Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Um Vergebung bitten, weil ich mich nicht angestrengt habe [116727]

Rabash „Shlavei HaSulam“, 1985-1986, Artikel 36: „Was ist  Vorbereitung für Vergebung“: Wenn der Mensch zum Schöpfer kommt, und um Vergebung für seine Vergehen und den Mangel an Respekt für den Schöpfer, gepriesen sei Er, zu bitten, muss er darüber nachdenken, was seine Sünde hinsichtlich des Schöpfers war.

Ich bitte nicht für jene Mängel um Vergebung, mit denen ich geboren wurde – die von Anfang an in meiner Natur zu finden sind. Ich beziehe mich nicht auf sie (Genesis 8,21) “ … denn die Vorstellung des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an … „. Ich beziehe mich nicht auf den bösen Trieb selbst, sondern nur auf meine Bemühungen: Habe ich mich schon über meinen bösen Trieb erhoben, um „Schirme“ zu bauen und eine Beziehung zu Geben, Liebe und Verbindung jenseits des bösen Triebs erworben? Könnte ich nach dem Grundsatz „Die Liebe deckt alle Sünden zu“ gehandelt haben (Sprüche 10,12)?

Besonders dann, wenn ich in dieser Anstrengung nachlässig gewesen bin, muss ich Reue bekunden und um Vergebung bitten und   darüber weine ich. Der „Schmerz der Shechina“ ist nicht, dass Sie für uns den zerbrochenen Zustand, den Mangel vorbereitet hat, sondern dass wir nicht versuchen, Sie aus dem Staub zu erheben – entsprechend den Bedingungen, die uns dafür gegeben wurden.

Das erneuernde Licht kommt entsprechend meiner Anstrengung. Tut es das nicht, zeigt sich  mir das allgemeine Zerbrechen, das durch den Schöpfer erfolgte. Kommt das erneuernde Licht jedoch entsprechend meiner Anstrengung, die ich getan oder unterlassen habe, enthüllt sich mir lediglich mein Part – der Einsatz, den ich nicht geleistet habe aber leisten hätte können.

Man muss nicht bedauern, dass man nicht so wohlgeraten und erfolgreich geboren wurde, zum Beispiel körperlich nicht stark, nicht klug genug oder ohne gutes Gedächtnis und Begabung zum Lernen; kein Grund, darüber zu klagen. Wenn mir etwas nicht geben wurde, ist dies ein Zeichen, dass ich es nicht brauche. Wenn ich keine besonderen Fähigkeiten und deswegen Schwierigkeiten habe, ist es offensichtlich, dass ich in meinem Leben damit zurechtkommen muss.

Meine Persönlichkeitsmerkmale bezeugen nicht, dass ich gut oder schlecht bin. Es könnte sein, dass ich faul, verschwenderisch, anmaßend und so weiter geboren wurde. Die Tatsache, dass ich mit diesen Eigenschaften geboren wurde, ist schon ein Zeichen dafür, dass ich mich nicht darauf beziehen brauche. Es liegt nicht an mir, sie zu korrigieren. Ich muss nur den Teil korrigieren, der sich mir durch meine Eigenschaften enthüllt. Wenn ich darüber hinaus faul bin, dann habe ich für diese Faulheit ein Opfer zu bringen und den Mangel dafür habe ich am Tag von Jom Kippur zu beweinen. Ich bitte nicht um Vergebung für meine schlechten Eigenschaften, mit denen ich geboren wurde, sondern dafür, was ich wirklich korrigieren hätte können, als ich die Gelegenheit dafür vom Himmel bekommen habe sie aber verstreichen ließ.

Deshalb wird keiner das Böse in sich enthüllen, solange er sich nicht angestrengt hat. Und jemand, der sich anstrengt, entdeckt, dass er verdorben ist –  und dies nur in dem Ausmaß, indem er eine Korrektur hätte vornehmen können, sich aber nicht korrigiert hat.

Wir sind nicht dafür verantwortlich, alles, was im spirituellen System zerstört wurde, zu korrigieren. Es ist ein Schaden des allgemeinen Systems. Vielmehr korrigieren wir, was uns auferlegt ist; dann wird das gesamte System korrigiert werden. Du siehst, dass es beschädigt wurde, weil eine Komponente – genannt Adam – „beschädigt“ ist. Deshalb korrigieren wir alles, indem wir den Anteil des Menschen im System korrigieren.

Frage: Wie ist Bedauern mit der Beziehung zwischen den Freunden verbunden?

Meine Antwort: Wie geschrieben steht, sühnt Jom Kippur nicht die Fehler des Menschen in Bezug auf dessen Freund. Ich muss bedauern, was ich anscheinend verursacht habe und mich gleichzeitig daran erinnern, dass auch dies vom Schöpfer getan wurde. Auf die eine oder andere Weise tut es mir nicht leid, dass ich entdeckt habe, dass ich böse bin. Ich bin traurig über das Gefühl, dass die Kluft zwischen mir und dem Schöpfer noch immer in mir zu finden ist. Und so korrigiere ich es.

Und das bedeutet, dass ich sogar in der Erkenntnis des Bösen Freude fühlen muss.

Frage: Es gibt niemanden, der – selbst unabsichtlich – einer anderen Person nicht etwas Böses angetan hat. Wie kann ich dafür büßen? Wie bitte ich um Vergebung?

Meine Antwort: Ein Mensch erreicht dies durch Verbindung. Das ist seine Wiedergutmachung. Es gibt keine Notwendigkeit und keine Tat, die für das, was ich getan habe, sühnen kann. All das Böse, dass ich getan habe, verursacht Trennung. Alles, was ich Gutes tun kann, ist die  Einheit zu bewirken. Die Art und Weise von Gut und Böse ist nicht wichtig; die Hauptsache ist ausdrücklich Einheit oder Trennung. Wenn du so vorgehst, wirst du nicht irren.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 13. 09.2013

Das Schlachtfeld bin ich selbst [117042]

Rabash, Brief 36: Der Feiertag Sukkot löst alle Fragen, selbst die schwierigsten. Denn die Laubhütte (Sukka) ist ein Schatten des Glaubens, der über den Sonnenschein, d.h. über das Wissen herrschen soll. „Sein Schatten soll mehr sein als sein Licht.“ Wir müssen uns sehr anstrengen, um den Schatten zu erkennen und zu sagen, das es der Schatten der Heiligkeit ist, da der gesamte Schatten vom Himmel herrührt und nicht von der Sitra Achra. Der Schatten dient dem Menschen als der Ort, an dem er den Glauben erlangen kann.

Das Wichtigste ist zu erkennen, dass die Kraft der Gruppe unserem Ego entgegengesetzt ist. Wäre dem nicht so, fiele der Mensch tief in sein Ego und seine egoistischen Gedanken und hätte keine Hoffnung auf Erfolg.

Man muss die ganze Zeit an den richtigen Gedanken festhalten, um sich oben im richtigen Erwachen zu halten, sich an die richtige Kraft klammern und in die richtige Richtung gehen. Das geht nur mit Hilfe der Gruppe und ihrer unaufhörlichen Unterstützung. Es gibt keinen anderen Weg und wir müssen dafür Sorge tragen.

Denn man ist immer noch die ganze Zeit nur mit sich selbst beschäftigt. Doch wenn man die Bemühungen der Freunde nicht missachtet und wenn sie einen positiv beeinflussen, dann wacht man auf und erhebt sich über sein Ego.

Es ein problematischer Moment: Man kann den Schatten nur dann erschaffen, wenn man den Einfluss der Umgebung wichtiger nimmt als die eigene Natur.

Dieser Kampf ist unvermeidlich und man muss immer daran denken, wer darin wohl siegen wird. Man muss sich selbst als Schlachtfeld zwischen Heiligkeit und Sitra Achra betrachten.

Wie kann ich mir versprechen, dass die Gruppe wichtiger ist als meine egoistischen Eigenschaften, Verlangen und Gedanken? Wie kann ich mich dauerhaft dem mächtigen und richtigen Einfluss der Freunde aussetzen? Wenn mir das gelingt, dann habe ich eine positive Zukunft.

Je mehr wir also mit allen Kräften an der Verbindung arbeiten, umso größer ist unser Erfolg.

Frage: Was bestimmt den Ausgang dieses Kampfes außer Glück? Denn ich sehe, dass ich ständig vernichtende Niederlagen einstecke.

Meine Antwort: Du wirst immer verlieren. Man kann nur unter einer Bedingung vorankommen: Sich darum kümmern, dass andere nicht fallen, dass die Freunde nicht ihrer Natur nachgeben. Dein Einfluss auf sie soll stärker sein als sie. Beeinflusse und beeindrucke sie also durch Inspiration und die Wichtigkeit des Ziels.

Eine Mutter denkt ebenfalls ständig an ihre Kinder, unabhängig davon, was sie tut und wo sie sich gerade aufhält. Daher müssen wir an der gegenseitigen Fürsorge arbeiten. Wir sitzen alle im selben Boot und werden sinken, wenn jemand ein Loch hineinbohrt.

Alles liegt in unseren Händen und nur wir können es erfüllen. Möglicherweise werden uns Schläge dabei helfen, zu verstehen, was es bedeutet, tatsächlich im selben Boot zu sitzen.

Frage: Ich spüre ständig, dass ich ausschließlich mit mir selbst beschäftigt bin und nicht an die Gruppe denke. Wie kann ich mich von der Illusion befreien, dass ich selbst etwas bewirken kann?

Meine Antwort: Du musst es weiter versuchen. Dich um dich selbst zu kümmern wird nicht helfen, aber du wirst zumindest erkennen, dass es ohne gegenseitige Unterstützung nicht geht. Wir brauchen ein großes gemeinsames Gefäß, das all unsere Freunde in Israel und in der Welt einschließt – und wir müssen uns natürlich auch mehr anstrengen.

Natürlich werden uns auf dem Weg Hindernisse begegnen, die sich als „Hilfe gegen dich“ enthüllen. Doch du wirst dann zweimal darüber nachdenken, was zu tun ist.

Schließlich muss man Folgendes verstehen: Wenn man sich nicht verbinden will, dann bekommt man zusätzliche Hindernisse, die dich in Stücke reißen, dich in andere Richtungen drängen oder dich mit verschiedensten Problemen konfrontieren. Und das einzige Hilfreiche ist, wenn du über all diese Hindernisse die Verbindung stellst. Das ist die Antwort auf alle zukünftigen, externen Probleme, die deswegen kommen werden, damit wir die richtige Vereinigung erlangen.

Frage: Aber auf die Hindernisse zu warten, ist doch der Weg des Leides?

Meine Antwort: Wenn du sie sowohl auf dem materiellen als auch auf dem spirituellen Niveau überwindest, dann wird alles in Ordnung kommen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Sukkot“, 18.09.2013

Ans Angriffsziel festklammern und nicht loslassen [117112]

Frage: Der Sohar-Text, den wir während des Unterrichts lesen, erzählt über viele verschiedene Zustände. Wie kann man diese besser verstehen?

Meine Antwort: Man muss nichts verstehen oder sich merken. Wenn du während des Lesens auf der nötigen Wellenlänge bist, dann reicht das vollkommen. Denke nur an das zur Quelle zurückführende Licht, das aus dem Zentrum der Gruppe verbreitet wird. Das ist alles, was du wissen sollst.

Frage: Ja aber wie entstehen die Zustände auf dem Weg? Werden sie durch mein Verlangen/Gefäß bewirkt?

Meine Antwort: Nein. Ich schaffe nichts; ich sehe nur, dass ich als Gast jede Sekunde eine wirksame Möglichkeit habe, den Gastgeber zu erfreuen. Und danach strebe ich unaufhörlich, „Ich drehe die Fahne nach dem Wind“ und suche aktiv diese Möglichkeit: Wie genau ist sie in der Absicht, im Gedanken und in der Handlung zu realisieren?

In diesem Fall werden meine Handlungen zu von mir genutzten Chancen. Ich kann nicht alle Varianten berechnen, da ich jedes Mal vor mir eine neue Welt sehe und auf neue Bedingungen stoße. Nichts wird wiederholt und wir wissen nichts im Voraus. Unser Weg beinhaltet stets Veränderungen, birgt unendlich viele Überraschungen. Die Zehn Sefirot sind konstant aber jedes Mal kommen sie mit den neuen Reschimot.

Somit habe ich keine Wahl und muss deshalb jeden Zustand mit der Freude annehmen – wie eine Möglichkeit, das Geben zu beginnen. Alles sammelt sich auf Vorrat – sowohl die Aufstiege als auch die Abstiege, die rechte Linie, die linke Linie, beliebige Wechselwirkungen und die Vereinigungen auf diesem wellenförmigen Weg. Unabhängig davon, welche Gefälle dieser Weg für mich parathält, werden sie mir immer besser zeigen, ob meine Absichten richtig sind, ob ich fähig bin, die Verschmelzung auf allen Wellenbergen und -tiefen zu verstärken.

Meine Arbeit ist eigentlich sehr einfach: Mich fest zu klammern und nicht loslassen. Die Absicht nur darauf auszurichten, um auf dem Gastgeber „fixiert zu werden“, mich in allen Zuständen unter dem Einfluss der Umgebung zu befinden. Ich lasse es zu, wenn ich nach oben und unten zu wippe – ich verwende dieses „Schwanken“, um mich noch fester zu halten.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 17.09.2013

Als stünde man vor einem König [117108]

Das Ziel der Schöpfung besteht in der Enthüllung des Schöpfers an Seine Geschöpfe. Die Enthüllung erfolgt entsprechend der Gleichheit der Form. Die Geschöpfe müssen in Verständnis, Gefühl und Wahrnehmung eine bestimmte Enthüllung des Schöpfers erreichen. Sie müssen aus einem gegensätzlichen Zustand bis in die Tiefe des Höheren Systems vordringen, wie die Überlegenheit des Lichts gegenüber der Dunkelheit.

Daher beginnen wir unsere Arbeit aus dem niedrigsten, entferntesten Zustand, der so dunkel ist, dass wir die Dunkelheit und unsere Verwirrung gar nicht einmal als solche erkennen. Wir leben einfach wie Tiere, die auf irgendeinem Planeten gelandet sind, die wie Ungeziefer herumkriechen und versuchen, so gut wie möglich mit den Gegebenheiten zurechtzukommen.

Doch es gibt Menschen, denen von Oben ein besonderes Verlangen gegeben wurde, das sie veranlasst, über dieses Leben aufzusteigen; und sie versuchen, das irdische Leben irgendwie vom spirituellen Leben zu unterscheiden. Dann legen sie ihre Grundbedürfnisse für ihr irdisches Leben fest und widmen den Rest ihrer Zeit dem ewigen, spirituellen Leben bzw. befassen sich mit einer neuen Stufe der Existenz.

Mit Hilfe besonderer Bücher, einer entsprechenden Umgebung, einem Lehrer und Gleichgesinnten versuchen wir, die Wichtigkeit des spirituellen Lebens und dessen Vorteile gegenüber dem körperlichen Leben hochzuhalten. Aufgrund unserer Natur und der Gesellschaft, die uns dazu nötigt, uns anzupassen und wie alle anderen zu sein, werden wir immer von materiellen Werten angezogen werden; denn wir unterliegen dem Einfluss der Gesellschaft, ob es uns nun gefällt oder nicht.

Daher müssen wir uns in eine andere Umgebung begeben, die uns beeindruckt und uns zu einem Gefühl bringt, als stünden wir vor einem König, den wir immer finden und dem wir gleichen wollten, und von dem wir wollen, dass Er mit uns in Kontakt tritt und umgekehrt. Darin besteht unsere ganze Arbeit.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 23.08.2013.

Sicherheitsgurt für den Aufstieg [117105]

Frage: Manchmal fühlen wir uns total deprimiert. Ist es möglich, uns durch gegenseitige Fürsorge vor einem Abstieg unter eine bestimmte Grenze zu schützen?

Meine Antwort: Wir können einander helfen, dennoch hängt alles vom Zustand des Menschen ab. Ich kann bei bestimmten Gelegenheiten beim Lesen eines Textes in Tränen ausbrechen und meine Katze neben mir wird mich verständnislos ansehen. Und so ist es auch mit uns: Einmal ist man wie der Weinende und ein anderes Mal wiederum eher wie die Katze.

Wir müssen diese unterschiedlichen Zustände als notwendig akzeptieren. Einzig und allein wie wir uns ihnen gegenüber verhalten und wie wir sie nutzen ist wichtig. Daher kann man alle Abstiege erleben. Wir müssen uns nur auf jede erdenkliche Weise darauf vorbereiten, damit wir nicht in einen Zustand des Todes verfallen. Wir müssen zumindest noch in der Lage sein, ein bisschen durchzuhalten und gleichzeitig versuchen, aus diesem Zustand des Abstiegs wieder heraus zu kommen. Wir müssen an einem Sicherheitsgurt arbeiten, damit wir nicht unter eine bestimmte Grenze abstürzen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch Shamati, 13.09.2013

Ein “Goldener Schlüssel” für die Menschheit [116448]

Kongress in Schweden. Lektion 3

Frage: Heutzutage finden wir in jeder Stadt der Welt Produkte von all den großen Firmen, die derzeit den Markt erobern. Warum können wir unsere Lehre nicht auch am globalen Markt anbieten und verbreiten, und damit die Massen anziehen?

Meine Antwort: Wenn wir das verkaufen würden, was das Ego verlangt, wäre es sehr einfach für uns. Wir könnten uns an die Leute wenden und ihnen zeigen, dass man z.B. mit einem einzigartigen Wunderschreibstift ohne Fehler schreiben könnte und die Menschen würden uns nachlaufen. Und wenn die normalen Anzeigen des Stiftes keine Wirkung hätte, würden wir Werbung dafür machen.

Doch mit der Hilfe der integralen Methode können wir das Ego nicht befriedigen. Im Gegenteil, wir erzählen den Leuten über die anti-egoistischen Handlungen, welche sie selbst ausüben müssten. Deshalb können wir nicht direkt zu ihnen gehen und dies als etwas Begehrenswertes verkaufen.

In welchem Umstand würde unser Produkt wünschenswert? Wenn die Menschen Probleme bekommen. Wir können uns an sie nur als „Ärzte“ wenden. Falls sie erkennen, dass das Ego schlecht für sie ist, werden sie zu den Ärzten laufen und um ein Heilmittel bitten.

Jetzt ist in der Geschichte der Evolution die Zeit gekommen, welche wir schon seit Tausenden von Jahren erwartet haben: Die Menschheit hat einen Zustand erreicht, in welchem sie langsam spürt, dass ihre Natur verdorben ist und nichts wirklich dagegen unternommen werden kann. Nehmen wir an, dass sich etwas Schädliches in einem Menschen ausbreitet, z.B. eine Art von Krebs oder radioaktiver Verstrahlung; der Mensch kann es nicht loswerden – die Krankheit frisst ihn von innen heraus auf. Das gleiche geschieht mit unserem Ego.

Wenn wir verstehen, dass das Ego uns auffrisst, uns an der Entwicklung hindert, Scheidungen erzwingt, Nachkommenschaft verhindert und Kinder veranlasst, ihre Eltern zu verlassen und Drogen zu nehmen .. wenn wir sehen, dass uns das Ego zu einem schrecklichen Zustand führt, wo wir es klar als unseren Feind erkennen, unsere verdorbene Natur und dass es keinen Ort gibt, ihm zu entkommen, dann suchen wir nach einem Ausweg! Oder wir bringen uns langsam selbst durch Drogen wie Ecstasy um, um uns vom Leben, betäubt in einem Zustand des Deliriums, zurückzuziehen. Mittlerweile ist die Menschheit bereit dazu. Schauen Sie sich an, was mit der Popularität der Drogen passiert oder passieren wird, speziell wenn sie durch eine Kampagne beworben würden. Dann wäre es für die Menschen möglich, „alles zu erreichen“.

Oder wir können unsere eigene Natur zügeln und unser Böses in Gutes verwandeln.

Damit sollten wir zu den Menschen gehen, da sie es nicht von selbst verstehen und keinen „goldenen Schlüssel“ in der Natur finden – ein einzigartiges und wundervolles Mittel, das bereit ist, ihre eigene Verdorbenheit zu verändern, welche sie selbst, Gesellschaft, Familie und Umwelt auszulöschen droht. Dieses Mittel wird uns helfen, Beziehungen zu bilden, welche unser Leben in einen Garten Eden verwandeln werden. Nicht in dem Sinn, dass alles irdisch Materielle für uns sein wird (das ist nicht das Problem), sondern dass die Menschheit sich selbst in einem Zustand des Paradieses fühlen wird.

Unter „Garten Eden“ oder „Himmel“ versteht man die Stufe der Höheren Kraft, einen Zustand von Ewigkeit, Vollkommenheit und absolutem Wissen. Es ist sehr schwierig, dies in Worten auszudrücken, da es nichts Vergleichbares in unserer Welt gibt.

Auszug aus der dritten Lektion des Kongresses in Schweden, 30.08,2013

Erschaffung auf den Trümmern der Zweifel [116801]


Auszug aus dem Artikel „Zerstörung durch alte Männer bedeutet Erschaffung“ von Rabash

„Zerstörung durch alte Männer bedeutet Erschaffung; Erschaffung durch junge Männer bedeutet Zerstörung“ (Megilah 31b)

Alte Männer sind jene, die dem Schöpfer richtig dienen. Junge Männer sind jene, die erst ihre Arbeit beginnen. Zerstörung ist etwas, dass man auch Abstieg oder Fallen nennt. Zuvor hatten sie eine Art Aufstieg in der Arbeit, der ihnen schöpferisch erschien und daher hielten sie dies für Aufstiege. Doch dann folgte die Zerstörung, als sie eine Art Absturz verspürten, welcher aus der Verhüllung des Schöpfers entsteht. Das bedeutet, der Schöpfer verhüllt Sich vor ihnen und dies wird Zerstörung genannt.

Die Zerstörung durch alte Männer, wenn sie sagen, dass der Schöpfer ihnen Verhüllung schickt, kommt einer Erschaffung gleich, was bedeutet, dass der Schöpfer sich um sie sorgt; und daraus erhalten sie Lebenskraft. Und das Wesen des Glaubens enthüllt sich in der Zeit des Abstieges. Das bedeutet, dass Er zu dieser Zeit den Menschen nicht erleuchtet; und dieser Mensch befindet sich dann in einer Zwangslage. Aber er sagt „Ich brauche kein Wohlwollen, lieber gebe ich dem Höheren Zufriedenheit und es ist nicht wichtig für mich, was ich fühle, oder Gott behüte, das Gegenteil.“

„Zerstörung durch alte Männer ist Erschaffung“. Wenn die „Verhüllung“, der Schutt zu den alten Männern kommt, dann bilden sie darüber eine neue Stufe aus Erfahrung. Ein alter Mann ist ein Weiser, der die Wege der Tora erlangt.

Und die jungen Männer, die keine Erfahrung in der Arbeit haben, selbst wenn sie sich eine Erschaffung verdienen, steigen auf; sie können nichts erschaffen. Und aus diesen Aufstiegen bilden sie in der Zwischenzeit Widersprüche, Niederlagen, Abstiege, Enttäuschungen – bis das Höhere Licht auf sie wirkt und sie zu alten Männern macht. Dann kehren sie den Schutt und alle Gegensätze wieder um, die sie im Prozess des Erbauens von oben geschaffen haben; das bedeutet, dass sie die zerbrochenen Reshimot erheben und sie korrigieren. Und so beginnen auch sie über dem Schutt mit dem Erschaffen. All dies Dank ihres Glaubens. Das Höhere Licht wird auch „Licht des Glaubens“ genannt – das Licht des Gebens, das den Menschen erleuchtet und ihm ermöglicht, von der „Zerstörung“ zur „Erschaffung“ überzugehen.

Der Schutt, die „Widersprüche“ sind schwere Gedanken und Zweifel, die den Menschen dominieren und die Einheit des Höheren vor ihm verhüllen. Wir wissen aus Erfahrung, dass, falls der Mensch weiterhin dickköpfig bleibt, das Höhere Licht stufenweise auf ihn wirkt und „Ein Penny und ein weiterer häufen sich zu einer großen Summe“. Und so erreicht der Mensch letztendlich einen Zustand, in welchem er durch die Unterscheidung der Gegensätze von den Abstiegen und Enttäuschungen aufzusteigen beginnt.

Anders können wir nicht vorankommen, nur durch das Gefühl des Exils, der Niedrigkeit, durch die Wahrnehmung des Zerbrechens und der Krise. Nur aus diesem Zustand heraus beginnen alle Geschöpfe ihren Weg des Aufstiegs.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 13.09.2013

Der erste Atemzug des Lebens [116717]

Aus einem Artikel von Baal HaSulam, „Das Geheimnis von Empfängnis und Geburt“ Teil 7, “Bewegung als Zeichen der Entwicklung“: Aus dem Aspekt des spirituellen Lebens teilen wir die Menschheit in zwei Gruppen: Unbewegt, pflanzlich, tierisch und sprechend. Das Unbewegte, das Pflanzliche und das Tierische sind absolut leblos. Das Sprechende ist der Aspekt des Lebens. Leben ist die Kraft der Bewegung. Es ist bekannt, das der Beginn des Lebens aus zwei Handlungen hervorgeht, die in Ihrer Bedeutung entgegengesetzt sind.

Auf der Stufe des Unbelebten, Pflanzlichen und Tierischen können solche Aktivitäten nicht stattfinden, ebenso wenig zwischen solchen Menschen, die sich auf den Entwicklungsstufen des Unbewegten, Pflanzlichen oder Tierischen befinden, sondern nur in einem Menschen, der die Stufe von „Adam“ in sich erreicht hat.

Auch die sprechende Stufe ist nach ihrer Geburt vollkommen leblos, bis sie durch Dringlichkeit erweckt wird.

Das spüren wir auf unserem Weg. Natürlich sprechen wir hier nicht über die Geburt des physischen Körpers, sondern über spirituelle Zustände. Selbst wenn „Adam“ geboren wird, wovon man sprechen kann, wenn sich die Merkmale der „Angleichung“ (Domeh) an den Schöpfer in uns entwickeln, so ist es dennoch ein Zustand des Leblos-Seins; der Mensch ist in diesem Zustand noch nicht in der Lage, seine Handlungen selbst zu bestimmen. Erst durch die Dringlichkeit und den Druck wird die Erweckung aktiviert.

Denn seine Kelim (Gefäße) sind bereit, Leben und Bewegung zu empfangen, während er sich noch im Bauch der Mutter befindet; er ist in diesem Zustand noch in die höhere Stufe eingebettet, bevor er unabhängig wird und ein Gefühl für sein Selbst entwickelt. Und wenn er an die Luft dieser Welt gelangt, wirkt die Luft dieser Welt auf sein Fleisch mit einer Kälte, an die er nicht gewöhnt ist, und dies ruft in ihm Kontraktionen hervor.

Und diese Kälte zwingt ihn dazu, sich zusammenzuziehen und zu stoppen. Wir sind niemals bereit für diese Kälte, die aus dem nächsten Zustand zu uns kommt, und daher ziehen wir uns zusammen. Der Mensch muss selbst merken, wie unterschiedlich sein Intellekt und seine Emotionen sich auf dieser neuen Stufe verhalten; sie schrumpfen und weichen zurück. Er ist eigentlich sehr schwach und noch nicht bereit, irgendetwas zu unternehmen; er ist ohne Kraft, ohne Verstand und ohne innere Stärke und kann weder handeln, verstehen noch fühlen. Das bedeutet, dass er sich mit dem ersten Atemzug zusammenzieht.

Nach dieser ersten Kontraktion ist er gezwungen, sich wieder zu seinem vorangegangenen Zustand zu erweitern. Der Mensch weiß aber nicht, ob dies sein vorangegangener Zustand ist oder nicht. Es ist schwierig für ihn, diese Grenzen und Tiefen zu messen, denn alles findet bereits in den neuen Kelim statt. Von dem Moment des Zusammenziehens bis zu dem Moment, in dem er den Raum mit Verständnis und Gefühl des vorangegangenen Zustandes füllen kann, hat er bereits neue Kelim in sich.

Diese beiden Prozesse – Kontraktion und Ausdehnung – sind die ersten Handlungen in Richtung Leben. Doch manchmal ist ein Neugeborenes so schwach, dass die kalte Luft der neuen Welt es davon abhält, sich zusammenzuziehen und dann wird es tot geboren.

Das ist zu vergleichen mit einem Studenten, der sich durch den Druck unwohl fühlt, ihn nicht erträgt und es nicht schafft, sich zusammenzuziehen. Somit verlässt er seinen Zustand in einem spirituellen Koma und bleibt nur im physischen, tierischen Körper zurück. Im Endeffekt hat er es verabsäumt, den Platz und den Zweck zu schaffen, die das Leben in ihn einkleiden würde und dessen Ursprung mit der Kraft der Kontraktionen begann. Von der Kontraktion konnte er sich nicht zur vorherigen Stufe erweitern.

Bis zu der Stufe, in der der Mensch bereit dazu ist, sich zu kontrahieren, zu verstehen, diesen Zustand zu erfahren und ihn mit Dankbarkeit anzunehmen, kann er sich wieder erweitern. Und er erweitert sich nicht deswegen, um seinen Zustand zu kontrollieren oder um sein Selbstbewusstsein zu stärken, geschweige denn um sich von Angst zu befreien, sondern um einen Platz für den Schöpfer zu erschaffen, dass Er ihn erfüllen möge.

Durch Zusammenziehen und Ausdehnen finden die Veränderungen auf den spirituellen Stufen statt. In jedem Moment. Man geht permanent durch diese pulsierenden Zustände und die einzige Frage ist, wie man diese verwendet bzw. wie man sich zu ihnen bezieht.

Der Mensch ist dann bereit, das Licht des Lebens zu empfangen, wenn in ihm zumindest ein Minimum an Kraft vorhanden ist, diese Kontraktionen durchzuführen, damit das Licht des Lebens zu ihm gelangt und er den ersten Atemzug macht. Dann ist der erste Schritt des Lebens vollzogen. Das Korrigierende Licht trifft dann ein und die Ausdehnung in den vorangegangenen Zustand verleiht ihm die ersten Merkmale des Gebens. Aus diesem Grund hört er nicht auf, sich zu bewegen und wird lebendig. Und daher wird die Bewegung in ihm eine nicht enden Wollende sein; und es wird eine lebende Bewegung.

Die erste Regung wird „Seele“ (Neshama) genannt; dies ist der erste Atem des Lebens, den der Schöpfer in das Geschöpf einhaucht; wie geschrieben steht (Genesis 2:7) “und blies in seine Nase den Lebensatem.“

Es ist unmöglich, den Zustand des „Lebens“ im Sinne des Gebens zu verwirklichen, wenn wir uns nicht darauf vorbereiten, in uns die Unterschiede zum Menschsein zu erzeugen, was bedeutet, die Kontraktionen zu ertragen und danach zu den Ausweitungen zu gelangen. Wenn ein Mensch im Stande ist, diese Kälte zu ertragen, wird er sich entwickeln. Wie gesagt wurde (Hosea 14:10): „Die Wege des Herrn sind richtig, und die Gerechten wandeln darin; aber die Übertreter fallen darin.“

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Geheimnis von Empfängnis und Geburt“, 10.09.2013

Kongress-Plan [116540]

Kongress in Bulgarien

Der Kongress in Bulgarien findet vom 1.-3.11.2013 im Hotel Samokov, eine Fahrstunde von Sofia entfernt, statt. Der Kongress ist für alle offen. Bitte die Plätze nicht direkt über das Hotel, sondern nur bei der Kongress-Registrierung, die in Kürze eröffnet wird, buchen.

Kongress in Israel

Der Weltweite Bnei Baruch Kongress findet vom 6.-8.02.2014 statt.

Vor dem Kongress, vom 4.-5.02.2014, findet ein Intensivtraining zur Methode der Integralen Bildung für unsere Freunde aus dem Ausland statt.

Der Kongress findet im neuen Bnei Baruch Gebäude statt.

Bitte an alle Freunde weiterleiten, weil die frühzeitig gebuchten Tickets viel preiswerter sind.

Ich träume davon, zum Sklaven des Gebens zu werden [117036]

Es wird gesagt: „Der Becher des Segens soll voll sein“. Damit das Licht an mir arbeitet, muss ich es darum bitten, dass es alle meinen Verlangen korrigiert.

Ich weiß nicht, welche Verlangen das sind, auch nicht um die Korrektur welchen Teils ich bitte, aber es soll das volle Maß sein. Mir ist nicht bekannt, wie es geschieht und ob ich in die richtige Richtung gehe, um die nötigen Verlangen zu klären. Ich muss einfach ständig daran arbeiten, um mich den Gedanken, den Verlangen und den Handlungen des Gebens hinzugeben und mich in die Gruppe zu integrieren. Bis ich das richtige Gebet erhebe, das eigentlich vom Schöpfer selbst hervorgerufen wird.

Das wahre Gebet ist eine Folge der Einwirkung des Lichts. Denn wir tun außer der Vorbereitung nichts selbst. Das Gebet an sich ist schon das Ergebnis  aller Handlungen und Vorbereitungen, die dem Gebet voraus gehen.

Das Licht wirkt auf uns mittels der kleinen Funken, in der Dunkelheit, in den Zuständen der Hilflosigkeit und Kraftlosigkeit. Bis unsere Verzweiflung an die Grenze gelangt, an welcher der Mensch zu allem bereit ist, nur um zum Sklaven der Eigenschaft des Gebens zu werden, die über ihn herrschen möge und alle seine Gedanken und das Herz ausfüllt.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 16.09.2013