Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Waagschale: Belohnung und Bestrafung

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn es in dieser Welt keine Belohnung und keine Bestrafung gibt, wo existieren sie dann?

Meine Antwort: In unserer Welt gibt es Belohnung und Bestrafung, gute und schlechte Menschen, es gibt hier alles, was ihr seht und versteht.

Es steht geschrieben: „Die Welt verhält sich nach unabänderlichen Gesetzen“. Im Rahmen unserer Welt existieren in jeder Gesellschaft, in jedem Land und in jeder Zivilisation eigene Gesetze.

Wenn du in den Kindergarten, in die Schule, in eine Einrichtung für Erwachsene kommst, gibt es überall eigene Verhaltensregeln sowie Belohnung und Bestrafung für ihre Einhaltung. Und so, wo auch immer du hinkommst, gibt es an jedem Ort eine Sammlung von Gesetzen für eine Gruppe von Menschen, für eine Gesellschaft oder für ein Volk.

Doch wenn man von Gewinnen oder Verlusten eines Menschen in Bezug auf die spirituelle Welt spricht, dann haben seine irdischen Taten nichts mit der spirituellen Ebene zu tun.

Sie haben Einfluss auf die darauffolgenden Inkarnationen, jedoch nicht auf die Enthüllung des Schöpfers den Geschöpfen, auf die Enthüllung der spirituellen Welt, „deine Welt wirst du zu deinen Lebzeiten sehen“. Also hat der Mensch in dieser Hinsicht nichts bewirkt, wie die Tora erklärt.

Wir lernen, dass die einzige freie Handlung des Menschen in dieser Welt seine Anstrengung in Richtung Vereinigung in der Gruppe ist, alle anderen Handlungen gehören ihm nicht.

Abgerechnet wird mit uns nur gemäß dem, dass wir jedes Mal eine noch bessere Umgebung wählen, um das Schöpfungsziel zu erreichen.

Aus der 2. Kongresslektion vom 09.11.2010

Den Zohar öffnen

So sehr uns die Anstrengungen beim Lesen des Buches Sohar ermüden, so geschmacklos es uns scheint, müssen wir doch während des Lesens alle in einer Absicht, in einem Verlangen vereint sein.

Darin besteht unsere gemeinsame Arbeit in der Bürgschaft, gegen persönliche Störungen eines Jeden und in Gedanken and die Verbindung.

Wir wollen schlafen, schalten ab, verlieren den Faden, wandeln im Nebel, der Text selbst nimmt nicht mit, erweckt keine Gefühle – doch in diesem Text liegt jenes Licht verborgen, das eben die Korrektur in uns vornehmen soll – und zur Verbindung, also zu einem spirituellen Form führen.

Wir müssen unsererseits nach Einheit streben, und andererseits die Handlung vonseiten des Lichts erwarten, damit es genau das tut, was getan werden muss.

Wir wollen uns verbinden, wir konzentrieren uns auf einen einzigen Wunsch, zusammen zu sein, wenn jeder seinen Kopf beugt. Ich unternehme diese Anstrengung und will, dass das Licht als Antwort seine Handlung von oben ausführt.

Das heißt eben: „Israel, Tora und der Schöpfer sind Eins“. Mittels der Tora bemühen wir uns, den Schöpfer zu offenbaren. Und die Tora ist das Licht, welches „zur Quelle zurückführt“ und uns verbindet. Und der Schöpfer offenbart sich in unserer Einheit.

Man könnte für sich das folgende Bild zeichnen: jedes Wort des Sohar ist kein Wort, sondern eine Portion Korrektur. Wenn ich ein Wort höre, denke ich nicht daran. Soll der Vorleser weiterlesen. Für mich ist jedes Wort ein neues Tropfen Licht, das uns zu einem Ganzen verbindet.

Ich wende mich hier an all unsere Freunde von allen Enden der Welt: uns fehlt diese gemeinsame Anstrengung.

Aus der Lektion zum Buch Sohar, 14.11.2010

Wovon beginnt der Sohar

Das Buch Sohar fordert von uns eine genaue Vorbereitung. Denn dies ist die mächtigste Lichtquelle, eine Kraft die unsere Natur ändern kann, wenn wir uns richtig auf die Arbeit damit vorbereiten.

Vor allem in unserem jetzigen Zustand muss unsere Ähnlichkeit mit dem höheren Licht, welches der Sohar auf uns zieht, maximal sein.

Dafür versuchen wir uns so sehr wie möglich den Autoren des Sohars anzugleichen, Rabbi Schimon Bar Jochai und seinen neun Schülern.

Diese berichten, dass sie selbst am Anfang der spirituellen Arbeit, plötzlich von einem gegenseitigen Hass überwältigt wurden.

Das Licht welches sie anziehen, leuchtet in ihren unkorrigierten Verlangen und trotz des Impulses nach Verbindung, entstand eine Abstoßung zwischen ihnen. Als sie sich vor dem Leuchten des Sohar stehen sahen, erkannten sie, dass sie diesem völlig entgegengesetzt waren.

Der Weg beginnt von der Enthüllung des Bösen an, und der Mensch muss das dies jedes Mal verspüren, da ansonsten sein erster Schritt schon falsch wäre.

Es steht geschrieben: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen und die Tora als Gewürz zu dessen Korrektur, denn darin ist das Licht enthalten, welches zur Quelle zurück führt“.

Es handelt sich um drei Linien. Der bösen Trieb ist die linke Linie, die Tora als Gewürz ist die rechte Linie, und das Licht, welches zur Quelle zurück führt ist unsere korrigieret Seele, der Wunsch der linken Linie, der durch der Absicht der rechten Linie korrigiert wurde.

Der böse Trieb, unser Egoismus, kommt nicht von selbst, sondern nur unter der Einwirkung des Lichtes zum Vorschein. Dann wenden wir uns an die rechte Linie, die Tora, und das Licht, welches von oben kommt, und uns zur Quelle zurück bringt, zum Schöpfer, zu der mittleren Linie.

Mit der Enthüllung des Bösen beginnt jede Etappe der Annäherung an Schöpfer, vom Null bis zum Ende der Korrektur. Sogar die Gruppe von Rabbi Schimon musste die gleichen Phasen durchwandern.

Ohne unseren Hasser zu enthüllen, können wir die Kabbala nicht studieren und das Licht nicht anziehen. Mit all unseren Kräften versuchen wir uns zu vereinigen, und beginnen dadurch zu verspüren, wie taub unser Herz ist und wir einen faden Geschmack im Mund schmecken.

Aber das Ziel ist groß und das erzeugt eine Bedürfnis nach Licht, dass kommt und uns korrigiert. Wir lassen es nicht mehr in Ruhe, bis Er kommt und eine Verbindung zwischen Freunden einrichtet, damit wir ein gemeinsames Kli werden, in gegenseitiger Bürgschaft, wie ein Mensch mit einem Herzen, mit einem gemeinsamen Verlangen.

Dies fordere ich, und selbst wenn ich nicht genau verstehe, was das heißen soll, selbst wenn ich keinen winzigsten Impuls nach Vereinigung habe, trotzdem schreie ich mit allen gemeinsam.

So beginnen wir den Sohar zu lesen, aus dem Wunsch heraus uns zu verbinden. Dieser Zusammenschluss erlaubt uns das höhere Licht anzuziehen. Erst jeder persönlich, und dann durch das umgebende Licht (Or Makif) erreichen wir die Einheit.

In dieser Einheit erlangen wir die höhere Welt. Die spirituelle Stufe äußert sich in unserer gegenseitigen Verbindung.

Zuerst enthüllen wir den bösen Trieb zwischen uns (1), dann fordern wir das Licht, das uns verbindet (2). dann vollbringt das Licht seine Aufgaben und verbindet uns in der mittleren Linie, im gemeinsamen Verlangen (3).

Aus einem Unterricht über die Einleitung in das Buch Sohar, 14.11.2010

Der Schöpfer zu beiden Seiten der vordersten Linie

Wir sind enttäuscht, dass wir nicht in der Lage sind, unsere egoistische Schale (Klipa) zu durchbrechen und uns zu einem Kli zu vereinen.

Wir haben enthüllt, dass zwischen uns etwas liegt, was die Herzen in einem einzigen Verlangen nicht verschmelzen und uns die Körper und unsere Welt nicht vergessen lässt.

Im Endeffekt muss diese Schale uns zeigen, dass wir vor ihr hilflos sind. Ein riesiges Verlangen, das Ziel zu erreichen, und zugleich die Hilflosigkeit, es selbständig zu tun, werden uns keine andere Wahl lassen, als uns an den Schöpfer zu wenden.

Und bis dahin, solange wir nicht völlig von unseren Kräften enttäuscht werden und das Ziel leidenschaftlich erreichen wollen werden, vergessen wir Ihn.

Man kann überall Notizen darüber aushängen, dass man den Schöpfer um Hilfe bitten muss, und trotzdem werden wir kein Bedürfnis, kein Verlangen nach Ihm haben. Dieses Bedürfnis entsteht erstens, wenn wir mit all unseren Kräften wollen und zweitens in die spirituelle Welt nicht eintreten können.

Genau in diesem Moment beginnen wir die Tatsache zu erkennen und zu begreifen, dass uns nur der Schöpfer helfen wird.

Die erste wunderbare Enttäuschung haben wir auf dem Kongress erlebt. Das ist eine große Errungenschaft. Nun müssen wir lediglich verstehen, was wir erhalten haben, und während wir ständig darüber nachdenken, unsere Empfindung verstärken.

Der Gedanke verstärkt das Verlangen, verdeutlicht alle seine Komponenten, wodurch wir uns ohne neue Leiden weiterbewegen können, wir versuchen nur noch immer mehr den Zustand zu klären, in dem wir uns befunden haben. Das genügt.

Auf diese Weise werden wir die Forderung an den Schöpfer bilden können – denn es gibt niemanden außer Ihm, und nur Er wird uns helfen, dem Pharao zu widerstehen.

Außerdem werden wir verstehen, dass der Schöpfer in beide Richtungen handelt. Denn der Pharao ist derselbe Schöpfer, nur von der anderen Seite. In der Tora steht geschrieben: „Lass uns zum Pharao gehen, denn Ich habe sein Herz verhärtet“.

Der Schöpfer warnt im Voraus: „Ich stehe dir im Wege. Du willst durchbrechen? Wende dich mit einer Bitte an Mich, denn ich selbst habe es dir eingebrockt – und mit meiner Hilfe wirst du durchbrechen“.

Darüber steht geschrieben: „Meine Söhne haben Mich besiegt“. Es gibt niemanden außer dem Schöpfer, doch um das zu begreifen und nach der Hilfe von Ihm zu verlangen, brauchen wir gemeinsame Anstrengungen, die auf das gleiche Ziel gerichtet sind: wie man zusammen mit dem Schöpfer dem Pharao die Stirn bietet und geboren wird.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 12.11.2010

Wir lernen, den Pharao zu benutzen

Eine Frage, die ich erhielt: Ich versuche wirklich sehr, den Machsom zu überqueren, doch der Pharao gewinnt immer die Oberhand. Und in einem bestimmen Moment verliere ich den Glauben und verbinde mich mit der Gruppe nur aus Gewohnheit und nicht aus dem Bestreben heraus. Das ärgert mich. Was soll ich nun tun? Den Pharao um einen Passierschein zum Schöpfer bitten?

Meine Antwort: Nein, schlage den Pharao. Denn er ist dein Hasser, der dich nicht zum Schöpfer lässt. Er steht zwischen euch.

Man muss verstehen, dass der Schöpfer selbst den Pharao vor dich gestellt hat. Um ein starkes und richtiges Verlangen in dir zu entwickeln, hat er ein besonderes Hindernis auf deinen Weg gestellt.

Dieses Hindernis, dein Egoismus, der Pharao selbst, „meißelt“ dich, formt einen neuen Aufschwung aus dir – ein richtiges und starkes Bestreben nach der spirituellen Welt.

Wenn der Pharao nicht wäre, hättest du nach der Spiritualität nicht gesucht. Du hättest das Materielle gewollt, in dem Glauben, es sei die „Spiritualität“.

Doch der Pharao biegt diese Nichtübereinstimmung gerade. Du drückst – er schlägt, du drückst – er schlägt, immer und immer wieder, und durch diese Schläge verleiht er dem Block deines Verlangens die richtige Form – das Verlangen zu geben (Zura melubeshet be chomer).

Im Endeffekt gehst du wie ein Schlüssel genau in das Schlüsselloch hinein – und die Tür öffnet sich. Deshalb steht geschrieben, dass „der Pharao die Söhne Israel dem Schöpfer näher bringt“ – diejenigen, die auf Ihn gerichtet sind.

Wir glauben, dass es in der Natur böse Kräfte gibt, doch in Wirklichkeit ist es nicht so. Wenn die Eigenschaft des Gebens in mir zu herrschen beginnt, werde ich feststellen, dass es kein Übel gibt und alle negativen Faktoren dazu berufen wurden, das Verlangen zu geben aus mir zu erschaffen.

Sie alle sind Hilfe von oben. Sobald ich die Form des Gebens annehme, werden sie keinen Druck auf mich auszuüben brauchen.

Man muss nur verstehen, wie man mit diesen Kräften arbeiten soll. Je schneller wir das begreifen, desto schneller werden wir die neue Form erlangen und auf die Welt kommen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 12.11.2010

Die Leiden meines Pharaos

Auf dem Kongress haben wir etwas Riesiges, etwas Teures erworben, wir haben nämlich zum ersten Mal entdeckt, dass ein Pharao in uns sitzt. Ein Pharao, der uns hasst, den wir los werden müssen, vor dem wir auch fliehen wollen, Ägypten verlassen…aber wir sind dazu nicht in der Lage.

Wir hätten nie entdecken können, dass wir verpflichtet sind vor ihm zu fliehen. Wir dachten, dass wir die Spiritualität in unserem Egoismus „Ägypten“ entdecken könnten. Aber wir haben nicht geglaubt, das eben genau dieses „Ägypten“ genannt wird. Jetzt beginnen wir zu verstehen, das wir die Pflicht haben, uns loszureissen.

Unser Egoismus, der Pharao, hat einen Schlag bekommen, die Enttäuschung versetzte ihm einen Schlag. Und wir nehmen wahr, dass wir uns von dem Verlangen, in welchem wir Enttäuschung und Bitterkeit empfinden, losreissen müssen.

Wenn wir nicht auf alles, bis zum Ende hin, bereit wären, hätten wir diese Enttäuschung gar nicht spüren können. Wir würden auch nicht bemerken, dass uns tatsächlich etwas stoppt. In der Spiritualität gibt es keine Mitte. Man muss bis zum Ende gehen.

Darum haben wir ein neues Empfinden bekommen. Diese Bitterkeit, die Kraft der Leiden die wir jetzt fühlen : ich habe doch so viele Kräfte investiert, hatte doch so grosse Hoffnung, aber – nichts ist geschehen…

Das ist mein Pharao, der einen Schlag bekam und jetzt leidet.

Aber der Pharao muss diese Schläge spüren, sonst werden wir nicht vor ihm fliehen können. Denn wir fliehen nur vor dem Schlechten. Wenn ich mein egoistisches Verlangen, meine Natur, als böse erkenne, dann, nur dann, werde ich wirklich davor fliehen wollen. Wahrscheinlich muss ich noch mehrere solcher Schläge einstecken, bis ich mich schliesslich entscheiden kann zu fliehen.

Ich muss, sprichwörtlich, „aus meiner Haut springen“, aus meinem Körper austreten. Das sind also die „Zehn Ägyptischen Plagen“, die Schläge, die der Pharao erhält.

Und eben dies haben wir erreicht, weil wir doch eine Verbindung miteinander haben. Denn das Eine offenbart sich immer gegenüber dem Anderen, wie geschrieben steht : „In Deinem Licht sehen wir das Licht“

Dank der Verbindung, dank unserer Vorbereitung, wurden wir uns unserer egoistischen Natur bewusst. Das ist eine enorme Leistung!
Gemeinsam mit uns, waren auch Millionen von Menschen anwesend, die virtuell am Kongress teilgenommen haben. Und auch alle diese Menschen haben mit uns gemeinsam dieselben Zustände durchlebt.

Aus dem Programm „Wochenabschnitt“, 12.11.2010

Ich möchte den Machsom überqueren!

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn wir den Machsom ueberqueren, machen wir das gemeinsam oder jeder zu seiner Zeit?

Meine Antwort: Machsom ist eine potentielle Grenze. Wenn ich anstrebe, mich mit meinen Freunden zu verbinden und von der Trennung zwischen uns zu einer groesseren Verbindung kommen moechte, wenn ich mit all meiner Kraft diese Trennung vernichten moechte, aber dazu nicht in der Lage bin, rufe ich den Schoepfer zu Hilfe und ueberquere den Machsom.

Mit anderen Worten, mein Ego bleibt mir, abe ich erhebe mich darueber. Auf vorigen Etappen wollte ich das nicht wirklich und war mit seiner Existenz einverstanden.

So war es vor dem Machsom. Nach dem Machsom existieren zwei Verbindungsformen: Geben um des Gebens willen – Stufe von Bina, und Empfangen um des Gebens willen – Stufen Chochma und Keter.

Wo kann ich den Machsom umsetzen? Ich setze ihn in der Verbindung zwischen uns um. Und hier bin ich nicht von unseren äußeren Handlungen oder Sympathieäußerungen abhängig. Hier ist nur die innere Arbeit notwendig.

Ich bin verpflichtet, sich in unseren Wünschen zu verbinden, damit alle unsere Funken des Gebens sich zusammenschliessen. Sobald dies passiert, überquere ich den Machsom.

Aber alle unsere egoistischen Eigenschaften bleiben. Denn wir haben unser Ego noch nicht korrigiert, sondern haben uns darüber erhoben, in dem Versuch, unsere leidenschaftlichen Verlangen nach Spiritualität oder nach der Eigenschaft des Gebens zu vereinigen.

Und wenn unsere Funken des Gebens sind miteinander verbunden haben, ist das schon ein fertiges Gefäß für das Licht Chassadim, denn solch ein Gefäß hat die Eigenschaft Chafez Chessed (sich über dem Egoismus befinden). Dann beginnt der Mensch, das überall herrschende höhere Licht zu empfinden.

Unter dem Machsom erfuellt das gleiche höhere Licht die ganze Realität, aber wir empfinden es nicht. Und sobald sich unsere Punkte im Herzen zu verbinden beginnen, spüre ich in dieser Verbindung, in dieser Dichte, in der Kompression zwischen ihnen das alles erfüllende Licht. Und sie haben es schon entdeckt, sind zum Detektor des Lichtes geworden.

Wir befinden uns in dem gleichen Zustand. Wir müssen nicht zu anderen Galaxien, oder in höhere Dimensionen fliegen.

Das Licht befindet sich zwischen uns, und es fehlt uns nur an der Empfindsamkeit ihm gegenüber, an dem Sinnesorgan. Und je mehr wir uns einander mit unseren Herzen annähern, desto mehr enthüllen wir das Licht, das sich zwischen uns befindet. Wir kommen dazu im gegenseitigen Geben und wünschen uns, dass dies passiert…

Aus der zweiten Kongresslektion, 09.11.2010

Die erste Hinrichtung des Pharaos

Eine Frage, die ich erhielt: Welches Böse sollen wir noch offenbaren, um das Licht zu erlangen?

Meine Antwort: Wir sollen öffnen, dass unsere ganze Natur der Pharao ist, der uns daran hindert, dass wir über uns selbst hinaufsteigen

Anstelle des Hasses mögen wir ihn am Anfang, wir genießen es noch, uns darin zu befinden. Infolge der Schläge, die wir jetzt bekommen werden, werden wir in unserer Natur enttäuscht, wir werden verstehen, dass wir auf diese Weise die Spiritualität nicht erreichen können.

Somit haben wir zum ersten Mal die eigene Natur, als den bösen Trieb, den Hass, als Hindernis zum Begreifen des Schöpfers und der Spiritualität erkannt. Das wird die Überwindung der ersten aus  zehn Plagen unseres Pharaos genannt.

Und für die neun übrigen Hinrichtungen werden wir, meiner Ansicht nach, keine neun Kongresse brauchen.

Wir werden diese auch in der Verbindung untereinander zur gewöhnlichen Zeit, in unseren Unterrichten, durchziehen können. Und wir werden sie schnell durchgehen, weil die erste Stufe das Wichtigste in jeder Etappe zur Spiritualität ist.

Und später geht alles glatter, bis diese Etappe endet. Jetzt soll uns z.B. das Übel bewusst werden; und diesen Prozess haben wir begonnen.

Folglich wird das schon die Flucht vom Pharao, der Ausgang aus Ägypten sein; und das heißt die spirituelle Geburt.

Aus dem Programm „Wochenabschnitt“, 12.11.2010

Die Leiden des Egoismus verwandeln ihn in ein Gefäß

Um eine neue Wahrnehmung zu bekommen, brauchen wir ein grösseres Verlangen, welches uns erlaubt, unsere Tendenz, alles sich selbst einzuverleiben, durch die Bestrebung zum Geben zu ersetzen.

Dieser Übergang zu der entgegengesetzten Wahrnehmung, in die Bestrebung zum Geben, ist sehr schwierig. Er ähnelt einer Geburt, die auch in unserem Jahrhundert der modernen Medizin, noch immer eine besondere Handlung ist.

Denn das Kind wird von dem speziellen Platz, an den es gebunden war, ausgestossen. Es bekam dort eine besondere Nahrung und Schutz, es wirkten besondere Gesetze. Dieses Milieu stiess es nicht aus, das Kind wurde dort genährt.

Jetzt betritt es eine unfreundliche Welt, in welcher es wachsen muss, für sein Leben kämpfen muss. Das ist eine beispiellose Umwälzung im Leben.

Dasselbe geschieht auch bei der spirituellen Geburt, wenn sich ein neues universelles Sinnesorgan für die äusseren, ausserhalb der Gebärmutter dieser Welt befindlichen Empfindungen, enthüllt. Dieses Sinnesorgan basiert auf dem Geben, und wir beginnen darin eine neue Welt zu spüren.

Auf dem Kongress haben wir einen grossen Schritt in diese Richtung gemacht. Unser grosses Verlangen nach dem „geboren werden“  hat uns schon ein wenig von den Geburtswehen fühlen lassen, und dann sahen wir, dass wir dazu noch nicht fähig sind. Etwas hindert uns, wirft uns wieder zurück.

In der Zusammenfügung mit der guten Kraft, die uns mitreisst nach vorn, haben wir auch eine schlechte Kraft gespürt, die uns zurückstößt in den Mutterleib, und nicht aus den Begrenzungen dieser Welt herauslässt, uns die neue Welt noch nicht fùhlen lässt.

Wir müssen noch einige von solchen Geburtswehen durchmachen, bis wir schliesslich geboren werden. Wie viele, und in welchem Zeitraum, hängt nur von uns ab. In jedem Fall aber, kann ohne sie der Vorgang der Geburt nicht vollendet werden, wir gelangen nicht nach aussen.

Wàhrend der Geburt stoßen zwei Kräfte aufeinander, der Druck von innen und Gegenstöße von aussen. Diese Auseinandersetzung bringt uns ein neues, starkes Verlangen in die spirituelle Welt zu kommen. Und ohne dieses Verlangen kommen wir nicht weiter.

In der Tora werden die Geburtswehen „Ägyptische Plagen“ genannt. Unser Egoismus muss zehn „ein volles Mass“ der Leiden erleben, die sich im Verlangen deutlich machen, und zur Form eines Gefäßes, eines Kli, umgewandelt werden.

So entsteht aus dem formlosen Lehmklumpen ein Gefàss, welches bereit ist, das Hòhere Licht zu empfangen.

Wir müssen durch diese Geburtswehen hindurch, um die richtige Form anzunehmen, ohne die wir nichts Spirituelles wahrnehmen kònnen.

Mit diesem Vorgang haben wir auf dem Kongress angefangen. Das Licht befindet sich um uns herum und wartet auf die Stelle, durch die es eintreten kann.

Das Ende des Filmes im dunklen Saal

Unsere ganze Arbeit ist auf die Enthüllung des Schöpfers gerichtet. An Seiner Anwesenheit mangelt es uns. Außer Ihm gibt es nichts in der Realität.

Der Schöpfer ist eine allumfassende Kraft, in der wir uns befinden, obwohl wir sie nicht empfinden. Unser egoistischer Wunsch unterscheidet den Schöpfer nicht, weil er nicht auf der gleichen Welle eingestellt ist, und nicht über dieselbe Eigenschaft verfügt.

Deshalb arbeiten wir gerade an unserem Wunsch, den man verändern muss, um den Schöpfer entsprechend dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften (Chok Ischtawut Hazura) zu öffnen.

Wir sehen, hören, tasten und riechen alles innerhalb des eigenen Wunsches. Wenn wir ihn verändern würden, dann könnten wir den Umfang der Empfindungen ausdehnen. Aber es bedeutet nicht, dass wir die Sensibilität unserer Sinnesorgane, mit Hilfe der zusätzlichen Geräte verstärken werden: sei es die Ortungsgeräte, die Radioapparate, die Teleskopien oder die Mikroskope.

Nein, wir erhöhen nicht die Aufnahmefähigkeit des egoistischen Wunsches, sondern verändern sein Wesen, schalten ihn von der inneren Wahrnehmung auf die äußerliche um, geben ihm die Fähigkeit, das zu empfangen, was sich draußen befindet.

Der auf diese Weise umgeformte Wunsch wird aus fünf körperlichen (irdischen) Sinnesorganen (Empfindungen): aus der Sehkraft, dem Gehör, dem Geruch, dem Geschmack, dem Tastsinn – in fünf geistige Sinnesorgane – Sfirot: in Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut ausgedehnt. Jetzt hat der Wunsch eine andere Form: er bekommt nicht mehr, sondern gibt – und in dieser Absicht des Gebens, nehmen wir die Höhere Realität wahr.

Obwohl diese uns nicht bekannt ist, sind die Veränderungen trotzdem möglich. Das erzählen uns die Menschen, die es getan und das ganz neue Leben gefunden haben.

Im Augenblick leben wir daher in der Realität der fünf Sinnesorgane, im Weltbild, das vom egoistischen Wunsch dargestellt wird. Aber wenn wir die Absicht der Wahrnehmung umschalten, dann werden wir die äußerliche Realität in der Eigenschaft des Gebens wahrnehmen – zusätzlich zur vorhandenen Eigenschaft des Empfangens.

Es ist eben diese neue Welt, die uns in fünf neuen Empfindungen geöffnet wird. Darin gibt es eigene Farben und Laute, Vernunft und Bewegungen der Seele – alles, was es hier gibt, und um vieles reicher, klarer, vollkommener. Es sind unsere irdischen Wurzeln.

Dann sollen wir das erreichen, wozu wir auch kommen wollen. Denn unser egoistischer Wunsch, welcher nach dem Prinzip der Absorption gilt, ist schon erschöpft. Darin kommt die Verzweiflung deutlicher zum Vorschein: wir verlieren das Interesse für „dieses Kino“, das wir schon gesehen und bewertet haben. Der Film dieses Lebens interessiert uns nicht mehr, füllt uns nicht mehr aus.

Die ganze Menschheit kommt noch zu dieser Erkenntnis. Die nach innen gerichtete Wahrnehmung liefert die vorige Freude nicht, wir haben ihren Vorrat verbraucht und sollen uns jetzt nach der Wahrnehmung ausrichten, die nach draußen gewandt ist.

Wenn wir also den Wunsch verändern, ihn von innen nach außen umorientieren, dann werden wir die veränderte Welt – die Welt des Gebens erreichen. „Olam afuch raiti„.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 12.11.2010