Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Weisheit der Schöpfung ergründen

Frage: Die gesamte Realität beinhaltet das Licht und das Kli, den Schöpfer und die Schöpfung, mich und den Nächsten. Warum erscheint der Sohar dann so schwer und verwirrend?

Meine Antwort: Der Sohar erscheint nur uns schwer und verwirrend, weil wir nicht das gesamte Bild sehen. Uns kommen „ich“ und „die Welt“, meine Verlangen, meine Gedanken, Kräfte, die in dieser ganzen Realität wirken, und Erfüllungen in ihr getrennt voneinander, zerbrochen vor. Aus diesem Grund zeichnet mir diese Kraft des Zerbrechens ein äußerst kompliziertes, verwirrendes Bild. Und alles nur, weil ich das nicht miteinander vereint sehe, und die Trennung bringt mir die Verwirrung.

In dem Maße, in dem wir fähig sind, nicht im Verstand (er nützt nichts!), sondern in den Gefühlen, also in den korrigierteren Kelim/Verlangen alle diese Details der Wahrnehmung vereint zu erkennen – ich, der Nächste, der Schöpfer, das Studium, die Gruppe, die Umgebung, alles, was existiert -, also in dem Maße, in dem ich mich danach sehne, all das zu vereinen, bringen mir diese Anstrengungen das Licht. Und das Licht bringt mich zum Betrachten eines einheitlicheren Bildes, in dem sich alle Elemente allmählich zu verbinden beginnen.

Aus der Verbindung all dieser Gegensätze, die zu unterstützenden und miteinander verbundenen werden, resultiert die ganze Weisheit. Je weiter voneinander entfernt und entgegengesetzter diese ganzen Details des Bildes der Realität, die ich nun miteinander verbinden und einander unterstützend und ergänzend sehe, früher waren, desto tiefer ergründe ich den Schöpfungsgedanken, das Schöpfungsprogramm, den Prozess, den wir durchlaufen.

Aus diesen Gegensätzen heraus fange ich an zu leben, diese erstaunliche Weisheit wahrzunehmen, die höhere Lenkung zusammenzufassen und sie auf die Einzige Kraft zu beziehen.

All das geschieht infolge der Einwirkung des Lichts auf meine zerbrochenen Verlangen und Gedanken, wenn ich will, dass es sie vereint.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 16.02.2011

Offenbare dein Verlangen

Wir enthüllen niemals die wahre Realität, denn alles geschieht in unseren Verlangen. Der Schöpfer hat das Verlangen erschaffen, das eigentlich das gesamte Material der Schöpfung ist. Was darin geschieht wird von uns empfunden.

Die Empfindung im Verlangen wird in innere und äußere unterteilt. Mit anderen Worten, die Empfindung des Einzelnen und der Umgebung. Diese Segmente der Wahrnehmung werden ihrerseits noch in Schichten, Stufen, Teile und Formen geteilt.

Es geschieht jedoch innerhalb des Verlangens, der vom Schöpfer erschaffen wurde. Wir können uns dies, was außerhalb des Wunsches existiert, nicht einmal hypothetisch vorstellen. Es gibt keine andere „Stelle“ irgendwo außerhalb. Der ganze „Raum“ ist im Verlangen eingeschlossen.

Deshalb hängt unsere Empfindung von den Veränderungen im Verlangen ab. Die gesamte Wissenschaft der Kabbala spricht über die Natur des erschaffenen Verlangens, über die Veränderungen, die es erwerben kann, und darüber, was es im Einklang mit den Veränderungen empfinden kann. Die Formel ist einfach: du fügst die Veränderungen zum Anfangsverlangen hinzu und in Folge dessen entsteht die Empfindung.

Das allgemeine Spektrum besteht aus einer Menge von Schattierungen. In einem Verlangen können gleichzeitig verschiedene Neigungen enthüllt werden, in jedem einzelnen Verlangen empfinden wir verschiedene Ereignisse, verschiedene Handlungen. Das Verlangen des Menschen wird in 613 Teile geteilt, in denen es die verschiedensten Eindrücke und die Reaktionen erprobt. Und sie alle bilden sein Weltbild.

Die Teile des empfangenen Verlangens, die sich zum unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Niveau beziehen, bilden für uns die Konturen der Realität. Wir können das Verlangen noch mehr offenbaren, darin weitere neue Teile enthüllen, dann wird auch unsere gemeinsame Welt ausgedehnt.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabash, 17.02.2011

Die Antwort zu allen meinen Fragen

Kabbala spricht nicht über unsere imaginäre Welt, sondern über die Korrektur der Seele und wie man die wahre Wirklichkeit erreichen kann. Die wahre Wirklichkeit ist das KLI, in dem der Schöpfer durch ein bestimmtes Maß der Tugend der Anhaftung an Ihn erkannt wird.

Das KLI, oder die Seele, ist in zwei Teile geteilt: Israel, der Teil, der zur Vereinigung mit dem Schöpfer strebt, zum Ziel, und die Nationen der Welt, dies ist der Teil der unfähig dazu ist. Wir verspüren eine gewisse Sehnsucht, den Schöpfer zu offenbaren. Die Wissenschaft der Kabbala ist die Definition der Methode, den Schöpfer der Schöpfung zu offenbaren. Mit anderen Worten, sie spricht über die Enthüllung der Eigenschaften des Gebens und der Liebe in der Schöpfung selbst.

Damit wir die Möglichkeit haben, dieses Ziel zu erreichen, vereinigen sich die Menschen, die das angemessene Verlangen danach haben, in einer gemeinsamen Umgebung. Sie fühlen sich untereinander angezogen und wissen nicht warum und sie kommen zusammen wie elektrische Ladungen oder Metallspäne in einem magnetischen Feld. Dies geschieht, wenn sie sich die Möglichkeit erarbeiten, die Korrekturmethode umzusetzen.

Zuerst wissen sie nicht, dass sie sich selbst zu korrigieren haben. Sie verspüren einfach eine Aufforderung zur wichtigsten Sache: „Warum lebe ich? Was ist der Sinn meines Lebens?“ Irgendwann einmal beginnen sie zu verstehen, dass alle diese Fragen zur Enthüllung des Schöpfers führen, der höheren Kraft die erschafft, erhält, formt, und alle Realität kontrolliert. Es gibt nichts ausser dieser Kraft.

Derart kommt ein Mensch von der Frage über den Sinn des Lebens zur Frage, wie man den Schöpfer enthüllt. Letzten Endes gibt ihm die Enthüllung des Schöpfers die Antwort auf alles. Folglich vereinigen sich diese Menschen, um der Enthüllung des Schöpfers näher zu kommen.

Der Schöpfer ist verborgen, und um Ihn eher als alles andere zu enthüllen, im Sinne von der Enthüllung der Eigenschaften des Gebens und der Liebe, die ausserhalb unserer Natur des Empfangens und des Hasses liegt; um darüber hinauszuwachsen, wurde ich zu einer bestimmten Zusammenkunft von Menschen gebracht. Mit ihnen zusammen beginne ich zu verstehen, dass sich die Frage über die Bedeutung des Lebens zum Bedürfnis gewandelt hat, den Schöpfer als Antwort auf alle Fragen, die ich gestellt habe und stellen werde, zu enthüllen. Den Schöpfer zu enthüllen heisst, die Kraft des Gebens und der Liebe zu enthüllen. Diese Kraft kann nur in der Stufe der eigenen Gleichheit zu ihr verstanden werden, nur wenn auch ich diese Eigenschaft erlange, die Er ist.

Ich muss diese Eigenschaft erwerben, und um diese Errungenschaft sicherzustellen, befinde ich mich unter Menschen, die mir gleichen. Dies wurde absichtlich für mich eingerichtet. Der Schöpfer ist verborgen, weil die Eigenschaft des Gebens zu mir entgegengesetzt ist. Aufgrund ihrer grundlegenden Verschiedenheit fühlen sich diese Eigenschaften gegenseitig nicht und deshalb verspüre ich den Schöpfer nicht. Und es ist unmöglich in Verbindung mit jemandem zu arbeiten, den ich nicht spüre. Ich werde mich definitiv irren und in Selbsttäuschung verfallen.

Somit, anstatt mir Arbeit mit Ihm zu geben, gab mir der Schöpfer Arbeit mit meinem Nächsten. Das ermöglicht mir zuverlässige Überprüfungen durchzuführen und mich selbst in Beziehung zu ihnen zu kontrollieren: Wie sehr schreite ich vom Hass zur Liebe voran?

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 15/02/2011, Schriften von Rabash

Der richtige Blick auf die Realität

Der Mensch beginnt mit dem Punkt im Herzen, mit einem spirituellen Samentropfen. Er hat nichts anderes von der höheren Welt.

Der Mensch befindet sich in einer Umgebung, ist aber zugleich von ihr getrennt, getrennt durch das Gefühl der Abstoßung und später des Hasses. Alle möglichen Gefühle, die darauf hinauslaufen, dass „es mich und die Umgebung gibt“, bilden im Grunde genommen den Ort des Zerbrechens.

Der ganze Widerstand und die ganze Abstoßung, alle Zusammenstöße, Reibungen und Hindernisse werden durch die Enthüllung einer Distanz zwischen dem Menschen und den Anderen, durch die Enthüllung einer zerbrochenen Stelle zwischen ihm und der Umgebung hervorgerufen. Wenn der Mensch diese Stelle richtig ermittelt, findet er dort den Schöpfer, das Licht, welches seine korrigierte Haltung gegenüber dem Nächsten ausfüllt.

Also liegt mein unkorrigiertes Verlangen zwischen mir und der Umgebung. Sobald ich es korrigiert habe, enthülle ich dort den Schöpfer. Und mein Ich ist lediglich der Punkt des Aufstiegs, der Bestrebung, den ich mitten im Leben bekommen habe und mit dem mein spiritueller Nullpunkt, meine spirituelle Entwicklung beginnt.

Alles kommt unter der Bedingung zum Vorschein, dass ich mir das Bild der Realität, in der ich mich befinde, richtig vorstelle. Wo befindet sich jene Umgebung, die mir die Unterstützung zukommen lassen kann? Denn jedes Mal wird mir die Ablehnung der Umgebung, des Ziels, des Schöpfers offenbart. Jeden Augenblick muss ich mich selbst prüfen: ist in meinen Augen die Höhere Kraft, die Kraft des Gebens, der Schöpfer wichtig? Erhebt sie sich über allen Dingen?

Der Aufstieg, die Erweckung, die Sorge um diese ständige Analyse kann nur unter Einwirkung einer richtigen Umgebung stattfinden.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 16.02.2011

Europäischer Kongress 2011: Unvergessliche Momente

Wir arbeiten mit Freunden, haben jedoch den Schöpfer im Auge

Wie schreiten wir in einer Gruppe voran? Gemeinsam wissen wir, dass es unser Ziel ist, die Liebe und das Geben zu erreichen. Und die Kraft der Korrektur erreicht uns nur durch das Studium des korrigierten Systems. Das ist die Weisheit der Kabbala.

Daher vereinigen wir uns und studieren gemeinsam um das höchste Maß an Absicht für die Einheit zu bilden. Entlang des Weges entdecken wir den wahren Hass (Sinnah) – den Berg Sinai zwischen uns, jedoch zur gleichen Zeit entdecken wir die Notwendigkeit, die Liebe und das Geben zu erlangen. Letzten Endes gibt es keine andere Lösung – das ist das Ziel. Auf diese Weise steigen wir stufenweise auf.

Ein Mensch bemüht sich um die Liebe der Freunde, indem er seine Anstrengungen und Erfolge überprüft. Und für ihn bedeutet es keinen Unterschied dazu, dem Schöpfer nahe zu sein. Obwohl der Schöpfer verborgen ist, sind diese beiden Korrekturen – Arbeit mit dem Nächsten und Arbeit mit dem Schöpfer – gleich, in der Tat identisch.

Denn ein „Nächster“ ist alles, was ausserhalb dem Verlangen eines Menschen existiert, sei es der Schöpfer oder ein Freund. Beide sind wie Eins, denn beide sind ausserhalb des Menschen. Folglich, wenn er in der Lage ist, sich selbst in Beziehung zu einem Freund anzuvertrauen, muss er wissen, dass, indem er das tut, er sich selbst in Beziehung zum Schöpfer anvertraut.

Außerdem erhält er in der Gruppe Hilfe von Freunden, da sie Arbeit von ihm erwarten und sie ihn motivieren, das zu tun. Daher kann er hier definitiv erfolgreich sein.

Wir vereinigen uns mit den Freunden so viel als möglich um die Art unserer Einheit durch das Studium zu korrigieren. Das ist die Methode. Und wenn wir dies mit dem Zweck tun, das Geben und die Liebe zum Schöpfer zu erlangen, bauen wir uns selbst auf, gemäss dem Prinzip „Israel, Tora und der Schöpfer sind eins.“ Wenn wir uns mit den Freunden durch das Studium der Kabbalah vereinen, rufen wir das Licht das verbessert hervor, die innere Kraft in uns, den Schöpfer. Dann erreichen wir Einheit mit Ihm durch die Einheit unter uns.

Eine Motivation, um eher geboren zu werden

Frage: Baal HaSulam schreibt, dass es nötig ist, zu verstehen, was Kabbala ist, bevor man sie studiert. Wie kann jeder ihre Sprache lernen, wenn sie so kompliziert ist?
Meine Antwort: Zu verstehen, was die Weisheit der Kabbala ist, bedeutet den Schirm zu erwerben, um sich über seinen Egoismus zu erheben und spirituelle Handlungen zu erkennen. Dann wirst du fähig sein, einen kabbalistischen Lehrer zu verstehen und zu lernen, was als nächstes zu tun ist. Du wirst begreifen und du wirst sofort alles praktisch bestätigen können, was er dir sagt, wie es auch bei Studenten in der normalen Welt geschieht.

Wie kann ich dir aber irgendwas erklären, bevor du in der Spiritualität geboren wirst? Es ist, als ob ich einem ungeborenen Kind im Leib seiner Mutter etwas über diese Welt erzählen würde. So erzählen Kabbalisten uns etwas von einer anderen Welt. Wir wohnen in dieser Welt innerhalb ihrer Sphäre, wie in einer Blase, während uns etwas über einen Ort außerhalb davon erzählt wird.

Darum arbeiten kabbalistische Texte wie „Wundermedizin“ (Segula) für uns. Die Artikel sind für Anfänger geschrieben, aber „Das Studium der zehn Sefirot“ ist für jene geschrieben, die in die Spiritualität geboren wurden, die schon „spirituelle Babies“ sind, denen von der Höhren Welt erzählt werden kann. Deswegen werden sie fortschreiten und anfangen, die neue Welt zu erkunden, in die sie geboren wurden.

Was jene betrifft, die noch immer im Leib ihrer Mutter sind, ist es nur ein Ansporn, eine Motivation, um so bald wie möglich geboren zu werden.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 14.02.2011, „Das Wesen der Weisheit der Kabbala“

In der Spiritualität gibt es keine Verzeihung

Frage: Was wird unter den Worten (Das Buch Sohar. Vorwort. Artikel „Das sechste Gebot“ Punkt 221) verstanden: „… niemand außer Ihm verfügt über das Recht, sich über ihm (über dem Mensch) zu erbarmen“? Wie kann das Gesetz barmherzig oder eben nicht barmherzig sein?

Meine Antwort: In der Kabbala ist die Barmherzigkeit eine Eigenschaft des Gebens (Chassadim), und nicht die Verzeihung für eine gewisse Versündigung, wie es in unserer Welt üblich ist. Im spirituellen System existieren keine Verzeihungen. Es ist ein System von sehr genauen Gesetzen.

Und wenn ich irgendwelche Versündigung begangen habe, dann soll ich vor allem wissen, warum, welche und wie ich sie begangen habe. Ich soll verstehen, dass der Schöpfer mir diese Versündigung angehängt hat, damit sie mir offenbart wird, und ich mit ihrer Hilfe begreife, wie ich hinaufsteigen kann.

Denn es gibt eigentlich keine Versündigungen, sondern nur die Aufklärung des Übels, das früher verborgen war, und später enthüllt wurde.

Deshalb wird im Sohar unter der Barmherzigkeit die Erwerbung der Kraft des Gebens verstanden.

Auszug aus dem Unterricht über den Buch Sohar. Das Vorwort, 17.02.2011

In der Spiritualität gibt es keine leichten Bücher

Frage: Was ist der Unterschied zwischen der Einwirkung des Sohar auf einen Menschen, der die spirituelle Erkenntnis erlangt hat, und auf denjenigen, der sich noch nicht in der spirituellen Erkenntnis befindet?

Meine Antwort: Der Sohar wirkt entsprechend der spirituellen Stufe des Menschen, als würde zum Beispiel ein kleines Kind oder ein großer Wissenschaftler ein Buch über Physik lesen.

Derjenige, der die spirituelle Welt noch nicht erlangt hat, liest, versteht jedoch nicht das Geschriebene. Und es gibt keine Bücher, die die spirituelle Welt auf seiner Stufe, in seinen Eigenschaften erklären könnten. Die spirituelle Welt ist für ihn eine Antiwelt, sie kann nur in dem Ausmaß verstanden werden, in dem ihre Eigenschaften des Gebens und der Liebe erlangt werden.

Deshalb beschäftigt man sich anfangs mit Kabbala, nicht um die spirituelle Welt zu verstehen, sondern um deren Eigenschaften zu erlangen. Denn wenn der Mensch diese Eigenschaften erlangen will, ruft er während des Studiums deren allmähliche Entwicklung in sich hervor. Dieses Phänomen wird als „Segula“ bezeichnet.

Und in dem Ausmaß der Erlangung von spirituellen Eigenschaften beginnt er das, was in den kabbalistischen Büchern geschrieben steht, zu spüren und zu verstehen – dann werden die gleichen Bücher zu Lehrbüchern und Wegweisern durch die für ihn neue spirituelle Welt.

Aus diesem Grund macht es keinen Sinn, aus der Lehre von den Zehn Sefirot, die von einem großen Kabbalisten Baal HaSulam geschrieben wurde, eine leichtere Version für Anfänger zu machen. Denn sie werden das Geschriebene sowieso nicht verstehen, sondern müssen den Text zum Erlangen der Eigenschaft des Gebens verwenden.

Es macht keinen Sinn, Kabbala wie Physik zu studieren – das lenkt von der Korrektur ab. Und der Gegenstand des Studiums ist der Mensch selbst, weil alle Welten sich in uns befinden und das Licht in uns enthüllt wird. Das Wichtigste ist, das Licht anzuziehen.

Einige, die die spirituelle Welt nicht erlangt haben, schreiben aber Ergänzungen und Kommentare zu der Lehre von den Zehn Sefirot (TES). Doch wie ist das möglich, wenn der Mensch diese Ergänzungen nicht selbst in der spirituellen Welt erfasst, sondern sie mit seinem irdischen Verstand vermutet. Wie kann man von einer nicht selbst erfassten Welt schreiben?!

Doch es geht noch nicht einmal darum, sondern darum, dass derjenige, der die höhere Welt noch nicht erlangt hat, die Quelle des Lichts braucht – eine authentische Quelle, die von jemandem, der die gesamte höhere Welt erfasst hat, geschrieben wurde, um aus diesem Buch das korrigierende Licht anzuziehen.

Diejenigen aber, die Kommentare zu TES ohne Erkenntnis schreiben, setzen ihn von der Ebene der spirituellen Kraft zu einer irdischen Wissenschaft herab. Ich darf mich im Gegenteil nicht damit zufrieden geben, dass ich TES verstehe, sondern erkennen, dass ich nichts davon verstehe, er mir aber die korrigierende Kraft spendet, deren Einwirkung ich allmählich wahrnehme.

In dem Ausmaß der Korrektur spüre ich in den korrigierten Verlangen die Weisheit. Wenn das Licht Chassadim und das Licht Chochma sich in meine korrigierten Verlangen kleiden, bedeutet es, dass ich Wissen erlangt habe. Wie geschrieben steht: „Und Adam erkannte Hava, sein Weib“ – aus der Verbindung, aus der Vereinigung heraus.

Aus diesem Grund wird das Studieren von Kommentaren nicht helfen. Ich brauche eine authentische Quelle, die stärkste in ihrer Fähigkeit, mir das Licht zu spenden. Denn ich selbst bin der Gegenstand des Studiums, und die ganze Weisheit wird sich in mir enthüllen.

Rabash hat während der Unterrichte keine große Aufmerksamkeit den Erklärungen geschenkt. Er machte nur kurze Erläuterungen, damit wir uns besser mit dem Text verbinden können, indem wir nach dem Licht, das zur Quelle zurückführt, verlangen.

Es gab damals zwei Gruppen – die Gruppe von Rabash und die Gruppe von Hillel. Wir gingen nach dem Unterricht „leer“ nach Hause, die Menschen aus der Gruppe von Hillel gingen „erfüllt“, mit Verständnis.

Das Studium der Kabbala ist „Segula“, ein „Wundermittel“ des Lichts und keine Wissensquelle. Das Wissen kommt mit dem Licht. Es ist nicht nötig, zu denken, das Licht erfüllt dich mit Wissen, entsprechend deiner Ähnlichkeit mit ihm im Geben.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 16.02.2011

Auf der Suche nach der alchemistischen Formel des Lebens

Frage: Was ist das für eine Kraft, die aus dem Zerbrechen hervorgegangen ist und die Entwicklung vorantreibt?

Meine Antwort: Die Menschen verstehen nicht, woher die Lebenskraft kommt. Die Wissenschaftler versuchen, die Quelle der Lebenskraft zu finden, ähnlich den alten Alchemisten, die erfolglos versucht haben, einfache Metalle in Gold zu verwandeln.

Sie nehmen unbelebte Materie und versuchen sie durch alle möglichen Einwirkungen und elektrische Impulse zu beleben und in eine Pflanze zu verwandeln – in etwas, was sich entwickelt.

Wenn man das in kabbalistischen Begriffen erklärt, dann versuchen sie, an die unbelebte Materie zusätzliches höheres Licht heranzuziehen, welches die Materie beeinflussen und auf die nächste Stufe erheben soll – von der unbelebten auf die pflanzliche Stufe. Doch das ist unmöglich! Sie haben keine Möglichkeit, dies zu tun, es wird nichts gelingen.

Sollen sie doch weitermachen, um sich zu vergewissern, dass es unmöglich ist. Es ist zwecklos, nach einer Methode zu suchen, das Leben in die unbelebte Materie einzuhauchen, denn jede zusätzliche Stufe, selbst bei den Daseinsformen in unserer Welt, bedeutet zusätzliches Licht innerhalb des Verlangens. Wie kann durch irgendwelche physische Handlungen das höhere Licht angezogen werden, welches aus einem Stein eine Pflanze machen soll? Das ist einfach lächerlich.

Auszug aus dem Unterricht über die „Lehre von den Zehn Sefirot“, 16.01.2011