Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die materialistischste Herangehensweise von allen

Der Sohar spricht nicht vom physischen Tod, er spricht vom Verlangen zu genießen, das korrigiert wird, indem es die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreicht. Ein gewöhnlicher Mensch ist an dem Punkt noch nicht angelangt.Wenn der Mensch in der spirituellen Welt arbeitet, hat er die linke und die rechte Linie (zwei „Engel“), zwischen denen er die mittlere Linie aufbaut. Auf der linken Seite steht mein Ego, der Pharao, und auf der rechten Seite der Schöpfer, das Licht. Und in dem Ausmaß, in dem ich dieses Verlangen zu genießen in die mittlere Linie transferieren kann und das Licht, die Absicht, aus der rechten Linie an dieses heranziehen kann, erschaffe ich mein spirituelles Gefäß (Kli) mit dem Schirm.

Der Schirm ist die Absicht zu geben, und das Gefäß ist das Verlangen in seinem Inneren. Auf diese Weise baue ich mich selbst aus diesen beiden Kräften auf, und ich bin der dritte. Und dann beginne ich, in der spirituellen Realität zu existieren. Wenn ich diesen „dritten“, das Verlangen mit dem Schirm, erschaffen habe, bedeutet das, dass ich eine Seele habe!

Und wenn ich sie aus diesen zwei Kräften nicht aufgebaut habe, dann habe ich nichts außer dem einen Punkt, in dem ich nichts fühle. Das ist lediglich ein winziges Verlangen, welches überhaupt nicht von mir abhängt – „Verlangen aus dem Nichts“ („mi Ajn“).

Der Sohar schreibt, dass du dein egoistisches Verlangen töten sollst – du ziehst das Licht heran, tötest es und bringst es zur Absicht zu geben – genau das wird dein lebendiges Ich sein.

Das alles kann mit Hilfe einer richtigen Umgebung erreicht werden, die als die „heilige Gruppe“ („Chewra Kadischa“) bezeichnet wird, denn sie hilft dir dabei, deinen Egoismus zu begraben. Auf diese Weise erhältst du die ewige Seele – den Teil, der dem Schöpfer ähnlich ist. Du erschaffst sie selbst.

Und wenn nicht, dann hast du auch keine Seele, du befindest dich unterhalb der Linie des Lebens, in dieser Welt, wo du nur deinen tierischen Körper, das Material hast („Material“/“Chomer“ klingt ähnlich wie „Esel“/ „Chamor“). Das ist die materialistischste Herangehensweise von allen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 25.11.2010

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Koste die zukünftige Welt heute noch

Wir können uns noch nicht einmal vorstellen, wie wir leben würden, wenn wir uns einfach als Tiere wahrnehmen würden.Doch die Menschheit hat die Religion/den Glauben, der ihr hilft, ihren Egoismus ein wenig zu zügeln. Und alle diese Glaubensrichtungen basieren auf einem Gedanken – auf dem Gedanken an die Existenz des Lebens nach dem Tod. Doch die Wissenschaft der Kabbala sieht es nicht so. Es gibt einen Zustand, in dem wir jetzt existieren und der „Tod“ heißt, und es gibt einen anderen Zustand, der „Leben“ heißt. Nun die Frage: also ergibt sich daraus, dass mein Dasein in dieser Welt einmalig ist und danach nichts übrig bleibt? Doch was kann zurückkehren? Was hast du, was zurückgekehrt werden könnte? Der Körper ist tot und hat die Kraft verloren, die ihn sich bewegen lies, als ob der Motor plötzlich stehengeblieben wäre… Nun die Frage: Wo ist nun diese Kraft hingekommen? Denkst du, sie ist irgendwohin zurückgekehrt, nach oben, zu „ihrem Platz“? Nein, die Moleküle haben einfach aufgehört, zu funktionieren. Gab es an denen etwa irgendwas Spirituelles? Woher habt ihr auf einmal solche Phantasien? Doch das ist der Glaube, von dem die ganze Welt lebt – zumindest gibt es einen Trost, dass es auch nach dem Tod etwas gibt. Doch warum steht es in den kabbalistischen Büchern geschrieben, dass, wenn wir uns in diesem Leben nicht korrigieren, wir wieder in diese Welt zurückkehren und so immer wieder geboren werden? Es ist wirklich so, man muss nur klären, was das bedeutet! Der Glaube bedeutet in der Kabbala die Erkenntnis – die spirituelle Welt zu sehen und zu fühlen, wie es geschrieben steht: „Kostet und sehet, dass der Schöpfer gut ist“. Ich „schmecke“ Ihn ab, mit allen Sinnesorganen, so dass „alle Knochen sprechen werden“! Das ist kein Glaube, das ist die realste Empfindung, die es nur geben könnte.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 25.11.2010

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Wenn der Wecker klingelt

Die Kabbalisten erzählen in ihren Büchern nur über die Seele, sie beschäftigen sich nicht mit unserer Welt, die sich unter der Linie des Lebens befindet.

Das ist eine Illusion, die uns vorübergehend gegeben wurde, damit wir anfangen, aus diesem Schlaf zu erwachen und das wahre Leben aufzubauen.

Denke nun darüber nach, wie sehr du die Freunde schätzen solltest, die dir helfen können, zum neuen Leben zu erwachen!

Begreife, dass ihr euch gemeinsam in einer Art Schlaf befindet, und das Einzige, was euch als Hilfe gegeben ist, um aus ihm zu erwachen, ist ein kleiner Funke. Als wenn du manchmal schlafen und selbst verstehen würdest, dass wenn du dir Mühe geben würdest, du aufwachen könntest. Jener kleine Hacken, der uns zum Festhalten gegeben wurde, ist eben dieser „Punkt im Herzen“.

Wenn du alle diese Punkte, die erwachen wollen, verbindest und danach verlangst, dass „der Wecker klingelt“, wird die höhere Kraft euch erwecken – sie wird euch aus diesem Traum herausholen. Sonst werden wir alle weiter schlafen.

Die spirituelle Welt kann allein aus diesem Schlaf heraus enthüllt werden. Und unter ihr, unter dem tierischen Dasein, unter diesem Scheinleben gibt es gar nichts.

Nach dem Tod bleibt dir nur das, was du in der Spiritualität zu deinen Lebzeiten erreicht hast! Und woher soll auch etwas Anderes kommen? Warum gibt es das dann nicht jetzt schon? Wie hindert dich dein tierischer Körper daran – wozu soll man jetzt leiden, um später zu genießen?

Wir haben nur das, was innerhalb unseres Verlangens zu genießen wahrgenommen wird. Wenn ich als Ergänzung zur Wahrnehmung meines materiellen Lebens auch noch das spirituelle Leben erhalte, dann werde ich es auch haben. Und es hängt nicht vom materiellen Leben ab – das sind zwei Arten des Verlangens: das eine „für sich“, das andere „um des Gebens willen“.

Das bedeutet, ich werde erst einmal gleichzeitig in zwei Welten leben können, und wenn der Körper stirbt, dann nur in der materiellen Welt. Der tierische Körper stirbt und hört auf, diese Realität in seinen fünf Sinnesorganen wahrzunehmen, als wenn ich jetzt das Gehör verlieren würde. Genauso verschwinden alle materiellen Empfindungen.

Das egoistische Verlangen kann nicht ewig existieren, es hat eine Grenze. Doch wenn du das Verlangen zu geben erhalten hast, ist es unsterblich.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 25.11.2010