Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Unser Schatz ist die Einheit

Frage: In den Programmen des Bildungsministeriums gibt es eine Menge Gerede über die Werte, welche wir Kindern einimpfen (beibringen) sollten. Wie definieren wir unsererseits diese Werte?

Meine Antwort: Die Werte müssen so beschaffen sein, dass wir auf ihrer Grundlage die Menschen zu einer Einheit bringen können. Die Werte sind die Basis, mit der ein Mensch geboren wurde, das Prinzip der Nächstenliebe.

Zu seiner Zeit versammelte Abraham die Babylonier, die bereit waren, zur Umsetzung dieses Prinzips in die Wüste zu ziehen, sich vom Glanz Babylons loszulösen und sich auf den Weg in das unbekannte Land Kanaan zu machen. Sie waren bereit, es zu tun, um nun ihre Liebe zueinander, das gegenseitige Geben und die Einheit zu verwirklichen. Sie entschieden, ein Volk zu begründen, welches nach diesen Gesetzen leben würde.

Dies sind die so genannten Werte des jüdischen Volkes. Heute sind wir in der gleichen Situation: es wäre besser, wenn wir einfach nicht existiert hätten. Der Druck von Außen und der Hass erlauben uns nicht, den anderen Menschen näher zu kommen. Das ist ein absichtlicher Zustand. Baal HaSulam und Rabash schreiben, dass der Hass um den Menschen herum sein Schutz ist. Dank ihm kann der Mensch sich mit niemandem vereinigen, und ist daher mit seiner eigenen Korrektur beschäftigt, ohne dem fremde Gedanken, Wünsche und Einflüsse beizumischen.

Es ist für uns notwendig, im Volk eine Einheit zu bilden, wobei wir alle anderen Werte, mit denen wir aufgewachsen sind – seien es sozialistische oder kapitalistische Illusionen – hinter uns lassen müssen . Unser Ziel heute ist die gegenseitige Verbindung, die Bürgschaft.

Heute verlangen die Menschen die soziale Gerechtigkeit und die Umverteilung des staatlichen Budgets. Ich bin nicht dagegen, jedoch ist es nicht wichtig, wie viel des Staatsetats verteilt wird. Baal HaSulam schreibt in der Zeitung „Das Volk“: „Wir müssen für uns eine besondere Erziehung durch eine breit angelegte Aufklärungsarbeit organisieren, jedem von uns ein Gefühl der Liebe zum Volk vermitteln, vom Individuum zum Individuum, vom Einzelnen zur Gesellschaft, um für uns wieder die Menschenliebe zu offenbaren, die einst in unserer Umgebung verwurzelt war, als wir in unserem Land lebten, als eines der Völker der Welt. Diese Arbeit ist eine Vorarbeit und die Basis, welche die Höhe und den Erfolg aller weiteren Aktivitäten vorherbestimmt, die wir an dieser Stelle vollziehen wollen “

Im Grunde genommen wird die Verteilung der Mittel nicht helfen. Selbst wenn man Milliarden verteilen würde, würde man sehen, dass die Situation nur noch schlimmer würde. Jegliche Nachträge und Subventionen schaden allen, wenn sie nicht von einer neuen, altruistischen Erziehung begleitet werden.

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Das Volk“, 31.08.2011

Babylon ist immer noch hier

Das jüdische Volk war immer ein Objekt des Hasses. Es hat sich bereits einmal in der gegenseitigen Bürgschaft, im korrigierten System aufgehalten, von dem ihm heute nur eine schwache Kraft übrig geblieben ist. Deshalb entspringen alle Zustände aus dieser Quelle.

In der Tat sind die Juden nicht klüger als die anderen Völker. Sogar im Gegenteil. Hätten denn die anderen an unserer Stelle genauso gehandelt? Wir verstehen einfach nicht die Gründe für das, was passiert: Wir waren einst durch die Kraft der Bürgschaft verbunden, doch seitdem besteht der Antagonismus zwischen den beiden Wünschen, zwischen dem Empfangen und dem Geben, zwischen denen, die die Bürgschaft anerkannt haben und denen, die es nicht getan haben.

Dieser Hass stammt aus Babylon, in dem wir uns auch heute befinden. Vom spirituellen Standpunkt aus betrachtet, hat sich nichts geändert. Wir müssen uns wieder vereinen, wie es damals die Gruppe von Abraham getan hat, nur haben wir dieses Mal ein „Gedächtnis“ der damaligen Zeit; außerdem gibt es die Bücher und die anderen Möglichkeiten der heutigen Zeit für die Zusammenarbeit und die Durchführung der Verbreitung. Wir müssen uns selbst korrigieren, aufgrund unserer Vergangenheit und den Anforderungen der Zukunft, und uns um das gesamte Babylon kümmern, d.h. um die moderne Menschheit.

In der Tat brauchen alle Menschen nur das Eine, das Erreichen der gegenseitigen Bürgschaft. Es ist kein Zufall, dass Baal HaSulam eine Geschichte in zwei miteinander verbundene Teile aufgeteilt hat: Die „Gabe der Tora“ und „Die Bürgschaft“. Der zweite Teil spricht über die Realisierung, was eigentlich die Bürgschaft bedeutet. Wenn wir das Geschriebene umsetzen, dann wird nichts anderes mehr benötigt. Damit vollenden wir die Korrektur in allen Welten.

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Das Volk“, 28.08.2011

Die Höhere Welt – es ist einfach!

Kongress in der Arava. Lektion 1

Es gibt keine Höhere Welt. Höhere Welt bedeutet die Verbindung zwischen uns. Wenn wir diese Verbindung wahrnehmen, nehmen wir die Höhere Welt in ihr wahr. Sie befindet sich nicht irgendwo außerhalb von uns. Die spirituelle Welt existiert an und für sich nicht. Wir erschaffen, bilden sie selbst.

Es existiert ein einfaches höheres Licht, und es existiert ein Punkt, der sich mitten im Licht befindet und in mehrere Teile geteilt ist. Wenn wir diesen Punkt zu einem Ganzen vereinen, wenn wir alle seine Teile verbinden, wird er dem Licht ähnlich und verwandelt sich nach dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften in ein großes Gefäß/Kli für das Licht.

Der schwarze Punkt inmitten des Lichts der Unendlichkeit verwandelt sich also in ein riesiges Gefäß, welches das ganze Licht in sich einschließt. Und ohne die Verbindung seiner Teile zu einem Ganzen gibt es kein Gefäß, es gibt nichts außer dem schwarzen Punkt. „Existierendes aus dem Existierenden“ ist das Licht, und „Etwas aus dem Nichts“ ist ein winziges, noch nicht wahrnehmbares Verlangen, welches als Schöpfung noch nicht existiert.

Auszug aus der ersten Lektion des Kongresses in der Arava, 18.11.2011

Unsere außergewöhnliche Generation

Kongress in der Arava. Lektion 1

Aus dem Brief von Baal HaSulam (Nr. 13): „Ihr sollt daran glauben, dass es viele Funken des Gebens in jedem Freund gibt, und wenn sie an einem Ort, im brüderlichen Zusammenhalt, in Liebe und Freundschaft versammelt werden könnten, würde es selbstverständlich für alle ausreichen, eine bedeutende spirituelle Stufe zu erreichen, von nun an und für immer“.

Es wurde nichts außer einer gemeinsamen Seele in der Welt erschaffen. Teile dieser gemeinsamen Seele, Funken, erwachen von Generation zu Generation und erreichen die Korrektur. Alle Generationen, die ihre Korrektur erreicht haben, vereinen sich in der letzten Generation, die mit uns beginnt.

Unsere Generation ist besonders. Sie muss alle vorangegangenen Generationen in sich vereinen – von Adam ha Rishon über Abraham und Rabbi Schimon bis hin zu Ari und Baal HaSulam, die große Korrekturen in der gemeinsamen Seele vollbracht und deren bedeutenden, besonderen, den hellsten Teil für uns vorbereitet haben. Doch darüber hinaus müssen wir alle zukünftigen Gefäße/Verlangen (Kelim), die die Korrektur beenden, an uns anschließen.

Wir vereinen in uns diejenigen, die vor uns waren, unsere Vorväter, und diejenigen, die nach uns kommen, unsere Söhne. Denn wir haben bereits den Zustand erreicht, in dem die Welt beginnt, nach der Korrektur zu verlangen – die Seelen erwachen bereits. Und obwohl die Menschen es noch nicht verstehen – es ist auch nicht nötig -, weil sie alle zu jenem Teil der gemeinsamen Seele gehören, der die Korrektur nicht bewusst, sondern durch die Verbindung mit uns erreicht.

Unsere Pflicht besteht darin, uns zu verbinden, alle jene heiligen Funken des Gebens in uns zu vereinen, die dieses System vor uns korrigiert haben, – und die Korrektur abzuschließen.

Es ist eine außergewöhnliche Zeit, wir spüren, dass es ein besonderer Zustand ist. Und wir sehen, wie der Schöpfer uns hilft – uns die Möglichkeit gibt, uns zu vereinen und uns zu reinigen, um das zu verwirklichen, wonach wir uns so sehnen.

Auszug aus der ersten Lektion des Kongresses in der Arava, 18.11.2011


Wir haben eine zweite Chance

Kongress in der Arava. Lektion 1

Natürlich habt ihr davon gehört, dass Ari einmal zu seinen Schülern sagte: „Wenn wir heute nach Jerusalem hochgehen, werden wir die Endkorrektur (Gmar Tikun) realisieren können. Lasst uns in einer Stunde zusammenkommen und hochgehen, diesen Weg fortsetzen!“

Doch als eine Stunde später die Schüler eintrafen, sagte der eine, dass er aus irgendeinem Grund nicht kann, und der andere aus einem anderen Grund, den dritten lässt die Frau nicht gehen, der nächste kann der Kinder wegen aufgrund von Krankheit oder wegen anderer Probleme nicht. Und so konnten sie nicht zum Zustand von Gmar Tikun aufsteigen.

Wir verstehen nicht, wie solche Hindernisse die Schüler von Ari aufhalten konnten – im Vergleich zum Zustand der Endkorrektur, den sie erreichen konnten?

Wir begreifen jedoch nicht, welche Hindernisse dem Menschen von oben in den Weg gestellt werden, damit er sich der Korrektur nähert.

Wir sind nicht die stärksten und nicht die außergewöhnlichsten – gerade wir sind die schwächsten von all den großen Generationen, die vor uns da waren. Wir leben jedoch in einer besonderen Zeit, und diese Zeit verlangt nach einer großen Korrektur, deren Realisierung möglich geworden ist! Und darum, selbst wenn wir dessen nicht würdig sind, nicht stark genug sind und nicht besonders gut verstehen, was wir tun, bringt uns die höhere Kraft dennoch zusammen und treibt uns an.

Deshalb dürfen wir nicht vergessen, dass uns auferlegt wurde, uns lediglich nach unseren Möglichkeiten zu bemühen! Und der Schöpfer ist derjenige, der diese Arbeit für uns beendet.

Auszug aus der ersten Lektion des Kongresses in der Arava, 18.11.2011