Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ich bin glücklich, mich in den Händen des Höheren zu befinden [116233]

Frage: Wie kann der Mensch seine Zustände „steuern“, wenn er “hin und her geschmissen” wird?

Meine Antwort: Der Mensch hat kein Lenkrad – er wird von oben gelenkt und soll nur seine Einstellung dazu ändern, was mit ihm gemacht wird. In solchen Zuständen haben wir keine Macht über uns selbst. Man soll es nur verstehen und damit einverstanden sein. Man soll auch wollen, dass der Schöpfer die Arbeit an uns ausführt . Deshalb heißt sie eben „die Arbeit des Schöpfers“ (Avodat Ashem).

Wir müssen uns annullieren und freuen, dass der Höhere sich um uns sorgt, wie die Kleinkinder es tun, wenn die Mutter sich mit ihnen beschäftigt. Das reicht. Und wenn uns diese Einstellung gelingt, dann werden wir später vielleicht offenbaren, wie man an dieser Arbeit selbst teilnehmen kann.

Unsere Hauptteilnahme erfolgt in der Freude, wenn ich darüber glücklich bin, dass der Höhere sich mit mir beschäftigt und zwar unabhängig davon, was Er mit mir gerade macht!

Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 03.09.2013

Menschen verlieben sich und schließen Freundschaften auf der genetischen Ebene [116188]

Die Analyse von Genotypen, wurde von Wissenschaftlern der University of Kalifornia und der Harvard University unter zehntausend Schulfreunden durchgeführt. Diese hat gezeigt, dass Leute sich nur auf der genetischen Ebene treffen, sich verlieben und Freundschaften schließen.

Mein Kommentar: Natürlich regiert die Natur und alles „Menschliche“. In uns sind die Programme, die auf uns „von oben“ einwirken, wie z. B. ein GPS, mit dessen Hilfe sich die Autos ohne Fahrer fortbewegen. Der ganze Egoismus, d.h. die ganze Materie unserer Welt, wird vollständig von der Natur oder vom Schöpfer gesteuert. Nur wenn der Mensch seine spirituelle Entwicklung zu beschleunigen wünscht, d.h. gegen das eigene Ego kämpft, in der Einheit mit der Gruppe, durch die Anstrengungen darin, dann ist das seine einzige Unabhängigkeit. Und nur deswegen trägt er dafür die Verantwortung, d.h. inwieweit er die Gelegenheit von seiner eigenen spirituellen (anti-egoistischen) Entwicklung genutzt hat.

Der Weg zur Empfindung der allgemeinen Seele [116155]

Kongress in Schweden. Lektion 2

Frage: Ist der Zustand meiner Gruppe mit der Tatsache ähnlich, dass wir in ihr den Schirm erwerben? Ist der Zustand der Gruppe eben der Schirm?

Meine Antwort: Wenn ich von mir die Selbstsucht, mein „Ich“ abstoße und wünsche, an der Gruppe mit meiner ganzen Absicht teilzunehmen, dann erreiche ich den richtigen Zustand. Wenn jeder von uns das selbe realisiert, dann beginnen wir das zu schaffen, was die Gruppe heißt.

Diese allgemeine Absicht, die die Summe unserer Absichten beinhaltet, heißt „die Seele“. Sie ist vollständig eure Seele.

Nach der Verbreitung der integralen Methode werden durch euch auch die 99 % der Menschheit beginnen, diese Seele zu fühlen.

Alles, was sich über euch befindet, ist die Gruppe sowie alle Kabbalisten der vorigen Jahrhunderte. Und alles, was sich unter euch befindet, sind 99 % der Menschheit. Und ihr werdet zum Schaffner zwischen der höheren und der unteren Stufe.

Frage: Kann man dann so sagen, dass in dem Moment, in welchem ich beginne zu empfinden, dass durch mich zu ihnen die Informationen verbreitet werden, auch die Gruppe entwickelt wird? Ich bin quasi für jene Menschen verantwortlich, an die ich verbreite und sie gehen automatisch in den Zustand der Gruppe ein?

Meine Antwort: Sie werden an euch angeschlossen, werden, an den Teil des allgemeinen weltweiten Systems, aber unbewusst, wie die kleinen Kinder es tun. Und allmählich, im Maß der Teilnahme daran, kommen auch sie zum Begreifen, zur Empfindung der allgemeinen Seele.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Schweden, 30.08.2013

Der Schöpfer ist in jedem Objekt unserer Welt [116149]

Kongress in Schweden. Lektion 2

Frage: Wie kann man die Empfindung erreichen, dass ich infolge des Zusammenwirkens mit anderen Menschen, dem Schöpfer einen Genuss bereite?

Meine Antwort: Wir sollen uns vorstellen, dass der Schöpfer sich hinter jedem Freund, hinter der Gruppe, hinter mir befindet, dass „es niemanden außer Ihm“ gibt, so dass in Wirklichkeit alle unsere Beziehungen nur mit Ihm erfolgen und mich nur das Bild unserer Welt verwirrt.

Vor mir sitzen jetzt die Menschen. Ich soll die Empfindung haben, dass ich durch die Verbindung mit ihnen mit dem Schöpfer kommuniziere. Je großzügiger, direkter ich mich in Bezug zu diesen Menschen verhalten werde, je stärker ich mich vor ihnen annullieren werde, desto mehr kann ich mich vor dem Schöpfer annullieren. Andererseits, je mehr ich versuchen werde, auf sie einzuwirken, sie zum gewünschten Zustand zu bringen, desto mehr werde ich dem Schöpfer ähnlich sein. Das heißt, ich soll mich zu ihnen wie zu dem Höheren (upper), oder wie zum Unteren (lower) verhalten. Ich selbst sollte mich immer in der Mitte – zwischen ihnen befinden.

Daraus entsteht im Endeffekt meine Beziehung zum Schöpfer. Die Tatsache, dass es uns gestattet wird, Seine Beziehung zu uns, durch andere Menschen zu sehen, ist nur dafür bestimmt, dass es uns leichter fällt, sich in der Arbeit mit ihnen, anzupassen. Alles hängt von unserer Motivation ab.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Schweden, 30.08.2013

Der Ozean hinter der Tür [116089]

Frage: Eigentlich müssen wir nur unsere Selbstsucht korrigieren, die unsere Vereinigung verhindert. Warum entwickeln wir dann eine ganze Methode der integralen Bildung? Worüber wäre noch außer der Absonderung und der Einheit zu sprechen?

Meine Antwort: In Wirklichkeit existiert nichts Anderes. Wenn du beginnst, auf das Problem tiefer einzugehen, erkennst du, dass dort die ganze höhere Weisheit dahintersteckt. Sie ist sowohl dem empfangendem, als auch dem gebendem Verlangen zugrundegelegt.

Auf diesem Dualismus gründen sich all unsere Handlungen. Es gibt nur “ Plus“ und “ Minus“ – zwei entgegengesetzte Kräfte. Siehe, was sie infolge gegenseitiger Beziehung bewirken. In dieser Welt sind – alle ihre Wissenschaften, die Physik, die Chemie, die Biologie, die Zoologie, die Astronomie, die Medizin, die Psychologie usw., auf der Wechselwirkung zweier Gegensätze aufgebaut – eine ganze Welt, das Universum mit dessen Gesetzen und deren unzähligen Details.

In der Spiritualität ergänzen wir zusätzlich den Schirm und das reflektierende Licht – die Antwort seitens „des Minus“, des „Materials“, das sich wünscht „dem Plus“, d.h. dem Licht gleich zu werden. Es entsteht folglich etwas ganz Neues. Es sind nicht nur die Wechselbeziehungen zwischen „dem Plus“ und „dem Minus“, sondern auch ihre Beziehung zu einander. „Das Minus“ beginnt sich gegenüber dem „Plus“ absolut anders zu verhalten. Es steigt über sich hinaus, erhebt sich über das Wissen, über die Vernunft und handelt entgegengesetzt zu der eigenen Natur – in  Ähnlichkeit mit „dem Plus“. Das Geschöpf lernt vom Schöpfer, was es tun soll und verwirklicht es.

Hier werden schon die um vieles komplizierteren Gesetze, die wir studieren, gezeigt. Es ist eine große, wahrhaft grenzenlose Weisheit. Sie stammt aus nichts – aus zwei Gegensätzen, bei dem der eine dem anderen „nur“ gleich werden will. Es erscheint dir, als ob diese Absicht leicht zu realisieren wäre, jedoch öffnest du diese Tür nur ein wenig und entdeckst hinter ihr den Ozean ohne Küste.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Welt“, 02.09.2013