Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein Simulator für das Studium der Wahrheit

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Die Klipa (Hülle, unreine Kraft) hat eine sehr wichtige Rolle; sie  zeigt uns Fehlentscheidungen und den Fehler selbst. In der Tat machen wir eigentlich nichts falsch, sondern sehen nur den Irrtum. Durch die Klipa gelangen wir zu größerer Weisheit, lernen dazu und verletzen, und schaden uns, und unserer Beziehung zum Schöpfer nicht wirklich. 

Wir untersuchen es wie in einem Spiel, so, als würden wir eine Übung in einem Simulator durchführen. Das verdanken wir dem System der Klipot, das uns erkennen lässt, was wahr oder unwahr ist: wir können damit arbeiten und die Ergebnisse unserer Handlungen prüfen – aber eigentlich ist keine dieser Maßnahmen real.

Die ganze Welt der Klipot, die böse Welt, die gesamte Schöpfung, die scheinbar nicht zum Schöpfer gehört, wurde genau deshalb erschaffen, um uns zu lehren, wie man mit dieser Hälfte arbeitet, wie wir uns selbst richtig organisieren für die zweite, richtige Hälfte der Schöpfung. 

Die Klipa nimmt diese Arbeit auf sich, begleitet eine Person und lehrt sie. Deshalb werden wir während der ganzen Zeit unseres Studiums von den Klipot genährt, bis wir für die spirituelle Welt bereit sind. Dann erreichen wir Heiligkeit. Darüber wird gesagt: „Der Schöpfer hat sie, eine gegenüber der anderen, erschaffen“, die Welten der Heiligkeit gegenüber den Welten der Unreinheit. Wenn wir das System der Klipot nicht durchlaufen und dadurch  lernen, werden wir uns nicht zur richtigen Seite, die zur Heiligkeit gehört, bewegen können.

Sobald wir Heiligkeit erreichen, müssen wir zur Seite der Klipot zurückkehren und wie in einem Simulator lernen und üben, um von dort wieder zur Heiligkeit zurückzukehren.

Es ist unmöglich, die Heiligkeit zu betreten, wenn man nicht dafür bereit ist. Die Klipa bereitet uns darauf vor und in dem Moment, in dem man den erforderlichen Zustand erreicht, öffnet sie für einen das Tor: „Nun bist du bereit, geh!“



Diese beiden Systeme stehen einander gegenüber, und es gibt viele weitere Systeme der Verwirrung und Raffinesse seitens der Klipa, die im Hinblick auf uns handelt. Später, wenn wir ins System der Klipa integriert sind und dann an der Spitze dieses Systems ankommen, brauchen wir sie nicht, können einfache Berechnungen machen und erreichen das einfache Licht. Aber das geschieht erst, wenn wir in all die komplexen Systemen der Klipot aufgenommen wurden.

Auszug aus dem Unerricht nch dem Buch Sohar. Das Vorwort, 13.09.2013

Jede beliebige Arbeit soll mit dem Gebet enden [116953]

Die Hauptaufgabe des Menschen in dieser Welt ist seine ständige Bereitschaft zum Gebet. Dies ist die einzige Handlung, die etwas bewirken kann. Wir strengen uns physisch, im Herzen, im Gedanken und im Verlangen an, aber diese Tausende Handlungen in den tausenden von Jahren sind im Endeffekt nur dafür nötig, um das Gebet, den Schrei, das richtige Verlangen zu erlangen. Wenn es uns gelingt, das eigene Verlangen richtig wahrzunehmen, dann wird es uns auch gelingen, die Höhere Kraft an uns heranzuziehen, die alles vervollkommnen wird.

Nur das Licht wirkt und nur wir (die Menschen mit dem Punkt im Herzen) können das Licht zu Handlungen erwecken. Und alle anderen Menschen werden dies niemals können oder nur in kleinem Maß, entsprechend dem natürlichen Zeitverlauf oder unseres Einflusses auf sie. Darüber wird es gesagt, dass „die Völker der Welt keine Verbindung mit der Höheren Kraft, mit dem Schöpfer haben“. Das allgemeine Verlangen zu empfangen kann sich entsprechend seiner Struktur nicht direkt mit dem Schöpfer verbinden, sondern nur durch die Menschen, in denen es einen spirituellen Funken gibt.

Deshalb entfernen wir uns selbst und die ganze Welt von dem Schöpfer, wenn unsere Zustände es nicht zulassen, uns selbst zu erwecken. Mit Hilfe der hinaufsteigenden bösen Kräfte, der Empfindung eigener Entfernung und des Begreifen des Bösen, kommen wir weiterhin voran, aber tun das auf dem unerwünschten Weg.

Nur wir, die Menschen mit dem Punkt im Herzen können beten. Und alle anderen tun es entweder aus Gewohnheit, die von der Kindheit aufgepfropft ist, oder aus einfachen egoistischen Motiven. Das egoistische Gebet ist sogar besser, weil der Mensch über seinen Schmerz schreit. Jede beliebige Unzufriedenheit ist schon ein Gebet, ein Schrei zum Schöpfer, selbst wenn der Mensch dabei gar nicht an den Schöpfer denkt. Es ist schon eine Bitte, die nach oben gerichtet ist. Diese Bitten sammeln sich infolge der Bedürfnisse von Milliarden Menschen an und erwecken im Endeffekt sowohl diese Menschen selbst als auch das höhere Licht in der allgemeinen Form.

Folglich kommt das höhere Licht durch uns zu ihnen, so dass die allgemeine Struktur sich nicht ändert. Selbst wenn wir mit dem Licht nicht richtig arbeiten können, ist es anwesend und existiert. Folglich wird es von uns angezogen und stößt an eine Wand, weil wir uns im Exil befinden und immer noch nicht fähig sind, an die Völkern der Welt zu denken.

Somit sind wir vom Schöpfer entfernt, weil wir kein Gebet an Ihn richten; und wir sind auch von den Völkern der Welt entfernt, weil wir ihr Gebet nicht nach oben weiterleiten. Wir verlieren doppelt. Darüber sollten wir nachdenken!

Die Probleme und die Nöte werden so lange nicht zu Ende gehen, bis das Volk Israel seine wahre Mission realisiert und zur höheren Stufe für die Völker der Welt wird, um dem Höheren das doppelte Gebet zu übergeben: Das eigene und das Gebet der ganzen Welt.

Daraus sollen wir praktische Schlussfolgerungen für unsere Arbeit mit dem breiten Publik ziehen, also mit jenen, die selbst keine Verbindung mit dem Schöpfer herstellen können und deshalb als „Völker der Welt“ bezeichnet werden. Unabhängig davon, wie vollkommen, geschickt, professionell diese Arbeit mit den Menschen sein wird, wird sie solange keine“ richtigen Früchte“ bringen, solange sie nicht in einem Gebet endet.

All unsere Anstrengungen dienen nur dazu, uns zu wahren Bitte zu bringen. Wir verbreiten von Anfang an, weil uns der Schöpfer („Ich – Der Erste“) dahin schickt, um infolge der eigenen Handlungen das doppelte Gebet zu erreichen – indem wir die Verlangen der  Menschen aufsammeln und das eigene Verlangen erwecken. Dann können wir für sie bitten und aus uns ein Verbindungsglied machen, das für die Menschheit sorgen kann. Denn der Schöpfer uns den Punkt im Herzen verliehen.

Durch diese Arbeit mit dem Publikum erreichen wir das Aufsteigen des Gebets – die Arbeit, die Israel auferlegt ist. Hier gibt es schon alle drei notwendigen Komponenten für eine spirituelle Handlung: Die untere Stufe ist das Publikum, die nächste Stufe sind wir und die höchste Stufe ist der Schöpfer. So arbeiten wir zusammen.

Wenn wir vor und nach der Handlung daran denken, dann ist unsere Handlung gesegnet und erfolgreich. Darüber wird es gesagt, dass „der ältere Bruder das Doppelte bekommt“ – für sich und für den jüngeren Bruder.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 22.08.2013

Der Verdienst jedes einzelnen geht auf das Gruppen-Konto [116867]

Frage: Wie können wir Freunde während Ihres Abstieges unterstützen?

Meine Antwort: Es ist nicht notwendig, die Abstiege der Freunde zu identifizieren. Stattdessen sollten wir immer versuchen, den Geist der Gruppe in einem erhabenen Zustand, einer gehobenen Stimmung, in der Wichtigkeit des Zieles, in gegenseitiger Bürgschaft und in der Verpflichtung, uns zu verbinden sehen. Wir haben immer noch einen wesentlichen Mangel an gegenseitiger Verantwortlichkeit.

Wenn all diese Attribute in der Gruppe existieren, werden wir sofort in der Lage sein, die Abstiege in Aufstiege zu transformieren und Enthüllung erlangen. Stärkere Verbindung ist das einzige, was uns wirklich fehlt. Die Freunde fühlen zu wenig Verantwortung füreinander. Jeder einzelne glaubt noch, für sich selbst zu handeln und nimmt die anderen wie Arbeitskollegen in einer Fabrik wahr: Er kam, arbeitete, wurde seinen Anstrengungen entsprechend bezahlt und ging nach Hause.

Wir übertragen unser weltliches Benehmen auf die spirituelle Arbeit. Wir realisieren noch nicht, dass spirituelle Arbeit nur durch Verbindung entsteht und durch die Verkleinerung unseres Selbst, um eine Einheit zu werden. Gegenseitige Bürgschaft und ein „Mensch mit einem Herzen“ zu werden ist die Voraussetzung, um bezahlt zu werden!

Unsere Belohnung wird die Erschaffung eines Raumes sein, in dem der Schöpfer enthüllt werden kann. Dadurch werden wir Ihm Freude bereiten und uns an Ihn anhaften, entsprechend Seinem Schöpfungswillen.

Wir schenken diesem Moment der Einheit zu wenig Aufmerksamkeit und merken nicht, dass einzig und allein durch diese Anstrengungen die Realisierung und Belohnung erreicht werden können. Wir haben immer noch einen Mangel an Gefühl. Das Gefühl ist wichtig – nicht nur die Worte – damit das Herz uns stets zur Verbindung drängt, in der wir zu weilen wünschen.

Auszug aus einem Unterricht nach dem Buch Shamati, 13.09.2013

Über „die guten Zeichen“ auf dem Weg [116974]

Vor der endgültigen Korrektur darf der Mensch weder sich weder selbst glauben noch sich auf sich selbst verlassen. Er muss sich ständig unter der Einwirkung der höheren Gefäße befinden, diese stufenweise erforschen, sich an sie “anheften” und darf nicht mit einem “Gewinn” rechnen.

Wir gehen nur mit dem “Glauben über dem Verstand” voran, d.h. nur durch die Verschmelzung mit der höheren Stufe. Nur daraus kann man die richtigen Antworten und Zeichen für den laufenden Zustand ziehen. Das Prinzip „von dem gelenkt zu werden, was du siehst“ bezieht sich auf die zerbrochenen Verlangen. Doch um voran zu kommen, muss ich mit mich mit dem “Glauben über dem Verstand” an die höhere Stufe „anheften“.

Jeder kann „Zeichen“ finden, die sein “Recht haben” bestätigen. Aber das ist verboten. Die Vernunft arbeitet hier nicht, und ich setze sie nicht ein. Sogar die Erklärungen der Kabbalisten sind nur dafür geschrieben, uns den spirituellen Begriffen näher zu bringen und unser Wissen zu ergänzen; jedoch kann man diese Stütze, die wahre Bestätigung nur im Höheren finden, wenn ich meinen eigenen Verstand annulliere und mich mit Seiner Vernunft ausrüste.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 17.09.2013

Was verbindet uns?

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Kongress in Schweden. Lektion 3

Frage: Unsere Gruppe hat sich geteilt: In jene, die sich für die Integrale Erziehung engagieren und in jene, die nichts damit zu tun haben wollen und der Meinung sind, dass wir nur gemeinsam sitzen und uns verbinden sollten; was ist das Problem?

Meine Antwort: Ich würde jene, die sich nicht in die  integrale Erziehung einbringen wollen, nicht dazu zwingen, hinauszugehen und zu verbreiten; es gibt letztlich genügend andere Aufgaben, bei denen sie sich engagieren können. Allmählich werden sie verstehen, dass sie ohne integrale Erziehung, ohne zu den 99 % der Menschheit zu gehen, sie keine Notwendigkeit für den Schöpfer verspüren werden.

Wenn ihr hinausgeht um zu verbreiten, beginnt ihr zu spüren: „Wie kann ich das den Menschen erklären? Wie kann ich ihnen dieses Gefühl vermitteln? Wie kann ich  Verständnis für sie aufbringen? Ich kann nichts alleine. Woher nehme ich die Kraft, um sie zu überzeugen?“

So spürt ihr, dass ihr die Hilfe des Schöpfers braucht.

Die integrale Arbeit mit der Öffentlichkeit wurde euch euretwegen gegeben, damit ihr verspürt, das ihr Ihn braucht. Diese Arbeit ist für euch und nicht für sie bestimmt.

Diejenigen, die sich nicht in der integralen Bildung engagieren, werden keine Notwendigkeit für den Schöpfer verspüren. Wozu existieren sie? Sie werden in der Gruppe bleiben, aber sie werden sehen, wie begeistert ihr seid, und erkennen, dass sie auch etwas in dieser Richtung tun sollten.

Ihr werdet euch wahrhaft verbinden und das Bedürfnis verspüren, in der Arbeit mit den 99% erfolgreich zu sein. Die anderen hingegen werden das nicht fühlen. Wovon werden sie vorangetrieben, um sich zu verbinden? Die Öffentlichkeit wird von euch die Kraft der Einheit verlangen. Ihr werdet zittern, ängstlich, unangenehm berührt und verunsichert sein und so werdet ihr zweifellos den Schöpfer brauchen und werdet im Vergleich zu denen, die sich nicht mit der integralen Erziehung abgeben, profitieren.

Auszug aus der dritten Lektion des Kongresses in Schweden, 30.08.2013

Der Mann, der den Weg in die Freiheit eröffnete [116947]


Kürzlich feierten wir das Andenken an unseren großen Lehrer, Baal HaSulam, der uns in unseren Tagen das Licht von Oben brachte. Er enthüllte unserer Generation die Weisheit der Kabbala, damit wir mit ihrer Hilfe von der tierischen Stufe auf die menschliche aufsteigen können und wissen, wie all die Handlungen zu vollführen sind, die uns die Augen öffnen. Dies ist der einzige Weg. Ohne dieses Wissen erkennen wir nicht, in welchem Zustand wir uns befinden.

Baal HaSulam war so ein bedeutender Mensch, dass wir nicht einmal annähernd die Tragweite seines Wirkens überblicken und ihm angemessen danken können. Wir stehen betreffend unsere spirituelle Entwicklung ähnlich tief in seiner Schuld wie wir es bezogen auf die körperliche Ebene unseren Eltern gegenüber sind. Jedoch ist es das spirituelle und nicht das körperliche Leben, mit welchem wir Ewigkeit und Vollkommenheit erreichen und in die Höheren Welten vordringen – ein Zustand, den wir uns noch nicht einmal richtig vorzustellen vermögen.

Baal HaSulams Anstrengungen waren enorm. Er schrieb unzählige Artikel, arbeitete duzende Stunden ohne Pause, bis seine Finger erlahmten und er kaum den Stift loslassen konnte. Er schlief höchstens drei Stunden pro Nacht und eine halbe Stunde am Nachmittag, gerade soviel, um seine Konzentration aufrecht erhalten zu können. Den Rest der Zeit verbrachte er mit Arbeit. Und so war es sein ganzes Leben lang.

Während des Krieges  war er gewillt, all seine Erkenntnis zu opfern und er bat den Schöpfer, ihn von seiner hohen spirituellen Stufe zu entheben, nur um unglücklichen Menschen helfen zu können, die in dieser Welt litten und noch nicht einmal den Grund dafür kannten. Der Schöpfer erhörte sein Gebet und half ihm. Nicht einmal Moses wurde diese Bitte gewährt, als er den Schöpfer ersuchte, ihn – Moses – anstelle seines Volkes zur Verantwortung zu ziehen und von einer Bestrafung des Volkes abzusehen.

Baal HaSulam befand sich auf einer so hohen Stufe, dass der Schöpfer ihm sagte: „Keiner in der ganzen Menschheit steht Mir näher als du.“ Er war ein wahrer Gigant. Lasst uns hoffen, dass wir in der Lage sind, seine Größe und Wichtigkeit in ihrer Tiefe zu erfassen. Den einerseits war er mit dem Schöpfer verbunden und andererseits konnte er sich jedem Menschen zuwenden und wahrnehmen, in welcher Form dieser am besten seine Erklärungen aufnehmen würde. Er konnte so ausgesucht schreiben, dass er weder Religiöse noch Säkulare beleidigte und er war imstande, letztere einander näher zu bringen als je einer zuvor.

Sein Vermächtnis wurde in unsere Hände gelegt. Wir erhielten all das Rüstzeug durch Rabash, welcher Baal HaSulams Methode für die Arbeit in der Gruppe anpasste.

Im Laufe der Jahre kontinuierlichen Studiums und Arbeit begannen wir langsam zu verstehen, was in seinen Werken geschrieben steht. Wir konnten es umsetzen, den Gruppen näher bringen und dadurch lernten wir diesen ungeheuren Menschen und seinen gewaltigen Beitrag für die Welt erst richtig kennen und schätzen. Er war der erste der Kabbalisten, der den Zustand der Freiheit enthüllte.

Auszug aus einem Gespräch während der Mahlzeit zum Gedenken an Baal HaSulam, 15.09.2013

Unzulänglichkeiten sind Material für unsere Arbeit [116807]

Wir entwickeln uns durch Schläge, Zusammenbrüche, Enttäuschungen und die Enthüllung von unangenehmen Zuständen, die wir in unserem Verlangen zu Empfangen empfinden. Als erstes sind wir davon überzeugt, dass uns diese Schläge wachsen lassen, in dieser Welt, und dann schreiben wir sie dem Schöpfer zu.

Der Grad der Enthüllung hängt von der Stufe ab, auf der sich der Mensch befindet. Vielleicht befindet er sich gerade in einer Verhüllung, in der er den Kontakt zum Schöpfer vollständig verloren hat und beschuldigt alle Menschen, die ihm Leid angetan haben, beiderseits innerlich und äußerlich. Alle Probleme werden auf der Leinwand des materiellen Lebens sichtbar und beeinflussen seine Beziehung zu Essen, Sex, Geld, Macht und Wissen.

Nach diesem Zustand steigt er auf. Wenn er mit einer Gruppe verbunden ist, kann er durch den Weg des Lichtes aufsteigen. Ist er nicht in der Lage, sich in einer Gruppe zu integrieren, wird er zumindest durch die mechanische Anteilnahme an den Unterrichten und diversen anderen Handlungen wachsen. Er bekommt neue Zurückweisungen, wird sie auf seine Einstellung beziehen und sich selbst dafür verantwortlich fühlen.

Im vorangegangenen Zustand hat er noch die anderen dafür beschuldigt. Wenn er sich entwickelt, wird er sich auch selbst verantwortlich dafür fühlen, was geschieht. Er wird sich selbst auffressen und eine Menge Stress durchlaufen. Dieser Zustand kann relativ lange dauern. Das hängt von seiner Integration in der Gruppe ab. Wenn er es nicht schafft, sich ausreichend in der Gruppe zu integrieren, kann es passieren, dass er Konflikte durchläuft, ohne daraus zu lernen.

Schafft er es aber, sich an die Gruppe anzuhaften, wird das Licht der Korrektur auf ihn wirken und er wird dadurch in der Lage sein, alle Handlungen dem Schöpfer zu zuzuschreiben. Das umgebende Licht wird ihm dieses Gefühl schenken.

Dann wird er erkennen, dass alle Missverständnisse, Probleme und Hindernisse Enthüllungen seiner inneren Eigenschaften sind. Der Missetäter war nicht die grausame Welt und nicht einmal seine verdorbene Natur, sondern seine Verlangen, die korrigiert werden müssen. Es besteht keine Veranlassung, diese auf sich selbst zu beziehen. Sie sind zwar seine Zustände, dienen aber einzig allein als Arbeitsmaterial, das durch ihn wirkt.

Es ist gut, zu erkennen, dass alle negativen Zustände, die wir enthüllen, nichts mit uns persönlich zu tun haben, sondern als Arbeitsmaterial zur Korrektur notwendig sind. Wenn wir nicht bereit sind, diese negativen Zustände und das Zerbrechen zu akzeptieren und uns bemühen, uns mit Israel und dem Schöpfer, die eins sind, zu verbinden, dann erst bitten wir um Hilfe, um aus dem Zustand herauszukommen.

Mit Hilfe des Schirms und des Reflektierenden Lichts befördern wir alle diese Niederlagen nach oben, wo es sich in das Direkte Licht kleiden kann.

Am gesamtem Weg von unserer Welt zur Welt der Unendlichkeit werden wir permanent unser Zerbrechen und das Böse enthüllen. Unser Ziel ist es, das „Böse“ in Werkzeuge zu verwandeln, die uns die Enthüllung des Lichtes ermöglichen. Wenn wir die richtige Absicht hinzufügen und Anstrengungen unternehmen, um die Unzulänglichkeiten die das Licht offenbart, zu transformieren, werden wir die Güte darin erkennen.

Auszug  aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch Shamati, 13.09.2013

Die Ewige Phase der Verbreitung [116708]

Frage: Werden Sie wieder über die Verbindung sprechen, nachdem die Verbreitungsphase zu Ende ist?

Meine Antwort: Die Verbreitungsphase kann nicht enden. Baal HaSulam schreibt in einem seiner Briefe: „Ich bin sehr erleichtert, in einer Zeit geboren zu sein, in der es erlaubt ist, die Weisheit der Kabbala zu offenbaren“.

Die Weisheit der Kabbala ist die Enthüllung des Schöpfers an alle Menschen dieser Welt und nicht nur an die, die vor mir sitzen. Enthüllung ist für uns die Verwirklichung des Schöpfungsplans in unserer Welt, weil wir seine Werkzeuge und seine Vermittler sind.  Dementsprechend sind wir für die Offenbarung der Kabbala eine Voraussetzung, sie wird aber nicht durch uns enthüllt.

Wenn wir über die Offenbarung des Schöpfers in unserer Welt sprechen, meinen wir explizit die Enthüllung und Weitergabe an die 99% der gesamten Menschheit. Das bezeichnen wir als Kabbala! Die Verlangen der gesamten 99% sind unsere Seele, unsere Gefäße. So beginnen wir, den Schöpfer zu erlangen.

Wenn wir heute innere Arbeit vollziehen, in einem geschlossenen Raum, bereiten wir uns nur vor auf die Realisierung, aber wir können auf diese Weise den Schöpfer nicht vollständig offenbaren. Unsere Aufgabe besteht darin, die Verlangen und Wünsche der Massen einzusammeln, um sie zum Schöpfer zu erheben und um ihre Erfüllung zu bitten. Das Höhere Licht wird nicht an dir vorbei, sondern durch dich hindurch zu den Massen strömen, um sich in ihnen auf die gewünschte Weise zu enthüllen. Dadurch enthüllst du den Schöpfer.

Der Schöpfer enthüllt sich den Massen auch nicht direkt. Sie werden nur merken, dass sie sich durch die Einheit wohl fühlen und sich immer weiter entwickeln. Schritt für Schritt werden sie bemerken, wie gut ihnen die Verbindung tut, und dadurch wird sich ihre Einstellung verändern: „Einheit flößt uns Leben ein, hilft uns und gibt uns die Möglichkeit, uns selbst und unsere Familien besser zu organisieren. Verbindung ist einfach wunderbar.“

Sie werden anfangen, die Einheit selbst zu bewundern, sie und die Kraft zu respektieren, die sich durch sie manifestiert und nicht das Ergebnis. Nicht den Umstand, dass ich mich wohler fühle, sondern das Mittel, durch welches es mir nun gut geht. Durch die Einheit und durch die Anwendung dieser Kraft, die sich in ihr offenbart. Ich respektiere nun diese Kraft. Ich liebe sie und suche sie.

Daher entsteht ein Verlangen nach der Kraft der Einheit – der Punkt im Herz! Durch die Erfahrung fühle ich mich wohl und beginne, mich damit zu identifizieren, weil sie mir gut tut. Am Anfang mag es egoistisch motiviert sein (bei uns ist es am Anfang genauso), dennoch ist man bereits verbunden mit dieser Kraft und sehnt sich danach, sie weiter zu forcieren. All das beeinflusst mich stetig und transformiert mich nach und nach zu einem wahren Altruisten. So funktioniert es.

Allerdings befinden sich die Massen eine Stufe unter uns, deshalb beginnen sie mit einem einfachen, selbstsüchtigen Kli (Gefäß), in welchem nach einer gewissen Zeit der Punkt im Herzen aktiv werden wird. Wir beginnen mit dem Punkt im Herzen und einem egoistischen Kli. Die untere Stufe, also alle Menschen, die sich unter uns befinden, müssen wir in uns entwickeln, denn nur dann werden wir aufsteigen. Diese spezielle Voraussetzung ist uns gegeben!

Auszug aus dem Unterricht  „Fragen und Antworten“, 25.08.2013

Eine Universität, die nur von einer Gruppe besucht werden kann.
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Die Vorbereitungslektion in New Jersey

Frage: Als Erwachsener kann ein Sohn verstehen, warum sein Vater streng mit ihm war. Aber wie vermögen wir den Schöpfer zu verstehen, wenn Er uns Leid gibt und dazwischen keine Zeit verstreichen lässt?

Meine Antwort: Ich selbst kann meinen Vater nicht rechtfertigen, wenn er streng zu mir ist. Denn ich bin in mein „tierisches“ Wahrnehmen versunken und fühle mich schlecht, und die Quelle dieses Gefühls ist in meinen Augen ebenfalls schlecht. Ich kann sie auf den Tod nicht ausstehen.

Die Frage ist jedoch, wie ich die Sache anders betrachten kann. Eigentlich ist es unmöglich. Ich bin so. Das egoistische Verlangen zwingt mich dazu, vor dem Leid wegzulaufen und stets das Angenehme anzustreben. Was will man also von mir? Wie kann ich eine zielstrebige Haltung gegenüber Ärgernissen zeigen und denjenigen, der sie mir verursacht, auch noch objektiv beurteilen? Wie kann ich erkennen, dass Er auf meine Natur wirkt und wünscht, dass ich zu etwas Erhabenerem werde? Von einem „Tier“ zu einem „Menschen“ heranwachse?

Dafür brauche ich Verstand und einen zusätzlichen Sinn zu den bereits vorhandenen, die nur Genuss und Leid messen. Bisher habe ich – wie alle Egoisten – nur gelernt, wie man Genuss und Profit aus einer Sache zieht und den unangenehmen Dingen möglichst gut ausweicht. Das sind die egoistischen Normen dieser Welt. Erfolg haben hier jene, die stärker, reicher und schlauer sind. Und diese Leute sind stolz auf ihren Erfolg, hauptsächlich weil sie wissen, wie man dem Übel aus dem Weg geht und das Schöne anstrebt.

Daher hab ich keine Kraft, in mir etwas Größeres wachsen zu lassen. Ich brauche einen Funken jener Stufe, die Mensch (Adam) genannt wird, um mich auf ein neues Niveau in der Beziehung gegenüber meinem Vater zu entwickeln. Er schickt mir Ärger und ich muss mir dessen bewusst werden.

In unserer Welt ist ein Vater streng zu seinem Kind, damit es lernt, auf der materiellen Stufe erfolgreich zu sein und Leid zu minimieren. Das ist nichts anderes als „tierisches Coaching“.

Andererseits brauche ich für den spirituellen Fortschritt den Funken aus der nächsthöheren Stufe. Dieser Funke nennt sich „Punkt im Herz“.

Zusätzlich brauche ich Menschen, die mir folgende Botschaft vermitteln: Es ist die gute Umgebung, die mir auf dem Weg hilft, mich unterstützt und mein Verständnis dafür erweitert, dass meine schlimmen Zustände ein Ziel haben. Dadurch verfalle ich nicht in blinde Rebellion und unter die Bürde des Leides, ich beschuldige nicht meinen Vater, der sie mir schickte und bei jedem Schritt werde ich fortan unsere Beziehung korrekt interpretieren. Ich werde gewahr, dass Er es deswegen tut, damit ich direkt an mein Ziel gelange; und es wird mir egal, ob es Freuden oder Leiden sind, die Er mir schickt.

Daher fußt die Beziehung zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf auf der Stufe der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur – und später auf der menschlichen Stufe. Für diese wichtige Entwicklungsstufe benötigen wir:

·      Den anfänglichen Funken – den Punkt im Herz.

·      Einen Lehrer, der erklärt, warum sich auf der materiellen Stufe der Schöpfer mir gegenüber wie ein Vater verhält, der strikte Maßnahmen ergreift, um mich auf die Universität vorzubereiten.

·      Die Umgebung, die stets die Wichtigkeit des Ziels hochhält und mir zeigt, wie notwendig es ist, diese Universität zu besuchen. Wie sehr mich mein Vater liebt und mir aus dieser Liebe heraus Mühsal schickt. In dieser Umgebung dienen mir meine Freunde als Beispiel und ich kann den Weg gemeinsam mit ihnen beschreiten. Wir bewegen uns vorwärts und bilden ein Gruppe von Studenten, die denselben Vater und Lehrer haben. Einen für uns alle.

Wenn alle diese Voraussetzungen stimmen, kann ein Mensch verstehen, was geschieht. Mit Hilfe der Gruppe kann er sich korrekt zu allem beziehen, was ihm im Leben widerfährt und er sieht, dass alles nur zu seinem Besten ist. Obwohl er auf seiner tierischen Stufe neues Leid nach wie vor nicht akzeptieren will, so erhebt er sich doch sofort darüber – auf die menschliche Stufe (Adam) in sich selbst; er spürt Dankbarkeit und setzt seinen Weg fort.

Auszug aus der Vorbereitungslektion des Kongresses in New Jersey, 09.05.2013

Sich zwingen, mit dem eigenen „Esel“ zu arbeiten [116786]

Frage: Wie ist die richtige Absicht bei der Verbreitung im Internet aufrecht zu erhalten, wenn es keine physische Veranstaltung ist und die Freunde nicht in der Nähe sind, um mich an die Absicht zu erinnern?

Meine Antwort: Ihr verbreitet im Internet die richtigen Materialien. Sie richten euch auf die Absicht aus, und es gibt deshalb keine Hindernisse, es sei denn, ihr werdet absichtlich abgelenkt.

In jedem Moment entstehen in euch allerlei nebensächliche Verlangen: ihr wollt zu anderen Webseiten wechseln oder vom Computer weggehen, euch mit etwas anderem beschäftigen. Hiervon solltet ihr euch wirklich gut abschotten. Schließt alle nebensächlichen Quellen aus, sei es Fernsehen oder Rundfunk, verhindert im Internet den Wechsel auf andere Webseiten: seien es Nachrichten oder Unterhaltung usw..

Macht alles, was nur möglich ist, um euer „Tier“ einzuschränken, damit es sich nicht gehen lässt, denn es muss eigentlich nirgendwohin gehen. Schließt es in seinem Stall ein und zwingt es zu arbeiten.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Fragen und Antworten“, 25.08.2013