Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Hass auf dem Weg zur Liebe

Kongress in der Wüste Arawa, Israel. Die Lektion 1.

Wir sprechen über den zwischen uns aufgedeckten Hass, was aber nicht heißt, dass wir einander hassen sollen. So ein Gebot gibt es nicht. Wir schreiten der Liebe entgegen.

Aber unser Ausgangspunkt ist die in Milliarden Teile zerbrochene Seele. Ihre Teile sollen wir versuchen zu sammeln. Die moderne globale Welt zeigt uns, welche Verpflichtungen wir darin haben. Ob wir es wollen oder nicht, wir werden feststellen, dass wir alle zusammen verbunden sind.

Indem wir uns bemühen, in unserer Seele wieder vereinigt zu werden, decken wir zwischen uns den Hass auf. So ist unsere Natur eben. „Ich habe den bösen Anfang geschaffen“, – sagt der Schöpfer. Wann wird er gezeigt? Wenn wir die Vereinigung bestreben.

Wenn du dich nicht richtig vereinigst, dann wirst du den Hass auch nicht erkennen, folglich wirst du durch Teilergebnisse eingeengt: durch Teilnahmslosigkeit usw.

Um den Hass zu zeigen, ist das Licht von oben notwendig. Indem man versucht, mit anderen vereinigt zu werden, ruft man das Licht hervor, welches das Zerbrechen, den Bruch zwischen den Seelen beleuchtet. Dann kannst du dein Gegenteil zum Licht, den Hass empfinden.

Aber gleichzeitig beginnst du zu spüren, wie man dich anstößt, wie du zur Bitte um Einheit angeregt wirst. Dasselbe Licht, das dir zeigt, wer du bist, zeigt auch seine Fähigkeit dir zu helfen. Dann bittest du: „Korrigiere mich!“ – und es korrigiert dich.

Somit haben wir nicht vor, einander zu hassen. Der Mensch läuft aus Ägypten von der Selbstsucht weg, um darüber erhoben zu werden und um mit anderen vereinigt zu werden – dann deckt er plötzlich den wahren Hass, den Berg Sinai auf.

Auszug aus der 1. Lektion des Kongresses in Arawa, 30.12.2010

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Die Welt unserer Absichten

Die gesamte Weisheit der Kabbala spricht ausschließlich über die Handlungen des Gebens, die man innerhalb unserer gemeinsamen Verbindung ausführen kann. Ausgenommen unsere Welt besteht die ganze Wirklichkeit aus dem Geben. Die Welt vor uns besteht aus der entgegengesetzten Eigenschaft, wobei jeder soviel wie möglich für sich selbst empfängt. In dieser Neigung, uns mit „Konsum zu überschütten“, erleben wir unsere physische Wirklichkeit.

Stellen Sie sich winzig kleine Wünsche auf einer flachen Oberfläche verstreut vor. Wenn jeder von ihnen die Absicht hat, durch Ausnutzung der anderen maximalen Vorteil zu erzielen, erschaffen sie eine Verbindung, die als „diese Welt“ bezeichnet wird, mit all ihren materiellen Erscheinungen. Hier werden die Menschen durch Hierarchie miteinander verbunden, heiraten, haben Kinder, verbinden sich und all dies geschieht dadurch, dass sie mit ihrer Absicht Genuss aus den anderen ziehen. Und so leben sie.

Genau das nennen wir unsere Welt, auf all ihren Stufen: unbelebter, vegetativer, belebter und sprechender (menschlicher). Die anderen sehen wir als nah oder fern, sind von ihnen mehr oder weniger abhängig, und all dies geschieht nach unserer Absicht, Genuss zu spüren.

Mit der Absicht, jedmöglichen Genuss zu erleben, erschaffen wir die Wirklichkeit selbst. Sollte jemand jedoch wünschen: „ich möchte mich zu den anderen nur mit der Absicht zu geben verhalten, nicht um zu empfangen“, dann wird er in der gleichen Welt seine neue Einstellung als spirituelle Welt empfangen. Dies wird als „ich sah eine umgekehrte Welt“ beschrieben.

Alles wird von der Absicht bestimmt. Wenn man von der Absicht „für mich“ zur Absicht „zu geben“ wechselt, dann bedeutet das den Machsom zu überqueren. Den Machsom, die Grenze, die uns von der Spiritualität trennt.
Innerhalb dieser Absicht zu geben gibt es 125 Stufen, bis wir die perfekte Absicht, das absolute Geben erreichen.

Die Wirklichkeit, die wir genau jetzt wahrnehmen mit der Absicht sie für uns auszunutzen, ist nur eingebildet. Sie wurde uns ausschließlich gegeben, damit wir sie als Sprungbrett zur wahren Wahrnehmung der Wirklichkeit benutzen.
Diese egoistische Einstellung anderen gegenüber empfingen wir zu dem Zweck, dass wir auf ihr basierend bei uns anfangen und dann später den Übergang zur Eigenschaft des Gebens machen, und wenn wir die 125 spirituellen Stufen erklettern, untersuchen wir weiter die Verbindung unter uns, d.h. die Stufen der spirituellen Leiter heraufklettern. Nur unsere Absicht bestimmt, was wir empfinden, diese oder die obere Welt

Aus einem Sohar Unterricht. Das Vorwort, 28.12.2010

Wie man das Licht zu lieben lernt

Frage: Warum zwingt uns das Licht, auf den Genuss zu verzichten, um zu einer Verschmelzung mit ihm zu kommen? Das ist doch sadistisch…

Meine Antwort: Das Licht hat keine Wahl. Es hat dich mit dem Verlangen zu genießen erschaffen und will nun, dass du es vorziehst, mit Ihm zusammen zu sein, anstatt dein egoistisches Verlangen mit den Genüssen zu füllen. Es ist so, als ob du eine Frau lieben würdest, die furchtbar hässlich ist – das heißt ohne jeglichen Eigennutz.

Jeder von uns möchte so, wie er ist, mit allen Macken, geliebt werden. Das Licht will ebenfalls, dass wir unsere Liebe zu ihm zeigen – die gleiche absolute Liebe, die es auch uns entgegenbringt. Wir können beweisen, dass wir lieben, nur wenn wir uns über den Genuss erheben.

Du wunderst dich, wie man jemanden lieben kann, der dich schlägt? Wenn ich jedoch aufhöre, mich mit meinem Körper und meinem Egoismus zu identifizieren, mich über ihn erhebe und spüre, dass das gar nicht „Ich“ bin, habe ich kein Problem damit, das Licht zu lieben. Und ich liebe es nicht, indem ich mich „über mein Leiden erhebe“ – sondern zusammen mit allen Genüssen!

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“ vom 30.12.2010

Dort, hinter den Wolken …

Wir lesen den Sohar mit dem Kommentar „Sulam“, wo sich der Text der Primärquelle des Buches „Der Sohar“ in der Sprache des Talmuds und der Kommentar von Baal HaSulam in der Sprache der Kabbala miteinander wie die Fäden in einem Leinentuch vereinen.

Wir empfangen den fertigen Text, in welchem diese zwei Sprachen miteinander vermischt werden. Aber wenn du ihn liest oder ihm zuhörst, dann erscheinen vor dir zwei Bilder, zwei Schirme, wie auf dem Computer – ein äußerer und ein innerer Schirm

Auf dem äußeren Schirm liest du den Text in der Sprache des Talmuds, und auf dem inneren handelt es sich um die spirituellen Eigenschaften und Handlungen in den Begriffen der Kabbala. Allmählich beginnen diese zwei Schirme sich miteinander zu verbinden. Es hilft dir, die Betrachtung des äußerlichen Weltbildes deiner inneren Betrachtung anzunähern. Du liest den Sohar, und er hilft dir allmählich die äußerliche Realität in deinem Inneren wahrzunehmen. Langsam beginnt die Wirkung, und du beginnst plötzlich immer mehr, dich genauso zur Welt zu verhalten. Als ob man durch die gewisse Wolke zur wahrhaften Realität, zur echten Wahrnehmung der Wirklichkeit übergehen würde. Und der Sohar begleitet dich.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 30.12.2010

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Kabbalisten zu Tora und Geboten, T. 17

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

(Anmerkungen in Klammern sind von mir)

Die Tora entwickelt im Menschen die Empfindung des Begreifens des Übels

Was soll aber der Mensch tun, um Liebe zum Schöpfer zu erreichen? Dazu ist uns „Segula“ gegeben (ein Wundermittel) – die Beschäftigung mit Tora und den Geboten (mit Kabbala), weil das Licht darin den Menschen zum Schöpfer zurückführt. Denn in der Tora gibt es ein Licht, welches dem Menschen die Möglichkeit gibt, die Gefahr der Entfernung vom Schöpfer zu verspüren.

Und wenn die Absicht des Menschen darin besteht, das Licht der Tora zu erkennen, entsteht in ihm allmählich der Hass zur Entfernung vom Schöpfer. Er beginnt, den Grund wahrzunehmen, der in seiner Seele Trennung und Entfernung vom Schöpfer hervorruft. (Nur der innere Teil der Tora, die Kabbala, kann das korrigierende Licht heranziehen, wonach der Mensch sich als Egoist empfinden wird, und sich zur Korrektur bereit erklärt).

Baal HaSulam. Shamati. Artikel 34, „Der Vorteil des Landes liegt in allem“.

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Sohar: Die Erzählung über Hass und Liebe

Frage: Wenn ich im Unterricht sitze, den Sohar lese, und mich mit allen zusammen anstrenge, dann heißt es doch „die Aufopferung des Wunsches“?

Meine Antwort: Nein. Woher soll ich wissen, wie Sie lesen? Vielleicht genießen Sie einfach , was der Sohar Ihnen auf solch leichte, schöneund aufregende Sprache erklärt.

Aber warum beunruhigt er uns, was möchte er erklären? Der Sohar erklärt uns, dass man solche Zustände erleben wird, wenn man die Verbindung erreichen will!

Was schreiben die Autoren des Sohar? – „Wir versammeln uns trotz des gegenseitigen Hasses und des vollkommenen Bruches. Dann beginnen wir uns um unsere Verbindung zu bemühen“.

Damals hatten sie kein Buch Sohar, sie wollten es selbst schreiben. Und was schreiben sie genau? Sie beginnen miteinander zu arbeiten und danach zu suchen: „Wie man einander näher kommt? Was zu machen ist, damit irgendwelche Nähe entsteht?“

Sie schreiben darüber, wie die Verbindung zwischen uns, das gemeinsame Netz, zu offenbaren ist. Welche Beziehungen gibt es in diesem Zusammenhang, welche Etappen? Welche Kräfte existieren in uns: der Neid, die Leidenschaft, der Hass, das Streben nach Ehre, die rechte, linke, mittlere Linie?

Wenn wir sie korrigieren, darauf die Beschränkung und den Schirm machen, dann steigen wir über unseren Wunsch, zu genießen hinauf. Wie erreichen wir etwas? Wie verzichtet man auf etwas, wie handelt man so oder anders …?“

Dann beginnen sie, das Buch Sohar zu schreiben, ihre Zustände in der gegenseitigen Verbindung zu erklären. Bis sie solch hohe Stufen erreichen, dass jeder von ihnen um das Zehnfache höher ist als vorher: von den Einsen – zu den Dutzenden, dann zu den Hunderten, Tausenden und Zehntausenden (Ribo).

Sie sehen, welche Niveaus sie erreichen?! Es ist die Macht der Vereinigung zwischen ihnen. Und darüber schreiben sie.

Wenn du dich im selben Zustand vorstellen willst, dann wird das Geschriebne auf dich einwirken, damit du dich ebenso mit den anderen verbinden kannst und dieselben Zustände öffnest – bis du einst solchen Zustand erreichen wirst, wo das vollkommene Kli/Wunsch mit dem unendlichen Licht ausgefüllt ist.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 27.12.2010

Die äußere Wissenschaft hat eine Grenze

Die Wissenschaft entwickelt sich und nähert sich allmählich den Konzepten der Kabbala an. Bei der anschwellenden Krise, die die Wissenschaft heute erlebt, wird es hoffentlich endlich möglich ihre Ursache zu erklären und die Grenze der äußeren Wissenschaft festzulegen.

Wir müssen verstehen, dass die Wissenschaft darauf basiert, was wir in unserem Verlangen zu genießen entdecken. Und wenn dieses egoistische Verlangen sich auf einem bestimmten Weg entwickelt, enthüllt sich dementsprechend auch die Wissenschaft, die wir innerhalb von diesem Verlangen entdecken.

Deshalb steht es uns noch bevor, neue fortgeschrittene Formen der Wissenschaft zu enthüllen. Wir werden eine Menge von neuen Faktoren entdecken, ohne zu wissen was wir damit tun sollen. Wir finden solche Details, die uns nur verwirren können. Unsere Fähigkeit, die Folgen des wissenschaftlichen Erkennens zu erfassen, zu systematisieren und zu verstehen wird uns nur verwirren, sie wird sehr niedrig sein und weiter abnehmen.
Und obwohl wir neue Entdeckungen machen werden, werden sie uns nicht helfen. Wir werden neue Fakten entdecken, ohne zu wissen was wir damit machen können. Das passiert schon jetzt in der Erziehung und anderen Bereichen die dem Menschen besonders Nah kommen.

Und dann wird sich die Kabbala möglicherweise an die äußere Wissenschaft annähern können, und zumindest die Ursache dieser Entwicklung erklären.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel „Kabbala und Philosophie“, 28.12.2010

Im Prisma der Umgebung

Eine Frage : Wie sind eigene Gedanken durch die Gruppe auszuführen ?

Meine Antwort : So, dass damit der Schöpfer in unseren Augen gross wird, damit wir Ihn als den Gebenden schätzen, damit wir unsere Tendenz, die Absicht zu Empfangen, hin zum Geben verändern.

Der Schöpfer ist verpflichtet sich abzugrenzen, sich zu verhüllen. Anderenfalls würden wir unaufhörlich Seine Grösse, Seine Ewigkeit, alles was Er uns verspricht, nur egoistisch wahrnehmen. Darum ist der Schöpfer vor uns verhüllt, als ob Er nichts hätte wovon wir abhängig sein könnten.

Seine Kraft des Gebens kannst du durch die Gruppe erlangen. Absichtlich hat Er den Wunsch in Teile zerbrochen, um uns so zu demonstrieren was der Hass, der Neid, die Leidenschaft, der Ehrgeiz und weitere Erscheinungsformen des Wunsches sind. Im Zusammenspiel mit den anderen kann man sich selbst besser verstehen.

Zunächst will man einfach nur „haben“, man unterscheidet im Inneren keine Eigenschaften, Schattierungen. Wenn du dem einfachen Menschen sagst dass in ihm Stolz, Neid, Hass….u.s.w. leben, dann wird er dies nicht verstehen weil er es nicht sieht.

Es ist eine sehr grosse und besondere Entwicklung notwendig (nicht im menschlichen Sinne) in den Bemühungen die gegen das Licht gerichtet sind. Dann beginnt der Mensch diese Sachen richtig zu verstehen, aber eben nicht in den Definitionen der menschlichen Psychologie, sondern in einem höhergelegenen Sinn bezüglich des Lichtes.

Für diesen Zweck befindet sich der Mensch in einer besonderen Gruppe. Er prüft sich nicht in Bezug auf den „Mann von der Strasse“, sondern bezüglich der besonderen Gesellschaft die zum Schöpfer strebt und bereits beginnt spirituelle Werte zu offenbaren. Er kann so Neid, Leidenschaft, Ehrgeiz, die Grösse der Selbstsucht bemessen. Der Mensch beginnt sich selbst zu erforschen : wer er ist und was er ist.

Der Schöpfer ist verhüllt, kann sich dem Menschen nicht zeigen, auch deshalb weil sonst der Mensch verlangen würde, sich in Seinen Augen als „barmherzig“ zu zeigen um sofort die Verbindung mit Seiner Grösse zu empfinden. Von Ihm hängt mein ganzes Leben ab – wie könnte ich Ihn je vernachlässigen wenn Er offenbar wäre ?

Darum gab uns der Schöpfer die Gruppe. Wir befinden uns in Opposition zu den Freunden, sind einander entgegengesetzt und können uns somit entsprechend den spirituellen Werten verhalten. Diese spirituellen Werte sind nur deshalb entgegengesetzt weil sie von den Freunden kommen die ich hasse und ablehne.

Und genau das gewährt mir die Möglichkeit zum Verständnis des Übels zu gelangen und dann zu beginnen mich und die spirituelle Realität kennenzulernen. Die Gruppe, die Umgebung, eröffnen mir spirituelle Details der Wahrnehmung von Eigenschaften und Werten.

Dadurch dass ich die Gruppe ablehne, decke ich die Wahrheit auf und wenn ich den Weg fortsetze, mit den Freunden lerne und gemeinsam Handlungen durchführe, die gegen meinen egoistischen Wunsch gerichtet sind, um mit ihnen innerlich vereinigt zu werden, dann fange ich allmählich an die Zustände und Werte zu schätzen über welche wir sprechen.

In dem Mass meiner Forderung bekomme ich durch die Gruppe das umgebende Licht (Or Makif) und beginne, mehr und mehr, mit den Freunden vereinigt zu sein. Innerhalb dieser Verbindung offenbare ich das Licht, den Schöpfer.

Alles wird in ein Ganzes gefügt, alles ist einheitlich, sowohl das Kli, als auch das Licht.

Im Endeffekt wird alles auf einen Begriff zurückgeführt: das einheitliche Begreifen.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabasch, 27.12.2010

Kabbalisten zu Tora und Geboten, T.13

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

(Anmerkungen in Klammern sind von mir)

613 (TARJAG) Ratschläge und 613 Anweisungen.

Wir müssen Tora und Gebote ausführen, weil gerade dies uns „reinigen“ soll (und nicht weil der Schöpfer es uns so geboten hat oder um eine Belohnung dafür zu bekommen).
„Reinheit“ bedeutet Reinheit vom „Verlangen mit der egoistischen Absicht zu empfangen“, was „Schmutz“ (Unreinheit) genannt wird, da es in seinen Eigenschaften dem Schöpfer, der nur reines Geben ist, entgegengesetzt ist.
Deshalb ist es bis zur vollständigen Reinigung unserer Gefäße unmöglich eine höhere Erfüllung (das Empfinden der Ewigkeit und der Vollkommenheit) in ihnen zu empfangen. Denn alles, was in ein schmutziges Gefäß hineingelegt wird, verdirbt entsprechend dem Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften.
Deshalb brauchen wir die richtigen Ratschläge von den Kabbalisten, die selber schon den Weg der Korrektur gegangen sind, die uns helfen können, unsere Gefäße, die egoistischen Wünsche zu reinigen. Das wird auch das „Kaschern“ (Koschermachen) genannt, damit wir all das Gute und die Vergnügen, welche uns in der Offenbarung des Schöpfers bereitet werden, empfangen können.
Dafür wurden uns die 613 Gebote (Anweisungen) gegeben, die in der Sprache des Sohars „613 Ratschläge“ genannt werden. Diese Ratschläge sagen uns, wie wir unser Gefäß, unsere Wünsche von der Unreinheit des egoistischen Empfangens reinigen können.
Wie es im Vorwort zum Sohar geschrieben steht: Die Gebote der Tora heißen in der Sprache des Sohars „Pekudin“ (hebr. Investitionen, Einlagen), und außerdem heißen sie auch „613 Ejtin“ (hebr. Ratschläge, Anweisungen). Und der Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass in jeder Korrektur die Vorder- und die Rückseite existieren.
Die Zeit der Vorbereitung heißt „die Rückseite“ und die Zeit der Erkenntnis (des Empfangens) „die Vorderseite“. Dementsprechend gibt es in der Tora und den Geboten eine Unterteilung in „tun und hören“*.

Und wenn der Mensch die Tora und Gebote wie derjenige, der „Sein Wort vollzieht**“ (d. h. seinen Egoismus korrigiert), hält, und er noch nicht „hören“ kann, heißen für ihn die Gebote „613 Ejtin“ (Ratschläge) und das ist die Zeit der Vorbereitung, „die Rückseite“.
Und wenn der Mensch gewürdigt wird, die „Stimme seines Wortes***“ (die Eigenschaft des Gebens in sich) zu hören, werden 613 Gebote zu Pekudin, abgeleitet vom hebr. Wort „Pikadon“ (wörtl.-Einlage, das Empfinden des Lichtes in sich).
Rabasch. Schalavej Sulam. „Die Heiligkeit und die Reinheit in der Arbeit“. Art. 28, 1991

*[Ex. 24:7]
** [Ps. 148:8]
***[Ps. 103:20]

Die innere Gruppe

In Wirklichkeit soll nicht die Gruppe auf dich einwirken, sondern du selbst sollst sich in sie einreihen.

Wenn wir darüber sprechen, dass die Gruppe den Menschen beeinflussen soll, dann wollen wir jeden zum Geben an die Gruppe anregen.

Die Antworteinwirkung der Gruppe kann stark oder schwach sein, aber das spielt für den Menschen keine Rolle.

Denn wir befinden uns in der Verbindung, im Zusammenwirken mit der inneren, und nicht mit der äußerlichen Gruppe. Das äußerliche Verhalten der Freunde spielt keine bedeutende Rolle.

Hier hängt alles davon ab, inwiefern ich mich in sie einreihe, inwiefern ich mich bemühe, ihre innere Bestrebung zu empfinden, die weder von mir noch von ihnen abhängt, weil sie die spirituelle Realität, die Einheit zwischen uns auf der Stufe der Unendlichkeit ist.

Deshalb wirkt die Gruppe auf dich in dem Maß ein, in welchem du dich in sie einreihst und ihren Einfluss, ihre Kraft des Gebens bekommen willst.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch, 27.12.2010

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