Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was mich zu der Wurzel meiner Seele führen wird

Frage: Wie soll ich die Enthüllung der Wurzel meiner Seele beschleunigen?

Meine Antwort: Indem sich der Mensch in die Gruppe einfügt, erweckt er das höhere Licht, das ihm zeigt, wie sehr er der Verbindung entgegengesetzt und wie weit er von den Anderen entfernt ist, wie sehr er sie verachtet, hasst und zurückweist.

Was ist die Wurzel meiner Seele? Das ist mein Platz im System des gemeinsamen Verlangens, welches vom Schöpfer erschaffen wurde. Ich kann sie nur unter der Bedingung enthüllen, dass ich mich mit allen anderen Seelen vollkommen verbunden habe, denn nur dann werde ich meine Rolle in dem gemeinsamen Organismus verstehen.

Deshalb besteht unsere Korrektur in der Erweckung des Lichts, welches uns mit dem gesamten System verbinden wird. In diesem Fall hilft selbst die Abstoßung der Vereinigung den eigenen Platz zu enthüllen.

Der Prozess der Klärung seiner Einstellung gegenüber den anderen Seelen ist allmählich und langwierig, denn der Mensch enthüllt seinen wahren Platz und seine Rolle in dem Gesamtsystem nur nach der Erlangung der Erkenntnis und dem Einschluss in alle Anderen, wenn die Kraft des Gebens in ihm anfängt, die Form des Empfangens zu bestimmen, d.h., wenn das Geben größer als das Empfangen wird. Das geschieht dadurch, dass das Licht in ausreichendem Maße auf ihn eingewirkt hat.

Lass also das Licht wirken und stimme dem Erlangen der Eigenschaft des Gebens zu!

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 18.02.2011

Das Ende der Romanze mit der materiellen Umgebung

Frage: Der Egoismus ist sehr listig. Wie kann ich sicher sein, dass das Spiel mit ihm mich wirklich vorwärts bringt und kein weiterer Trick von ihm ist?

Meine Antwort: Wenn ich mich in die Umgebung einfüge und mich von dem, was für sie wichtig ist, durchdringen lasse, dann bedeutet es, dass ich mich im Glauben über dem Verstand bewege. Ich beuge mich absichtlich vor der Gruppe und übernehme ihre Werte, weil sie spiritueller Natur sind. Ich stelle mich vor ihnen so hin, dass sie mich aufsteigen lassen.

Ich habe niemals Kraft, um selbständig aufzusteigen. Dabei befinde ich mich immer in irgendeiner Umgebung, die mich auf bestimmte Werte ausrichtet.

Nur sind die Werte der materiellen Umgebung ebenso künstlich und falsch. Die Gesellschaft animiert mich dazu, ein Auto, ein Haus, eine Einrichtung zu kaufen… Wer sagt, dass ich das wirklich brauche? Denn der Körper ist nur ein Tier, das sich lediglich entspannen möchte. Gib ihm eine bestimmte Anzahl an Kalorien und ein bequemes Plätzchen zum Hinlegen. Mehr will es auch nicht.

Doch die Gesellschaft erzählt mir, was ich kaufen und wonach ich streben soll. Ansonsten werde ich nicht respektiert. Animiert durch die Umgebung, versuche ich mein Leben lang, ihr zu gefallen.

Doch nun bin ich übersättigt und will nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen. Stattdessen trete ich einer neuen Umgebung bei, wähle ein Umfeld, das ein spirituelles Ziel hat. Jetzt muss ich es nur in meinen Augen erheben – dann werde ich mit dessen Hilfe wachsen.

Ich erschaffe mir eine künstliche Umgebung für das spirituelle Wachstum. Genau darin besteht meine gesamte Arbeit. Je höher ich die Freunde in meinen Augen aufsteigen lasse, desto höher steige ich selbst auf.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 22.02.2011

Wer soll verurteilt werden und wofür?

Frage: Wenn man Abstoßung gegenüber der Gruppe empfindet, muss man die Geduld bewahren und darf die Freunde nicht verurteilen?

Meine Antwort: Man muss sich selbst und nicht sie verurteilen, denn sie werden von mir negativ wahrgenommen, weil sie so von meinem Egoismus gesehen werden. Doch diese unterschiedlichen Menschen wurden von dem Schöpfer zu einer Gruppe vereint, und Er will, dass ich mich mit ihnen verbinde. Er ruft die Feindseligkeit ihnen gegenüber in mir hervor, und mein egoistisches Verlangen stößt mich von der Vereinigung weg. Das bedeutet, dass ich das Böse in mir enthüllt habe, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den bösen Trieb und erschuf die Tora zu dessen Korrektur“.

Nun muss ich während des Studiums das Licht anziehen, und zwar nur zu einem Zweck: mich mit den Menschen in der Gruppe zu verbinden, die ich abstoße. Ich brauche nichts anderes. Wenn sich meine Einstellung ihnen gegenüber infolge des Studiums verändert hat, dann bedeutet das, dass das Licht der Tora auf mich eingewirkt hat und ich die Eigenschaft des Gebens erlangt habe.

Das heißt, das Ziel besteht nicht darin, sich mit den Freunden zu verbinden oder den eigenen Egoismus zu korrigieren – das sind lediglich Mittel. Das Ziel besteht darin, durch das Anziehen des Lichts die Eigenschaft des Schöpfers, Sein Abbild zu erlangen.

Deshalb ist es so arrangiert worden, dass ich die Freunde zurückweise, damit ich die Einwirkung des Lichts brauche, welches mir die Eigenschaft des Schöpfers verleiht. Ansonsten besteht keine Notwendigkeit darin. Also müssen wir nicht an die Notwendigkeit denken, etwas zu korrigieren, sondern daran, dass wir durch die Korrektur das Ziel erreichen.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 18.02.2011

48 Stunden bis zum Ende der Welt…

Frage: Stellen wir uns vor, dass ein Asteroid in 48 Stunden mit unserem Planeten kollidieren und ihn völlig zerstören soll. Wie kann die Korrektur in 48 Stunden, die bis zur Zerstörung der Erde geblieben sind, beschleunigt werden?

Meine Antwort: Wenn die Menschen auf der Erde erkennen würden, dass in 48 Stunden das Ende der Welt kommt, würde sie ein derart starkes Verlangen überkommen, eine Rettung zu finden, dass sie wahrscheinlich hören würden, dass alles vom Verlangen abhängt!

Wenn wir jetzt unser großes Verlangen um der Rettung willen auf die Vereinigung zwischen den Menschen der gesamten Erdkugel ausrichten, damit die höhere Kraft unsere Verbindung korrigiert, wird das augenblicklich geschehen. Das ist das Gesetz der Natur: wenn das Verlangen das Licht hervorruft, wirkt das Licht, und die Korrektur kommt sofort.

Wenn das Licht auf das gemeinsame Verlangen, sich zu verbinden, einwirkt, nehmen wir in diesem gemeinsamen Verlangen sofort die höhere Welt wahr. Und wenn wir alle verbunden sind, hören wir auf, in der Wahrnehmung der höheren Welt unsere Welt, unsere Realität, die Erdkugel wahrzunehmen und dann… soll sie explodieren! Es wird aber nichts explodieren können, weil alle Explosionen Kräfte sind, die wir nicht korrigieren können!

Wenn wir uns verbinden, wird unsere Welt erstens nicht explodieren, die zerstörerische Kraft wird nicht da sein, weil wir durch unsere Verbindung die Kraft des Bösen auf jeder Stufe annullieren: auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen.

Und zweitens, wenn es das gemeinsame Verlangen der gesamten Menschheit sein wird, denn es geht um die allgemeine Rettung, dann werden wir den Zustand erreichen, in dem unsere Welt aus unserer Wahrnehmung verschwindet und wir nur in der Empfindung der Verschmelzung existieren werden, ohne materielle Form, die sich uns im Moment in unserem Verlangen vorstellt. Unser Verlangen wird uns Formen des Gebens zeichnen.

Frage: Und wenn die Menschen sagen: „Uns sind 48 Stunden geblieben, lasst uns feiern!“

Meine Antwort: Das ist unrealistisch. Wenn du weißt, dass in 48 Stunden alles zu Ende ist, dann lebst du die verbliebenen 48 Stunden nicht, dieses Wissen radiert die verbliebenen Minuten weg, vorausgesetzt du kannst dieses Ende nicht ändern oder verhindern.

Stell dir vor, du würdest unaufhaltsam einem Abgrund entgegen rasen, doch in dem Augenblick, in dem sich der Abgrund vor dir auftut, verwandelt sich dein Auto in ein Flugzeug… Doch wenn dir eine solche Lösung nicht zur Verfügung steht, die dir ermöglichen würde, zu einer höheren Stufe – über die Katastrophe – aufzusteigen, dann bist du bereits tot.

Frage: Wie können wir die Empfindung einer solchen Notwendigkeit der Vereinigung erreichen?

Meine Antwort: Wir müssen sie selbst erreichen oder die Natur wird uns durch ein ähnliches Szenario dazu zwingen.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“, 15.02.2011

Zusammenlöten durch das höhere Licht

Wir sollten ständig daran denken, dass wir den Sohar lesen, nur damit sich unsere auf die Einheit gerichteten Verlangen unter der Einwirkung des Lichts verbinden.

Ich kann nur der Einheit entgegenstreben, wenn ich vom Lesen des Sohar und von TES erwarte, dass das Licht uns alle vereint. Ich muss mir vorstellen, dass alle außer mir vereint sind und nur ich mich in alle einfügen muss.

Ich selbst bin dazu nicht in der Lage, und nur infolge des Studiums kann dieser „Klick“ kommen, der mich mit allen verbindet. So führen wir auch zwei Drähte beim Zusammenlöten aneinander und behandeln die Kontaktstelle durch Einwirkung hoher Temperatur, wobei das Lot, das sie miteinander verbindet, geschmolzen wird.

Deshalb stelle ich Kontakt mit der Gruppe her, stelle mir vor, dass ich mich mit ihnen verbinde – und erwarte vom Studium, dass es uns im Punkt unserer Verbindung zusammenlötet.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 21.02.2011

Der erste Mensch, namens Adam

Frage: Wie ist der Parzuf Adam haRishon – ein Teil der höheren spirituellen Welten, den wir aus der “ Lehre der Zehn Sfirot“ kennen – mit dem ersten Menschen (Adam haRishon) verbunden, mit dem Menschen Adam also, welcher den Schöpfer offenbart hat?

Meine Antwort: Adam war der erste Mensch, der den Schöpfer offenbart hat, ein Mensch, wie du und ich. Er hatte einenVater und eine Mutter, lebte in dieser Welt, und erreichte einst den Zustand, worin ihm die höhere Kraft, der Schöpfer offenbart wurde.

Er empfand ein solches Verlangen, dass er begonnen hat, darüber nachzudenken: wofür lebe ich – woher bin ich gekommen- warum – wer lenkt mich? Solche Gedanken hat jeder von uns. Auf diese Weise hat er die spirituelle Welt enthüllt.

Er unterschied sich jedoch dadurch, dass er über eine sehr feine Seele verfügte, welche nicht so grob, keinen so einem entwickelten Egoismus besaß, wie wir heute haben. Deshalb war es für ihn leichter, diese Offenbarung alleine zu erlangen. Es war das erste spirituelle Gen (Reschimo), das in diesem System der zerbrochenen Seelen offenbart wurde, am Anfang des Aufstiegs von unten nach oben – und es war Adam, der erste Mensch, der den Schöpfer offenbarte.

Der Parzuf Adam haRishon dagegen ist ein spirituelles Objekt, das von oben mithilfe Seir Anpin und Nukwa der Welt Azilut bei der Verbreitung der Welten von oben nach unten geschaffen wurde. Seir Anpin und Nukwa erheben ihn bis zu ihrem Niveau, und später sogar bis zum Niveau Aba we-Ima, wo er die Verschmelzung (Siwug) zwei Teile, des männlichen und des weiblichen Teils erzeugt: Adam und Chawa, welche Aba we-Ima ähnlich sein können, und die mit der Absicht des Gebens handeln.

Aber wenn er diese Verschmelzung erzeugt, dann offenbart er, dass er selbst keine Absicht des Gebens hat und deshalb zerbricht. Es ist derselbe Parzuf Adam HaRischon, den wir in der Wissenschaft der Kabbala studieren – die allgemeine Seele eben.

Seine Teile fallen infolge des Zerbrechens nach unten, sie steigen also solange hinunter, bis sie den Boden erreichen, und dann fängt die Klärung an. Zuerst erfolgen die zahlreichen Offenbarungen auf dem unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveau, die über keine Freiheit des Willens verfügen, und auf welche das Licht einwirkt um sie zu verbinden, ohne eine Bitte ihrerseits zu brauchen.

Aber nachdem sich diese Klärungen angesammelt haben, sind die Wünsche der folgenden Stufe an der Reihe, d.h. zum ersten Mal wird das informative Gen der menschlichen Stufe aus allen zerbrochenen „Reschimot“ offenbart. Diese neue Reschimo wird zum ersten Mal auf der menschlichen („sprechenden“) Stufe enthüllt, die auch Adam hieß, und sich dem Menschen unserer Welt offenbarte, der vor 5771 Jahren lebte.

Er war also der erste Mensch, der von „unten nach oben“, das heißt aus unserer Welt den Schöpfer begriffen hat. Und er war ein Mensch wie wir – nur der erste, in dem eine solche Reschimo offenbart wurde.

Er hatte keine kabbalistische Gruppe, keine Umgebung, da er eben der erste war. Aber die Korrektur beginnt man mit der hellsten Reschimo, weshalb es genügte, ihm das kleinste spirituelle Erwachen von oben zu geben, und er strebte schon selbst weiter nach der Enthüllung und machte sie auch. Die Reschimot, welche danach offenbart wurden, wurden immer gröber.

Diesen Tag der ersten Offenbarung der spirituelle Welt, des Schöpfers, durch den Menschen unserer Welt feiern wir als den Anfang des Neuen Jahres, Rosch HaShana.

Und die Welt war „fünf Tage früher“ geschaffen, das heißt Adam hat irgendwie schon begonnen, die höheren Welten, Sfirot, Parzufim in seinem Inneren zu empfinden, so dass im Laufe dieser ersten Woche zu ihm die Offenbarung kam.

Auszug aus dem Unterricht über die „Lehre der Zehn Sfirot“ „, 22.02.2011

Die Kette, durch die das Licht weitergegeben wird

Frage: Wird die Welt in der Lage sein ihre Botschaft, als nicht an die Religion gebunden zu akzeptieren, während ihre Gruppe sich in Israel befindet und religiösen Traditionen zu folgen scheint?

Meine Antwort: Wir versuchen die Kabbala über die ganze Welt in einer Form zu verbreiten, die für jedermann akzeptabel ist. Aber es ist unnötig und unmöglich die Tatsache zu verbergen, dass die Kabbala in der Nation Israel verwurzelt ist, welche sie durch die Geschichte begleitet hat und entlang der Kette von Kabbalisten weitergegeben wurde, die Teil dieser Nation waren.

Schliesslich ist Israel ein einzigartiges Volk. Seine Grundlage ist nicht Nationalität, wie es bei den anderen 70 Nationen der Welt der Fall ist, sondern eher eine Gruppe von Kabbalisten, die von Abraham gegründet wurde. Diese Gruppe von Kabbalisten wurde als das Volk von Isra El bezeichnet, was „direkt zum Schöpfer“ bedeutet (Yashar Kel), denn sein Ziel ist es dem Menschen den Schöpfer in dieser Welt zu offenbaren.

Wir haben diese Mission fortzuführen und „das Königtum von heiligen Priestern“ (Mamlechet Cohanim) zu werden, das heisst, der ganzen Welt die Methode der Korrektur zu bringen und das Licht zu allen Menschen zu leiten. Das ist dem Volk Israel bestimmt zu tun, so dass „jedermann der den Schöpfer kennt, vom Geringsten bis zum Grössten“, denn „Sein Tempel wird das Haus des Gebets für alle Nationen genannt werden.“

Daher denke ich nicht, das wir erfolgreich sein werden, wenn wir vollkommen losgelöst handeln und die Verbindungen mit unseren Wurzeln und unserer Geschichte abschneiden. Wir können uns nicht selbst von der Wurzel lösen, wir müssen mit ihr verbunden bleiben.

Ein Mensch, der fortschreitet, beginnt zu verstehen, was die Mission Israels ist und woher die Nation stammt. Er verändert seine Haltung zur Nation Israel als den Träger der Methode der Korrektur. Er betrachtet sie nicht länger als Nationalität, sondern als einzigartige Gruppe von Kabbalisten, geistigen Lehrern, die der Menschheit dienen und mithelfen müssen, die geistige Welt zu erreichen.

Die Haltung der Welt wird sich verändern. Heute haben wir bereits eine Menge Studenten in aller Welt, die mit Herz und Seele mit uns wirken und die verstehen dass von hier aus, dem Zentrum Israel, das Licht in die Welt scheint. Auf diese Weise verwirklicht sich die Methode der Korrektur.

Ein Mensch kann nicht Korrektur erlangen und dabei im Mangel des Verständnisses sein, wie und warum es sich so in der Geschichte vollzog.

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 20/02/2011, „Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“

Gebt nicht zu viel Gewürz dazu!

Während des Lesens des Sohar müssen wir fortwährend an die Verbindung zwischen uns denken und basierend auf diesem ständigen, starken Gedanken uns lediglich ein wenig den Text anhören – nur soweit es möglich ist, als Zusatz, als Gewürz.

Der Gedanke an die Verbindung muss aber stark und ununterbrochen sein. Und nur im Rahmen des Möglichen fügen wir den eigentlichen Text hinzu, den Gedanken daran, die Empfindung dessen. Jedoch nur unter der Bedingung, dass diese Grundlage – der ständige Gedanke an die Einheit – nicht verschwindet und nicht abschwächt.

Wir könnten uns mit Leichtigkeit in der richtigen Absicht befinden, wenn wir nur wüssten, dass der Sohar, genauso wie auch die gesamte Tora, nur von den Arten der Verbindung zwischen uns spricht. Deshalb ist alles, was wir studieren, und alles, was wir in diesem Moment als Resultat unserer Arbeit sehen wollen, die Verbindung zwischen uns, die Arten unserer Verbindung, ihre charakteristischen Merkmale, alles, was zwischen uns stattfindet, – über all das steht im Buch Sohar geschrieben.

Und deshalb sprechen wir von ein und demselben Punkt – dem Punkt der Verbindung zwischen mir und den Anderen. Und in diesem Punkt gibt es alle möglichen Arten der Verbindung zwischen mir und allen Anderen. Genau darüber erzählt die Tora.

Deshalb, wenn ich mich korrekt ausrichte, verstehe ich, dass es nur darum geht. Welche Arten der Verbindung gibt es nun zwischen uns? Worin kann ich mich verbinden? Wie kann ich das erkennen?

Das bedeutet, dass wir den Lernstoff erkennen wollen – und ihn nicht beherrschen. Doch durch die Bestrebung ihn zu erkennen, uns zu einem gemeinsamen Verlangen/Kli zu verbinden und alle Arten der Verbindung, von denen die Tora erzählt, zu klären, kommt das Licht, das zur Quelle zurückführt, stellt diese Verbindung her, klärt auf – und dann enthüllen wir es tatsächlich.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 21.02.2011

Nur die Herangehensweise ändert sich nicht

Frage: Welches Hauptprinzip müssen sich unsere Kinder einprägen?

Meine Antwort: Die Kinder sollten verstehen, dass sich alles im Menschen und in der Welt verändert – nur die Herangehensweise ändert sich nicht: es gibt keine andere Kraft, mit deren Hilfe der Mensch in der Lage wäre, in seinem Leben voranzukommen, außer der Kraft, die er von der Umgebung erhält.

Weder sein Ego noch der Einfluss von Massenmedien noch die Einwirkung eines fremden äußeren Umfeldes, sondern nur eine Gruppe von Menschen, die ihm eine bestimmte Wertescala, das Verständnis der Wichtigkeit des Schöpfers, anerzieht, gibt ihm die Kraft zum Vorankommen.

Denn um den Schöpfer, die Eigenschaft des Gebens, zu erkennen, muss der Mensch sich immer im Glauben über dem Verstand bewegen, wobei er von seiner Umgebung das Verlangen, die Bestrebung, das Verständnis der Wichtigkeit dieses Ziels, das Gefühl der Unruhe, wie es erreicht werden könnte, bekommt.

Im Grunde genommen nimmt der Mensch immer die Form seiner Umgebung an, d.h., er saugt ihr Wertesystem, ihre Vorstellung von der Zukunft, ihr Wesen auf. Mit anderen Worten, er ordnet sich in das äußere Kli/Verlangen ein, erlangt die Eigenschaft der Liebe und tritt in die Verbindung aller Seelen – Malchut der Welt von Azilut – hinaus.

Nur indem der Mensch sich richtig in seine Umgebung einordnet, kann er den Schöpfer erlangen. Denn gerade jene innere Einheit, die es dort gibt, weil der Schöpfer diese Menschen ausgesucht und miteinander verbunden hat, ist Malchut der Welt von Azilut, die Shechina, wo der Mensch sofort den Schöpfer findet.

Deshalb muss die neue Generation, unsere Kinder sich gut einprägen, dass wir genau auf diese Weise vorankommen, dass das unser Weg ist. Es gibt keine Abstiege, es gibt nur Aufstiege, es gibt kein Durcheinander, alles, was geschieht, ist für neue Klärungen notwendig.

Auszug aus dem Gespräch über die Erziehung, 18.02.2011

Beuge dich – und nehme so viel, wie du willst

Frage: Woher erhalten wir Kraft, um die Korrektur zu ertragen?

Meine Antwort: Von der Umgebung. Allein ist der Mensch nicht in der Lage, auch nur um ein Haar voranzukommen. Wenn die Gruppe dir die Erkenntnis der Wichtigkeit des Ziels gibt, indem sie dich die Erbärmlichkeit und die Schäbigkeit des momentanen Zustandes erkennen lässt, dann hast du die Kraft, um aus diesem Zustand zu einem besseren, fortgeschrittenerem zu erwachen.

Anders gesagt: das Geben wird besser in deinen Augen, obwohl es dir zuvor schlechter vorkam. „Wozu soll ich geben und mich mit den Freunden verbinden? – dachtest du. – Es ist mir zuwider, ich bin dazu nicht in der Lage“. Doch die Freunde zeigen dir, dass gerade das die Entwicklung ist. Du siehst, dass alle danach streben, und dann bewegen dich Neid, ein starkes Verlangen und Ehrgeiz auch dazu. Und schon bist du dazu in der Lage.

Aber nur unter der Bedingung, dass du dich vor der Umgebung beugen kannst. Dafür bist du mit allem Nötigen versorgt. Du hast die Kraft des Selbstverzichtes, doch wenn du sie nicht nutzt, dann ist da nichts zu machen. Du wurdest in die Gruppe geführt und dir wurde gesagt: „Nimm“. Von da an beginnt dein freier Wille: nehmen oder nicht nehmen?

„Nehmen“ bedeutet, sich zu annullieren, indem man sich beugt. Bitte, tu es – und du wirst vorankommen. Je kleiner und bescheidener du dich in Bezug auf die Freunde fühlst, desto mehr benötigst du ihre Hilfe. Dann kannst du die Erkenntnis der eigenen Nichtigkeit und der Größe des Schöpfers von ihnen bekommen, um dementsprechend voranzukommen.

Wenn du dich nicht vor ihnen beugst, dann bleibst du wie ein „Gockel“ mit hoch erhobenem Haupt – du bleibst auf der tierischen Stufe.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 21.02.2011