Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Quelle der Kraft

Frage: Wenn ich müde vom Leben bin, ist es ein Anzeichen dafür, dass ich zur nächsten Stufe übergehen muss? Woher kommt plötzlich die Müdigkeit?

Meine Antwort: Die Müdigkeit kommt, weil das Ziel, das vor euch steht, nicht wichtig genug für euch ist. Es leuchtet euch nicht, weil ihr nicht genug positive Anregung von der Gruppe bekommt. Würdet ihr sie haben, würdet ihr selbst leuchten.

Die Gruppe muss jeden aufrichten, und weil sie alle mit einschließt, müsst ihr alle zusammen am gemeinsamen Verlangen, an der gemeinsamen Bestrebung arbeiten. Dann wird jeder die Kraft haben. Genau das bedeutet die Bürgschaft, wenn wir uns verbinden, damit jeder von uns die Kraft hat, das Schöpfungsziel zu erreichen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 30.10.2011

Flamme der Liebe – über dem brodelnden Hass

Es steht geschrieben, dass die Schüler von Rabbi Shimon einen großen Hass füreinander empfanden, bevor sie anfingen, das Buch Sohar zu schreiben. Und dann fingen sie an, am Buch Sohar zu arbeiten, um die Verbindung zwischen sich zu erforschen, d.h. auf der Grundlage des Hasses eine gegenseitige Verbindung aufzubauen, und dann in der Freude, sowie mit einer großen Überwindungskraft die Flamme der Liebe anstelle der Flamme des Hasses zu enthüllen“.

Diese Erklärung macht den Satz „Weißes Feuer auf der Basis schwarzer Flamme“ plausibel. So beschrieben sie ihre Offenbarung, die Arten der Beziehungen zwischen ihnen und enthüllten die Liebe über dem Hass. Im Wesentlichen ist dies der ganze Sinn der Tora, der ganze Sinn des Buches Sohar.

Wenn wir eines Tages solche Beziehung offenbaren, dann werden wir verstehen, worüber sie im Buch Sohar schrieben. In der Zwischenzeit versuchen wir, die Verbindung anzustreben. Folglich wird immer mehr gegenseitige Ablehnung offenbart, und wir machen uns wieder auf den Weg zur Einheit, und erleben dann noch mehr Ablehnung.

Jedes Mal werden wir einen „Eintritt“ und einen „Austritt“ erleben, wie gesagt ist: „Aus dem Zion (vom Wort „Etsiya“ Ausgang) wird die Tora begriffen“. So schreitet man voran.

Wir sollen nur an diese Zustände, an die Trennung und an die Einheit denken, wenn das Buch Sohar gelesen wird. Darin gibt es nichts anderes. Über diese Zustände und deren Unterschiede schreiben die Autoren des Sohar. Sie schreiben nur über die spirituellen Stufen, auf welchen der wirkliche Hass empfunden wird und die echte Liebe auf den Thron steigt. Lasst uns hoffen, dass wir sowohl das eine, als auch das andere erreichen.

Auszug dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 2011.03.11

Wie lässt sich das Gute im Geben erkennen?

Es gibt zwei Wege, mit deren Hilfe uns die Natur vorantreibt, unbewusst oder bewusst: der Weg des Lichtes oder der Weg des Leidens.

Der unbewusste Weg (ohne unser Wissen) ist ein Weg des Leidens. Da unsere Natur das Verlangen zu Genießen ist, so bewegen wir uns unter dem Einfluss des Guten oder des Schlechten fort und entwickeln uns dadurch langsam, Stufe für Stufe. Was empfinden wir nun als Gut und Böse?

Wir sind vom Licht erschaffen worden, das in uns das Verlangen nach Erfüllung geschaffen hat. Deshalb lernen wir alles, was sich im Licht und im Schöpfer befindet, schrittweise kennen, und nehmen es im Rahmen der eigenen Entwicklung als Gut oder im Gegensatz dazu als Böse wahr.

Es ist ein langer Weg, und lange erscheint uns alles auf eine verkehrte Art, wie es eben unserer Natur entspricht. Aber in dem Maße, in welchem die Kraft des Gebens uns lehrt, beginnen wir zu begreifen, dass unser Egoismus das Böse ist, das an all unserem Unglück schuld ist, und wie wunderbar es doch wäre, wenn wir uns bereits in der Eigenschaft des Gebens befänden, die uns über alles Böse erheben würde.

Eine solche Einsicht erscheint langsam in jedem von uns und in der Menschheit insgesamt. Und dies wird der Weg des Leidens genannt, weil wir aus den Schlägen jener Kraft lernen, welche uns von hinten vorantreibt.

Und gleichzeitig haben wir die Möglichkeit, die eigene Entwicklung zu beschleunigen und den Weg des Guten zu bestreiten. Das Gute wird als Geben bezeichnet, und es ist gut, diverse Übungen zu machen und verschiedenste Mittel einzusetzen, um eigenständig das Gefühl für das Böse in sich zu entwickeln, nicht aufgrund der Schläge, sondern mit Hilfe der Umgebung.

Daher sollen wir unsere Empfindsamkeit (Unterscheidungskraft) bezüglich Gut und Böse, Geben oder Empfangen, Nächstenliebe oder Hass sensibilisieren. Noch vor dem Schlag organisiere ich mich auf die Art und Weise, dass ich durch die Arbeit mit meiner Umgebung lernen kann, dass das Geben gut und das Empfangen schlecht ist.

Denn so funktioniert die Natur auch. Der Schöpfer hat das Ziel der Schöpfung festgelegt: die Verschmelzung mit dem Schöpfer, die Aneignung Seiner Eigenschaften – und das bedeutet „Weil Er gütig ist, sei auch du gütig“. Darum sollen wir alle unsere Eigenschaften an seine Eigenschaften angleichen. Das bedeutet, dass ich mich in mein Gegenstück verwandeln soll, und begreifen soll, dass meine Natur das Böse ist, aber die Natur des Schöpfers, das Geben, das Gute ist.

Die Methode, die ich anwende, um das Geben als gut wahrnehmen zu können, wird die Ausführung der Gebote, die Arbeit des Schöpfers genannt. Im Geben das Gute zu sehen, und im Egoismus das Böse, macht die Arbeit mit der Umgebung möglich.

Dafür zerbrach die Seele in viele Teile, in die einzelnen Seelen, und wir können mithilfe unserer gemeinsamen Arbeit lernen, dass die Verbindung und die Nächstenliebe gut sind. Folglich führt uns die Nächstenliebe an die Liebe zum Schöpfer heran. Denn dies ist eine persönliche und eine allgemeine Aufgabe für die Menschheit in dieser Welt.

Und darum geschah die gesamte Verbreitung von oben nach unten. Die gesamte bereits erfolgte Vorbereitung geschah, damit wir uns ab heute und zukünftig selbst bewusst entwickeln, und letzten Endes das Ziel erreichen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 06.11.2011

Der lächerliche Stolz des Dummen

Wenn du einen schlechten Zustand offenbarst, dann musst du vor allem verstehen, warum du dich schlecht fühlst. Der Grund des ganzen Übels ist das Zerbrechen, das in meinem Verlangen zu Genießen geschah, wodurch dieses Verlangen eigennützig geworden ist.

Ich muss das alles klären. Und wenn ich in der Gruppe richtig arbeite, dann offenbare ich, dass es in der Realität keine andere feindselige Kraft gibt, außer meinem eigenen Ego, das mich in allem stört und nicht zulässt, das Leben zu genießen.

Es ist gerade das, was heute der Menschheit allmählich offenbart wird. Es gibt kein anderes Übel, außer der Selbstsucht, darin liegt der Grund aller Leiden in der Welt.

Ich offenbare das alles nur unter der Bedingung, dass ich an der Vereinigung arbeite und verstehe, dass ich mich nicht verbinden will. Folglich begreife ich, dass „der Schöpfer den bösen Anfang geschaffen hat“ und ich erlange die Erkenntnis wieder: „Ja, das alles hat der Schöpfer gemacht“.

Das heißt, ich soll alles mit Ihm in Verbindung bringen, und es ist manchmal nicht einfach. Ich muss verstehen, dass Er absichtlich, schlau und grausam das ganze Böse vorbereitet hat, damit ich offenbaren kann, dass ich von Ihm vollständig abhängig bin. Als ob Er mir sagen würde: „Komm zu Mir, bete Mich an, und wenn du mich richtig bittest, dann werde ich das Böse korrigieren. Anderenfalls wirst du es weiterhin portionsweise bekommen, bis dir keine andere Wahl mehr bleibt, als dich zu verbeugen“.

Und wir müssen verstehen, dass unser egoistischer Wunsch größer als unser Ego und als unser Stolz ist. Wenn es anders wäre, dann hätten wir uns zu Tode gestürzt, bevor wir uns verbeugen könnten.

Die Rettung besteht darin, dass unser egoistisches Verlangen über die unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus hinauswächst. Und dabei sinkt unter den Schlägen das Niveau seiner Qualität.

Ich erreiche in meinen Verlangen die Grenze und bekomme plötzlich einen Schlag. Danach sind meine Verlangen schon nicht mehr so intensiv, und ich werde ein wenig bescheidener. Später bekomme ich noch einen Schlag, und werde noch ein bisschen weiter niedergebeugt. Folglich werde ich schon klüger und beginne die Situation zu analysieren: wer schlägt mich die ganze Zeit, wer befindet sich über mir?

Ich reduziere meine Wünsche und empfinde mich als ein unglückliches, angeschlagenes Tier. Und das Verlangen zu genießen ist das Material der Schöpfung. Alles andere sind nur Ergänzungen zu diesem Material, die aufgrund der Ähnlichkeit mit den Eigenschaften des Schöpfers oder eben infolge der Abwesenheit dieser Ähnlichkeit offenbart werden.

Und deshalb wird unter den Schlägen unser Stolz verschwinden, und es bleibt ein tierisches Verlangen. Folglich erlange ich einen solchen Zustand, in welchem ich einverstanden bin, den Kopf zu verbeugen und zu bitten. Ich habe also den dummen Stolz nicht mehr, den ich früher empfunden hatte.

Jetzt ist die Frage, ob ich klug genug bin, um zu verstehen, dass ich tatsächlich ein Tier bin, und meine ganze stolze Einbildung ein Betrug ist, so dass ich mich jetzt verbeuge und den Schöpfer um Korrektur bitte.

Die Korrektur besteht darin, dass Er die Macht über mich erlangt. Und wenn ich eine solche Bitte formuliert habe, dann ist sie ein wahres Gebet.

Dafür wird viel Kraft und Unterstützung seitens der Freunde benötigt. Wenn du auch nur ein wenig bereit bist, vor ihnen niedergebeugt zu werden, dann werden sie dir ein Vielfaches dieser Kraft geben, um sich vor dem Schöpfer verbeugen zu können. Dadurch beschleunigst du die Zeit, vermeidest die Schläge und erlangst den Verstand, mit dessen Hilfe du schneller vorankommen kannst.

Rabasch schreibt Folgendes: wenn du dich vor der Gruppe annullierst, aus dir also eine Null (0), und aus der Gruppe eine Eins (1) machst, und ihre Verlangen vor deine stellst, dann wirst du dich in eine Zehn „10“ verwandeln. Wenn du aus dir zwei Nullen machst, dann wirst du dich in ein Hundert „100“ verwandeln, das heißt du wirst in 100 Mal mehr Kräfte bekommen.

Du bekommst also in dem Maß Kräfte von der Umgebung, in dem du dich vor ihr annullierst. Je kleiner du dich machst, desto mehr Kräfte bekommst du von der Umgebung in Bezug auf den Schöpfer, es handelt sich eben um eine umgekehrte Abhängigkeit.

Dadurch sparst du viel Zeit, viele Stufen, Leiden, die auch alle lebenswichtigen Kreisläufe mit Kriegen und den schwersten Problemen betreffen können. Darin besteht unsere ganze Arbeit eben.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sfirot“ „, 07.11.2011