Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Erziehung sollte zeitgemäß sein

Nach heutigen Verständnis hat die Erziehung jene Bedeutung verloren, die ihr in vorigen Generationen eigen war: die Kinder so großzuziehen, dass sie gut und freundlich erzogen werden und sich richtig benehmen können.

Deshalb ist die Erziehung heute schon etwas ganz anderes, sie wird immer mehr als etwas obligatorisches für alle empfunden. Eigentlich bedeutet „die Erziehung“ nichts anderes als ein Verständnis dafür, wie man sich in seiner Umgebung, im Land und auf der Welt, sowie in verschiedenen Situationen verhalten soll.

Anders gesagt, betrifft „die Erziehung“ den Menschen, der in mir existiert, wobei die Eltern sowie die Umwelt mir helfen, meine Persönlichkeit aufzubauen, damit ich folglich begreifen kann, wie das Leben gut, sicher und wahrhaft einzurichten ist. Denn alles, was wir im Kindesalter lernen, wird später zur unseren Natur, dann wird auch unser Verhalten ohne Bemühungen richtig sein. Es wird auch mittels der letzten Forschungen bestätigt, deren Ergebnisse beweisen, dass bei Kindern im Alter von 2 bis zu 6-7 Jahren die Erziehung grundlegend festgelegt wird.

Im Laufe der gesamten Geschichte der Menschheit verlief unsere Entwicklung in die egoistische Richtung, da jeder nur an sich selbst dachte: wie kann ich schneller vorankommen, wie kann ich mehr Geld verdienen, wie kann man Leiden zu vermeiden. In solcher einfachen egoistischen Form bildeten wir früher den Menschen aus – wie man im Leben am besten zurechtkommt. Und es galt eben als die richtige Erziehung.

Heute verändert sich alles, und wir merken, wie integral die Welt wird, d.h. verbunden mit allen Teilen, auf allen Stufen. Vor uns steht ein sehr ernstes Problem, weil wir jener neuer Welt noch nicht entsprechen, die uns jetzt offenbart wird.

Die neue Lenkung, die neue Methodik und das Naturgesetz werden offensichtlich. Früher war mir alles egal: ich konnte hier die Wälder zerstören und dort die Seen austrocknen, gegenüber der Gesellschaft alles machen, was ich nur wollte. Jeder von uns konnte alles machen, was er sich wünschte, ohne dabei an andere zu denken oder sie zu fragen.

Heute kommen wir in solch einer Welt an, in der die Freiheit der Persönlichkeit nicht mehr existiert. Jetzt wird man es nicht mehr schaffen, alles Mögliche zu machen, weil man durch das gemeinsame Verbindungsnetz auf alle Menschen Schläge hervorruft, wenn die Handlung für sie nicht gut ist.

Wir wissen nicht, welche unserer Handlungen schädlich sind und wie deren Folgen sind, da wir in unserem Bewusstsein noch nicht integral miteinander verbunden sind. Und wenn ich im Begriff bin, irgendeine Arbeit zu erledigen oder mit jemandem ein Geschäft zu machen, dann muss ich dabei die Interessen der ganzen Welt berücksichtigen. Aber noch bin ich nicht bereit, so zu handeln oder in meinem Inneren anzunehmen, dass ich durch meine Handlungen, die gesamte Welt beeinflusse.

Und da wir gemeinsam einen einheitlichen Organismus bilden, so beeinflusst sogar die kleinste Erschütterung das ganze System, ebenso, wie es auch in unserem physischen Organismus geschieht. Was wird dann mit uns passieren, wenn wir keine richtige Beziehung zur Natur offenbaren? Es bedeutet, dass ich weder im Business, noch bei der Arbeit oder in der Erziehung und in Beziehungen erfolgreich sein werde.

Und bald wird sich die Verbindung zwischen uns in solchem Ausmaß zeigen, dass ich den Menschen unbedingt schaden werde, wenn ich nicht aller Folgen meiner Handlungen bewusst werde, wenn ich mich beispielsweise an die Polizei oder an meinen Wohnungsvermieter wende.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt uns, dass wir die Korrektur der menschlichen Natur anstreben sollen, weil unsere heutige Stufe der Entwicklung uns dazu verpflichtet „wie ein Mensch mit einem Herzen“ verbunden zu sein, nach dem Prinzip „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.

Auszug aus der öffentlichen Vorlesung „Kabbala für alle“, 08.02.2011


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