Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Vorlesung “Kongress ist ein Sprungbrett”, 2.11.2010

Eine öffentliche Vorlesung ist in Auditorium „Kabbala für alle“ zum Thema „Kongress ist ein Sprungbrett”  stattgefunden.

Die Vorlesungen werden live auf unseren Fernesehkanäle YES-66 und HOT-66 (Israel), sowohl im Internet auf der Seite Kabbala TV, mit einer Synchronübersetzung auf Englisch, Deutsch, Russisch, Spanisch, Italienisch und Türkisch übertragen.

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Kabbalisten über den Studium der Kabbala, Teil 18

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das Studium der Kkabbala erfordert keine besondere Talente

Jeder Mensch ist verpflichtet, während seines Studiums der Tora in ihr Anstrengungen zu unternehmen (aber nicht indem man die Texten auswendig lernt), und den Verstand und das Herz darauf einzustellen, in ihr das Licht des „Angesichts des Königs des Lebens“ (das Licht der Korrektur, Chassadim, und dann das Licht der Erfüllung, Chochma – sie beide werden das höhere Licht genannt) zu finden.

Gemeint ist die Erkenntnis der offensichtlichen Lenkung, genannt „Licht des Angesichtes“. Jeder Mensch eignet sich dafür, wie es heißt: „Diejenigen, die Mich suchen, werden Mich finden“ (Sprüche, 8:17). Und nur ein Fetzchen fehlt dem Menschen um dies zu erreichen, nur das Bemühen (die Eigenschaft des Gebens und der Liebe zu erreichen).

Baal HaSulam. Einführung in die Lehre der Zehn Sfirot, P.97.

Die innere „Religion“ der Seele

Baal HaSulam benutzt die Wörter „religiös“ und „profan“ in seinen Artikeln für gewöhnlich nicht in dem Sinne, wie das in unserer Welt üblich ist.

„Religiöser“ Mensch im kabbalistischen Gebrauch bedeutet keinen traditionellen Begriff, der eine der Weltreligionen meint: Judentum, Islam, Christentum oder alle möglichen Glaubensrichtungen.

Als „religiös“ gilt derjenige, der sich danach sehnt während seines Daseins in dieser Welt korrigiert zu werden und in die spirituelle Welt bis hin zur Welt der Unendlichkeit, bis hin zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer aufzusteigen.

Darin besteht das Ziel der Existenz eines jeden Menschen in dieser Welt, welches Baal HaSulam im Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ erklärt.

Doch manchmal meint er wirklich die traditionelle Religion, wenn er bestimmte Momente erklären möchte. Aus diesem Grund muss immer dem Kontext entnommen werden, wie seine Worte zu verstehen sind.

„Profane“ Menschen sind diejenigen, die sich nicht mit der eigenen Korrektur beschäftigen, sondern alles um der Belohnung willen, ob in dieser oder in der zukünftigen Welt, tun.

„Religiös“ ist derjenige, der sich bis zur Stufe des Schöpfers korrigiert und dafür die „Wahre Tora“, sprich die Wissenschaft der Kabbala benutzt. „Ich erschuf den bösen Trieb und die Tora als Mittel zu dessen Korrektur“.

Das heißt, du musst zuerst den egoistischen Trieb in dir enthüllen, und erst dann wirst du die „Tora“ zu dessen Korrektur brauchen, weil sie nur diesem Zweck dient.

Und dann wird dich ihr Licht, welches du infolge des korrekten Studiums enthüllst, zu seiner Quelle zurückführen, d.h., der böse Trieb wird sich in den guten verwandeln.

Dabei verändert sich das Verlangen selbst nicht – es verändert sich lediglich seine Absicht: von „für sich selbst“ zu „für den Nächsten“.

Aus den Unterricht nach dem Artikel „Exil und Erlösung“ vom 03.11.2010

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Der Schöpfer und Israel im Exil

Ich habe euch mit dem Exil bestraft, doch wenn ihr sagt, dass Ich euch verlassen habe, so bin ich doch bei euch“ (Der Sohar, Abschnitt „BeChukotai“, 49).

Obwohl wir von den Handlungen „nicht der Belohnung wegen“ sprechen, kann es in Wirklichkeit eine solche Handlung in der Natur nicht geben.

Wir brauchen immer eine Belohnung als Energie für die Handlung. Denn nur Verrückte und kleine Kinder handeln ziellos.

Doch unser Ziel ist, die Enthüllung zu erlangen, den wahren Zustand zu sehen, dessen Gründe zu verstehen, unseren eigenen Platz zu erkennen. Wir brauchen die Wahrheit im vollen Umfang, hier und in allen Welten.

Die Enthüllung dieser Wahrheit ist die Enthüllung des Schöpfers. Das ist unsere Belohnung. So wird auch das Wesen der Wissenschaft der Kabbala bestimmt: die Enthüllung des Schöpfers der Schöpfung in dieser Welt.

Wir streben nach der größten Belohnung, doch erlangen sie nicht in Form einer egoistischen Erfüllung, sondern in unserem Bestreben von der Lüge zur Wahrheit.

Mein gesamtes Leben kann mir als reich und bis zum Erbrechen süß vorkommen. Doch zugleich empfinde ich eine Leere, weil es keine Wahrheit darin gibt. Und dann wechsle ich das Ziel: anstelle der direkten Erfüllung durch die Süße möchte ich die Fülle der Wahrheit erlangen.

Es ist nicht leicht, dies zu erreichen. Auf Hebräisch besteht das Wort Wahrheit aus drei Buchstaben: אמת. Alef ist der erste Buchstabe des Alphabets, Mem bedeutet Bina, die Eigenschaft des Gebens, Taw ist der letzte Buchstabe des Alphabets.

Mit anderen Worten, müssen alle meine Eigenschaften sich um Bina, die Absicht um des Gebens willen, versammeln – dann werde ich begreifen, was das ist, also den Schöpfer enthüllen.

Die Wahrheit ist ein Kriterium für mein Exil. Wenn ich sehe, dass ich mich im Exil in Bezug auf die Wahrheit befinde, bedeutet das, dass ich mich im Exil in Bezug auf den Schöpfer befinde.

Denn in dem erwünschten Endzustand sind wir miteinander verbunden, verschmolzen, zusammengeschweißt in einem gemeinsamen, vollkommenen, ununterbrochenen Siwug. Das bedeutet also, dass wir beide uns im Moment in einem unerwünschten Zustand befinden – anders gesagt, sowohl ich als auch Er befinden uns im Exil.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 03.11.2010

Was tun?

Eine Frage, die ich erhielt: Wir hören ständig, dass wir uns verbinden und nach dem Schöpfer suchen müssen, nehmen das jedoch nicht als praktische Arbeit wahr. Was müssen wir konkret tun?

Meine Antwort: Wenn äußere Handlungen für die inneren Prozesse nützlich sind, müssen wir sie ausführen.

Der Nutzen kann erst in der Zukunft zum Vorschein kommen: ich führe ein ganzes Jahr eine äußere Handlung durch, um infolge meiner Handlungen eine tiefere innere Schicht zu erreichen, anders gesagt, der Eigenschaft des Schöpfers – dem Geben – näher zu kommen, in dem Bewusstsein, wie weit ich davon entfernt bin, um durch mein Verlangen die Korrektur der Absicht von „für mich selbst“ zu „um des Gebens willen“ in Gang zu setzen.

Mit anderen Worten, muss „das Ende der Handlung“ im „ursprünglichen Gedanken“ enthalten sein – entweder wird mir gesagt, was zu tun ist, und ich führe es „über dem Wissen“ aus oder ich handle selbständig so. In jedem Fall betrifft die Ausführung den Menschen selbst.

Wenn aber die Absicht „um der Einheit der Gruppe willen“ an seine Handlung nicht gebunden ist, dann mag die Handlung auch noch so wichtig sein, sie wird keinen Nutzen bringen. Denn gerade die Arbeit an der Absicht ist die Arbeit eines Menschen.

Man kann sie nicht umgehen, weil die Natur der Welt das Verlangen zu genießen und das Verlangen Genuss zu schenken, der Gedanke, der sich neben ihnen befindet, ihre Vereinigung und gegenseitige Durchdringung ist. Außer dem Verlangen und der Absicht gibt es nichts!

Das Verlangen zu empfangen des Unteren dringt in das Verlangen zu geben des Höheren als MaN (Bitte um die Korrektur) ein, und das Verlangen zu geben des Höheren steigt zum Verlangen zu empfangen des Unteren hinab und erfüllt es als MaD (korrigierendes Licht).

Dann findet zwischen ihnen beiden die gegenseitige Vereinigung statt: Bina in Malchut und Malchut in Bina – der Schöpfer in der Schöpfung und die Schöpfung in dem Schöpfer, bis sie die vollkommene Gleichheit erlangt haben. Das ist die ganze Ausführung!

Wo findet sie statt? – Nur in Gedanken, im Verlangen, in der inneren Anstrengung!

Natürlich ist es das Schwierigste. Für einige von uns ist es leichter, intellektuell zu arbeiten, für andere ist es schwerer, doch die spirituelle Arbeit ist für alle gleichermaßen schwer – sowohl für Wissenschaftler als auch für Tischler – denn sie wird in der Seele und nicht im Verstand durchgeführt.

Einige äußere Handlungen führen wir dennoch aus, und sie verbinden uns durch die richtige Absicht: Wozu tun wir das? Warum zusammen und nicht jeder für sich? Wozu wollen wir den Teilnehmerkreis erweitern? – Das belebt uns, bringt uns die Begeisterung.

Doch ohne die Absicht bei den Anstrengungen sind wir eine „Versammlung von Spöttern“, denn die wichtigste Arbeit ist ohne die Absicht jeglichen Sinns beraubt!

Aus einem Unterricht nach einem Artikel von Rabash,  31.10.2010

Alles befindet sich innerhalb unserer Verbindung

Eine Frage, die ich erhielt: Was hat die Enthüllung der Wahrheit mit der Enthüllung des Systems der gegenseitigen Verbindung aller Seelen zu tun?

Meine Antwort: Das ist ein und dasselbe. Die gegenseitige Verbindung ist die Wahrheit. Das Netz unserer Verbindungen nennt sich „Gefäß“, Kli.

Der Schöpfer hat einen Abdruck von Sich im Material des Verlangens zu genießen hinterlassen, hat diesen Seinen Abdruck in dessen Masse eingetaucht. Nun gibt es in mir eine „Vertiefung“ mit einem Reliefmuster.

Dieses Muster stellt eine Verflechtung von Verbindungen zwischen den Verlangen dar, die der Schöpfer erfüllt, wenn sie korrigiert sind. In diesem Fall ist Er ihr Netz. Das gemeinsame Netz dieser Punkte nennt sich „Malchut der Welt der Unendlichkeit“.

Nach und nach verbirgt Sich der Schöpfer und hinterlässt ein Seelensystem – und dann findet das Herabsteigen der Welten statt. In dem Maße Seines Verschwindens fühlen sich die Seelen immer mehr einander entgegengesetzt, während sie zur Kehrseite (Sitra Achra) übergehen, wo die Verbindung gestört, geschwächt ist und einen egoistischen Charakter annimmt.

Im Endeffekt landen wir in dieser Welt und nehmen anstelle der gegenseitigen Verbindung, anstelle des Schöpfers, der uns erfüllt, die Leere, die Trennung voneinander wahr.

In Wirklichkeit nehme ich immer den Schöpfer wahr. Denn es gibt nichts mehr, was ich wahrnehmen könnte, es gibt nur mich und Ihn. Doch in der jetzigen Realität nehme ich Ihn entsprechend meinem momentanen egoistischen Zustand wahr.

Das Ziel des Prozesses ist, die Wahrheit, den wahren Zustand zu erreichen, indem man alle Hüllen von sich wirft. Indem ich die Verbindung zwischen uns aufs Neue enthülle, werde ich in einem bestimmten Moment sehen, dass sie nicht die Menschen, sondern die Seelen, die Verlangen verbindet. In dem Charakter dieser Verbindung, in deren Wesen, in deren Stärke enthüllt sich uns der Schöpfer.

Es gibt keine andere Realität außer der allgemeinen gegenseitigen Verbindung. Sie füllt alles aus, und wir sind so erschaffen worden, dass wir nichts außer ihr wahrnehmen können. Wir befinden uns innerhalb von ihr.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 03.11.2010

Die Tür steht immer offen

Eine Frage, die ich erhielt: Wovor müssen wir uns in diesen letzten Tagen vor dem Kongress hüten?

Meine Antwort: Wir müssen uns vor Nebengedanken hüten und nur an das System von Verbindungen denken, das wir zwischen uns enthüllen wollen – so, dass jeder in der Tiefe seines Herzens sich mit den Anderen verbunden fühlt.

Und derjenige von uns, in dem sich diese innere Verbindung enthüllt, wird dort sofort das wahre Licht, den Schöpfer erkennen!

Zwischen dem Licht und den Verlangen stellt sich sofort eine Übereinstimmung ein. Im gleichen Augenblick, in dem du auch nur das geringste spirituelle Verlangen wahrnimmst, erhält es sofort eine Form. Ein Gefäß kann nicht ohne Form existieren.

Es ist unmöglich, einen nicht funktionsfähigen Mechanismus in der Spiritualität zu enthüllen, den man dann aufziehen und in Gang setzen muss.

Baal HaSulam schreibt, dass „der Eingang und die Tür“ in der spirituellen Welt immer gleichzeitig enthüllt werden – die Tür ist nur dann zu sehen, wenn sie offen ist, das heißt, uns werden im gleichen Augenblick sowohl das Gefäß/das Verlangen als auch das Licht/der Schöpfer darin enthüllt.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Exil und Erlösung“ vom 03.11.2010

Kabbalisten über das Studium der Kabbala, Teil 17

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das Studium der Kabbala erfordert keine besonderen Talente.
Wenn ein Mensch mit kleinen Talenten erschaffen wurde, kann er ein Weiser werden? Seine Vernunft ist zu klein um die Worte der Tora zu verstehen!

Und es steht in Midrasch Rabbah (Großer Kommentar) geschrieben: Sagte der Schöpfer dem Volk Israel (die die vom Verlangen zu empfangen zum Verlangen zu geben aufsteigen wollen, nur sie heißen Israel = zur Gleichheit mit dem Schöpfer): „Ihr Leben, ihre Weisheit und die ganze Tora sind einfache Sachen. jeder, der im Zittern vor Mir stehen will (möchte wie Ich werden) und (dafür) die Tora und die Gebote ausführt, die ganze Tora und die ganze Weisheit, sind in seinem Herzen (in seinen korrigierten Wünschen)“.

Das wird in der Einführung zu der Lehre der Zehn Sfirot erklärt man brauch keine besondere Talente, nur das Zittern vor dem Schöpfer (das Streben sich mit dem Schöpfer anzugleichen), wird der Mensch der ganzen Weisheit der Tora (höheres Licht) gewürdigt.

Deshalb steht es geschrieben: „Alles ist in den Händen der Schöpfers, außer dem Zittern vor dem Schöpfer“. Denn nur in dem Zittern (es zu entwickeln, durch die Umgebung, Lehrer und durch die Bücher), wurde uns eine Wahlfreiheit gegeben – der Rest wird vom Schöpfer bestimmt.

Rabasch, Stufen der Leiter, Artikel 456, „Keine besondere Begabung“.

Der Paradigmenwechsel

Ich enthülle die Einheit durch direkte und indirekte Handlungen.

Indem ich direkt handle, kümmere ich mich um die Freunde, ich helfe ihnen, bereite Kaffee und Tee für sie vor, bediene sie – kurz gesagt, ich verbinde mich. So ist es in unserer Welt üblich: wir kommen den Menschen näher, indem wir sie mit Geschenken erfreuen.

Und was die spirituellen Handlungen betrifft, muss ich in den Freunden die besten Menschen der Generation sehen. Sie sind miteinander zusammengeschweißt, und ich befinde mich außerhalb ihrer Vereinigung und beuge mich vor ihnen, um zu einem Ganzen mit ihnen zu werden. Und ich richte mich insbesondere während des Studiums auf diese Korrektur aus.

Infolge aller meiner Anstrengungen – ob inneren oder äußeren, ob in der Handlung oder in der Absicht – kommt zu mir das Leuchten der höheren Stufe, die ich mir als korrigiert vorstelle. Ich stelle mir vor, dass wir alle dort vereint sind und zusammen das Licht zwischen uns enthüllen, entsprechend der Ähnlichkeit der Eigenschaften.

Meine gesamte Arbeit besteht darin, durch meinen Selbstverzicht die Einwirkung des Höheren hervorzurufen. Nur nicht stören, nur mich einfügen. Dieses Stadium nennt sich „drei Tage des Einnistens des Samens in der Gebärmutter“.

Ich muss mich lediglich im Inneren absorbieren lassen, noch mehr und noch mehr, indem ich mich über dem Egoismus annulliere, um kein Fremdkörper innerhalb des Höheren zu sein. Denn sonst kommt es zu einer Vergiftung.

„Der Höhere“ ist kein Abstraktum, es sind Freunde. Sie sehen immer schlimmer in meinen Augen aus, und ich muss dem ständig durch die Arbeit über dem Wissen entgegenwirken.

Man könnte meinen, die Außenwelt bietet mir eine wunderbare Umgebung aus klugen, gesunden, fröhlichen Menschen, die sehr schön die Zeit verbringen können.

Und hier regen mich dumme Gespräche und Heuchelei auf. Und ich arbeite immer mehr, um in jedem Zustand die Einzigartigkeit und die Größe meiner Freunde enthüllen zu können.

Das Stadium der Entstehung ist ein langwieriger Prozess, und dessen Ziel ist der Selbstverzicht. Ich befinde mich im Mutterleib – in einer besonderen Gruppe, unter den Freunden, mit denen ich mich verbinden und durch die ich die Hilfe von oben erhalten muss.

Der Zustand des Embryos ist eine Übergangsphase. Der Aufstieg zur ersten spirituellen Stufe ist am schwierigsten.

Doch wie ist das möglich? Denn es steht geschrieben, dass die Korrektur vom Leichten zum Schwierigen verläuft. Und dennoch schreibt Baal HaSulam in dem Artikel „Ein Gebot“: „Der schwierigste Moment am Dienen für den Schöpfer ist die erste Anheftung“.

Es gibt keinen anderen Ausweg, denn es geht um einen Paradigmenwechsel, um einen Wechsel der Einstellung, der Wahrnehmung der Realität. Dabei werden sehr viele Parameter in einem Menschen verändert, und er beginnt, die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 02.11.2010

Eine äußerst wichtige Ermahnung!

Ich möchte euch ermahnen, dass alle kabbalistischen Texte nur im inneren Sinne verstanden werden sollen – die Rede ist nicht von der äußeren Welt, sondern von der Korrektur der Verlangen eines Menschen.

Dieses Verlangen teilt sich in „Israel“ (Yashar-Kel – „direkt zum Schöpfer) und „Völker der Welt“ (Verlangen, die nicht auf den Schöpfer gerichtet sind) auf.

Solche Verlangen gibt es in jedem von uns: jene, die auf das Schöpfungsziel gerichtet sind (noch ist es lediglich ein „Punkt im Herzen“), und jene, die nicht auf dieses Ziel gerichtet sind (genannt „Völker der Welt“).

„Exil“ bedeutet Verbannung vom Licht, aus der spirituellen Welt, d.h., aus der Eigenschaft des Gebens.

„Erlösung“ bedeutet Entstehung der Kraft zu geben, mich mit den Anderen zu verbinden, zu lieben in mir.

Der „Schöpfer“ (auch das „Licht“) bedeutet die Eigenschaft der Liebe und des Gebens.

Nur auf diese Weise sollen alle kabbalistischen Texte betrachtet werden, nur in sich selbst und für seine eigene Korrektur – sonst werdet ihr in den materiellen Bildern (in der Erschaffung von Götzenbildern) versinken und beginnen, aus der Kabbala wieder Religionen entstehen zu lassen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Exil und Erlösung“ vom 02.11.2010