Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Kabbalisten über Kabbala heute, T.8

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Möglichkeit der Befreiung

(4) Wenn die Völker der Welt die kabbalistische Korrekturmethodik (des eigenen Egoismus) annehmen, dann (als Folge der Korrektur) können wir den Tempel (das gemeinsame korrigierte Verlangen, das dem Schöpfer ähnlich ist) wieder erbauen, und zu der ganzen ehemaligen Pracht zurückkehren (Gleichheit mit dem Schöpfer und Seine Erfüllung mit dem Licht). Dies würde natürlich allen Völker beweisen, dass Israel (die Gruppe, die beauftragt wurde, allen Völker ein Korrekturbeispiel zu zeigen) ein Recht darauf hat, in sein Land zurückzukehren; sogar die Araber.

Im Gegensatz dazu macht die jetzige, säkulare Rückkehr keinen Eindruck auf die Völker; und man muss fürchten, dass sie die Unabhängigkeit Israels aus Eigennutz verkaufen werden (was sicherlich passieren wird, wenn wir nicht allen beweisen, dass sie uns alle brauchen).

Baal HaSulam. Die Letzte Generation. Anhänge und Entwürfe. Fragment 12.

Nicht die Verbindung zum Leben verlieren

Wenn wir den Sohar lesen, müssen wir in erster Linie an die Absicht denken, als wenn ich vorhaben würde, irgendwohin zu fahren, dann wäre das Wichtigste für mich, am richtigen Ort anzukommen.

Dabei muss ich eine Menge nebenläufige Handlungen ausführen. Nehmen wir an, ich muss in eine andere Stadt fahren – und ich setze mich ins Auto, schließe die Tür, starte den Motor, schnalle mich an, fahre durch irgendwelche Straßen, manchmal sogar in die entgegengesetzte Richtung, bis ich zur Hauptstraße gelange – warum kann man nicht sofort geradeaus fahren?!

Es ist aber so, dass ich aus sehr vielen Systemen, verschiedenen Verlangen bestehe und mit vielen Bedingungen verbunden sein muss, mit den Teilen des Gesamtsystems „Adam“, die in zwei Richtungen agieren: Empfangen und Geben.

Und alle möglichen Kombinationen von Empfangen und Geben sind dermaßen kompliziert, dass es manchmal überhaupt nicht möglich ist, zu verstehen, wie dieses oder jenes Ereignis, Bedingung, mit dem Ziel verbunden sein kann. Zum Beispiel, solch schreckliche Ereignisse wie der zweite Weltkrieg und andere Katastrophen, die unmöglich rechtfertigt werden können. Doch jede Handlung bringt uns näher – wir sehen nur nicht wie.

Aus diesem Grund können Absichten, Handlungen, Gedanken, Verlangen ins völlige Gegenteil, um 180 Grad umschlagen. Doch wir dürfen dabei nicht das Ziel aus den Augen verlieren.

Stell dir vor, was passiert, wenn du mitten auf dem Weg vergießt, wohin du fährst?! Solche Krankheiten gibt es im Alter. Das ist nicht einfach ein schwaches Gedächtnis, wenn du dich ins Auto setzst und darüber nachdenkst, wohin du fahren wolltest, sondern eine solche Trennung von der Realität, die in jedem Augenblick passiert. Dann kann sich der Mensch nicht mehr um sich selbst kümmern, man muss auf ihn wie auf ein kleines Kind aufpassen.

Und in Bezug auf die Spiritualität haben wir die gleiche Krankheit, bei der wir uns von unserer Absicht lösen! Jeden Augenblick verlieren wir die Verbindung mit dem Leben und vergessen, wozu wir leben, was wir bereits erreicht haben, was wir noch erreichen werden und für welches Ziel.

Das ist eine echte Krankheit, und man muss mit allen Mitteln gegen sie vorgehen – sonst leben wir nicht! Wenn ich die Absicht verloren habe, lebe ich kein spirituelles Leben! Ich lebe nicht wie ein Mensch, sondern wie ein Tier!

Nun sage, wie viele Augenblicke deines Lebens hast du wie ein Mensch gelebt? Wie viele Anstrengungen hast du investiert, um Mensch zu sein? Oder zumindest versucht hast, das zu erreichen? Nur nach der Anzahl dieser Augenblicke hast du das Licht auf dich einwirken lassen.

Und dabei willst du noch irgendein Ergebnis erzielen? Du hast noch nicht einmal dem Licht die Möglichkeit gegeben, an dir zu arbeiten – vielleicht nur zehn Sekunden von zehn Jahren!

Und nun rechnest du die Zeit auf dem Kalender zusammen und regst dich auf, dass zehn Jahre vergangen sind – wie viele können es noch werden? Denn es steht geschrieben, dass das drei bis fünf Jahre in Anspruch nimmt! Doch was hast du die ganze Zeit über gemacht?

Du überprüfst die Zeit nach dem sich drehenden Zeiger – doch hast du dich mit diesem Zeiger zusammen um die ein und dieselbe Absicht gedreht? Nein? Was kannst du dann verlangen?

Das heißt, wir sind alle an Alzheimer, an dem totalen Gedächtnisschwund erkrankt und ahnen das noch nicht einmal. Und wie soll man da eine reine Absicht bewahren?

Dafür gibt es die gegenseitige Bürgschaft! Es kommen andere Menschen zu denjenigen, die das Gedächtnis verloren haben, und helfen ihnen! Es gibt keinen anderen Ausweg. Lasst uns also vereinbaren, dass wir die Absicht halten werden.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010

Der Mensch wird durch die Absicht bestimmt

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist die Absicht in mir und warum ist sie so wichtig, wenn der Verstand und die Gefühle bei der spirituellen Entwicklung nicht berücksichtigt werden?

Meine Antwort: Die Absicht ist der Mensch in mir, sie bestimmt, was ich von all dem, was ich in mir habe, will. Alles, was mich ausfüllt: Gefühle, Verstand, Hoffnungen, Phantasien, Träume, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – das alles vermische ich und kläre, was ich von all dem haben will.

In diesem Gemisch verstehe ich nichts, alles ist durcheinander: heute so, morgen anders. Doch was ich will, nennt sich Absicht. Das heißt, ich schaue jetzt über mein Leben und alles, was ich habe, und entscheide, was mir am Wichtigsten ist.

Es gibt einen solchen Punkt, in dem ich etwas entscheiden kann: entweder mich wieder in diesen „Cocktail“ zu stürzen, den ich zusammengemixt habe, und alles vergessen, also zum normalen Leben zurückkehren.

Oder ich erhebe mich darüber und will aus all diesem Gemisch nur das herausfiltern, was mir für das Vorankommen, für das zukünftige Leben nützt. Das ist das, was ich entscheiden muss, und darum ist die Absicht der ganze Mensch.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010

Durch alle Welten – ohne Grenzen Korrektur

Eine Frage, die iche erhielt: Wenn ich die Wünsche von den anderen an mich anschließe, dehne ich mich innerlich aus, fühle aber immer noch nur das Geschehene in mir? Gibt es einen Punkt, in dem ich empfinde, was außer mir wirklich existiert?

Meine Antwort: Natürlich! Und wie! Du empfindest das viel stärker als du dich hier jetzt, in dieser Welt fühlst.

Stelle dir vor, dass du Geschehnisse, die tausend Kilometer von dir entfernt sind, genauso sehen würdest, als ob sie nur einen Meter von dir entfernt wären. Es gibt keinen Unterschied, es gibt keine Entfernung!

Und genauso, wie du die äußerliche Form des Objektes siehst, so würdest du es ganz durch sehen, all das, was darin geschieht, alle Gründe und Folgen.

Das wird als „Begreifen“ bezeichnet. Im Geistigen ist ja nichts weder vom Raum, noch von der Tiefe des Begreifens beschränkt. Von dir sind weder die Gründe, noch die Folgen der Erscheinungen verborgen, die du in allen Schnitten und Eigenschaften beobachtest.

Und deswegen heißt das „Begreifen“ – die endgültige und die größte Wahrnehmung und das Verständnis. Es ist sogar unmöglich das mit unserer Welt zu vergleichen. In unserer Welt haben wir ja kein Begreifen, bzw. wir schauen nur in uns selbst.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 26.11.2010