fühlen, dann wirst du sehen, welche Kraft, welche Erkenntnis du erlangen wirst!

Am Ende der Einführung in das Buch Sohar schreibt Baal HaSulam:

„Und wenn jeder von uns auf sich nimmt, die Wichtigkeit der Kabbala zu verstärken, dann wird jeder die Eigenschaft des Gebens hinsichtlich der Eigenschaft des Empfangens in sich verstärken. Und diese Kraft wird ebenfalls in der ganzen Welt zum Vorschein kommen.“

Somit besteht die richtige Vorbereitung auf den Unterricht darin, daran zu denken, wie alle diese Verlangen („die Völker der Welt“ in uns) zu der Verschmelzung mit dem Schöpfer gebracht werden können.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 11.02.2011

Die Erziehung sollte zeitgemäß sein

Nach heutigen Verständnis hat die Erziehung jene Bedeutung verloren, die ihr in vorigen Generationen eigen war: die Kinder so großzuziehen, dass sie gut und freundlich erzogen werden und sich richtig benehmen können.

Deshalb ist die Erziehung heute schon etwas ganz anderes, sie wird immer mehr als etwas obligatorisches für alle empfunden. Eigentlich bedeutet „die Erziehung“ nichts anderes als ein Verständnis dafür, wie man sich in seiner Umgebung, im Land und auf der Welt, sowie in verschiedenen Situationen verhalten soll.

Anders gesagt, betrifft „die Erziehung“ den Menschen, der in mir existiert, wobei die Eltern sowie die Umwelt mir helfen, meine Persönlichkeit aufzubauen, damit ich folglich begreifen kann, wie das Leben gut, sicher und wahrhaft einzurichten ist. Denn alles, was wir im Kindesalter lernen, wird später zur unseren Natur, dann wird auch unser Verhalten ohne Bemühungen richtig sein. Es wird auch mittels der letzten Forschungen bestätigt, deren Ergebnisse beweisen, dass bei Kindern im Alter von 2 bis zu 6-7 Jahren die Erziehung grundlegend festgelegt wird.

Im Laufe der gesamten Geschichte der Menschheit verlief unsere Entwicklung in die egoistische Richtung, da jeder nur an sich selbst dachte: wie kann ich schneller vorankommen, wie kann ich mehr Geld verdienen, wie kann man Leiden zu vermeiden. In solcher einfachen egoistischen Form bildeten wir früher den Menschen aus – wie man im Leben am besten zurechtkommt. Und es galt eben als die richtige Erziehung.

Heute verändert sich alles, und wir merken, wie integral die Welt wird, d.h. verbunden mit allen Teilen, auf allen Stufen. Vor uns steht ein sehr ernstes Problem, weil wir jener neuer Welt noch nicht entsprechen, die uns jetzt offenbart wird.

Die neue Lenkung, die neue Methodik und das Naturgesetz werden offensichtlich. Früher war mir alles egal: ich konnte hier die Wälder zerstören und dort die Seen austrocknen, gegenüber der Gesellschaft alles machen, was ich nur wollte. Jeder von uns konnte alles machen, was er sich wünschte, ohne dabei an andere zu denken oder sie zu fragen.

Heute kommen wir in solch einer Welt an, in der die Freiheit der Persönlichkeit nicht mehr existiert. Jetzt wird man es nicht mehr schaffen, alles Mögliche zu machen, weil man durch das gemeinsame Verbindungsnetz auf alle Menschen Schläge hervorruft, wenn die Handlung für sie nicht gut ist.

Wir wissen nicht, welche unserer Handlungen schädlich sind und wie deren Folgen sind, da wir in unserem Bewusstsein noch nicht integral miteinander verbunden sind. Und wenn ich im Begriff bin, irgendeine Arbeit zu erledigen oder mit jemandem ein Geschäft zu machen, dann muss ich dabei die Interessen der ganzen Welt berücksichtigen. Aber noch bin ich nicht bereit, so zu handeln oder in meinem Inneren anzunehmen, dass ich durch meine Handlungen, die gesamte Welt beeinflusse.

Und da wir gemeinsam einen einheitlichen Organismus bilden, so beeinflusst sogar die kleinste Erschütterung das ganze System, ebenso, wie es auch in unserem physischen Organismus geschieht. Was wird dann mit uns passieren, wenn wir keine richtige Beziehung zur Natur offenbaren? Es bedeutet, dass ich weder im Business, noch bei der Arbeit oder in der Erziehung und in Beziehungen erfolgreich sein werde.

Und bald wird sich die Verbindung zwischen uns in solchem Ausmaß zeigen, dass ich den Menschen unbedingt schaden werde, wenn ich nicht aller Folgen meiner Handlungen bewusst werde, wenn ich mich beispielsweise an die Polizei oder an meinen Wohnungsvermieter wende.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt uns, dass wir die Korrektur der menschlichen Natur anstreben sollen, weil unsere heutige Stufe der Entwicklung uns dazu verpflichtet „wie ein Mensch mit einem Herzen“ verbunden zu sein, nach dem Prinzip „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.

Auszug aus der öffentlichen Vorlesung „Kabbala für alle“, 08.02.2011

Wir müssen zum „Licht für die Völker der Welt“ werden

Frage: Was ist ein integrales Erziehungssystem?

Meine Antwort: Ein integrales Erziehungssystem ist dazu berufen, den Menschen zu erziehen. Erziehung ist kein Unterrichtsfach, das man studieren könnte. Man fügt sich in sie ein und saugt sie ein, wie alles, was uns mit unserem Elternhaus, mit der Umgebung verbindet.

Wenn wir also Kinder erziehen wollen, müssen wir eine Umgebung um sie herum erschaffen, die einen solchen Einfluss auf sie ausübt, dass sie sie in der gleichen Form wie die Umgebung selbst umwandelt, aufbaut und aufteilt.

Der Grund dafür ist, dass der Mensch, wenn er sich der Umgebung anschließt, sich ihr nach dem Gesetz der Ähnlichkeit angleichen will. Denn dieser Zustand ist der bequemste für uns, wenn wir allen Anderen gleich sind. Nur in dem Fall, wenn ich auf eine egoistische Art und Weise viel Kraft verspüre, fange ich an, mich über die Anderen zu erheben. Doch der gesündeste Zustand ist das Gleichgewicht.

Aus diesem Grund müssen wir jedes Mal eine solche Umgebung um das Kind herum erschaffen, die es verpflichtet, sich vorwärts zu bewegen, besser zu werden, sich weiter zu entwickeln, integraler zu werden, sich immer mehr mit den Anderen zu verbinden und Rücksicht auf sie zu nehmen.

Wir werden die allgemeine und die persönliche menschliche Umgebung in den Ländern und Völkern entsprechend ihrer Mentalität verändern müssen. Wir werden verschiedene Gewohnheiten und Traditionen berücksichtigen müssen, weil nichts abgeschafft werden darf. Alle diese Dinge müssen sich nur zum Guten für die Verbindung zwischen uns verändern.

Und wir müssen dieses Wissen in der Welt verbreiten und dafür sorgen, dass alle verstehen, zu welchen Veränderungen wir kommen müssen. Das Buch Sohar erzählt in einer sehr schweren Form davon, dass es für das Volk Israel eine schicksalhafte Angelegenheit ist. Aus diesem Grund fangen wir an, der gesamten Welt zu erklären, was eine weltweite Erziehung bedeutet, d.h. welchem Gesetz wir folgen müssen, um gut leben zu können. Genau diese Handlung bedeutet „das Licht für die Völker der Welt“ zu sein.

Auszug aus dem öffentlichen Vortrag „Kabbala für alle“, 08.02.2011

Beneide den Schöpfer!

Es steht geschrieben, dass „Neid, Genusssucht und Ehrgeiz“ den Menschen aus dieser Welt hinausführen – diese Eigenschaften müssen also genutzt werden, um in die spirituelle Welt zu gelangen. Das Problem ist aber, dass der Mensch sich verzettelt und nach allen diesen Verlangen in der materiellen Welt sucht.

Wenn er seine ganze Kraft aufwenden würde, um Mensch zu werden, zu der spirituellen Ebene, zu der menschlichen Stufe aufzusteigen, würde er Erfolg haben. Stattdessen jagt er dem Geld, dem Ruhm und der Macht hinterher und ihm fehlt der Neid nach den spirituellen Eigenschaften, der es ihm ermöglichen würde, zu einem Menschen zu werden.

Wir müssen eine Selbstanalyse durchführen und uns in die Umgebung einfügen, die uns so formt, dass wir aus allen Verlangen das wichtigste hervorheben: Mensch zu werden, damit weder Macht noch Geld, noch Ruhm uns mehr anziehen, als es nötig ist. Alle diese Eigenschaften müssen nur unser Bestreben nach dem richtigen Neid unterstützen – wir sollen den Schöpfer beneiden und uns danach sehnen, so wie Er zu werden!

Und wenn ich abstürze und beginne, die Anderen um ihr Geld, ihre Macht oder ihren Ruhm zu beneiden, dann ist es klar, dass ich nicht mehr nach oben, zum Ziel gerichtet bin.

Doch wie kann ich den Schöpfer beneiden, wenn ich Ihn nicht sehe und nicht spüre? Deswegen ist uns die Gruppe gegeben, um uns die Wichtigkeit der spirituellen Eigenschaften einzureden. Du wirst niemals wissen, wer der Schöpfer ist, bis du Seine Stufe erreicht hast. Außerdem sind Seine Eigenschaften dir entgegengesetzt und stoßen dich ab – deshalb wird hier nur die richtige Umgebung helfen, in der du arbeiten wirst. Nur sie kann dein Wertesystem verändern.

Das Problem besteht aber darin, dass, selbst wenn der Mensch seine Vorausentwicklung auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe abgeschlossen hat und zu Kabbala, zu dem Beginn der menschlichen Stufe und zum freien Willen, gekommen ist, er plötzlich vom Weg abkommen und sich für mehrere Jahre auf die Suche nach Geld, Macht und Ruhm machen kann. Und bis er zurückkommt, läuft das Leben weiter und, schau her, ist vielleicht schon vorbei…

Auszug aus dem Unterricht nach dem „Vorwort zu Panim Meirot“, 17.02.2011

Hütet euch davor, Lotto zu spielen

Frage: Was bedeutet der Weg des Lichts und der Weg der Leiden? Für wen sind es Leiden – für den Egoismus?

Meine Antwort: Selbstverständlich empfinden wir Leiden in unserem Verlangen zu genießen. Aber auch in dem Verlangen zu geben ist es möglich, Leiden zu empfinden. Alles hängt davon ab, was du unter Leiden verstehst.

Stell dir vor, ich hätte Kabbala gefunden, mich der Gruppe angeschlossen und lange Zeit studiert. Und plötzlich gewinne ich mehrere Millionen im Lotto!

Nun verändert sich mein Leben. Was meinst du, ist es der Weg des Lichts oder der Weg der Leiden?

Ich könnte es als den Weg der Leiden bezeichnen, weil ich nun mit diesem Geld durcheinander gebracht wurde und nicht weiß, was ich damit machen soll. Ich war ganz und gar mit Kabbala beschäftigt und muss jetzt an das Geld denken, denn es geht um eine riesige Summe: wo soll es angelegt werden, damit es nicht an Wert verliert, und wie soll es vernünftig verwendet werden?

Also ist es der Weg der Leiden. Denn anstatt ruhig auf einem einfachen und geraden Weg voranzuschreiten, wurde ich gezwungen, eine lange Umleitung zu machen, und ob ich es will oder nicht, muss ich mich nun mit materiellen Dingen beschäftigen, Zeit damit verbringen und mir Gedanken darüber zu machen.

Ich kann das nicht loswerden, und das ist ein sehr großes Problem – das ist wahrhaftiges Leiden hinsichtlich des Verlangens zu geben, des spirituellen Ziels.

Doch hinsichtlich des Verlangens zu genießen müsstest du sagen, dass es der Weg des Lichts sei und dass du eine Belohnung für deine gerechte Arbeit bekommen hättest! Du denkst, dass es ein Segen ist, der dir von oben gegeben wurde.

Deshalb hängt alles davon ab, auf welche Waage du das legst – was du zum Empfangen von Genuss ausgesucht hast.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Die Freiheit des Willens“, 18.02.2011

Erlösung vom „Todesengel“

Wenn wir „am Ärmel gezogen“ werden und zur Enthüllung des eigenen Egoismus eingeladen werden, müssen wir uns darüber freuen, denn dadurch erlangen wir die spirituellen Stufen.

Wenn der Mensch von dieser Welt enttäuscht ist, wenn er sich Fragen nach dem Sinn und Zweck seines Daseins stellt, dann kommen diese Fragen vom Punkt im Herzen. Dann wird ihm die Möglichkeit gegeben, die spirituellen Stufen, die Ebenen der Enthüllung des Schöpfers, aufzubauen, bis er das ganze Licht NaRaNCHaY enthüllt.

Dabei verleiht ihm jede auch noch so kleine Stufe ein Gefühl der Ewigkeit, des außerkörperlichen Lebens, das von dem Fleisch getrennt ist. Darüber steht geschrieben: „Deine Welt wirst du zu deinen Lebzeiten sehen“. Auf diesen Stufen spürt der Mensch, dass er sich nicht in seinem Verlangen zu empfangen befindet, sondern über ihm, deshalb nimmt er sein Leben in der Verbindung mit dem Schöpfer wahr, er spürt, dass er in die Ewigkeit eintritt.

Das ist der Grund, warum die Tora als ein Mittel für den Aufstieg zur Freiheit vom „Todesengel“ bezeichnet wird. Wir werden von dem Verlangen zu genießen um des Empfangens willen befreit, welches eben dieser „Todesengel“ ist, und dann erlangen wir das wahre, unvergängliche Leben.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 07.01.2011