Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Arbeit obliegt uns

Alle Probleme in der Welt werden dadurch ausgelöst, dass Israel, sprich diejenigen, die zum Schöpfer streben, nicht das erfüllen, was ihnen auferlegt wurde. So beschreiben es die Kabbalisten. Wir bringen der Welt nicht die Korrekturmethode, wir bringen sie ihr nicht bei.

Im Grunde genommen muss die Welt nichts tun, sie nimmt einfach diese Methode von uns an, und wir setzen sie um. Also obliegt die ganze Arbeit allein uns. Sie beginnt mit uns und endet mit uns.

Die Welt versorgt dich mit Verlangen (Kelim), wenn du einen Weg gefunden hast, dich an sie zu wenden und diese Verlangen von ihr zu erhalten. Sie selbst vollzieht keine Handlungen. Mit anderen Worten: deren Handlungen entspringen der Natur selbst. Es steht geschrieben, dass die „Völker der Welt Israel auf ihren Schultern tragen werden“. Sie werden es tun, wenn sich die Korrektur offenbart.

Über die freie Wahl verfügen jedoch nur diejenigen, die beide Kräfte haben: die weibliche und die männliche, das Verlangen zu genießen und das Verlangen Genuss zu schenken. Gerade sie werden als „Israel“ bezeichnet, was „direkt zum Schöpfer“ (Yashar El) bedeutet. In der mittleren Linie können sie das Licht, das zur Quelle zurückführt, für die ganze Welt anziehen.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 13.02.2011

In Einheit mit der Welt

Frage: Welche Verlangen müssen wir von der Welt erhalten? Was bedeutet „sich von den fremden Verlangen durchdringen zu lassen“?

Meine Antwort: Das ist das Gleiche, wie sich in die Gruppe einzuordnen. Ich habe einen Funken der Liebe zum Nächsten, genannt „Punkt im Herzen“. Doch das ist nur ein Funke, der nicht von alleine entbrennen wird. Ich muss ihn mit allen anderen Funken von meinen Freunden verbinden. Wenn unsere Funken sich verbinden, wird uns das große Kräfte zur Korrektur verleihen. Und dann werden wir eine Antwort bekommen.

Das Gleiche gilt für die Arbeit mit der Welt: der Mensch hat kein Verlangen nach der Korrektur seiner Seele, wenn er sich nicht mit den „Völkern der Welt“ verbindet. Denn ein Teil seiner Seele (Galgalta we Ejnaim) befindet sich in ihm und in seinen Freunden, und der andere Teil (ACHaP) befindet sich in den „Völkern der Welt“. Und wir müssen diese Teile miteinander verbinden, um ein ganzheitliches Kli zu bilden.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 13.02.2011

Versuch nicht, dich selbst dem Schöpfer unterzujubeln

Frage: Wie können wir die Qualität unserer Arbeit verbessern, damit wir vor jedem Unterricht bereit sind, uns auf die Korrektur der Welt durch die Vereinigung zwischen uns zu konzentrieren?

Meine Antwort: Die Kraft unserer Bitte ist zu schwach, weil wir unsere Verlangen nicht vereinen. Darin liegt der Grund unseres Misserfolgs. Wir müssen uns in einem gemeinsamen Verlangen, in einer gemeinsamen Bestrebung vereinen. Wenn das geschieht, bekommen wir sofort eine Antwort darauf. Wenn wir uns aber nicht verbinden, wird uns nichts Anderes helfen.

Darüber steht geschrieben: Entweder vereinigt ihr euch, oder hier wird der Ort eures Begräbnisses sein.

Es gibt das Licht, welches sich in Bereitschaft befindet, uns zu korrigieren, – unter der Bedingung, dass wir das volle Ausmaß des Verlangens erreichen. Und das volle Ausmaß bedeutet, dass wir uns zu einem Ganzen vereinen. Ein großes Verlangen von irgendjemandem wird ihm nichts nützen – wir brauchen viele Verlangen, die sich miteinander verbinden.

Dabei dürfen wir nicht egoistisch danach streben, den Schöpfer und die spirituelle Welt für uns selbst zu bekommen. Wenn du dich wirklich nach der Spiritualität sehnst, dann bedeutet das, dass du dich mit den Anderen verbinden willst. Dann her mit eurer unkorrigierten Einheit, damit der Schöpfer sie korrigieren kann!

Doch stattdessen versuchst du, Ihm dich selbst unterzujubeln. Er aber beachtet dich nicht, denn das ist nicht der Ort des Zerbrechens, dort gibt es nichts zu korrigieren. Wenn du deinen Bauch vollschlagen willst, bitte schön, doch der Schöpfer hat nicht vor, ihn vollzustopfen. Wenn du Ihm aber die zerbrochene Verbindung mit den Anderen präsentierst, wird Er sie natürlich korrigieren.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 13.02.2011

Das System der gegenseitigen Fürsorge ist der Schlüssel zum Erfolg

Frage: Wie kann man sich davor schützen, sich mit den äußeren Handlungen zufrieden zu geben?

Meine Antwort: Wenn der Mensch weiß, dass nur die Absicht zum Erreichen des Ziels, welches er ständig für sich klärt, ihn der Spiritualität näher bringt, dann nimmt er die Handlungen nicht als das Wichtigste wahr. Die Absicht ist jenes Kli, in welches er die Belohnung empfängt, deshalb finden alle Klärungen in der Absicht statt. Handlungen ohne Absicht werden überhaupt nicht berücksichtigt.

Es kann sein, dass der Mensch dem Schöpfer Genuss bereitet, jedoch mit der Absicht, den Genuss für sich selbst zu empfangen. Das ist die größte unreine Kraft/Klipa. Einer größeren Stufe des Gebens steht eine größere Klipa entgegen: es ist die gleiche Handlung, doch die Absicht ist entgegengesetzt.

Von außen kann man das nicht erkennen – der Mensch strebt scheinbar der Spiritualität entgegen. Der Pharao, der sich in ihm befindet, – das Verlangen zu empfangen – führt alle Anweisungen des Schöpfers genauestens aus. Der Mensch handelt entsprechend seinem Verlangen und mobilisiert alle Kräfte, jedoch damit es ihm selbst gut geht. Er denkt ständig an den Schöpfer, weil das die Quelle des Genusses ist, und versucht alles für diese Quelle um des eigenen Wohls willen zu tun. Das wird als Pharao, als Todesengel bezeichnet.

Wie in jedem anderen Fall können allein eine klare Vorstellung von dem Ziel und die gegenseitige Unterstützung davor bewahren. Ohne Zusammenwirken gibt es keine Chance, nicht von dem Weg abzukommen und nicht abzustürzen. Die heutige Generation gehört zur Generation der Korrektur, und deren Erfolg hängt nur von der gegenseitigen Unterstützung ab: die Korrektur findet mit Hilfe der Bürgschaft und der gegenseitigen Fürsorge statt. Es gibt keine andere Quelle, aus der die richtige Energie und die richtige Ausrichtung geschöpft werden können.

Und das ist gut, denn damit kann man sich immer beschäftigen, indem man nach einer noch engeren Vereinigung verlangt. Und wenn wir spüren, dass sie nicht echt ist, sondern nur äußerlich, dann ist es ebenfalls gut. Ein solcher Weg ist leichter als ein individueller, obwohl jeder von jedem abhängt. Nur ein gemeinsames Streben nach der Vereinigung und die Annullierung eines jeden hinsichtlich der höheren Stufe – des Lehrers, der Gruppe und der Bücher – können vor der Selbstzufriedenheit bewahren.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 31.12.2010