Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was Marx nicht ausgesprochen hat

Frage: Was ist eine globale Erziehung? Wer wird sie leiten? Ein Bildungsministerium für die ganze Welt?

Meine Antwort: Das ist die Aufgabe der UNESCO, einer Abteilung der UNO für Erziehungsangelegenheiten weltweit.

Eine globale Erziehung beinhaltet Erklärung von Naturgesetzen. Es muss erklärt werden, dass wir alle verbunden sind und der Lenkung einer höheren Kraft unterliegen, dementsprechend müssen wir uns auch verhalten.

Zu einem Ganzen zu gehören bedeutet, sich um die gegenseitigen Interessen zu kümmern. Ansonsten erwarten uns Schläge von der Natur, bis wir begreifen, dass wir keine Wahl haben und uns verbinden müssen. Die Schläge werden den Menschen zwingen, auf den eigenen Egoismus zu verzichten, bloß um nicht mehr zu leiden. Doch all das kann auf einem guten Wege erreicht werden, durch die Kraft des Lichtes, das zur Quelle zurückführt.

Natürlich habe ich während meines Treffens mit den führenden Vertretern der UNESCO nicht darüber gesprochen, doch es wird sich letztendlich enthüllen. Und das ist das, was Marx machen wollte. Er glaubte, dass, wenn die Menschen anfangen, sich zu verbinden und den Sozialismus aufzubauen, sie in der Praxis begreifen werden, dass es unmöglich ist. Sie werden anfangen zu suchen und enthüllen, dass es nur ein Mittel zur Korrektur gibt, und zwar die höhere Kraft.

Aus diesem Grund war Marx Atheist und glaubte an keine Götter außer an diese höhere Kraft des Gebens.

Wir fangen mit der einfachen Beobachtung der Natur an, aus der ersichtlich wird, dass wir ebenfalls miteinander verbunden sein müssen. Und anschließend, indem wir versuchen, uns zu verbinden, stellen wir fest, dass wir dazu nicht in der Lage sind. Und dann wird die Lösung enthüllt – dafür müssen wir aktiv Kabbala verbreiten. Die Welt wird sie immer mehr brauchen.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Die Freiheit des Willens“, 11.02.2011

Schaue hoch, um Freunde sehen zu können

Frage: In mir ist das spirituelle Verlangen erwacht, und ich bin in die Gruppe gekommen. Ich studiere und begreife, dass ein einziges Gesetz mich während des gesamten Weges begleitet. Andererseits will der Schöpfer, dass ich selbständig werde. Wie äußert sich also meine Unabhängigkeit?

Meine Antwort: Der Schöpfer lässt dir die Unabhängigkeit nur in dem Punkt der Wahl und sonst nirgends.

In der Einführung zu TES schreibt Baal HaSulam, dass der Schöpfer den Menschen an das gute Schicksal heranführt und sagt: „Nimm es“. Mit anderen Worten, du kannst das wählen, was einen Einfluss auf dich haben wird: entweder die erhaltene Erziehung oder deine inneren Eigenschaften oder die Umgebung.

Wie triffst du also deine Wahl? Versuche alles, was in der Gruppe geschieht, alle ihre Werte mit minimalen inneren Hindernissen, die von deinem jetzigen Ich ausgehen, anzunehmen. Im Moment betrachtest du das Leben ausgehend von deinen gesammelten Erfahrungen. Bis jetzt hing nichts von dir ab, und nun wird dir gesagt: versuche alles, was du aufgenommen und woraus du dich aufgebaut hast, zu neutralisieren, um dich stattdessen von der neuen Umgebung beeinflussen zu lassen.

Stell dir vor, du wärest ein Kind, das mit weit geöffneten Augen um sich herum schaut und alles, was es sieht, wissen, erlernen und nachahmen will. Versuche, deine neue Umgebung genau so anzusehen, wenn du wirklich die Entscheidung getroffen hast, dass du zusammen mit ihnen zum Ziel gehen willst. In diesem Fall hast du keine andere Wahl, du musst zu einem Kind werden, das diese Einwirkung gierig in sich hineinsaugt.

Bis jetzt hast du dich auf der tierischen Stufe entwickelt, nun willst du dich aber spirituell entwickeln – und das ist bereits eine ganz andere Stufe. Versuche deswegen kleiner als alle Anderen zu sein, denn der Kleinere lernt auf natürliche Art und Weise von den Größeren. Genau diese Einstellung gegenüber der Gruppe ist auch deine Wahl. Also wähle!

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 11.02.2011

Wenn die Gruppe sich in Grüppchen aufteilt

Frage: Ich habe meine Wahl getroffen und bin der Gruppe beigetreten, doch manchmal kommt es in ihr zu Reibungen. Wie können wir diese loswerden?

Meine Antwort: In erster Linie müssen wir erkennen, dass es Probleme in der Gruppe gibt. Wir dürfen sie nicht verdecken oder vertuschen. Zum Beispiel besteht die Gruppe aus 30-40 Menschen, von denen jeder versucht, sich zu behaupten, oder sie bilden bereits Grüppchen.

Hier müssen wir verstehen: wir unterliegen der höheren Lenkung, die uns diese Grüppchen und Streitereien vorsetzt. Wozu? Damit wir uns über unsere Probleme zu dem Einzigen, der sie ins Leben gerufen hat, erheben. Er ist derjenige, der diese Probleme zwischen uns entstehen lässt und das auch zugibt: „Ich erschuf den bösen Trieb“.

Doch wofür? Damit du nach der Tora als einem Gewürz verlangst, sprich dich nach dem in ihr enthaltenen Licht, das zur Quelle zurückführt, sehnst. Nachdem du nach dem Licht verlangt hast, erhebst du dich über die Probleme zur einzigen Quelle, in der sowohl das Gute als auch das Böse ihren Ursprung nehmen.

Frage: Ja, aber danach nehmen die Probleme zu.

Meine Antwort: Du musst die nötige Kraft des Verlangens und des korrigierenden Lichtes akkumulieren, um zu der ersten spirituellen Stufe aufsteigen zu können. Deshalb nehmen die Probleme zu und sie werden weiterhin zunehmen. Verlass dich auf den Schöpfer, Er kennt sich damit aus. Deshalb spricht Er auch von der Erschaffung des bösen Triebes – damit du begreifst: Alles kommt von einer Quelle. Man muss es nur als Grundlage für die Arbeit annehmen. Wir haben nichts anderes.

Das Wichtigste ist, daran festzuhalten. Selbst wenn einige Freunde bereits zu Hassern geworden sind und die anderen weder dafür noch dagegen sind, selbst wenn ein Durcheinander in der Gruppe herrscht, nehme ich alles als von dem Schöpfer „verpackt“ an. Er hat das erschaffen, und ich muss zusammen mit den Freunden oder ihnen zum Trotz in allen möglichen Zuständen ständig der Einheit entgegen steuern.

Genau das bedeutet „wie ein Mensch mit einem Herzen“ zu sein. Auf welcher Grundlage, worüber werden wir uns sonst verbinden können? Unsere Vereinigung basiert nicht auf „braven Kindern“, sondern auf Streithähnen und Raufbolden. Wir streiten uns und hassen einander – und darüber verschmelzen wir zu einem Ganzen. Genau darüber entsteht die Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst. Dann kommst du zum Empfangen der Tora.

Egal, ob du damit einverstanden bist oder nicht, dieses Prinzip wird sich nicht ändern. In der Gruppe müssen wir eine Entscheidung darüber treffen, dass es keinen Ausweg gibt, dass wir uns jetzt schon damit einverstanden erklären, künstlich. Wir hören auf, zu streiten, und beginnen einander scheinbar zu lieben. Wir studieren in der Hoffnung, dass das Licht, das zur Quelle zurückführt, auf uns einwirkt und die Verbindung zwischen uns herstellt. Während des Unterrichts denkt jeder: „Soll es doch wenigstens ein bisschen helfen!“

Denn sonst fressen wir einander auf, weil wir nicht in der Lage sind, mit der Übung, die uns der Schöpfer gegeben hat, fertig zu werden. Er hat uns „mit reingezogen“, als hätte Er uns in ein Computerspiel gesetzt, auf einen Übungsplatz, welcher durch den Schirm begrenzt ist. Nun sind wir drin. Was sollen wir jetzt tun?

Gerade hier müssen wir neue Beziehungen aufbauen, die wir erreichen wollen. Was fehlt uns auf diesem Spielfeld, wo wir uns alle gegenseitig hassen, verstreut wie Punkte auf dem Bildschirm? Was sollen wir tun?

Wir müssen das Licht enthüllen, das zur Quelle zurückführt. Dann lasst uns doch studieren und danach verlangen, dass es geschieht.

Das lässt sich leicht sagen, doch bei der Umsetzung… Das Problem besteht darin, dass hier die ganze Kraft der Stufe sich enthüllen muss, und das nimmt Zeit in Anspruch. Denn die erste Stufe ist besonders hoch, man kann nicht einfach so auf sie aufspringen. Im Vergleich zu ihr werden die anderen Stufen leichter sein.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 11.02.2011

Wenn das Herz belastet wird

Frage: Wie kann ich mit Freude die Schwere, die mich von der Gruppe und von dem Ziel fernhält, annehmen?

Meine Antwort: Aber das ist doch Annäherung und keine Entfernung. „Opfer“ bedeutet auf Hebräisch „Nähe“ (קרבן – קרוב). Es ist ein weiterer Teil des in mir enthaltenen unkorrigierten Verlangens, von dem ich nichts wusste und mit dem ich nicht arbeiten konnte. Und nun ist er zum Vorschein gekommen.

Das, was sich als Finsternis, als Belastung des Herzens enthüllt, ist der in mir angelegte Teil, der zum Vorschein gekommen ist, und nun kann ich zusätzliches Licht, neues Verständnis und neue Empfindung, daraufhin bekommen. Das ist der Grund, warum wir uns freuen.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 09.02.2011