Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Von der Wurzel zum Zweig

Frage: Wie kann ein einfacher, gewöhnlicher Mensch das Gesetz von Wurzel und Zweig in seinem täglichen Leben anwenden?

Meine Antwort: Sein Leben wird auf den Kopf gestellt, ob er will oder nicht. Und es ist besser, wenn ein Mensch weiss, was mit ihm geschieht, so dass er an der unvermeidlichen Revolution in sich teilnehmen kann. Wenn er daran teilnimmt, wird er sich gut fühlen, und wenn nicht, fühlt er sich schlecht.

Ein Mensch muss verstehen, dass die Empfindung der Wirklichkeit relativ ist und vom Bezugspunkt abhängt, der veränderbar ist. Dadurch verändert sich die Wirklichkeit ebenfalls, denn sie existiert lediglich relativ zum Menschen, der sie empfindet.

Folglich, wenn man sein Leben verändern möchte schliesst das die Veränderung der eigenen Wirklichkeit ein. Das kann man schon jetzt tun – vom gegenwärtigen Moment angefangen und weiter, und von dieser Welt zur Welt der Unendlichkeit.

Frage: Deuten alle menschlichen Erfindungen (Flugzeuge, Maschinen u.s.w.) auf die unbewusste Sehnsucht des Menschen nach Einheit hin?

Antwort: Sicher tun sie das. Sie sind die Sehnsucht des Menschen mit dem Schöpfer zu verschmelzen, sein Verlangen, die höhere Stufe zu erlangen. Jede einzelne Handlung, die ein Mensch tätigt, zielt darauf hin.

Und selbst wenn er mit etwas völlig Gegensätzlichem beschäftigt ist, wenn er isst und trinkt oder er es sich gut gehen lässt, alles ist lediglich eine Vorbereitung; alles ist in seiner Entwicklung zur Wurzel eingeschlossen.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom vom 8/2/2011, „Vom Wesen der Weisheit der Kabbala“

Ein Gespräch mit einem Tauben…

Frage: Wenn es unmöglich ist, zu verstehen, wovon ein Kabbalist spricht, solange man nicht in die spirituelle Welt eingetreten ist und die Wurzeln gesehen hat, wozu versuchen Sie dann, uns alles „verständlicher“ zu machen?

Meine Antwort: Ich versuche, das Verlangen nach der Erlangung der spirituellen Erkenntnis in euch zu erwecken – dann werdet ihr verstehen, wovon ich gesprochen habe.

Baal HaSulam schreibt in dem Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala„: Und erst nach der eigenen Erkenntnis der Wurzeln kann er die Zweige ansehen, die er in dieser Welt wahrnimmt, und die ganze Komplexität, Qualität und Quantität der Zusammenhänge zwischen jedem Zweig und seiner Wurzel verstehen.

Und erst, nachdem er all das erfährt und gut versteht, wird er zu einer gemeinsamen Sprache mit seinem Lehrer (Kabbalisten) gelangen – der „Sprache der Zweige“ , mithilfe welcher der weise Kabbalist ihm alle Nuancen seiner Weisheit und sein Wissen über das Geschehen in den höchsten spirituellen Welten zu vermitteln fähig ist…

Wenn aber der Schüler noch unzureichend klug ist und diese Sprache selbst noch nicht versteht, das heißt, wenn er nicht versteht, wie die Zweige auf ihre Wurzeln verweisen, so ist selbstverständlich, dass sein Lehrer keine Möglichkeit hat, ihm auch nur ein Wort aus dieser spirituellen Weisheit zu erklären. Und es ist nicht möglich, mit ihm über die Erforschungen der Kabbala zu sprechen, weil die beiden keine gemeinsame Sprache haben und sie beide wie stumm sind.

„Verboten“ bedeutet in der Kabbala „unmöglich“. Es wird nur in unserer Welt verboten, etwas zu tun, weil man, wenn man unbedingt will, selbst etwas Verbotenes machen kann. So etwas ist aber nur „beim Sündenfall“ und darunter möglich. In der spirituellen Welt ist es jedoch vollkommen unmöglich, etwas zu tun, wenn es verboten ist.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“, 14.02.2011