Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Unzulänglichkeiten sind Material für unsere Arbeit [116807]

Wir entwickeln uns durch Schläge, Zusammenbrüche, Enttäuschungen und die Enthüllung von unangenehmen Zuständen, die wir in unserem Verlangen zu Empfangen empfinden. Als erstes sind wir davon überzeugt, dass uns diese Schläge wachsen lassen, in dieser Welt, und dann schreiben wir sie dem Schöpfer zu.

Der Grad der Enthüllung hängt von der Stufe ab, auf der sich der Mensch befindet. Vielleicht befindet er sich gerade in einer Verhüllung, in der er den Kontakt zum Schöpfer vollständig verloren hat und beschuldigt alle Menschen, die ihm Leid angetan haben, beiderseits innerlich und äußerlich. Alle Probleme werden auf der Leinwand des materiellen Lebens sichtbar und beeinflussen seine Beziehung zu Essen, Sex, Geld, Macht und Wissen.

Nach diesem Zustand steigt er auf. Wenn er mit einer Gruppe verbunden ist, kann er durch den Weg des Lichtes aufsteigen. Ist er nicht in der Lage, sich in einer Gruppe zu integrieren, wird er zumindest durch die mechanische Anteilnahme an den Unterrichten und diversen anderen Handlungen wachsen. Er bekommt neue Zurückweisungen, wird sie auf seine Einstellung beziehen und sich selbst dafür verantwortlich fühlen.

Im vorangegangenen Zustand hat er noch die anderen dafür beschuldigt. Wenn er sich entwickelt, wird er sich auch selbst verantwortlich dafür fühlen, was geschieht. Er wird sich selbst auffressen und eine Menge Stress durchlaufen. Dieser Zustand kann relativ lange dauern. Das hängt von seiner Integration in der Gruppe ab. Wenn er es nicht schafft, sich ausreichend in der Gruppe zu integrieren, kann es passieren, dass er Konflikte durchläuft, ohne daraus zu lernen.

Schafft er es aber, sich an die Gruppe anzuhaften, wird das Licht der Korrektur auf ihn wirken und er wird dadurch in der Lage sein, alle Handlungen dem Schöpfer zu zuzuschreiben. Das umgebende Licht wird ihm dieses Gefühl schenken.

Dann wird er erkennen, dass alle Missverständnisse, Probleme und Hindernisse Enthüllungen seiner inneren Eigenschaften sind. Der Missetäter war nicht die grausame Welt und nicht einmal seine verdorbene Natur, sondern seine Verlangen, die korrigiert werden müssen. Es besteht keine Veranlassung, diese auf sich selbst zu beziehen. Sie sind zwar seine Zustände, dienen aber einzig allein als Arbeitsmaterial, das durch ihn wirkt.

Es ist gut, zu erkennen, dass alle negativen Zustände, die wir enthüllen, nichts mit uns persönlich zu tun haben, sondern als Arbeitsmaterial zur Korrektur notwendig sind. Wenn wir nicht bereit sind, diese negativen Zustände und das Zerbrechen zu akzeptieren und uns bemühen, uns mit Israel und dem Schöpfer, die eins sind, zu verbinden, dann erst bitten wir um Hilfe, um aus dem Zustand herauszukommen.

Mit Hilfe des Schirms und des Reflektierenden Lichts befördern wir alle diese Niederlagen nach oben, wo es sich in das Direkte Licht kleiden kann.

Am gesamtem Weg von unserer Welt zur Welt der Unendlichkeit werden wir permanent unser Zerbrechen und das Böse enthüllen. Unser Ziel ist es, das „Böse“ in Werkzeuge zu verwandeln, die uns die Enthüllung des Lichtes ermöglichen. Wenn wir die richtige Absicht hinzufügen und Anstrengungen unternehmen, um die Unzulänglichkeiten die das Licht offenbart, zu transformieren, werden wir die Güte darin erkennen.

Auszug  aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch Shamati, 13.09.2013

Die Ewige Phase der Verbreitung [116708]

Frage: Werden Sie wieder über die Verbindung sprechen, nachdem die Verbreitungsphase zu Ende ist?

Meine Antwort: Die Verbreitungsphase kann nicht enden. Baal HaSulam schreibt in einem seiner Briefe: „Ich bin sehr erleichtert, in einer Zeit geboren zu sein, in der es erlaubt ist, die Weisheit der Kabbala zu offenbaren“.

Die Weisheit der Kabbala ist die Enthüllung des Schöpfers an alle Menschen dieser Welt und nicht nur an die, die vor mir sitzen. Enthüllung ist für uns die Verwirklichung des Schöpfungsplans in unserer Welt, weil wir seine Werkzeuge und seine Vermittler sind.  Dementsprechend sind wir für die Offenbarung der Kabbala eine Voraussetzung, sie wird aber nicht durch uns enthüllt.

Wenn wir über die Offenbarung des Schöpfers in unserer Welt sprechen, meinen wir explizit die Enthüllung und Weitergabe an die 99% der gesamten Menschheit. Das bezeichnen wir als Kabbala! Die Verlangen der gesamten 99% sind unsere Seele, unsere Gefäße. So beginnen wir, den Schöpfer zu erlangen.

Wenn wir heute innere Arbeit vollziehen, in einem geschlossenen Raum, bereiten wir uns nur vor auf die Realisierung, aber wir können auf diese Weise den Schöpfer nicht vollständig offenbaren. Unsere Aufgabe besteht darin, die Verlangen und Wünsche der Massen einzusammeln, um sie zum Schöpfer zu erheben und um ihre Erfüllung zu bitten. Das Höhere Licht wird nicht an dir vorbei, sondern durch dich hindurch zu den Massen strömen, um sich in ihnen auf die gewünschte Weise zu enthüllen. Dadurch enthüllst du den Schöpfer.

Der Schöpfer enthüllt sich den Massen auch nicht direkt. Sie werden nur merken, dass sie sich durch die Einheit wohl fühlen und sich immer weiter entwickeln. Schritt für Schritt werden sie bemerken, wie gut ihnen die Verbindung tut, und dadurch wird sich ihre Einstellung verändern: „Einheit flößt uns Leben ein, hilft uns und gibt uns die Möglichkeit, uns selbst und unsere Familien besser zu organisieren. Verbindung ist einfach wunderbar.“

Sie werden anfangen, die Einheit selbst zu bewundern, sie und die Kraft zu respektieren, die sich durch sie manifestiert und nicht das Ergebnis. Nicht den Umstand, dass ich mich wohler fühle, sondern das Mittel, durch welches es mir nun gut geht. Durch die Einheit und durch die Anwendung dieser Kraft, die sich in ihr offenbart. Ich respektiere nun diese Kraft. Ich liebe sie und suche sie.

Daher entsteht ein Verlangen nach der Kraft der Einheit – der Punkt im Herz! Durch die Erfahrung fühle ich mich wohl und beginne, mich damit zu identifizieren, weil sie mir gut tut. Am Anfang mag es egoistisch motiviert sein (bei uns ist es am Anfang genauso), dennoch ist man bereits verbunden mit dieser Kraft und sehnt sich danach, sie weiter zu forcieren. All das beeinflusst mich stetig und transformiert mich nach und nach zu einem wahren Altruisten. So funktioniert es.

Allerdings befinden sich die Massen eine Stufe unter uns, deshalb beginnen sie mit einem einfachen, selbstsüchtigen Kli (Gefäß), in welchem nach einer gewissen Zeit der Punkt im Herzen aktiv werden wird. Wir beginnen mit dem Punkt im Herzen und einem egoistischen Kli. Die untere Stufe, also alle Menschen, die sich unter uns befinden, müssen wir in uns entwickeln, denn nur dann werden wir aufsteigen. Diese spezielle Voraussetzung ist uns gegeben!

Auszug aus dem Unterricht  „Fragen und Antworten“, 25.08.2013