Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Aufstieg zur ersten Stufe

In der Spiritualität ist es so, dass, wenn du nicht bis aufs Äußerste gehst, es nicht bedeutet, dass du mit deinem ganzen Verlangen arbeitest.

Und dann hat es überhaupt nichts mit deinem spirituellen Vorankommen zu tun. Doch du weißt nicht einmal, wo dieses Äußerste liegt, du kannst es dir höchstens irgendwie vorstellen.

Wir sind also an einem solchen Zustand angelangt, in dem wir die spirituelle Welt enthüllen wollten – alles, was wir uns nur vorstellen konnten. Mit dieser maximalen Absicht sind wir zum Kongress gekommen. Wir haben nur das gewünscht und nicht weniger – dass „der Himmel sich öffnet“.

Und was hat sich uns stattdessen eröffnet? Wie wenig wir innerlich in der Lage sind, uns auch nur um ein Haarbreit dem zu nähern! Wir können nicht der Notwendigkeit zustimmen, uns zu verbinden, uns zu annullieren.

Sobald es um die Verbindung zwischen uns ging, um jene innere Arbeit, die wir durchmachen müssen, kam sofort die Abkühlung unseres Verlangens. Wir sind nicht bereit, die spirituelle Welt um diesen Preis zu erreichen!

D.h. wir haben uns die spirituelle Welt falsch vorgestellt, wir haben sie nicht als Eigenschaft des Gebens, die über unserem Egoismus steht, begriffen.

Wir haben jedoch diese Notwendigkeit gespürt. Nach drei Tagen, die mit sehr vielen inneren Handlungen gefüllt waren, haben wir eine Enttäuschung erlebt.

Und diese Enttäuschung rührt daher, dass wir nicht in der Lage, nicht gewillt sind, die wahre Spiritualität zu erlangen. Wir wollen in unserem Verständnis von der Spiritualität als etwas Gutem, Ewigem, Angenehmem in unseren heutigen (egoistischen) Verlangen bleiben.

Was haben wir nun enthüllt? – Die linke Linie, unseren bösen Trieb – dass wir die Spiritualität in unsere egoistischen Verlangen empfangen wollen, wie in der materiellen Welt.

Warum haben wir sie nicht empfangen? In der Spiritualität braucht man nichts zu empfangen – sie steht offen. Wenn du geben willst, dann bitte, es ist alles erlaubt, alles möglich. Niemand wird sie wegstehlen.

Mit anderen Worten, haben wir innerhalb unsres Egos enthüllt, dass unsere Definition von der Spiritualität falsch war. Das wird sich uns auf allen 125 Stufen enthüllen!

Und nun sehen wir, dass unsere Natur der spirituellen entgegengesetzt ist, dass wir nicht in der Lage sind, sie zu erreichen, und dass uns die einzige Möglichkeit bleibt: nur den Schöpfer anzurufen, nur Ihn zu bitten. – Das ist bereits die rechte Linie. Wir müssen uns über uns selbst erheben. – Und daraus entsteht die mittlere Linie.

Wir haben jedoch eine große Arbeit vollbracht: jene Verzweiflung, die von uns Besitz ergriffen hat, jene Bitterkeit, jene Ausweglosigkeit haben sich in uns als Unfähigkeit enthüllt, die spirituelle Welt in unseren egoistischen Verlangen zu erreichen.

Denn im Grunde genommen haben wir gebeten, dass die Spiritualität sich genau dort und nicht in den gebenden Verlangen enthüllt. Und nun, nach dieser Erkenntnis des Bösen, werden wir in die rechte Linie übergehen, uns korrigieren und die mittlere Linie erreichen.

Deshalb ist das, was wir auf dem Kongress bewältigt haben, eine gewaltige Errungenschaft, das ist bereits wirklich der Beginn des spirituellen Weges. So etwas, in diesem Ausmaß, im großen Egoismus der letzten Generation gab es noch nie.

Darüber schreibt Baal HaSulam: „Ich freue mich auf die sich enthüllenden Sünder, weil der Grund dafür die „Heiligkeit des Tages“ ist“.

Ein gewaltiges Licht musste sich von oben ergießen, um uns zu zeigen, wie wenig wir wollen, wie wenig wir in der Lage sind, wie entgegengesetzt der Spiritualität wir sind, wie wenig wir an die Verbindung und die Liebe zwischen uns denken wollen.

All das bedeutet die „Heiligkeit des Tages“, weil wir uns verbunden haben und irgendwo doch den Wunsch verspürt haben, spirituell aufzusteigen.

Uns hat sich jene Stufe, jenes Verlangen enthüllt, über welches wir uns im Grunde genommen erheben müssen. Doch noch können wir es nicht, noch sind wir nicht dazu in der Lage, müssen es jedoch tun, um zur ersten Stufe der spirituellen Leiter aufzusteigen.

Das ist der Grund, warum ich mit dem Kongressergebnis zufrieden bin und sehr darauf hoffe, dass wir in der nächsten Zukunft bereits alle drei Linien als die mittlere Linie enthüllen.

Aus dem Programm „Wochenabschnitt“ vom 12.11.2010

Der Anfang einer neuen Stufe

Der Sohar, Kapitel „Beschalach“, Punkt 441: … Darüber steht geschrieben: „Du sollst nicht mit einem Ochsen und einem Esel zusammen pflügen“, das heißt, man sollte den bösen Arten keinen (Frei)raum geben, da die Handlungen des Menschen erwecken, was nicht so sein muss. Wenn sie sich zusammen paaren, ist es unmöglich, ihnen standzuhalten.

Eine Klipa, die „Hund“ genannt wird, erscheint auf ihrer Seite, und diese ist die verbittertste von allen.

Der Sohar spricht auch darüber, dass mit jeder unserer Bemühungen und der Handlung sofort Klipa geöffnet wird und der Mensch den Misserfolg erlangt, in Klipa eintaucht, und dann die Korrektur begeht. So löst er sie auf, um sich darin nicht mehr befinden zu müssen.

Das heißt, der Aufstieg nach zu den Stufen fängt mit der Verwirrung, mit der Vermischung des Guten und des Übels an.
Jeder beliebige Zustand ist mir zuerst unklar. Aber gewiss gibt es darin das Gute und das Böse.

Ich soll in diesem Zustand das Licht heranziehen, das zur Quelle zurückführt. Das Licht, das in diesem Zustand gezeigt wird, lässt das Übel hinabsteigen, wobei ich mit dem Guten nach oben hinaufsteige.

Deshalb empfinde ich in einem beliebigen Zustand zunächst die Unklarheit, die dann infolge des Lichtes geklärt wird.

Vor allem öffne ich mit Hilfe des Lichtes das Übel, wie es gesagt ist: „Ich habe den bösen Anfang geschaffen“, – und werfe es nach unten (1). Und dann – „… Er hat die Tora für seine Korrektur geschaffen, weil das Licht (O“M), das darin eingeschlossen ist, zur Quelle zurückführt „. Dann steige ich nach oben mit dem guten Wunsch (2) hinauf.

Deshalb „gibt es keinen Gerechten auf der Erde, der das Gute getan hat, bevor er sündigte.“ Zuerst sollen wir das Übel öffnen und es von uns (1) wegwerfen, das heißt, sich darin aufzuhalten, zu verstehen, was dieses Böse ist, um dann das Gute zu erreichen (2).
So geschieht jede Klärung jedes winzigen Details
Deshalb sollen wir uns nicht erschrecken, dass es uns jede Minute passiert
Gerade im Gegenteil – je öfter, desto besser.

Aus dem Unterricht über den Buch Sohar, 14.11.2010

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Die warme Welle der Liebe

Eine Frage, die ich erhielt: Viele Anfänger sprachen davon, dass sie am zweiten Tag weder die Kräfte, noch den Wunsch hatten, zum Kongress zu kommen.

Als sie aber angekommen sind, haben sie gefühlt, wie sie plötzlich eine warme Welle der Liebe eingehüllt hat. Was ist mit ihnen geschehen?

Meine Antwort: Dies ist die so genannte „Versüßung“ – da wir den vollkommenen Zustand noch nicht erreicht haben.

Jede Linie besteht ihrerseits aus drei weiteren Linien. Obwohl wir nur die linke Linie geöffnet haben, gibt es in ihr die linke, die rechte und die mittlere Linie. Und es ist das, was eben geschah.

Obwohl wir nur die linke Linie geöffnet haben besteht sie ihrerseits aus drei weiteren Linien, die linke, die rechte und die mittlere.

Mit anderen Wörtern, am zweiten Kongresstag wurde die rechte Seite der linken Linie geöffnet.

Die Frage: Viele Menschen erzählten mir, dass sie am dritten Kongresstag etwas Eigenartiges gefühlt haben. Sie wissen nicht, was es war, aber dieses Gefühl veränderte ihre gesamte innere Empfindung des Kongresses …

Meine Antwort: Es ist richtig. Obwohl es die mittlere der linken Linie war, und wir zur vollkommenen Enthüllung noch nicht gekommen sind, bringt uns diese Linie dennoch das gewisse Leuchten von oben. Deshalb haben sie es auch gefühlt.

Man muss allerdings nicht denken, dass etwas grandioses geschehen ist, es ist immerhin ein sehr kleines Leuchten. Außer unserer Hauptgruppe, waren auf dem Kongress viele neue Menschen anwesend, weshalb alles ein wenig komplizierter war.

Aber immerhin haben wir eine wesentliche Veränderung in unserem Aufstieg erreicht. Es bedeutet eben den Eintritt auf „die Treppe Jakobs“ – auf ihrer linken Seite.

Denn wir erreichten das Begreifen des Übels, und verstanden, dass wir nicht bereit sind, die Spiritualität in den egoistischen Wünschen zu erreichen. Dass dies unserer Natur zuwider ist, und wir wissen nicht, wie sie zu verändern ist.

Aber immerhin ist es schon der Anfang. Und von hier aus können wir weiter mit anderen Begriffen operieren.

Aus dem Programm „Wochenabschnitt“, 12.11.2010

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Es gibt keine schlechten Wünsche

Der Sohar, Kapitel „Beschalach“, Punkt 444: Der erste, der kam und Krieg gegen Israel führte, war Amalek. Aus diesem Grund: „Sein Ende soll Zerstörung sein“, wie geschrieben steht: „Ich werde sicherlich das Gedächtnis von Amalek auslöschen.“

Jeder unserer Wünsche, sogar der größte und der schlimmste, hat seine eigene Mission. Deshalb sollen wir uns richtig zu allem – sowohl zum Guten als auch zum Bösen – verhalten.

Und obwohl wir das Böse in uns hassen, es nicht mögen und nicht wünschen und froh wären, wenn es verschwinden würde, verstehen wir nicht, wie viel wir dadurch gewinnen, dass es in uns gezeigt wird, weil jedes Öffnen des Übels unsere Selbstsucht, den Körper unserer Seele heilt, und uns zum Schöpfer näher bringt.

Dabei verschwindet das Böse nicht, obwohl wir es ablehnen, sondern kommt zur Korrektur. Das ganze Böse heißt das Übel, weil ich es noch nicht ins Gute umwandeln kann.

Ich kann es nur klären, indem ich einen Teil korrigiere, und den anderen Teil unten lasse. Darin besteht unsere Klärung. Und am Ende der Korrektur (Gmar Tikun) wird sich das ganze Übel ins Gute verwandeln – und dort werden wir alle unsere Wünsche benötigen.

Deshalb bekommen all jene Wünsche, die „Amalek“, „Aman“ heißen – unsere schlimmsten Wünsche, in denen es anscheinend unmöglich ist, sich mit dem Licht zu verbinden, am Ende der Korrektur die Absicht des Gebens und schließen sich an die allgemeine Seele an, an Malchut der Unendlichkeit.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 14.11.2010

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Der Aufstieg der Braut

Das Buch Sohar. Einleitungen. Artikel „Die Nacht der Braut“:

„Die Zeit der Korrektur heißt die Nacht. Und am nächsten Tag geht die Braut zu Chupa …“

Über diese Welt, in den Welten Brija, Jezira und Assija befinden sich unsere zerbrochenen Seelen, sowie neun unteren Sfirot Malchut der Welt Azilut (von Chochma bis Malchut). Ihr Keter befindet sich oben, in der Welt Azilut, und stellt nur den Punkt dar, und die übrigen neun Sfirot sind unter Parsa, in den Welten BE“А

Der Zustand der Seelen in den Welten BE“A heißt „die Nacht“. Während sie zur Malchut der Welt Azilut hinaufsteigen, verpflichten sie sie, ihre unteren neun Sfirot zu erheben, die unbemerkt in der Finsternis bleiben.

Nachdem wir uns in Malchut einreihen, beginnt sie ihre Sfirot in Azilut zu erheben und verwandelt sich in ein Kli. Es lässt ihr zu, sich in ein Ganzes mit S“A zu verbinden, was „Chupa“ (Hochzeitsbaldachin, der Bettvorhang – Massach, unter welchem, die Eheschließung geschieht) symbolisiert. Mit anderen Wörtern, spricht man hier über die Vereinigung, Siwug.

S“A ist der Schöpfer, und Malchut – Schchina. Ihre Verbindung sollen wir eben erreichen. Wann geschieht sie? Wenn wir unsere Wünsche in Azilut erheben, dann rufen wir den Aufstieg aller Welten hervor. Мalchut (BON) steigt auf die Stufe SAG hinauf, und S“A (МА) – auf die Stufe АB. Das ist ihre Zukunft eben.

Wir begreifen und empfinden das alles in unserer Vereinigung. Aus dem Niveau Siwug AB-SAG bekommen wir das Licht und füllen damit die Seelen aus, die sich unten, in Malchut befinden.

Aus dem Unterricht nach dem Vorwort um Buch Sohar, 14.11.2010

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Der tanzende Orientierungspunkt

Das Buch Sohar. Einleitungen. Artikel „Die Nacht der Braut“:

„Die Söhne am Tempel der Braut sollen sich mit ihr über jene große Korrektur freuen, die dank ihnen geschah.“

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist ein Kriterium unseres Aufstiegs? Der Hass, der zwischen uns geöffnet wird, oder die Freude?

Meine Antwort: Vor allem, komme ich dann voran, wenn ich den gedanklichen Blick aus der Stelle nicht verliere, die ich offenbaren will. Sie heißt „die Braut“, und gerade dorthin wird sich „der Bräutigam“ herablassen, d.h. das Licht, das sie ausfüllen wird, unsere Vereinigung ausfüllen wird. (Der Bräutigam, hebräisch „Chatan“ kommt vom Wort „Nochet“ – der Absteigende).

Wenn in mir eine ewige Bitte existiert, diese Stelle zu enthüllen, dann bin ich über die Bemühung froh, welche ich unterstützen kann. Dabei ist es unwichtig, wie häufig ich vergesse, oder auf die Analyse im Verstand abgelenkt werde.

Es ist darüber gesagt: „Die Tora wird aus Zion hinausgehen“. Mit anderen Wörtern, der Aufstieg bildet sich aus diesen Ausgängen (Yeziot), aus den Bemühungen, die Stelle unserer Vereinigung erneut zu bestimmen.

Jedes Mal soll ich die Konzentration verlieren. Denn jeder beliebiger Zustand beinhaltet zehn Sfirot. In der Spiritualität geschieht die Handlung nur beim Vorhandensein von allen 10 Sfirot (Ejn Mikzat be ruchanijut).

Wenn ich etwas korrigiere, dann soll das volle Maß korrigiert werden. Jeder Teil des Wunsches erfordert die Loslösung vom vorigen Zustand, sowie eine neue Ausrichtung auf die Einheit – zu den neuen zehn Sfirot.

Deshalb werden wir wieder und wieder vom Ziel abgeschaltet. Wir verlieren aus dem Blickfeld den Orientierungspunkt und fangen ihn wieder auf.

Dank diesen nächtlichen Bemühungen „schmücken wir die Braut“ (wir kleiden sie ins Licht Chasadim ein) – wir bauen das Kli auf, bis es vollständig geöffnet wird – und bereit ist, den Bräutigam – das Licht Chochma, den Schöpfer anzunehmen.

Aus dem Unterricht nach dem Vorwort zum Buch Sohar, 14.11.2010

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Der Lügner, der sich selbst belügt

Die Wahrnehmung der Realität, welche wir in der Wissenschaft der Kabbala studieren ist sehr subjektiv: sie wird nur bezüglich uns, bezüglich unserer Sinnesorgane wahrgenommen.

Und außer ihnen gibt es keine Realität, die existiert. Wir nehmen sie in Form der Fotografie am Bildschirm wahr, der sich im „hinteren“ Teil des Gehirns befindet, als ob etwas außer uns, draußen existiert.

Laut dem Buch Sohar, sehe ich die Teile meines Wunsches, das Maß ihres Unterschiedes vom Licht: inwiefern mein Wunsch des Erhaltens sich von der Eigenschaft des Lichtes (des Gebens) unterscheidet.

Unser allgemeiner Wunsch, das einzige Geschöpf, war anfangs im Zustand „der Unendlichkeit“, und stieg folglich aus dieser Eigenschaft „der Unendlichkeit“ in die Eigenschaft „Diese Welt“ herunter und ging durch das so genannte „Zerbrechen“ hindurch – die Veränderung seiner Eigenschaft vom Empfangen zum Geben.

Infolge des Zerbrechens wurde die große Seele in 600 000 einzelne Seelen geteilt, und später auf noch eine größere Menge der Einzelteile, die in „Unsere Welt“ – in die egoistische Eigenschaft geraten sind. Deshalb scheint es uns so zu sein, dass es uns vielfach gibt, aber in Wirklichkeit sieht jeder von uns nur die Teile seiner Seele.

Wir lernen, dass die Seele zehn Sefirot einschließt. Sie werden in G“E und АCHAP geteilt. Dabei besteht G“E aus den Sefirot Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet – aus den Wünschen des Gebens, und АCHAP – aus Nezach, Hod, Jessod, Malchut – aus den Wünschen des Empfangens.

Somit nehme ich die Wirklichkeit mittels dieser zehn Wünsche, Gefäße wahr. Das, was ich innerhalb G“E wahrnehme, bin ich. Und das, was ich innerhalb ACHAP wahrnehme, ist die scheinbare, äußere Welt.

Eigentlich geschah in meinem Inneren nur der Bruch zwischen den Gefäßen G“E und АCHAP. Infolge dieses Bruches, empfinde ich die größten Wünsche, die mir die größten Genüsse bringen sollten, als die fremden, zum Beispiel als andere.

Sie alle sind die Wünsche meines ACHAP, und mich selbst fühle ich in G“E meiner Seele. Und in meinem Ego sorge ich mich ständig um diesen Teil, d.h. alle meine Berechnungen sind auf den eigenen Vorteil gerichtet.

Und den Teil, der sich zu АCHAP bezieht, fühle ich als den fremden Teil, ich bin sogar bereit mit ihm alles Mögliche zu machen, nur um daraus einen Vorteil für mich selbst zu ziehen.

Somit belüge und bestehle ich ständig nur mich selbst, aber ich begreife und fühle es nicht.

Wenn der Mensch beginnt diese Tatsache zu begreifen, dann erlangt er eine große Enttäuschung.

Deshalb ist die Methodik der Kabbala darauf gegründet, dass wir uns vereinigen müssen, wobei diese Vereinigung nicht gerade auf dem materiellen Niveau (zwischen mir und ihnen) geschehen soll.

Die ganze Methodik ist darauf gerichtet, die Seele zu verbinden und zu korrigieren, d.h. diese zwei Teile in meiner Wahrnehmung zusammen zu führen.

Somit sollen diese zwei Teile, der äußere und der innere – ein Ganzes werden. Folglich wird dem Menschen klar, dass es außer ihm nichts mehr gibt, und dass das was ich außen und innen sehe, mein „ich“, mein Wunsch ist.

Aus der 2. Lektion des Kongresses, 09.11.2010

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Der schmackhafte Schöpfer!

Die Frage nach dem „Sinn des Lebens“ ist der Anfang des Wunsches, den Schöpfer zu enthüllen.

Folglich möchte der Mensch erfahren: wer ihn geboren hat, was seine Wurzel ist, wer ihn lenkt?! Wer alles geschaffen hat und wofür Er mich in solch einem „Umschlag“ dieser großen Welt geschaffen hat.

Was will Er von mir in jedem Augenblick, warum lässt Er mich nicht in der Ruhe, stoeßt mich in eine unbekannte Richtung vorwärts?!

Wenn in uns solche Fragen entstehen – dann vergiften sie unser Leben, und der Mensch kann ohne die Enthüllung des Schöpfers nicht mehr existieren. So sind wir vom Licht geschaffen, das sich in uns, in allen unseren Wünschen abgedruckt hat.

Somit sind unsere Wünsche die Abformung, der Abdruck des Lichtes. Und solange wir es nicht heranziehen, uns nicht mit diesem Licht erfüllen – werden wir uns auch nicht beruhigen! Folglich wird uns dieses Leben schlechter als der Tod vorkommen! Ich werde zu allem bereit sein, um wenigstens einen Tropfen dieser Füllung zu bekommen.

Deshalb besteht unsere Aufgabe darin: den Schöpfer, das Licht zu enthüllen, und zu klären, in welcher Form wir uns anfüllen können. Diese Klärung ist aber nicht einfach, und deshalb heißt die Wissenschaft der Kabbala: „Chochmat ha-Kabbala“ („die Weisheit des Empfangens“). Sie funktioniert anders als in unserer Welt, wo man nur den Mund öffnet um den Durst zu stillen.

Den spirituellen Wunsch kann man nicht direkt stillen. Man muss ihn zuerst klären, denn der Schöpfer gibt mir keinen fertigen Wunsch, der für das Erhalten des Lichtes geeignet ist.

Er will, dass ich selbst prüfe, was ich will, was das Licht ist, damit ich verstehe, dass es die beste aller möglichen Füllungen ist! Damit ich alle Wünsche und alle Füllungen probiere und sage: „Nein, ich will nur das Licht!“

Der Schöpfer ist sehr „eifersüchtig“ und „schikanös“, Er will, dass ich nur Ihn und nichts anderes liebe!

Und er prüft mich, indem Er mir alles offenbart, wonach ich sagen soll: „Nein, Du bist doch der beste, aus allen Arten der Füllung, aus allen Genüssen bist Du der schmackhafteste!“

Es ist geschrieben: „Schmecken Sie und überzeugen Sie sich, wie gut der Schöpfer ist“ – weil diese Art der Füllung Geschmack heißt.

Aus der 7. Lektion des Kongresses, 10.11.2010

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Die Kraft unserer Schwäche

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man möglichst schnell sich an den Schöpfer wenden, ohne Ihn dabei zu beurteilen?

Meine Antwort: Es ist dem Schöpfer unwichtig, ob du Ihn beschimpfst oder lobst, viel wichtiger für Ihn ist, dass du Ihn nicht vergisst.

Du sollst nicht vergessen, dass der Schöpfer existiert, dass er der Gute und der das Gute Schaffende ist, dass er die Ursache aller Ereignisse in unserem Leben ist.

Das heißt, was du auch nicht erhaeltst, ist zum Besten, aber nicht nur zum Besten: Das bringt dich näher zum Ziel. Auch wenn deine Empfindungen negativ sind, du bekommst und empfindest genau das, was du benötigst, um gerade von diesem Punkt aus sich auf das Ziel zuzubewegen.

Wie richte ich mich zum Ziel aus? Durch die Einschließung in die Gruppe. Wie verbinde ich mich mit der Gruppe? Mit allen Handlungen, die moeglich sind. Was ergibt sich daraus? Ich bekomme von der Gruppe stärkeres Verlangen.

Und hier werde ich spüren, dass ich nichts wert bin und mich nicht weiter entwickeln kann. Ein starkes Verlangen, das ich von der Gruppe bekommen habe, verursacht, scheinbar, eine umgekehrte Reaktion.

Wie kann das sein? Nehmen wir zum Beispiel eine Kampfeinheit aus zwanzig Menschen. Hier bekommt jeder Unterstützung von allen, und mit zwanzig mal vermehrten Kräften tritt die Gruppe an ihre Aufgaben heran.

Aber in einer kabbalistischen Gruppe ist alles anders. Anstatt meine Kräfte mit den Kräften meiner Freunde zu verstärken, fühle ich mich zwanzig mal schwächer, und das Ziel wird zwanzig mal wichtiger.

Wir denken, dass wir stärker werden, wenn wir uns in die Gruppe einschließen. In der Tat werden wir schwächer – aber zusaetzlich nehmen wir die Wichtigkeit des Zieles von den Freunden auf.

Jetzt schaue ich mir das Ziel an, als ob ich bezaubert waere, aber… ich sehe keine Möglichkeit, es zu erreichen. Genau im Gegensatz dazu, wie das in unserer Welt passiert.

Die Gruppe muss mich unterstützen, sie zeigt mir, dass gerade das ein wünschenswerter Zustand ist. Dazu müssen wir kommen, und der Schöpfer wird uns nicht erschlagen, nicht leblos auf dem Schlachtfeld liegen lassen.

Die Späher, die seinerzeit ins Land Israel geschickt wurden, gingen gerade in eine solche Falle. Alle Sünden des Volkes Israel, des Menschen, der sich auf dem Weg zum Schöpfer befindet, die in der Tora beschrieben sind, resultieren aus der Tatsache, dass die Menschen die in ihnen entstehenden Eindrücke über die Gruppe, über den Schöpfer, über den Weg und über das Ziel nicht korrekt aus der Sicht des Zieles einschätzen koennen.

Trotz des Zusammenbruchs, das Ziel bleibt wichtig und hoch in unseren Augen. Das ist die Zeit, wo man eben dank dieser Ermattung zu schreien beginnt: „Wo ist das Licht? Du hast es doch versprochen!“ Der Schöpfer liebt es, wenn wir etwas von ihm fordern, das wird zu: „Meine Söhne haben mich besiegt“. Dann bekommen wir die Kraft.

Gemeinsam mit Schwäche und Wichtigkeit des Zieles, muss die Gruppe jedem die Sicherheit geben, dass wir doch unser Ziel erreichen.

Aus einem Unterricht über einen Artikel von Rabasch, 04.11.2010

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Die Arbeit in der Nacht

Das Buch Sohar. Einleitungen. Artikel „Die Nacht der Braut“:

„Rabbi Shimon saß und studierte die Tora in der Nacht, in der die Braut, die Malchut, sich mit ihrem Ehemann vereint.

Und alle Freunde, die Mitglieder des Tempels der Braut sind, müssen mit der Braut diese Nacht verbringen und sich mit ihr an der Korrektur erfreuen, die dank ihnen zustande kommen.“

Um den Text des Sohar gemeinsam wahrzunehmen, ist es wichtig, die Bestrebung zur Einheit nicht abzugeben. Denn sein Licht kann nur in unseren vereinigten Wunsch eingehen. Das Licht wird nie in den individuellen Wunsch des Menschen eingehen.

Man muss verstehen, dass alles, was wir in den kabbalistischen Büchern lesen, die Verbindung zwischen uns beschreibt. Deshalb muss ich zuerst diese Verbindung, wie die Vorbereitung auf den Unterricht vorstellen, und dann den Kabbalisten zuzuhören, die sie beschreiben.

So studiere ich die Wissenschaft der Kabbala, deren Bestimmung in der Korrektur unserer zerbrochenen Beziehung ist. Vor allem, erwecke ich in meiner Einbildung die Verbindung, die wir korrigieren wollen, und dann versuche ich zu verstehen, um welche Vereinigung es sich handelt.

Wir sind in die nächtliche Finsternis vertieft und wissen nicht, wo wir uns befinden. Uns ist nichts klar, aber wir arbeiten ununterbrochen, um die Braut – Malchut, unser Kli – auf den Eintritt „des Morgens“ vorzubereiten.

Und am Morgen, d.h. am Ende der Bemühungen und der Korrekturen, kommen die Konturen unserer Wechselbeziehung aus der Finsternis (aus der Selbstsucht) zum Vorschein, und wir sehen alles (im Morgenlicht, in der Eigenschaft des Gebens) klarer, wo und wie sie geöffnet werden soll.

Wenn sie endlich aus der Dunkelheit austritt, dann bricht der Morgen an. Der Zustand klärt sich auf, und in unserer Verbindung wird das Licht, die Eigenschaft des Gebens, die Barmherzigkeit, das Licht Chassadim geöffnet.

Und später kleidet sich in Chassadim das Licht Chochma ein – und es bricht der Tag an. Dann kommt es zur Verbindung zwischen dem Bräutigam und der Braut, zwischen dem Schöpfer und Kli unserer Einheit, unseres allgemeinen Wunsches.

Solange wir uns im Zustand befinden, der „die Nacht der Braut“ heißt, führen wir die Vorbereitung durch. Zwischen uns gibt es noch keine Einheit, in welcher sich das Licht zeigen könnte.

Wir bemühen uns jedoch weiterhin, die Stelle unseres Zerbrechens zu finden, wir suchen die uns teilende Selbstsucht und die Mittel, die man dagegen verwenden kann. Das alles ist die Arbeit in der Nacht, die Vorbereitung auf die ersten Strahlen der Morgenröte eben.

Aus dem Unterricht nach dem Vorwort zum Buch Sohar, 14.11.2010

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