Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Feuer der Herzen erleuchtet die Finsternis

Kongress in der Arava. Lektion 1

Hier haben sich viele Funken versammelt, in jedem von uns brennt ein großer Funke – lasst uns versuchen, diese zu verbinden! Und das Licht wartet bereits darauf, uns zu verbinden und zu einer Seele (einem Kli) zu vereinen.

In dem Augenblick, in dem wir die allererste, die leichteste und die schwächste Verbindung zwischen uns erlangen – die wahrhaft anfänglichste auf der Leiter der spirituellen Stufen von hier und bis zur Welt der Unendlichkeit -, werden wir darin bereits das Licht, die Anwesenheit des Schöpfers zwischen uns enthüllen.

Wollen wir hoffen, dass es geschieht! Alles hängt von unseren Anstrengungen ab. Unsere Aufgabe besteht darin, uns über unsere Körper, über alle persönlichen Gedanken und Verlangen zu erheben und damit zu beginnen, zusammen zu leben – über ihnen, nur in einem Verlangen und in einem Gedanken, und jeden Augenblick uns immer mehr zu bemühen, möglichst wenig den eigenen Körper zu spüren, sondern allein diese höhere Realität, in der wir alle miteinander verbunden sind, wahrzunehmen.

Die spirituelle Welt bedeutet Verbindung, Einheit. Und obwohl sich hier so viele völlig unterschiedliche Menschen versammelt haben, ist gerade deswegen eine schnellere und erfolgreichere Verbindung möglich.

Wir freuen uns sehr, dass sogar unsere Freunde aus dem Ausland gekommen sind – nur für einen Tag. Seht nur, wie besonders und wichtig dieses Ereignis für sie ist. Wir müssen diese Anstrengung unternehmen, denn es gibt noch Millionen Menschen weltweit, die mit uns verbunden sind und auf uns schauen.

Wir sind die zentrale Gruppe, und von uns wird sich das Licht über alle ergießen und jeden erreichen. Versucht die Wichtigkeit dieser Aufgabe und diese enorme Anspannung zu spüren. Es gibt keine äußeren Hindernisse, es gibt keine äußere Welt – es gibt nur uns, die in einem Herzen und in einem Gedanken verbunden sind, um in dieser Verbindung zwischen uns die höhere Kraft zu enthüllen.

Auszug aus der ersten Lektion des Kongresses in der Arava, 18.11.2011

Gebraucht wird eine „tektonische Verschiebung“ in den Köpfen der Menschen

Meinung: (M. Prochorow, Führer der Partei „Gerechte Arbeit“, Russland). Benötigt wird, eine „tektonische Verschiebungen“ in der russischen Wirtschaft und in der Psychologie der Bürger, insbesondere die Überwindung der „Verlumpung des Bewusstseins.“ Im Land geschieht ein Abriss der kulturellen Ausgewogenheit, die Sozialpolitik produziert Armut.

Drastische Veränderungen in der ökonomischen Sphäre sind nicht ohne Bildung eines neuen Systems der nationalen Werte möglich. Wir müssen das Leben auf Almosen, auf Kredit, auf Kosten künftiger Generationen aufgeben und das Bewusstsein wie auch die Wirtschaft neu formatieren. Leben am Rande oder unterhalb des Existenzminimums verstümmelt das Bewusstsein der Menschen. Ineffiziente Beschäftigung tötet die Lust am arbeiten. Armut schafft ihre eigene Subkultur.

Der Mensch zieht es vor 5 Tsd. zu bekommen und nichts zu tun, als für 25 Tsd. mehr zu arbeiten. Die Gewohnheit, die Armut mit „sozialem“ Geld zu überfluten führt dazu, dass die Verrottung noch tiefer reicht. Als Folge entwöhnt der Mensch sich, von seiner Leistung zu leben und zu arbeiten und folglich kann er nicht sparen. Er lebt in den Tag hinein. Brot und Spiele sind alles, was benötigt wird. Dies ist die „Verlumpung des Bewusstseins“. Das geschah bereits vor dem Tod vieler Zivilisationen.

Mein Kommentar: Für alle Bürgerinnen und Bürger gibt es nicht genug Arbeitsplätze, und wird es auch nicht geben (es sei denn, ihre Zahl wird auf das Doppelte verringert) . Notwendig ist es, das öffentliche Bewusstsein, die Verantwortung und die Teilnahme mit Hilfe von Belohnung zu erhöhen. Das ist die Aufgabe der Erziehung und die Pflicht für alle Altersstufen.

Jeder soll hinter die Schulbank: im Kindergarten, in der Schule, der Universität, in der Arbeit und zu Hause – für alle ist die Bildungskampagne „Neue Gesellschaft“ erforderlich, welche sich mit der neuen globalen und integrierten Welt, dem Gesetz der Ähnlichkeit mit der Natur, den Regeln der Gegenseitigkeit, der gegenseitigen Verantwortung und der Notwendigkeit sie zu befolgen, wie die Gesetze der Natur, um zu überleben, beschäftigt!

Mit der Erziehung wird sich der Wissensstand über die Welt, in welcher wir leben, verbessern. Ein Wissen darüber, wie man, entsprechend der Gesetze der Natur und der menschlichen Gesellschaft, Macht- und Verwaltungsstrukturen, soziale und familiäre Beziehungen aufbaut.

Die Erziehung muss als vorrangig betrachtet werden. Zur Umsetzung müssen die Medien und fast alle staatlichen Stellen eingebunden werden. Die Arbeit der Hilfsorganisationen muss neu ausgerichtet und Freiwillige gewonnen werden. Kulturelle und pädagogische Einrichtungen (Kinos, Theater und andere Unterhaltungsformen) müssen entsprechend der neuen Beziehung zur Natur und der Gesellschaft, und wozu uns die Natur verpflichtet, angepasst werden. (siehe Baal HaSulam „Letzte Generation“). Wer sich nicht an die neuen Gegebenheiten der Natur anpasst wird sterben.

Das Licht soll sich enthüllen und die Welt erleuchten

Kongress in der Arava. Gespräch während der Mahlzeit.

Wir stehen an der Schwelle eines sehr wichtigen Ereignisses – wir können aufsteigen und sogar hochspringen, wir haben alle Bedingungen dafür.

Es ist wirklich ein besonderer Zustand, der uns von oben geschenkt wurde. Es ist kein Ereignis, das lange geplant, organisiert, durchdacht wird und endlich kommt. Es gibt „Erweckung von unten“ (Itaruta de Letata) und „Erweckung von oben“ (Itaruta de Leila), wenn die Möglichkeit von oben gegeben wird, und das Wichtigste ist, diesen Moment nicht zu verpassen!

Deshalb haben wir es so spontan veranstaltet, und es ist schön, dass unsere Freunde aus der ganzen Welt es verstehen. Ich spüre darin eine wahre höhere Gunst, die uns erwiesen wurde – damit wir sowohl auf dem großen Kongress als auch danach bereit sind, das auszuführen, was uns für die Korrektur der Welt auferlegt wurde. Deshalb eröffnen sich uns solche Möglichkeiten.

Wir sind sehr aufgeregt. Ihr habt gefragt, wie wir diese Aufregung aufrechterhalten können; sie wird von allein kommen, von all den Freunden, die hierher kommen – alle werden die Begeisterung spüren. Und ihr werdet eine noch größere Begeisterung spüren, wenn ihr beginnt, diese „Tropfen der Barmherzigkeit“, die von oben hinuntertropfen, aufzufangen.

Wir müssen aus diesem ganzen Zustand eine sehr große Kraft gewinnen, die uns für die Korrektur der Welt bereit macht, und es fortsetzen. Das kommende Jahr ist wirklich entscheidend und schicksalsträchtig. Wollen wir hoffen, dass wir es schaffen, die Welt aus jenem Abgrund des Egoismus herausziehen, in dem sie sich befindet, und sie zur Stufe von Bina zu erheben – alle zusammen. Und dann werden wir ebenfalls eines Aufstiegs würdig sein.

Unter uns gibt es Freunde, die viele Jahre an unserer Seite sind und noch von der gleichen Hoffnung leben müssen. Weil sie auf das allgemeine Erwachen, auf die allgemeine Realisierung warten. Man könnte es mit einem Ehepaar vergleichen, das lange zusammenlebt und immer noch keine Kinder hat. Und ständig leben sie von der Hoffnung, dass sie endlich Kinder haben werden. So erlangen auch wir momentan den Zustand, in dem wir es endlich verwirklichen können!

Ich bin sicher, dass dieser Kongress wunderbar und sehr schön, mit großer Begeisterung verlaufen wird. Und das Wichtigste ist, diese Begeisterung bis zu unserem großen Kongress aufrechtzuerhalten und dort eine riesige Kraft der Vereinigung zu erreichen. Die Vereinigung ist unsere Sorge, und das, was diese Vereinigung erfüllt, ist dem Schöpfer auferlegt.

Wollen wir hoffen, dass wir eine so große Kraft, eine solche Kompression zur Vereinigung zwischen uns erreichen werden, dass uns wirklich das höhere Licht enthüllt wird, zumindest in dem allerersten Maße, und dann werden wir die ganze Welt erleuchten, was bedeutet, „das Licht für die Völker der Welt zu sein“. Für all diejenigen, die es noch nicht besonders gut verstehen und spüren können – und dann wird es sie näher bringen und anziehen. Auf diese Weise werden wir die Anweisung des Schöpfers erfüllen und uns mit Ihm verbinden. Für das Leben!

Auszug aus dem Gespräch während der Mahlzeit vor dem Kongress in der Arava-Wüste, 18.11.2011

Lass Ihn einfach die Arbeit tun!

Kongress in der Arava. Gespräch während der Mahlzeit

Der Schöpfer erweckt uns, und Er ist derjenige, der die ganzen Handlungen vollbringt, es gibt keinen Menschen auf der Welt, der selbst etwas machen könnte. Alles wird von dem höheren Licht vollbracht, das sich immer mehr in uns enthüllt – seine Kraft wirkt. Wir müssen uns lediglich bemühen, ihm möglichst ähnlich zu sein – ihm entgegen zu kommen, diverse innere Bewegungen auszuführen, damit es sich in uns enthüllt. Das ist die wichtigste Bestrebung.

In Wirklichkeit ist alles, was der Mensch tun sollte, Ihn einfach die Arbeit machen lassen, wie eine „Frau“ (es wird als weibliche Kraft bezeichnet) ein Gefäß in den Händen des Schöpfers sein. Wollen wir hoffen, dass wir uns mithilfe unserer männlichen Kraft überwinden können, um wie „Frauen“ zu werden.

Auszug aus dem Gespräch während der Mahlzeit vor dem Kongress in der Arava-Wüste, 18.11.2011

Der Lautsprecher des Schöpfers

Kongress in Arava. Gespräch während der Mahlzeit.

Sie verstehen nicht, inwiefern wir von oben gelenkt werden. Der Lehrer übernimmt hier die Rolle des Lautsprechers, er ist nichts anderes als der Teil des höheren Systems, der an sie das Wissen übermittelt. Sie würden doch auch keinen Lautsprecher vergöttern, wenn er Ihnen etwas interessantes erzählt? Und genauso muss man sich zum Lehrer verhalten, man muss „das Gerät“ respektieren, durch das an uns die Informationen verkündet werden, aber nicht mehr als das.

Ich will Sie warnen, weil gerade darin der Unterschied zwischen der blinden Anbetung und der Wahrheit besteht. Ich empfinde noch intensiver als die anderen, dass ich von oben gelenkt werde, und nichts von mir selbst an Sie vermittelt wird. Ich schauspiele nicht, sondern führe lediglich die Befehle von oben aus. Und die ganze Arbeit des Menschen besteht eben darin, gelenkt zu werden. Und je höher ein Mensch aufsteigt, desto mehr wird er gelenkt. Es heißt, ein Sklave des Schöpfers zu sein (die Stufe Moses).

Deshalb darf man nicht vergessen, dass wir sensibel dafür sein sollen, was uns der Schöpfer sagt, wenn Er in uns spricht! Und laut dem Gehörten vorangehen sollen. Ich fühle, dass wir diesen Zustand schon bald erreichen. Dann werden wir auf die Stufe Bina steigen, wir werden den Schöpfer erhören können. Und später werden wir schon „die Sehkraft“ entwickeln.

So lasst uns uns bemühen, unabhängig vom Lehrer zu werden (weil er Sie auf ihrem Weg nur zeitlich beschränkt begleitet), um ein solches „Gefäß“ (Kli) aufzubauen, das in der Verbindung darauf reagiert, was ihm der Schöpfer sagt. Das ist das Wichtigste. Lechaim! Dieses Gehör, diese Empfindung heißt eben das Leben.

Aus dem Gespräch während der Mahlzeit vor dem Kongress in der Wüste Arava, 18.11.2011

Der heilige Ort, an dem die Seele enthüllt wird

Kongress in Arava. Gespräch während der Mahlzeit.

Die vierundzwanzig Stunden, die wir zusammen verbringen werden, sind, wenn sich der Mensch auf die Kraft des Gedankens, der Absicht konzentriert, sehr lange Stunden. Man kann in dieser Zeit vieles erreichen. Lasst uns bemühen, es zu machen!

Lasst uns auch über die Zukunft nachdenken, um solche Ausflüge regelmäßig organisieren zu können. Natürlich sollen sie nicht zur alltäglichen Gewohnheit werden und wir müssen jedesmal daran arbeiten. Aber in Wirklichkeit wird an diesem Ort die Seele offenbart. Ich danke euch dafür, dass ihr für uns diesen schönen und heiligen Ort vorbereitet habt!

Aus dem Gespräch während der Mahlzeit vor dem Kongress in der Wüste Arava, 18.11.2011

Der Kopf und der Körper meiner Seele

Frage: Was ist eine spirituelle Konstruktion (ein Parzuf)?

Meine Antwort: Der spirituelle Parzuf bildet sich nur infolge unserer gegenseitigen Vereinigung. Es gibt keinen Menschen, bei dem ein individueller spiritueller Parzuf existieren würde. Ein Parzuf ist somit ein Maß für den Grad unserer Vereinigung, er entsteht nur in der Verbindung zwischen uns.

Die spirituelle Stufe ist ein Maß des Gebens. Um eine Stufe zu besteigen, muss man an jemanden geben können. Angenommen ich gebe etwas an dich – dann heißt das, ich stehe an der Spitze dieses Gebens, ich bin quasi sein Kopf (Rosch). Ich binde deine Wünsche an mich an, um sie zu erfüllen, und auf diese Weise bilden sich der Kopf und der Körper meiner Seele (Rosch und Guf), die zusammen „Parzuf“ heißen.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 06.11.2011

Die isländische Revolution und warum sie in den Nachrichten nicht erwähnt wird

Meinung: Die Revolution in Island ist ein Beispiel für die Art, wie die Massenmedien uns über die Welt informieren. Im Jahre 2008 war Island am Anfang der Finanzkrise bankrott und ist seit dieser Zeit aus den Massenmedien verschwunden. Warum denn eigentlich?

Die fünf vergangenen Jahre haben Island (Bevölkerung 320000, ohne Armee) zum einem der reichsten Länder der Welt gemacht. Im Jahre 2007 betrugen Islands Schulden 900 % des BSP. Die weltweite Finanzkrise im Jahre 2008 brach Island das Genick. Die Banken waren bankrott und wurden verstaatlicht, die Nationalwährung – die Krone – hat die 85 % ihres Wertes verloren. Am Ende des Jahres (2008) hat Island den Bankrott erklärt.

Die internationale Gemeinschaft vergrößerte den Druck auf Island. Großbritannien und Holland drohten mit der Isolierung des Landes, der Internationale Währungsfonds drohte, dem Land alle Hilfen zu entziehen. Die britische Regierung hat mit dem Einfrieren der Spar- und Girokonten der Isländer gedroht.

Der Staatsoberhaupt hat sich geweigert, das Gesetz, welches die Bürger für die Schulden der Bankiers verantwortlich machen sollte, zu ratifizieren. Im Jahre 2010 wurde ein Referendum durchgeführt. 93 % der Bürger haben gegen die Auszahlung der Schulden abgestimmt. Der Internationale Währungsfonds hat danach die Gewährung von Krediten sofort gestoppt.

Die Isländer haben sich entschieden, eine Neuordnung der Verfassung vorzunehmen, die das Land von der Macht der internationalen Finanzen und des virtuellen Geldes befreien sollte. Das Volk hat neue Verfassung im Internet geschrieben, die Sitzungen wurden online durchgeführt. Die Bürger hatten die Möglichkeit, die Sitzungen online zu verfolgen und ihre Vorschläge zu machen. In diesem gemeinsamen Prozess hat die Verfassung ihre Endform angenommen.

Heute wird den Griechen, Italienern, Spaniern und Portugiesen gesagt, dass die Privatisierung ihres staatlichen Sektors die einzige Lösung sei. Aber wir sollen auf Island schauen, auf ihre Weigerung, sich ausländischen Interessen zu unterwerfen, darauf, wie dieses winzige Land laut und deutlich erklärt hat, dass sein Volk souverän ist – und dabei gesiegt hat!

Deshalb wird Island in den Nachrichten nicht erwähnt.

Es ist die Zeit der Enkelkinder gekommen

Baal HaSulam: Artikel „Die Bürgschaft“ (gekürzte Version): Der Verdienst der Vorväter liegt darin, dass sie aus der Höhe ihrer Seelen und ohne vorausgehende Handlungen den Prinzip der Nächstenliebe realisiert haben. Sie hatten auch keine Möglichkeit, solche Handlungen umzusetzen. Darum wurde nur das Volk Israel mit Hilfe der gegenseitigen Bürgschaft verbunden.

Der Schöpfer hat ein Verlangen zu empfangen erschaffen, welches aus vier „Schichten“, aus vier Stufen der Tiefe (Awiut) besteht. Wir beginnen die Enthüllung der Schichten des Egoismus in der Reihenfolge vom Leichten zum Schwierigen hin. Die Seelen, welche die Analyse und die Korrektur bereits vollzogen haben, helfen anschließend bei der Arbeit an den folgenden Seelen, an den gröberen Schichten des Verlangens einer gemeinsamen, vereinten und zerbrochenen Seele.

Anfangs korrigieren sich die Seelen, die sich auf der Stufe der Vorväter befinden. Wir nennen sie auch „das Haus von Abraham“. Es geht um die Tausende von Menschen, die unter seiner Leitung die spirituelle Welt offenbarten. Ihr Awijut war sehr gering, und darum hatten sie es nicht nötig, im Unterricht das Licht, das zur Quelle zurückführt, heranzuziehen. Es reichte auch, wenn sie sich nur ein wenig verbanden, denn unter ihnen herrschte noch keine Entfremdung, sie waren noch nicht in den Egoismus, in seine ganzen vier Stufen abgestürzt.

Der Abstieg kam später, im ägyptischen Exil, wonach das Volk Israel das Licht brauchte, das zur Quelle zurückführt – d.h. die Methode, die am Berg Sinai erhalten wurde. Denn ein Mensch kann nur das korrigieren, was sich in seinem Inneren offenbart hat. Die Tora ist die Methode der Korrektur und dient der Arbeit mit dem bösen Trieb. Als dieser Trieb in Ägypten enthüllt wurde, offenbarte sich auch die Kraft des Lichts, welche fähig war, den bösen Trieb zu korrigieren.

Jedoch war die Korrektur auf der Stufe der Vorväter noch nicht erforderlich. Sie ist die „klarste“, die reinste Stufe des Awiut (0), die an sich dem Zustand einer Geburt gleicht . An dieser Stelle braucht man keine Tora und kein Licht, das zur Quelle zurückführt – es gibt noch gar nichts, was zur Quelle zurückzuführen wäre.

Anschließend folgt die Stufe der Söhne mit einem Awiut des ersten und zweiten Grades (1 und 2). Aber dann beginnt unsere Zeit, die Stufen des zweiten, dritten und vierten Grades von Awiut (2,3,4); sie zählen zu der Periode von „Maschiach“. In dieser Kette korrigiert jede Generation ihre eigene Schicht des gemeinsamen Verlangens, der gemeinsamen Seele.

Nun haben die Vorväter die Anziehung des Lichts während des Studiums, in den Zuständen der „Wüste“ nicht gebraucht. Die Situation, die sich in Babylon enthüllt hatte, genügte ihnen vollkommen. Jeder von ihnen enthüllte ein wenig seinen bösen Trieb, worüber die Tora metaphorisch berichtet. Sie erzählt, wie Abraham und Sara in das Land Kanaan gingen, wie Isaak seine Probleme mit Esav löste und spricht auch andere Fragen an.

Folglich gingen Jakob und seine Söhne nach Ägypten und starben dort (in diesem großen Verlangen zu empfangen). Danach durchlebten die Söhne Israels große Belastungen des Herzens und begannen an der Vereinigung zu arbeiten, um sich über den Hass zu erheben. Dennoch stiegen sie zuerst in ihrem Awijut noch tiefer ab, was sich in dem Satz „Sie bauten die Städte Pitom und Raamses“ äußerte. Anders gesagt, bei ihren Versuchen, eine Verbindung zu erreichen, bauten sie nicht die schöne Einheit, sondern etwas Armseliges, Elendes und Bedrohliches.

So gelangten sie zu der Notwendigkeit, ihrem Egoismus zu entfliehen, und erlebten die „zehn ägyptischen Plagen (Hinrichtungen)“, d.h. sie hatten zehn erfolglose Fluchtversuche. Jedes Mal, wenn sie sich an den Pharao wandten, um die Freiheit zu erbitten, erhielten sie eine Absage, bis die Bitterkeit unerträglich wurde. Erst dann, in einem Zustand vollkommener Dunkelheit, kann der Mensch seinem Egoismus entfliehen, und ist bereit, sich um jeden Preis über ihn zu erheben. „Ein Tod ist ihm lieber, als ein solches Leben“.

Folglich kommt er zur diese Phase abschließenden Überlegung und verlangt eine wahre Vereinigung mit den anderen, um wie ein Mensch mit einem Herzen zu werden, um die gegenseitiger Bürgschaft zu verwirklichen, und dann bekommt er die Methode der Korrektur.

Diese Methode führt ihn durch die verschiedenen Etappen auf dem spirituellen Weg: jedes Mal offenbart er in sich ein Zerbrechen und korrigiert es mithilfe des Lichtes, das zur Quelle zurückführt. Zum Schluss enthüllt und korrigiert er seinen gesamten, riesigen Egoismus.

Dieser Prozess findet nicht in der gesamten Menschheit, sondern in einer kleinen Gruppe der Nachfolger von Abraham statt. Auf dem Weg empfindet sie das Zerbrechen analog zum Zerbrechen in der spirituellen Welt, dann steigt sie herab und erst zum Schluss, in unserer Zeit, beginnt die wahre Arbeit an der Korrektur der gemeinsamen Seele.

Also, ungeachtet dessen, dass seit dem Sündenfall von Adam Ha Rischon die Vorväter und ihre Söhne Arbeit durchgeführt und ihren Abschluss der Korrektur auf der Stufe des ersten Tempels erreicht hatten, folgten dennoch Abstiege, die den spirituellen Brüchen entsprachen. Beide Tempel wurden zerstört, genauso, wie die zwei Parzufim in der Welt Nekudim zerbrochen waren.

Nach Tausenden von Jahren der Vermischung mit allen Völkern kommen wir zur Analyse und zur Korrektur – zu einer Realisierung unserer selbst. Genau jetzt, nach allen notwendigen „Präambeln“, beginnt wahre die Arbeit. Die Vorbereitung ist beendet, uns bleibt lediglich die Korrektur übrig.

Aus dem Unterricht zum Artikel „Die Bürgschaft“, 15.11.2011