Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Ende der Generation von Sklaven

Heute haben wir es mit einer Generation zu tun, die nur dann in der Lage ist, etwas zu tun, wenn sie versteht, spürt, beschließt und dem zustimmt, was getan werden soll. Anderenfalls wird sie nichts tun. Wir können es sogar an den Ereignissen sehen, die im Moment in der Welt stattfinden. Es kommt eine neue Welle, mit anderen Worten, es erwacht eine neue Ebene der gemeinsamen Seele in der gesamten Menschheit.

Der modernen Generation widerstrebt die belehrende Erziehungsmethode, bei der es üblich ist, dem Menschen mit dem Finger zu drohen und ihn moralisch zu belehren: „Nehme Beispiel an uns und mach genauso“. Für die junge Generation ist es zu wenig, sie werden diesen Weg nicht gehen. Im Gegenteil, sie werden die schlechtesten Beispiele kopieren und werden sich nicht beherrschen können, um deinen tollen Beispielen zu folgen.

Die neue Generation wird nichts annehmen, nur weil es so sein soll. Selbst wenn der Mensch in seiner Kindheit vieles automatisch aufsaugt, wird die Erziehungsmethode von Zuckerbrot und Peitsche bei den heutigen Kindern nicht durchgehen. Denn der Egoismus wächst von Tag zu Tag, und du wirst ihm nicht standhalten können. Und aus diesem Grund wird die Gewohnheit bei ihnen nicht zur zweiten Natur.

Vor unseren Augen entwickelt sich in den Kindern eine neue Natur, die danach verlangt, dass du ihnen die Methode in die Hand gibst. Du willst dem Kind fertige Ergebnisse vorsetzen, die es realisieren soll, wie eine kleine Maschine in deinen Händen, indem es dich anschaut und dir alles nachmacht. Aber nein, die Kinder durchbohren dich mit einem abschätzenden und sehr wählerischen Blick, sie studieren und analysieren dich ständig, für sie bist du ziemlich transparent.

Wir müssen verstehen, dass diese Generation nach einer rationalen und sehr logischen Methode verlangt, nach einer Methode, die sie verstehen und nur entsprechend diesem Verständnis anwenden kann.

Die Generation von Sklaven, von Maschinen, die bereits Charly Chaplin überführte, ist zu Ende. Heute müssen wir überlegen, wie wir jungen Menschen den Entwicklungsprozess, die Realität und ihren Platz darin, das Ziel, die Wege der Lenkung und die Möglichkeiten, die vor jedem Menschen liegen, erklären können.

Kurz gesagt, dem Menschen müssen jene Grenzen aufgezeigt werden, innerhalb welcher er wirklich ein freies Geschöpf ist.

Die neue Generation unterscheidet sich sehr von uns, darum müssen wir keine Dressurmethoden ausarbeiten, damit sie sich gehorsam in der Nähe aufhält, sondern eine Methode zur Weitergabe der Weisheit gemäß dem Alter des Menschen. Dann werden die Kinder diese Methode in ihrem Verhalten anwenden und realisieren, und uns bleibt lediglich zu überprüfen, ob wir sie richtig an sie weitergegeben haben. Wir werden es an den Ergebnissen „vor Ort“ sehen.

Früher wurde Bildung und Erziehung auf Zuckerbrot und Peitsche aufgebaut. Die Kinder wurden in verschiedene Rahmen gezwängt und an der kurzen Leine gehalten: „So musst du dich verhalten, so musst du handeln“. Heute wird es nicht funktionieren, weil der Schöpfer von uns verlangt, zur Erkenntnis des Bösen, zum Verständnis dessen, was im Leben geschieht, zu kommen. Wir müssen lernen, uns entsprechend der Wichtigkeit des Ziels zu lenken – genau darin besteht die selbständige Arbeit eines Menschen.

Die Seele kennt kein Alter. Es ist unwichtig, in wem sie erwacht: in einem Erwachsenen oder in einem Kind. Wir müssen verstehen: sowohl Jüngere als auch Ältere müssen von uns mit der Korrekturmethode ausgerüstet werden, damit sie nur nach dieser aufwachsen.

Auszug aus dem Abendgespräch über die Erziehung, 19.02.2011


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