Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Allgemeine Kraft der Gruppe als einziges Kriterium auf dem Weg

Frage: Während ich mich mit der Kabbala beschäftige, durchlaufe ich verschiedene Empfindungen. Woher soll ich wissen, dass sie real und keine Phantasien sind?

Meine Antwort: Unser einziges spirituelles Kriterium ist die Gruppe. Ich muss die Versammlung unserer Verlangen sehen. Ich möchte, dass sie alle durch die Kraft der gegenseitigen Bürgschaft zusammengeschweißt sind – über dem materiellen Leben. Soll es doch seinen gewohnten Lauf fortsetzen, nicht aus freiem Willen komme ich zur Welt, lebe und sterbe. Doch nun geht es um das grundlegende Bestreben des Menschen, um eine höhere Stufe, auf der wir uns untereinander verbinden müssen. In Bezug auf diese allgemeine Kraft überprüfe ich mich selbst.

In diesem Fall habe ich einen gewissen Standard, ein Kriterium, welches mir hilft, zu bestimmen, was die spirituelle Welt bedeutet. Alle anderen „Bilder“ sind eingebildet und falsch.

Andererseits, wenn ich nicht in der Lage bin, mir die allgemeine Kraft vorzustellen, die in der Gruppe herrscht, zeigt es mir genau, wie sehr ich von der spirituellen Richtung abgewichen bin. Die Menschen bilden sich alle möglichen spirituellen Märchen ein, während die einzige Stütze, der einzige spirituelle Grundinhalt für uns momentan gerade die allgemeine Kraft der Gruppe ist. Höher oder anders kannst du dir nichts richtig vorstellen.

Begreife nun, wie fehlerhaft deine Herangehensweise bis jetzt war. Du hast dir die Spiritualität als etwas vollkommen anderes vorgestellt, sie hat dich in alle möglichen Richtungen, nur nicht in diese gelockt. Halte also den genauen Kurs und korrigiere ihn nur in die Richtung der Gruppe. Worüber wir auch lesen oder was wir auch studieren mögen, das alles bezieht sich nur auf unsere Vereinigung und auf nichts anderes.

Nehmen wir an, du würdest jemanden hassen – doch auch das hat nichts mit Gut und Böse zu tun, wie es die Tora beschreibt. Denn sie erzählt nur vom Zusammenhalt der Freunde in der Gruppe. Befreie den spirituellen Grundinhalt von der Schale, löse dich von dem Zuhause, der Familie und der Arbeit, von dieser ganzen Welt – behalte in deinem Wahrnehmungsbild nur Kräfte, die wir vereinen wollen.

Allein diese allgemeine Kraft suchst du während des Studiums und unter den Freunden, und jedes Wort der Wissenschaft der Kabbala musst du durch diesen Begriff durchlaufen lassen. Nur dann kommst du optimal voran. Jedes andere Vorankommen führt dich durch den Weg des Leidens.

Auszug aus dem Unterricht über das „Vorwort zum Buch Sohar“, 25.11.2011

Unsere Aufgabe ist es, zu verlangen – den Rest erledigt das Licht.

Wir befinden uns in der entscheidenden Woche vor dem Kongress – es sind besondere Tage, die dem Erlangen eines neuen Zustandes vorausgehen. Wir müssen uns richtig vorbereiten, sicher sein, dass wir ihn erlangen, bereit sein, nach dem neuen Zustand zu verlangen. Und dann geschieht es.

Alles hängt von uns ab. Wir haben die Möglichkeit, alles ist bereit und hängt nur von dem Verlangen unsererseits ab, davon, inwieweit es uns gelingt, danach zu verlangen.

Wollen wir hoffen, dass wir es schaffen, unsere Kräfte zu vereinen und zum Schrei zu kommen. Im Grunde genommen brauchen wir nur diesen Schrei, nicht mehr. Die andere Hälfte kommt von oben.

Darum sollten wir nicht Vabanque spielen und versuchen, artig zu sein, um alles selbst zu erreichen. Wir können nicht artig sein, wir müssen lediglich wollen, dass es geschieht.

Eine Hälfte ist bereits eine Erleichterung. Nur daran sollten wir denken – daran, wie wir uns anstrengen und zum Schrei kommen können. Weiter soll die Höhere Kraft arbeiten. Wir müssen eine Grenze ziehen und begreifen, wo unser Teil endet. Es erleichtert sehr die Vorbereitung des Menschen auf die erste Enthüllung des Schöpfers.

Aus dem Gespräch während der Mahlzeit, 25.11.2011

Hindernisse: Schaden oder Nutzen?

Frage: Warum habe ich so viele Hindernisse auf dem Weg zum Kongress? Vielleicht bin ich dem noch nicht gewachsen?

Meine Antwort: Dir werden mit Absicht Hindernisse geschickt. In der „Einführung zu TES“ wird ein Beispiel angeführt, wie wir einen Berg hochklettern, auf dem der Palast des Schöpfers steht. Je höher du steigst, desto unsanfter wirst du von den Wachen zurückgestoßen und vom Berg heruntergeworfen, und du musst wieder hochklettern. Es geht so weiter, bis du eine bestimmte Anzahl von Anstrengungen unternommen und die Hindernisse dennoch überwunden hast.

Plötzlich wirst du sehen, dass die Hindernisse in Wirklichkeit keinen Schaden für dich darstellten. Auf diese Weise haben sie einfach das wahre Verlangen in dir geweckt. Es ist mit einem Flirt zu vergleichen, wenn das Erwünschte sich von dir abstößt und dadurch ein größeres Verlangen in dir entfacht. So etwas existiert auf jeder Stufe der Erfüllung. Das heißt, um mit dem Schöpfer in Kontakt treten zu können, musst du das wahre Verlangen erreichen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 06.11.2011

Der nötigste Beruf

Im Laufe ihrer gesamten Entwicklungsgeschichte beschäftigte sich die Menschheit niemals mit der Erziehung der Persönlichkeit, sondern sprach nur darüber. Auch in der Sowjetunion sprach man sehr viel über die Erziehung, beschäftigte sich aber nur mit der Unterdrückung des Individuums.

Heute sollte sich fast die Hälfte der Menschheit mit der Erziehung der Persönlichkeit und mit der Bildung des Menschen beschäftigen.

Nicht nur die Kinder müssen erzogen werden. Der Mensch sollte im Laufe seines ganzen Lebens von einem Umfeld umgeben sein, welches ihn erzieht, unterstützt und die ganze Zeit vorantreibt. Dazu wird eine riesige Menge Menschen benötigt, welche diese Aufgabe richtig anzugehen versteht.

Man muss alle darin unterrichten, was Beziehungen sind, die für die Gemeinschaft nützlich sind, und wie man die vollständige gegenseitige Vereinigung erreicht, um die Bildung einer Atmosphäre in der Gesellschaft hervorzurufen, die dich selbst und die anderen als ein Ganzes empfinden lässt, wodurch du dich in der Gesellschaft vollkommen auflöst und aufhörst, dein „ich“ zu empfinden. Folglich fühlst du nur, dass es „uns“ gibt. Es ist eben die höchste Form der menschlichen Psychologie.

Nach neuesten Angaben können sogar 10% der gesamten arbeitsfähigen Bevölkerung der Erde alle Bewohner des Planeten mit dem Notwendigsten versorgen. Die Statistik betrifft den Bau, die Infrastruktur, die Ernährung, die Logistik, die Verteilung, die Kleidung, die Dienstleistungen usw.. Und was werden die übrigen 90% tun? Nun sind 20-30 % von ihnen Kinder oder ältere Menschen. Womit werden sich also die restlichen 60-70 % der Bevölkerung beschäftigen? Sie alle werden in den Bereich der Erziehung und der Umerziehung involviert sein, das heißt, in den Prozess, die anderen großzuziehen und von den anderen erzogen zu werden.

Von dem ersten und bis zum letzten Tag des Lebens eines Menschen soll ihn eine solche Umgebung begleiten, die sich um seine innere spirituelle Entwicklung sorgen wird.

Auszug aus dem TV-Sendung „die integrale Welt“, 30.10.2011