Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Kostbare Empfindungsfelder

Frage: In welche Richtung sollten wir gehen, damit der Kongress möglichst erfolgreich verläuft?

Meine Antwort: Wir sollten versuchen, unsere intensivsten Empfindungen in Bezug auf unsere gemeinsamen Handlungen zu finden und sie ständig in uns zu pflegen. Wir müssen die ganze Zeit das entwickeln, was wir in der Wüste, im Unterricht oder jetzt, bei den Kongressvorbereitungen, erlebt haben.

Wir müssen solche Empfindungspunkte in uns finden (keine Worte – sie können nicht in Worte gefasst werden) und uns an diesen Empfindungen noch mehr, noch intensiver festhalten. Wir müssen versuchen, sie auf irgendeine Art und Weise über alles andere zu erheben, wo auch immer wir uns befinden und was auch immer wir durchleben mögen – über alle entstehenden Probleme, damit diese Probleme jene Empfindungen, die wir aus solchen Momenten der Verbindung gewinnen, nur verstärken.

Versucht, diese Gefühle der Vereinigung zu sammeln und sie ständig zu mehren, zu entwickeln. Sie werden letztendlich dazu beitragen, zu der Empfindung der allgemeinen Eigenschaft des Gebens, der Verbindung zwischen uns, zu gelangen – dann werden wir in ihr die Höhere Welt wahrnehmen können.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.11.2011

Das Ende der Doppelherrschaft

Jetzt wird uns die „zweite Macht“, irgendeine fremde Kraft enthüllt, und wenn ich versuche, sie auf die richtige Weise zu betrachten, dann wird es mir gut gehen. Und wenn ich nicht versuche, sie wirklich zu verstehen, dann erfolgen die Schläge, damit ich sie beachte und mit Respekt behandle, damit ich begreife, wer hier der Boss ist!

Es wird ein hartes und erzwungenes Studium sein, solange ich diesen „Stock nicht in ein Bonbon verwandeln werde“. Dies ist nur dann möglich, wenn ich selbst hinter der Kraft herlaufe und herauszufinden versuche, was genau diese fremde Macht will, sowie bereit bin, mich vor ihr zu verbeugen. Diesen Zustand nennt man “ die Hoffnung während der Arbeit verlieren und zum Schöpfer hinaufschreien.“

Die ganze Welt beginnt, dieser Arbeit näher zu kommen – bewusst oder unbewusst. Denn wir sind alle „die Arbeiter des Schöpfers“ und befinden uns im vollkommen korrigierten Zustand, den wir nur nicht kennen und nicht empfinden! Wir arbeiten, um nach der Enthüllung alles Empfundene zu rechtfertigen, und um die Unendlichkeit zu erreichen. Wir befinden uns auch jetzt in diesem unendlichen Licht, aber wir sind mit ihm nicht einverstanden, weshalb Es sich vor uns vollkommen verhüllt.

Somit arbeitet die ganze Menschheit zusammen, nur tun es die einen unbewusst, und die anderen versuchen, diese Arbeit zu verstehen und auf eigenen Wunsch durchzuführen. Aber für alle werden die gleichen Etappen dieser Arbeit enthüllt. Deshalb ist diese innere Unruhe, welche die Menschheit heute empfindet, verständlich, sie gleicht der Verwirrung, welche der Mensch infolge der inneren Arbeit empfindet, wenn er seine nächste Stufe zu klären versucht. Auf diese Weise wird jetzt die ganze Welt aus dem Gefühl der Verwirrung, aus dem Nebel und aus der Kraftlosigkeit heraus beginnen, ihre höhere, spirituelle Stufe zu begreifen.

Folglich wird jeder entsprechend seinem Platz im System arbeiten. Für einige wird die Offenbarung sehr klar werden, und für die anderen auf praktische Weise stattfinden, da sie aus der Verbindung, aus der gegenseitigen Bürgschaft erfolgen wird, die erreicht werden muss, um das Gesamtsystem, sowie sich selbst darin zu enthüllen. Auf einige Menschen wartet harte Arbeit und Klärungen, um das gleiche System auf der Ebene des „Kopfes“ und nicht des „Körpers“ zu offenbaren. Aber wir wissen, dass in jedem Teil des Körpers ein eigenes „Gehirn“ und ein „Herz“ existieren, das heißt die Teile, welche für die Gefühle und Wünsche verantwortlich sind. Schließlich sollte jeder Teil die Befehle des zentralen Gehirns ausführen und diese begreifen, um die Arbeit an seinem Platz zu erledigen.

Jeder Teil soll die Auswirkungen empfinden, während er seine Gegenreaktion an das Gehirn zurücksendet. Deshalb gibt es sogar im Körper das „Knochengehirn“, jene Teile, die über das Wissen, Verständnis, einen Sinn für das Gesamtsystem verfügen. Im Endeffekt verbinden sich alle Teile miteinander, ohne sich zu vermischen, und verschmelzen vollständig ineinander.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“

Siebzehen verwirte Nobelpreisträger

Mitteilung: Die Konferenz der Nobelpreisträger der Ökonomie, die in Lindau stattfand zeigte, dass selbst führende Ökonomen nicht wissen, wie die globale Wirtschaftskrise zu überwinden ist.

J. Stiglitz: „Bisher wurde nichts unternommen, um der Krise des Euro ein Ende zu bereiten. Alle hatten die Hoffnung, dass diese sich von selbst auflöst.“

K. Wulf (Präsident der Bundesrepublik Deutschland): „Sehr wenige Leute können die Tatsache ruhig akzeptieren, dass die Bankmanager Unmengen an Geld verdienen, und die Banken Hilfen in Milliardenhöhe bekommen. Die Menschen reagieren schmerzhaft auf die Verletzung der Menschenrechte. Gerechtigkeit ist eine Schlüsselforderung der Menschen. Die Regierung hat nicht das Recht, abhängig von Banken, Rating-Agenturen oder gedankenlosen Medien zu sein. Wir haben nicht nur gegen die Ursachen der Krise nichts erreicht, sondern haben sie auch nicht identifiziert und somit die Gefahr nicht überwunden. Die Situation, die wir betrachten, zeigt einen Domino-Effekt. Zuerst haben Banken andere Banken gerettet, dann haben die Staaten die Banken gerettet, jetzt rettet eine Gruppe von Staaten andere Staaten. Wer wird am Ende die Retter retten? Wann und zwischen wem werden die wachsenden Haushaltsdefizite aufgeteilt und wie werden diese beglichen? “

E. Prescott: „. Das Volumen der öffentlichen Verschuldung in Europa im Verhältnis zum BIP wächst. Einige europäischen Länder stehen bereits vor einer Schuldenkrise – und unter ihnen werden auch Defaults sein.“

P. Diamond, „Ein großflächiges Rentensystem erweist sich als noch teurer, weil die Menschen länger leben, aber weniger arbeiten. Man kann dieses Problem lösen, indem man das Rentenalter anhebt und die Menschen härter arbeiten läßt.“

D. McFadden, „Wir müssen die Märkte beobachten und kontrollieren. Aber es gibt immer noch die Angst vor einer einzigen Aufsichtsbehörde. Also müssen wir die Denkweise der nationalen Politik ändern.“

Alle von ihnen sind Nobelpreisträger in Wirtschaftswissenschaften!

Die Liebe in einer bequemen Verpackung?

Frage: Ich las in der Zeitung, dass das Gefühl der Liebe von drei chemischen Verbindungen ausgelöst wird, welche man im Prinzip auch in Tablettenform erhalten könnte. Sollten wir uns nicht ein Paket der Liebe anschaffen, das leicht in die Hosentasche passt?

Meine Antwort: Das ist möglich, wenn es um sexuelle Anziehung geht oder um pharmakologischen Seelenfrieden, welcher durch Betrug und Betäubungsmittel einem Menschen vorgaukelt, dass er liebt. Eigentlich gibt es verschiedene Arten der Liebe.

Zum Beispiel liebe ich gebratenen Fisch, und du vielleicht diesen in Form einer Suppe. Aber in der Tat handelt es sich um „Liebe“, wenn ich die Wünsche des Nächsten spüre, die sich in ihm und nicht in mir befinden. Dafür ist zuallererst die Beschränkung der eigenen Wünsche nötig. Nur so bin ich der Eigenschaft des Gebens, Bina, die uns erlaubt, andere zu spüren. Dann kann ich an den Wunsch des Nächsten meinen eigenen anschließen und seine Wünsche mittels eigener Wünsche auffüllen. Das ist das, was wir Liebe nennen.

Auf dem Weg zu ihr erwartet uns ein langer Prozess. Zunächst einmal müssen wir mit uns die erste Kontraktion durchführen (Z“A – Zimzum Alef), die Aufgabe von persönlichem Engagement und vor allem, uns über alle eigenen Wünsche erheben. Dann bewahren sie Schweigen und stehen still. Dann komme ich aus mir heraus, um zu sehen, zu bekommen, um deine Wünsche zu spüren. Ich möchte deine Wünsche annehmen, um sie an mich anzubinden, mir vorzustellen, dass sie sich in mir zusammen mit meinen Wünschen befinden.

Zur dieser Zeit werden meine Wünsche sich oben befinden, ähnlich wie der Kopf des Parzufs, und deine werden wie der Körper des Parzufs sein, und ich kann sie auffüllen. Ich werde mich immer darum kümmern.

Das ist auch die Arbeit von Bina. In mir gibt es zwei Ebenen: Bina und Zon, d.h. „Kinder“. In abstracto, existiere ich nur in Galgalta we Ejnaim (G „E), wo ich außer dem Minimum nichts brauche. Dann hebe ich dich zu mir, und du wirst alles bekommen, was du willst. Ich befülle dich in mir selbst – in meinem „Leib“, in ACHaP.
Das ist das, was wir „Lieben“ nennen – dem anderen dienen, nach seinen Wünschen.

Gäbe es solche Pillen, würde ich sie in den Wasserspeicher schmeißen, von wo das Wasser in die Wasserleitung fließt. Aber die Pillen gibt es nicht und wird es nie geben, weil das große Sorgfalt erfordert – hier muss man Kraft investieren.

Es scheint unklar, warum der Schöpfer die Pille nicht vorgesehen hat? Genießt er es, wenn er auf unser Leid blickt? Tatsache ist, dass wir die negative Seite und den Weg zur Korrektur selbst erkennen müssen. Auf diesem Weg werden wir jedes Mal vom Schöpfer Kraft für die Analyse, sowie die Kraft für die Korrektur und die Füllung fordern. Dies sind die drei Etappen, ohne die man nicht auskommen kann.

Wenn ich mich nach diesem Bild innerlich aufstelle, beginne ich zu verstehen, was er geschaffen hat. Ich begreife seine Absicht, sein Programm und werde ihm in Status und Niveau immer ähnlicher. Ich verstehe die ganze Wirklichkeit und nehme sie an, durchbohre mit dem Blick die gesamte Breite und Tiefe ihrer Existenz, in vollem Umfang. Diesen Zustand, kann man nicht als Ausgangsposition bekommen. Denn die Schöpfung befindet sich in der Welt der Unendlichkeit, voller Licht, fühlt sich aber an wie ein winziger Tropfen in seinem Ozean.

Ich muss in mir selbst den Wunsch, in die Unendlichkeit zu steigen, enthüllen. Ich muss es selbst verstehen, spüren, es in eigene Verfügung bringen, es unter die Kontrolle des eigenen Strebens bringen, in die eigenen Wünsche einbeziehen. Pillen sind hier machtlos.

Aus dem Unterricht nach der Zeitung „Das Volk“

Der Schlüssel zur Verbindung mit dem Schöpfer

Frage: Was soll ich machen, wenn ich einen Aufstieg und eine Erweckung während des Lesens des Sohar empfinde? Wie kann ich in diesem Zustand um die Korrektur bitten?

Meine Antwort: Während des Lesens des Sohar, oder der anderen Originalquellen (Artikeln, Briefe, oder „TES“) soll ich mir vor allem das richtige Bild davon machen, wo ich mich befinde. Die Realität, in der ich mich befinde, wird in meinen Sinnesorganen, in meinen Verlangen wahrgenommen. Das Licht lässt mich glauben und empfinden, dass es die wahre Realität, meine Welt ist. Auf diese Weise habe ich die Verbindung mit dem Licht, mit der höheren Kraft, die mich erkennen lässt, wo genau ich mich befinde: ursprünglich begreife ich nichts und kann nichts sehen, wie ein neugeborenes Kind.

Darum muss ich zuerst dieses Bild auf die richtige Weise formen. Es gibt ein Verlangen, worin das Licht wirkt und es von innen zu erwecken versucht, um sich darin nach dem Gesetz der Gleichheit von Eigenschaften zu enthüllen. Das Licht befindet sich innerhalb des Verlangens, und keinesfalls außen, wird aber in Bezug auf dieses Verlangen als umgebendes, äußeres, inneres, entferntes Licht, als Kreis, Linie, usw. bezeichnet. All das sind die Formen, in welchen sich das Licht dem Verlangen offenbaren kann. Wir sprechen über alles von der Seite des Verlangens.

Wenn ich verstehe, dass die gesamte Welt, die gesamte Realität, alle Welten, das gesamte Licht, sich in mir befinden, dann soll ich mich richtig organisieren: wie und warum handele ich, um für den jetzigen Zustand das größtmögliche Verständnis und das Begreifen zu erlangen, um jedes Mal möglichst viel zu enthüllen. Die Enthüllung erfolgt mithilfe von zwei Kräften – der Kraft der Verhüllung und der Kraft der Enthüllung.

Es sind immer diese zwei Gegensätze vorhanden. Und genauso passiert es in unserer Welt: die Realität, die ich momentan wahrnehme, enthält ebenfalls die Verhüllung und die Enthüllung, beides zusammen. Denn ohne einen richtigen Wettstreit zwischen ihnen nehme ich nichts wahr, keine Farben, keine Töne, nichts. Je mehr Kräfte der Enthüllung und Verhüllung ich in mir einschließe, je mehr Gegensätze ich in mir vereine, desto mehr nehme ich wahr, desto klüger werde ich.

Deshalb möchte ich während des Lesens der Originalquellen das möglichst wahrhafte, kraftvolle Bild der Realität enthüllen. Dabei ist es unwichtig, welche Quelle und in welchem Stil man gerade liest. Wenn es um die Bücher geht, mit deren Hilfe ich die Kräfte meiner Seele erwecke – sowohl von der Seite des Verlangens, als auch von der Seite seiner Auffüllung, dann spielt es keine Rolle was man liest, es können „Talmud der Zehn Sefirot“, der Sohar, die Briefe oder die Artikel sein. Entscheidend ist dabei, meine spirituelle Entwicklung in Gang zu bringen.

Und dann beginne ich, die Wichtigkeit meines Studiums der Tora zu verstehen: das in ihr (der Tora) enthaltene Licht führt zur Quelle zurück, d.h. sie befördert mich zur Enthüllung des wahren Bildes der Realität, zu einem noch vor mir verhüllten Zustand, in welchem ich mit dem Schöpfer verbunden bin.

Deshalb vergegenwärtigen wir uns zunächst das Bild: es gibt mich und alles ist in mir eingeschlossen, in meinem Inneren verborgen. Ich soll die Kräfte meiner Seele erwecken und darin die wahrhafte Realität enthüllen, wobei ich und der Schöpfer in ein Ganzes verschmelzen.

Nachdem ich mich auf diese Weise eingestimmt habe, komme ich zum nächsten Schritt: Wie kann ich mich mit Hilfe des Studiums erwecken? Folglich spricht alles, was ich lese, meine fortgeschrittenen Zustände an, die noch entfernt oder auch schon nah bei mir liegen. Wichtig ist, dass ich mit Hilfe des Textes versuche, in mir diese Kräfte, diese Formen zu finden.

Dabei vergesse ich nicht, dass die Rede nur von meinen Verlangen, von inneren Kräften meiner Seele ist: von Kräften des Empfangens und des Gebens. Es ist unwichtig, ob sie seltsame Namen tragen oder Namen, die mir aus der gegenwärtigen Realität bekannt sind. Ich denke ständig darüber nach, wie ich all diese Kräfte enthüllen werde – die Teile meiner Verbindung mit dem Schöpfer.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 16.11.2011