Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Unruhe vor dem Kongress

Frage: Was ist das für eine Angst, die wir vor dem bevorstehenden großen Kongress im Dezember empfinden sollten?

Meine Antwort: Aufregung vor dem Kongress ist die Unruhe, die Angst davor, dass ich das, was ich entsprechend dem Schöpfungsprogramm erfüllen muss, nicht erfülle, und in diesem Programm steht, wer ich bin, mit welchen Eigenschaften ich erschaffen wurde und in welcher Form ich teilnehmen und den maximalen Beitrag leisten kann, um die Entwicklung des gesamten spirituellen Gefäßes zu beschleunigen.

Jeder muss sich verantwortlich für die Entwicklung des gesamten Gefäßes fühlen, und genau das ist das Maß meines Gebens an den Schöpfer. Darüber sollte ich mir Gedanken machen und begreifen, dass alles nur von mir abhängt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 30.10.2011

Ein Patent für den ununterbrochenen Genuss

Der Genuss wird vom Verlangen gelöscht, da hier ein Kurzschluss entsteht. Wenn es zwischen dem Plus und dem Minus keinen Widerstand gibt, dann geschieht ein Kurzschluss. Wenn wir zwischen dem Genuss und dem Verlangen (zwischen dem Plus und dem Minus) einen Resistor (den Wiederstand) stellen würden, dann könnten wir den Kurzschluss vermeiden, da wir die zusätzliche Energie empfangen würden, und der Genuss im Endeffekt nicht gelöscht wäre.

Der Widerstand ist das, was den Wunsch und den Genuss stört, sich direkt zu verbiden. Was kann zu solch einem Widerstand werden? Ein anderer Mensch. Wenn ich den Genuss durch dich fließen lasse, dann werde ich diese Handlung im Endeffekt brauchen.

Angenommen ich habe ein Kind, für welches ich etwas gerne mache und meine Hingabe genieße. Ich kann dies die ganze Zeit machen, weil ich in meinen Handlungen ständig die Liebe zu ihm äußere und dadurch ununterbrochen genieße. Und wenn ich eine Million solcher Kinder, sowie die Möglichkeit sie gleichzeitig zu füllen habe, dann kann ich mich eine Million Mal intensiver erfüllen. Dabei überfülle ich mich niemals. Alles hängt davon ab, ob ich zwischen dem egoistischen Genuss und dem egoistischen Wunsch den Widerstand stelle, welcher nur ein anderer Mensch sein kann.

Es zeichnet sich ein folgendes Schema ab: Ich, andere Menschen, der Genuss. Wenn der Genuss durch andere Menschen fließt, dann wird er nicht gelöscht. Aber wie kann ich sie lieben? Wenn es meine Kinder, Familie sind, dann empfinde ich die instinktive Liebe und ihre Zustände spiegeln meinen Zustand wider. Und wie erreiche ich hier den Widerstand, um auf das nächste Niveau der Schöpfung, auf das nächste Niveau der Natur aufzusteigen?

Wenn ich instinktiv handle, dann befinde ich mich in unserer Welt, wie auch ein beliebiges Tier, das sich um die Nachkommenschaft oder um die Verwandten kümmert. Ich muss eine besondere Bemühung machen: Mich mit der Liebe, mit der Anteilnahme am anderen Menschen füllen, der mir nicht nur gleichgültig, sondern auch verhasst ist. Wie ist der Hass in die Liebe zu verwandeln?

Vor uns entsteht ein Problem, welches wir lösen müssen, um auf das nächste Niveau der Schöpfung hinaufzusteigen und das ewige, vollkommene Leben zu begreifen. Nach der Lösung werden wir in die ewige und vollkommene Strömung der Natur, die Strömung des Genusses und des Verlangens, unabhängig von unserem Körper eingehen. Denn mein Verlangen, meine Absicht und meine Gedanken befinden sich außerhalb meines Körpers.

Auszug aus dem Fernsehsendung „Die integrale Welt“, 16.10.2011

Nicht das Verlangen ist zerbrochen, sondern der Schirm

Frage: Sie sagen, dass die Verlangen zerbrochen sind, aber ich nehme das Verlangen wie etwas Ganzes wahr. Was ist ein „zerbrochenes“ Verlangen?

Meine Antwort: Als „zerbrochen“ wird das Verlangen „für sich zu empfangen“ bezeichnet. Als „korrigiert“ wird der Wunsch bezeichnet, der „auf das Geben“ an die anderen Menschen gerichtet ist. Nicht der Wunsch zerbricht, sondern der Schirm.

Das Verlangen ist immer ganzheitlich. Wenn mein Verlangen über den Schirm verfügt und ich das empfangene Licht an die anderen verbreiten kann, und für mich nur das existenziell Notwendige lasse, dann wird durch mich das ganze Höhere Licht an die anderen Menschen weitergeleitet. Es wird niemals in mir aufgehalten und zirkuliert ständig zwischen der Welt der Unendlichkeit und allen Menschen. Dann empfinde ich mich als absolut ausgefüllt, und in mir zirkuliert die Kraft des Lebens.

Wenn ich über eine solche Eigenschaft nicht verfüge, d.h. keinen Schirm habe, dann erreicht mich das Höhere Licht nicht. Es kehrt sofort zur Quelle zurück und hält die Bedingung der Ersten Kontraktion (Zimzum Alef) ein: in das Verlangen zu genießen, ohne den Schirm, geht das Licht niemals ein. Deshalb empfinde ich mich nicht im Licht, sondern „in mir“ existierend .

„Das Objekt in sich“, das ich darstelle, heißt „diese Welt“, dass was wir jetzt noch empfinden. „Diese Welt“ ist also das, was ich in meinem Inneren empfinde.

Die höhere Welt ist das, was ich außerhalb empfinde, nachdem ich mich an die anderen Menschen (deren Wünsche) anschließe. Dann empfinde ich das Leben des ganzen Körpers, und durch mich fließt das ganze Licht des Schöpfers.

Deshalb heißt der Zustand, in welchem ich einen Schirm habe, mit allen verbunden bin und an sie das Licht verbreite, „korrigiert“. Und der Zustand, in dem ich über keinen Schirm verfüge, heißt „zerbrochen“. Es ist nicht der Wunsch sondern der Schirm zerbrochen, obwohl wir oft den Terminus „die zerbrochenen Verlangen“ verwenden.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 23.10.2011