Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Sparen Sie sich Ihre Worte

Frage: Wenn wir den Druck auf unseren Egoismus, die Schläge die er erhält beginnen zu empfinden, wie wende ich mich auf richtige Weise an die Gruppe? Worauf sollte ich mich konzentrieren?

Meine Antwort: Wenn ein Mensch kein inneres Erwarten an die Gruppe hat, was kann man ihm sagen? Was immer wir tun, wir tun es freiwillig. Wenn ein Mensch nicht sieht, warum er sich der Gruppe zuwenden sollte, dann wird er es nicht tun.

Ich appelliere an die Gruppe, wenn ich mich hilflos fühle, wenn ich sehe, dass es nichts gibt, was mich retten kann, dass ich außerstande bin, mich zu verändern und etwas zu erreichen, wenn ich begreife, dass meine ganze gelernte Intelligenz potenziell keine Lösung für mich haben wird, nur dann bin ich bereit, die Freunde um Hilfe zu bitten. Die Forderung taucht in mir auf, wenn ich suche und wünsche, von diesem schrecklichen Zustand auszubrechen. Dann entdecke ich, dass ich mich nur an die Gruppe wenden kann.

Ich appelliere äußerlich oder innerlich an sie. Die Freunde können es nicht einmal fühlen, aber ich will wirklich Unterstützung und Kraft von ihnen erhalten. Und dann wende ich mich ihnen mit einer Bitte zu.

Kann ich den Ratschlägen dann andererseits wirklich folgen und die Gruppe um Hilfe bitten?

Ein Lippenbekenntnis wird hier nicht helfen, es ist nur eine Verschwendung des Atems. Nur wenn ein wahrer Wunsch in mir gereift ist, wende ich mich den Freunden zu. Es ist egal, ob sie es fühlen oder nicht. Die Kraft des Verlangens in meiner Bitte, macht es wahr.

Aus dem 1. Teil des täglichen Kabbalahunterrichts vom 23.02.2011 Schriften von Rabash

Die Logik einer umgekehrten Welt

Frage: Ich verstehe immer noch nicht, wie die „übernatürliche Kraft“ der kabbalistischen Bücher funktioniert. Wenn mich ein Arzt behandelt, kann ich tatsächlich messen, wie sich mein Zustand bessert: Ich kann meine Temperatur messen und jedem zeigen, dass das Fieber weg ist. Warum können wir nicht zeigen, wie das Umgebende Licht funktioniert und alle Zweifel beseitigen?

Meine Antwort: Wenn ich dem Höheren Licht mit meinem egoistischen Verlangen hinterher laufe, werde ich am Ende nicht mehr als einen winzigen Funken, die „dünne Kerze“ (Ner Dadik) erlangen, das uns mit Lebenskraft erfüllt. Wir können unsere Natur nicht direkt umkehren. Wie könnte es anders sein, wenn ich nur daran denke, wie ich was bekomme, und unfähig bin, daran zu denken, wie ich geben kann, wenn mein ganzes Leben darauf ausgerichtet ist, zu konsumieren, zu erwerben und zu kalkulieren, was in jeder Situation das Beste für mich ist?! Ich kann nichts anderes wahrnehmen!

Neben mir gibt es eine spirituelle Welt, aber ich sehe sie nicht, denn ich spüre nur das, was ich für meinen eigenen Genuss empfangen kann. Und was ich nicht als Genuss gebrauchen kann, kann ich nicht erkennen oder beobachten! Meine Sinnesorgane nehmen einfach nicht wahr, dass Geben ebenfalls Vergnügen bringt, da sie nur erkennen, wie ich Genuss vom Empfangen bekomme. So bin ich erschaffen.

Ich wurde vor einen Filter platziert, der nur in eine Richtung filtert: Wenn irgendein Genuss durch ihn zu mir dringt, nehme ich das gerne. Doch wenn es auf der anderen Seite bleibt und nicht in mich eindringt, will ich nicht aus mir selbst heraustreten und es außerhalb erleben.

Aber ist diese Korrekturmethode nicht logisch? Du ziehst genau dieses Licht auf dich, das dich erschaffen hat, sodass es dich ebenfalls umwandeln kann. Was ist daran unlogisch? Ist es, dass du du unfähig bist, dieses Licht mit deinen eigenen Augen zu sehen? Ganz gewiss kannst du sie dazu nicht gebrauchen.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 23.02.2011, „Einführung zum Buch ‘Panim Meirot uMasbirot'“

Ein Internetlink zum Schöpfer

In Wahrheit hat das Internet eine verborgene Kraft, den Schöpfer!

Das bedeutet, dass innerhalb der virtuellen Verbindung zwischen den Menschen (wenn es sich entwickelt und eine wohlwollende Form annimmt), die höhere Kraft offenbart wird.

Das Internet entwickelte sich speziell, um die Menschen zu verbinden und zu demonstrieren, dass eine auf unsere egoistische Natur beruhende Verbindung nur Übel und Schaden bringen kann, während die Vereinigung mit der höheren Natur gut ist. Die höhere Natur erhebt uns zu einer anderen Dimension, zum ewigen Leben, und befreit uns von allen Problemen. Das wird uns das Internet offenbaren und ich bin sicher, dass es sehr bald geschehen wird, abhängig davon, wie schnell es sich entwickelt.

Es ist unmöglich, es jetzt zu stoppen und keiner wird fähig sein, die Menschen vom Internet abzuziehen. An einigen Plätzen der Welt wird gerade versucht dies zu tun, aber es wird nicht gelingen. Die Menschen werden spüren, dass sie bereit sind, diejenigen zu zerstören, die sie vom Internet abziehen wollen, als ob sie vom Leben selbst abgeschnitten werden.

Wir werden nicht fähig sein, ins vorherige Leben zurückzukehren, welches uns nicht über das Internet verbindet. Wenn irgendjemand versucht, dies zu tun, wird er der größte Feind der Menschheit werden und er wird vernichtet werden, nur weil er das Internet aussteckte.

Immerhin ist es das Instrument der Verbindung zwischen den Menschen. Inzwischen hat der Mensch erkannt, dass das Internet ihm erlaubt, in eine andere Existenzsphäre zu gehen, wo die ganze Welt vor seinen Augen liegt! Aber wenn diese Welt entdeckt, wie leer es tatsächlich ist, wird es ein Sprungbrett in die zukünftige Welt werden.

Aus dem 4. Teil des täglichen Kabbalaunterrichtes vom 23.02.2011″ Einführung ins Buch, Panim Meirot uMasbirot“

Durch das Prisma der beiden Verlangen

Wir müssen uns ändern um den Schöpfer erreichen zu können, weil wir Ihn in neuen Gefäsen der Wahrnehmung erlangen, in neuen Verlangen. Offensichtlich sind die Verlangen selbst nicht neu, sondern sie verbinden sich in uns, auf neue Weise.

Wir besitzen das Verlangen, Vergnügen zu empfangen und das Verlangen zu schenken. Um den Schöpfer zu enthüllen, müssen wir eine solche Verbindung zwischen diesen Verlangen in uns selbst schaffen, die es uns ermöglicht, Ihn zu erkennen. Der Schöpfer besitzt 125 aufeinanderfolgende Formen der Enthüllung, während Er Sich Selbst für uns mehr und mehr enthüllt, genauer und genauer. Es sind 125 Stufen entlang denen wir aufsteigen und fähig werden Ihn immer mehr zu sehen, und zu spüren.

Wie finden wir den Schöpfer? Sobald wir eine Verbindung zwischen unserem Verlangen zu empfangen und dem Wunsch zu schenken geschaffen haben, wo der Wille zu schenken über den Willen zu empfangen auf der ersten spirituellen Stufe herrscht, indem er eine Form gleich zum Schöpfer annimmt, sehen wir unmittelbar den Schöpfer durch diese Verlangen und ihre Einheit.

Mit anderen Worten, ich muss in mir eine gemeinsame Eigenschaft zwischen dem Verlangen zu geniessen und dem Verlangen zu schenken schaffen, so dass es identisch, gleich und vollwertig zum Schöpfer auf der kleinsten Stufe Seiner Enthüllung wird. In diesem Fall werde ich Ihn erkennen, verstehen und spüren.

Auch in unserer Welt existieren verschiedene Naturerscheinungen. Um sie zu verstehen muss ich intelligenter werden, zusätzliche Wahrnehmungen erlangen und mehr studieren. Dann werde ich beginnen zu verspüren was geschieht, auf welche Art und Weise, und was diese Phänomene sind.

Das gleiche geschieht in der Weisheit der Kabbala. Um in jedem von uns eine Verschmelzung hervorzurufen, eine gemeinsame Durchdringung des Verlangens zu empfangen mit dem Verlangen zu schenken auf der ersten spirituellen Stufe und weiter auf allen 125 Stufen, benötige ich das Licht, das diese Veränderung in mir schafft, ich selbst bin dazu nicht in der Lage, weil ich mich auf der untersten Stufe befinde, ich besitze nicht die geringste Idee, was ich auf der nächsten Stufe werden muss, wie ein kleines Baby, das nicht weiss, wie es aussehen wird, wenn es ein Jahr alt sein wird.

Daher wurde uns das Studium gegeben. Wir müssen uns hinsetzen und von den authentischen Quellen lernen, und die beste Quelle, aus der das Licht hervorkommen kann ist das Buch Sohar. Wenn wir dieses Buch zusammen studieren, wird das als „Glaube über dem Verstand“ angesehen, sofern, während wir das tun, jeder darüber nachdenkt, wie er sich mit den anderen vereinigen wird. Dies geschieht weil wir in der Verbindung zwischen uns die Form des Schöpfers erzeugen, die richtige Paarung zwischen dem Verlangen zu empfangen und dem Willen zu schenken, so dass das Verlangen zu schenken über das Verlangen zu empfangen herrscht, ihm hierbei die richtige Form gebend.

Wenn ich mir wünsche, dass es während des Studiums geschehe, ist das ausreichend. Es gibt kein grösseres Gebot und nichts lebenswichtigeres. In diesem Fall ziehe ich das Licht an, damit es diese Verlangen für mich angleichen wolle.

Es ist das Licht, das dies leistet. Ich benötige nichts anderes zu wissen. So wünscht ein kleines Kind zu wachsen und deshalb läuft, spielt und tut es, was immer es tun kann. So tue ich, wie ein Kind, alles was möglich ist, um das Licht zu veranlassen, zu kommen, mich umzugestalten und mich zurück zur Quelle zu bringen, zum Schöpfer.

Aus dem ersten Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 18/02/2011, „Einführung in den Sohar“

Erkenne dich selbst, erkenne den Schöpfer

Der Schöpfer hat einen vollkommenen Zustand erschaffen, wo wir vollkommen sind und in der Verschmelzung mit Ihm existieren. Doch um diesen Zustand zu empfinden, müssen wir zuerst eine Sensibilität dafür entwickeln und lernen, seine Komponenten zu unterscheiden. Diese Sensibilität muss aus unserm Innern kommen; wir müssen eine spirituelle Wahrnehmung erwerben. Es ist unmöglich, die Wahrnehmung außerhalb zu bekommen, obwohl der Schöpfer allmächtig ist.

Das Geschöpf muss seinen eigenen Zustand im Vergleich zu dem des Schöpfers spüren. Es soll sich in der Verschmelzung und der Vollkommenheit zwischen sich selbst und dem Schöpfer erfreuen und seine Ähnlichkeit mit dem Schöpfer spüren, denn es gibt nichts Vollkommeneres. Dazu muss das Geschöpf zwei Zustände in seinem Innern haben, zwei Elemente der Wahrnehmung oder zwei Eigenschaften: das, was es selbst ist und das, was der Schöpfer ist. Es muss fähig sein, die Unterschiede dieser Eigenschaften in ihrer Tiefe zu erkennen. Nur dann wird das Geschöpf den Wert und die Erhabenheit der Verschmelzung mit dem Schöpfer spüren.

In dem erschaffenen Wesen muss es zwei Gegensätze geben. Aus einem vollkommenen Zustand und erschaffen vom Schöpfer, müssen wir zuallererst unsere eigene Natur erkennen, als ob es den Schöpfer nicht geben würde. Und dann, Schritt für Schritt, müssen wir die Stufen gehen, um die Natur des Schöpfers zu erkennen.

Dann werden wir das Ziel erreichen: Wir werden unsere Natur und die Natur des Schöpfers, und die Trennung und Einheit zwischen ihnen erkennen. Schließlich wird uns das Kraft und eine Empfindung der Größe des vollkommenen Zustandes geben, in welchem wir jetzt schon existieren.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 22.02.2011, Schriften von Rabash

Ich wünsche Ihnen mehr Licht auf dem Wege

Frage: Wie funktioniert das informative Gen des Entwicklungsprozesses (Reschimo)?

Meine Antwort: In mir wird das nächste informative Gen (Reschimo) offenbart, und ich beginne, sein Potential zu empfinden – die Beziehung zwischen dem Licht (Reschimo de-Itlabschut) und dem Wunsch (Reschimo de-Awijut ).

Die Reschimo entspricht vollständig dem spirituellen Zustand, darin existiert sein gesamtes Licht und die Wünsche und es mangelt nur am Schirm, der sie miteinander verbinden soll, das heißt es fehlt die Realisation!

Ich beginne einen noch nicht realisierten spirituellen Zustand zu empfinden. Und deshalb empfinde ich die ganze Kraft der Bitterkeit aus der Gegensätzlichkeit des Lichtes und der Wünsche, die sich miteinander nicht verbinden, sowie ineinander nicht eingehen können. Das wird entweder in Form des spirituellen Leidens, oder eben materiell – als eine Epidemie, eine Katastrophe, eine Krankheit, Unfälle, Kriege, als alles Mögliche empfunden.

Das geschieht, wenn ich für das Eintreffen der Reschimo nicht bereit bin. Wenn ich dagegen seine Offenbarung selbst hervorgerufen hätte, dann würde ich mich über seine Realisation freuen. Aber wenn es zu mir kommt, wenn ich noch nicht vorbereitet bin, wenn ich also nicht im bereit bin, den Schirm zu empfangen um dieses Reschimo in den spirituellen Zustand umzuwandeln, dann wird es in Form eines riesigen Leidens offenbart: eine solche Opposition des Lichtes und des Wunsches, wo sich Licht und Finsternis gegenüber stehen, und ich mich dazwischen, in der Mitte befinde.

Dann ergibt es sich, dass ich den fehlender Teil des Schirmes enthülle, der sie eigentlich verbinden sollte! Darin besteht eben der ganze Unterschied zwischen dem Weg des Lichtes und des Leidens.

Auf dem Wege des Lichtes bereite ich mich freiwillig vor, und ich wünsche sehr, dass ein neues Reschimo offenbart wird! Ich bereite die Umgebung vor, studiere, bereite mich vor, um dieses Reschimo realisieren zu können und ich warte sennsüchtig darauf! Ich beschleunige diese Entwicklung und die Offenbarung der Reschimo. Und in dem Augenblick, wo ich bereit bin, wird diese neue Reschimo offenbart.

Aber wenn ich mich nicht beeile, dann wird es entsprechend seiner eigenen Geschwindigkeit eintreffen: wenn ich soweit bin, dieses Leiden zu ertragen, wird die schmerzhafte Reschimo offenbart. Es wird mich folglich zwingen, in diese oder jene Richtung zu flüchten, um dem Schmerz zu entfliehen.

Möglicherweise wird dieses Leiden mir noch nicht helfen, zur Kabbala, in die Gruppe zu kommen, um die Methodik der Korrektur zu erreichen, und ich werde mich vergeblich quälen – krank sein, Kriege führen, sterben, wiedergeboren werden. Und inzwischen werden die Leiden meinen „Boden“ umgraben, was mit dem Satz „die Leiden mildern die Selbstsucht“ gemeint wird. Ich werde mittels der Leiden unbewusst die Differenz zwischen dem Licht und dem Wunsch in den Reschimo mildern.

Auf diese Weise erfolgt die unbewusste Entwicklung in den Anfangsstufen, wobei ich später sowieso gezwungen sein werde, den Weg des Lichtes zu wählen.

Auf dem Wege des Lichtes beschleunige ich die Offenbarung der Reschimo, wie auch gesagt wird: „Diejenigen, die zum Schöpfer (Israel) streben, beschleunigen die Zeiten“. Und es kommt manchmal vor, dass ich nicht in der Lage bin, die Zeit zu beschleunigen, infolge dessen komme ich mittels des Weges des Leidens voran. Und deshalb heißt dieser mittlere Weg „der irdische Weg“.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „das Vorwort zu Panim Meirot“, 28.02.2011

In der Spiritualität ist jeder gleich

Frage: Wie kann ein kleiner Mensch viele Leute zur Vereinigung bringen, von der seine Korrektur abhängt? Besitzt er wirklich die notwendigen Werkzeuge um dies zu vollbringen?

Meine Antwort: Es gibt weder kleine noch große Menschen. Wir befinden uns in der Welt der Unendlichkeit, einem vollkommenen, integralen System. Wenn sich jedoch ein Defekt in der Gesamtheit befindet, dann ist es nicht mehr vollkommen, und seine Ganzheit ist zerbrochen. Daher ist jeder genauso wichtig wie all die anderen.

Stell dir vor, dieses System hat einen Eingang und einen Ausgang, jedoch führt der Weg durch dieses System ohne Ausnahme durch alle seine Elemente, die in einer Kette verbunden sind. Spielt es in diesem Fall eine Rolle, wie viele interne Elemente defekt sind und die Kette zerreissen, tausend oder gerademal eines?

Offensichtlich, je weniger defekte Elemente verbleiben, um so leichter ist es, sie zu reparieren. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist eine defekte Bindung derer von tausend vorzuziehen. Wenn wir allerdings das Ergebnis eines defekten, bruchstückhaften Systems untersuchen, wissen wir, dass ein defektes Element genügt, um das ganze System zu zerbrechen.

Deswegen ist jeder von uns wichtig und es gibt keine geringen oder bedeutenden Menschen. Jeder von uns wird gebraucht und wir müssen über alle nachdenken. Von der Perspektive des Schöpfers gibt es keinen Unterschied zwischen den Menschen, zwischen den Seelen, wie auch immer.

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 08/02/2011, „Die Freiheit“

Über den Baum von Gut und Böse nachsinnend

Wenn wir in uns die Empfindsamkeit für Gut und Böse nicht kultivieren, werden wir nicht wissen, wie wir sie in der rechten Weise zu gebrauchen haben.

Zudem ist wichtig, auf welche Art wir feststellen, was gut und was böse ist, weil für gewöhnlich erachtet ein Mensch das, was seinem Egoismus dient als gut und das, was ihm schadet als böse. Also was ist der Bezugspunkt, der auf die Definition von Gut und Böse verweist? Ist es in Beziehung zu mir, zur Gesellschaft oder zum Schöpfer? Was ist eigentlich „Gut“ und „Böse“?

Wir stehen heute einem grossen Problem gegenüber: Während unserer gesamten Vergangenheit haben wir getan, was für uns selbst das Beste war. Wir haben die Freiheit besessen Rohöl und Gas zu verteilen, unsere Umwelt zu verschmutzen und über nichts besorgt zu sein, bis wir eine Möglichkeit bekamen, mit Entsetzen zu sehen, was wir angestellt haben. Allerdings gibt es kein Zurück. Wissenschaftler sagen, dass das Schicksal des Globus entschieden ist: Wir haben die Grenze zur Umkehr bereits überschritten und können das zerstörte Heil nicht mehr wiederherstellen.

Das, was wir als gut empfunden haben, hat sich in schlecht verwandelt. Wären wir in der Vergangenheit empfindsamer und in der Lage gewesen, die Dinge im rechten Licht zu sehen, hätten wir das, was wir getan haben, nicht getan. An dieser Stelle hängt unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu fällen, in hohem Masse von unseren Gefühlen ab. Letzten Endes ist das Verlangen die Hauptkraft und der Verstand entwickelt sich daneben um zu erfüllen, was das Verlangen wünscht. Intelligenz wächst nur ,um das Verlangte zu erlangen.

Ich denke darüber nach, was ich zu erreichen verlange und je mehr ich wünsche, um so mehr denke ich darüber nach. In Übereinstimmung damit entwickeln sich meine Bemühungen zu verlangen, was ich ersehne. Daher, neben einem grossen Verlangen ist immer ein grosser Gedanke, während sich neben einem kleinen Verlangen ein kleiner Gedanke befindet. Auf diese Art sind wir geschaffen. Diese Entwicklung findet auch in den lebenden Zellen statt genauso wie im gesamten Menschen.

Somit wird sich unser Verstand , indem wir eine grössere Empfindsamkeit für „Gut“ und „Böse“ entwickeln, im selben Masse entwickeln und wir werden weiser werden. Die einzige Frage ist, welche Kriterien werden wir verwenden um festzulegen, wann wir es mit gut und wann wir es mit böse zu tun haben?

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 18/02/2011, „Die Freiheit“

Die Natur ist eingefroren und wartet auf deine Entscheidung

Frage: Welche Kraft erhebt die Welt am Samstag, nachdem Adam HaRishon geboren ist und bevor er in Sünde fällt?

Meine Antwort: Es gibt eine Kraft, die als ein „Erwecken von Oben“ (Itaruta de Laila) bezeichnet wird. Sie kann einfach als das Höhere Licht betrachtet werden, das sich aus der Welt der Unendlichkeit ausdehnt, wobei wir nicht wissen wie und warum. Doch in Wahrheit gibt es kein „Erwecken von Oben“ ohne ein „Erwecken von unten“ (Itaruta de Letata), vom Geschöpf selbst.

Es gibt eine Kette von Informationsgenen (Reshimot), die sich entfalten, die von den unbelebten, pflanzlichen, tierischen und sprechenden Stufen absteigen und sich nacheinander aufklären. Die Reshimot der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen entfalten sich auf natürliche Weise, unbewusst und von selbst, denn dort gibt es keinen freien Willen.

Sie entfalten sich nacheinander und kommen schließlich zu dem Zustand, wo es einen Sprung zu einer neuen Stufe gibt. Woher das kommt, wissen wir nicht. Doch es geschieht, weil die Vorbereitung auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen abgeschlossen sind und plötzlich beginnt man zu spüren, das sich der eigene Zustand verändert hat. Man fängt an, anders zu denken, Dinge anders zu sehen und alles anders zu empfinden.

Der Grund dafür ist, dass die Reshimot, die außerhalb unseres Bewusstseins, dem Verstehen, der Vorbereitung und dem freien Willen sind und die auf natürliche Weise bestimmt werden, realisiert wurden. Der Schöpfer bereitet alle Bedingungen für einen vor, damit man seinen freien Willen einsetzt und jetzt muss man alleine arbeiten.

Es ist den Vorgängen, die im Körper stattfinden, ähnlich. Man braucht sich keine Gedanken darüber machen, wie sich alle Atome und Moleküle darin bewegen, wie der Metabolismus und verschiedene innere Systeme arbeiten. Stellt euch vor, wie komplex diese Prozesse mit einer unendlichen Anzahl von Bedingungen sind und alle arbeiten sie automatisch.

Die spirituelle Entwicklung ist dem gleich: Die Höhere Kraft bringt uns an den Punkt, an dem unser freier Wille beginnt. Und dies breitet sich im gesamten System, dem gesamten Verlangen, das vom Schöpfer erschaffen wurde, der gesamten unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, ihrem riesigen System, aus. Aber es ist nicht unsere Arbeit und es geschieht Dank der Wechselwirkung des Lichts und dem Verlangen automatisch.

Das Licht wirkt auf die Verlangen, die Verlangen reagieren auf das Licht und auf diese Weise strebt die gesamte Welt, das ganze Universum, alles danach, Gleichgewicht zu erlangen. Die einzige Ausnahme ist der Mensch!

Heute ist es so in unserer Welt: Die gesamte Natur befindet sich im Gleichgewicht, doch das Problem ist der Mensch, der seinen freien Willen einsetzen und dieses Gleichgewicht herbeiführen muss. Weil in der spirituellen Welt alle Ereignisse vor Adams Sündenfall, einschließlich dem Fall selbst, unter der Lenkung der Kraft von Oben (Itaruta de Leila) durch die Kette der Reshimot stattgefunden hat, bis wir zu dem Platz unseres freien Willen kommen, friert dort alles ein und wartet, bis der Mensch eine Entscheidung trifft.

Dieses geschieht gerade in unserer Welt: Die Natur wartet auf unsere Entscheidung. Sie wird Druck auf uns ausüben, weil die Reshimot der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen sich anstauen und uns zahlreiche Probleme auf allen Ebenen der äußeren Welt bringen, bis wir uns auf unserer sprechenden Stufe endlich entscheiden, dass wir für unsere Korrektur vorwärts gehen müssen.

Die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur drängt uns, damit wir auf dem Weg der Korrektur auf unserer menschlichen Stufe weitermachen.

Aus dem 3. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, Talmud Esser Sefirot

Der Schirm ist dein Beitrag zur spirituellen Realität

Frage: Was ist ein Schirm (Massach)?

Meine Antwort: Der Schirm bringt das Licht und die Wünsche in Übereinstimmung. Denn wir alle unterliegen dem zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer bestehenden Gesetz der Übereinstimmung der Eigenschaften, welches erreicht werden muss.

Seitens des Schöpfers bleiben Seine natürlichen Eigenschaften erhalten, und seitens des Geschöpfs – die Eigenschaften, die es vom Schöpfer empfangen hat, die äußerlichen gebenden Absichten über seinem Naturwunsch des Empfangens.

Beide sollen dank dieser Eigenschaften gleich, identisch werden. Der Mensch soll die Form des Schöpfers erreichen, weshalb er als Mensch (Adam, dem Schöpfer „ähnlich“) bezeichnet wird.

Im folgenden Zustand (Reschimo) befindet sich das infomative Gen mit einem Paar: das Licht und den Wunsch, was das Bild des beliebigen spirituellen Zustandes darstellen, der noch nicht realisiert ist. Dieser Zustand ist dazu vorbestimmt, dass du ihn in den realen Zustand umwandelst.

Nehmen wir z.B. ein Restaurant und einen hungrigen Gast. Folglich muss man diesen hungrigen Menschen (sich selbst) ins Restaurant gehen lassen, die Rechnung bezahlen und sich das Essen servieren lassen, um den Hunger zu stillen. Das heißt,  Handlungen sind notwendig: die Bemühung, die Bezahlung und das Empfangen der Füllung.

Und diese Bedingung, die einerseits den Hunger und andererseits die Füllung verbindet, heißt „Reschimо“. Und meine übrige Arbeit für seine Realisation – heißt  „der Schirm“.

Der Schirm macht aus der potentiellen Reschimo den realen spirituellen Zustand. Reschimo gleicht sich den Ausgangsdaten im Computer an, die irgendwo „auf meinem CD“ gespeichert sind. Und wenn ich auf den Knopf drücke und es in Form eines Bildes am Bildschirm sehe, dann ist es schon die Realisation.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „das Vorwort zu Panim Meirot“, 28.02.2011