Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Welt ist ein Lexikon von spirituellen Begriffen

Woher kommen die Wörter dieser Welt? Warum schaute irgend ein Bauer, der ehemals nahe Jerusalem lebte, auf den Olivenberg und benannte ihn so? Weil er dachte, dass dieser Name passt. Dieses Verlangen entsprang in ihm aus der Natur, und die Natur kommt von Oben.

Das heisst, es gibt nichts Zufälliges in den Wörtern unserer Welt; sie alle kommen von Oben. Daher können Kabbalisten sie benutzen, um die spirituellen Wurzeln zu beschreiben, was die „Sprache der Zweige“ genannt wird. Und wenn wir die Bezeichnungen dieser Welt hernehmen und erklären, was sich hinter ihnen gemäss ihren spirituellen Wurzeln verbirgt, sehen wir die Unterschiede zwischen den Welten. Auf diese Weise entdecken wir, was zwischen uns und der spirituellen Welt steht.

Ein Stein in dieser Welt und ein Stein der spirituellen Welt, ein Baum in dieser Welt und ein Baum der spirituellen Welt, ein Mann, eine Frau, ein Kind, Feuer, Wasser – auf diese Art studiere ich den Unterschied zwischen den Welten und der Form, die ich zu erlangen habe.

Die Sprache der Zweige ist jedoch nicht für einen gewöhnlichen Menschen gedacht, sondern für jene, die die spirituelle Welt verspüren. Nur sie können begreifen, was zwischen dem Zweig und der Wurzel geschieht, und sie übermitteln einander Kenntnisse, indem sie diese Sprache verwenden. Wenn ein Kabbalist eine bestimmte Verbindung zwischen den Wurzeln in der spirituellen Welt beschreibt und diese Kenntnisse jemand anderem übermitteln möchte, berichtet er es in der Sprache der Zweige.

Zurzeit sprechen wir nicht diese Sprache, sondern verwenden vielmehr eine gesprochene Sprache. Wenn du Spiritualität empfinden wirst, indem du den Worten deines Lehrers zuhörst, der dir von der spirituellen Welt berichtet, dann wirst du verstehen, was er meint. Oder er wird dich wie ein kleines Kind unterrichten, dem man Worte beibringt.

Stell dir vor, zusammen mit deinem Lehrer auf der spirituellen Ebene zu sein, und er deutet auf ein bestimmtes Phänomen hin und sagt, wie es bezeichnet wird. Das spirituelle Phänomen zu sehen und die Bezeichnung zu hören bedeutet, du kannst das Wort dieser Welt mit dem spirituellen Objekt verbinden. Das bedeutet, die Sprache der Zweige zu erlernen. Ein Neugeborenes in der spirituellen Welt lernt die Sprache der Zweige genauso wie ein Neugeborenes in dieser Welt die irdische Sprache zu sprechen lernt.

Und später wirst du in der Lage sein mit dem Lehrer zu sprechen, du wirst ein lebendiges Vokabular besitzen.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 14.2.2011. „Das Wesen der Weisheit der Kabbala“

Der Abstand zwischen Leben und Tod

„Einleitung zum Sohar,‘ Artikel „Das vierte Gebot“, Punkt 212: Es steht geschrieben, „Und lasst sie Me’orot [Lichter] sein,“ mit dern Buchstaben von OrMawet (Tod], weil die Klipa dem Verstand folgt. Der Verstand ist Licht und die andere Seite ist der Tod…

Wenn dieses Licht sich von dort entfernt, vereinigen sich die Buchstaben von Mawet. Wenn die Vereinigung nicht an dem Ort von AwI, sondern von SoN stattfindet, entfernt sich das Licht von dort, weil AwI sofort von ihren Siwug getrennt werden und das Licht hält inne. Dann tritt das Wort Or aus dem Wort Me’orot hervor, und die Buchstaben von Mawet gesellen sich dazu. Dies geschieht, da nach dem Hervorlocken des Lichtes aus dem Wort Me’orot, dort das Wort Tod verbleibt, denn die Buchstaben von Or haben sich bereits vom Wort entfernt und trennen nicht mehr die Buchstaben von Mawet.

Dies deutet die Sünde jener Urschlange an, die sich unten an dem Ort von SoN verband und somit oben AwI trennte, denn ihr Siwug hörte deshalb auf und brachte Tod in die Welt.

Hieraus erkennen wir, wie kurz die Distanz zwischen Leben und Tod ist, wie sich Leben augenblicklich in Tod verwandelt. Alles hängt davon ab, ob ein Mensch in sich die Gegenwart des Schöpfers wahrnimmt oder nicht. Wenn der Schöpfer gegenwärtig ist und Er darüber steht, ist es Leben, wenn nicht, ist esTod.

Aus dem 2. Teil des täglichen Kabbalaunterrichts vom 14.2.2011 – „Einleitung zum Sohar“