Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Jede beliebige Arbeit soll mit dem Gebet enden [116953]

Die Hauptaufgabe des Menschen in dieser Welt ist seine ständige Bereitschaft zum Gebet. Dies ist die einzige Handlung, die etwas bewirken kann. Wir strengen uns physisch, im Herzen, im Gedanken und im Verlangen an, aber diese Tausende Handlungen in den tausenden von Jahren sind im Endeffekt nur dafür nötig, um das Gebet, den Schrei, das richtige Verlangen zu erlangen. Wenn es uns gelingt, das eigene Verlangen richtig wahrzunehmen, dann wird es uns auch gelingen, die Höhere Kraft an uns heranzuziehen, die alles vervollkommnen wird.

Nur das Licht wirkt und nur wir (die Menschen mit dem Punkt im Herzen) können das Licht zu Handlungen erwecken. Und alle anderen Menschen werden dies niemals können oder nur in kleinem Maß, entsprechend dem natürlichen Zeitverlauf oder unseres Einflusses auf sie. Darüber wird es gesagt, dass „die Völker der Welt keine Verbindung mit der Höheren Kraft, mit dem Schöpfer haben“. Das allgemeine Verlangen zu empfangen kann sich entsprechend seiner Struktur nicht direkt mit dem Schöpfer verbinden, sondern nur durch die Menschen, in denen es einen spirituellen Funken gibt.

Deshalb entfernen wir uns selbst und die ganze Welt von dem Schöpfer, wenn unsere Zustände es nicht zulassen, uns selbst zu erwecken. Mit Hilfe der hinaufsteigenden bösen Kräfte, der Empfindung eigener Entfernung und des Begreifen des Bösen, kommen wir weiterhin voran, aber tun das auf dem unerwünschten Weg.

Nur wir, die Menschen mit dem Punkt im Herzen können beten. Und alle anderen tun es entweder aus Gewohnheit, die von der Kindheit aufgepfropft ist, oder aus einfachen egoistischen Motiven. Das egoistische Gebet ist sogar besser, weil der Mensch über seinen Schmerz schreit. Jede beliebige Unzufriedenheit ist schon ein Gebet, ein Schrei zum Schöpfer, selbst wenn der Mensch dabei gar nicht an den Schöpfer denkt. Es ist schon eine Bitte, die nach oben gerichtet ist. Diese Bitten sammeln sich infolge der Bedürfnisse von Milliarden Menschen an und erwecken im Endeffekt sowohl diese Menschen selbst als auch das höhere Licht in der allgemeinen Form.

Folglich kommt das höhere Licht durch uns zu ihnen, so dass die allgemeine Struktur sich nicht ändert. Selbst wenn wir mit dem Licht nicht richtig arbeiten können, ist es anwesend und existiert. Folglich wird es von uns angezogen und stößt an eine Wand, weil wir uns im Exil befinden und immer noch nicht fähig sind, an die Völkern der Welt zu denken.

Somit sind wir vom Schöpfer entfernt, weil wir kein Gebet an Ihn richten; und wir sind auch von den Völkern der Welt entfernt, weil wir ihr Gebet nicht nach oben weiterleiten. Wir verlieren doppelt. Darüber sollten wir nachdenken!

Die Probleme und die Nöte werden so lange nicht zu Ende gehen, bis das Volk Israel seine wahre Mission realisiert und zur höheren Stufe für die Völker der Welt wird, um dem Höheren das doppelte Gebet zu übergeben: Das eigene und das Gebet der ganzen Welt.

Daraus sollen wir praktische Schlussfolgerungen für unsere Arbeit mit dem breiten Publik ziehen, also mit jenen, die selbst keine Verbindung mit dem Schöpfer herstellen können und deshalb als „Völker der Welt“ bezeichnet werden. Unabhängig davon, wie vollkommen, geschickt, professionell diese Arbeit mit den Menschen sein wird, wird sie solange keine“ richtigen Früchte“ bringen, solange sie nicht in einem Gebet endet.

All unsere Anstrengungen dienen nur dazu, uns zu wahren Bitte zu bringen. Wir verbreiten von Anfang an, weil uns der Schöpfer („Ich – Der Erste“) dahin schickt, um infolge der eigenen Handlungen das doppelte Gebet zu erreichen – indem wir die Verlangen der  Menschen aufsammeln und das eigene Verlangen erwecken. Dann können wir für sie bitten und aus uns ein Verbindungsglied machen, das für die Menschheit sorgen kann. Denn der Schöpfer uns den Punkt im Herzen verliehen.

Durch diese Arbeit mit dem Publikum erreichen wir das Aufsteigen des Gebets – die Arbeit, die Israel auferlegt ist. Hier gibt es schon alle drei notwendigen Komponenten für eine spirituelle Handlung: Die untere Stufe ist das Publikum, die nächste Stufe sind wir und die höchste Stufe ist der Schöpfer. So arbeiten wir zusammen.

Wenn wir vor und nach der Handlung daran denken, dann ist unsere Handlung gesegnet und erfolgreich. Darüber wird es gesagt, dass „der ältere Bruder das Doppelte bekommt“ – für sich und für den jüngeren Bruder.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 22.08.2013

Der Verdienst jedes einzelnen geht auf das Gruppen-Konto [116867]

Frage: Wie können wir Freunde während Ihres Abstieges unterstützen?

Meine Antwort: Es ist nicht notwendig, die Abstiege der Freunde zu identifizieren. Stattdessen sollten wir immer versuchen, den Geist der Gruppe in einem erhabenen Zustand, einer gehobenen Stimmung, in der Wichtigkeit des Zieles, in gegenseitiger Bürgschaft und in der Verpflichtung, uns zu verbinden sehen. Wir haben immer noch einen wesentlichen Mangel an gegenseitiger Verantwortlichkeit.

Wenn all diese Attribute in der Gruppe existieren, werden wir sofort in der Lage sein, die Abstiege in Aufstiege zu transformieren und Enthüllung erlangen. Stärkere Verbindung ist das einzige, was uns wirklich fehlt. Die Freunde fühlen zu wenig Verantwortung füreinander. Jeder einzelne glaubt noch, für sich selbst zu handeln und nimmt die anderen wie Arbeitskollegen in einer Fabrik wahr: Er kam, arbeitete, wurde seinen Anstrengungen entsprechend bezahlt und ging nach Hause.

Wir übertragen unser weltliches Benehmen auf die spirituelle Arbeit. Wir realisieren noch nicht, dass spirituelle Arbeit nur durch Verbindung entsteht und durch die Verkleinerung unseres Selbst, um eine Einheit zu werden. Gegenseitige Bürgschaft und ein „Mensch mit einem Herzen“ zu werden ist die Voraussetzung, um bezahlt zu werden!

Unsere Belohnung wird die Erschaffung eines Raumes sein, in dem der Schöpfer enthüllt werden kann. Dadurch werden wir Ihm Freude bereiten und uns an Ihn anhaften, entsprechend Seinem Schöpfungswillen.

Wir schenken diesem Moment der Einheit zu wenig Aufmerksamkeit und merken nicht, dass einzig und allein durch diese Anstrengungen die Realisierung und Belohnung erreicht werden können. Wir haben immer noch einen Mangel an Gefühl. Das Gefühl ist wichtig – nicht nur die Worte – damit das Herz uns stets zur Verbindung drängt, in der wir zu weilen wünschen.

Auszug aus einem Unterricht nach dem Buch Shamati, 13.09.2013

Über „die guten Zeichen“ auf dem Weg [116974]

Vor der endgültigen Korrektur darf der Mensch weder sich weder selbst glauben noch sich auf sich selbst verlassen. Er muss sich ständig unter der Einwirkung der höheren Gefäße befinden, diese stufenweise erforschen, sich an sie “anheften” und darf nicht mit einem “Gewinn” rechnen.

Wir gehen nur mit dem “Glauben über dem Verstand” voran, d.h. nur durch die Verschmelzung mit der höheren Stufe. Nur daraus kann man die richtigen Antworten und Zeichen für den laufenden Zustand ziehen. Das Prinzip „von dem gelenkt zu werden, was du siehst“ bezieht sich auf die zerbrochenen Verlangen. Doch um voran zu kommen, muss ich mit mich mit dem “Glauben über dem Verstand” an die höhere Stufe „anheften“.

Jeder kann „Zeichen“ finden, die sein “Recht haben” bestätigen. Aber das ist verboten. Die Vernunft arbeitet hier nicht, und ich setze sie nicht ein. Sogar die Erklärungen der Kabbalisten sind nur dafür geschrieben, uns den spirituellen Begriffen näher zu bringen und unser Wissen zu ergänzen; jedoch kann man diese Stütze, die wahre Bestätigung nur im Höheren finden, wenn ich meinen eigenen Verstand annulliere und mich mit Seiner Vernunft ausrüste.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 17.09.2013

Was verbindet uns?

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Kongress in Schweden. Lektion 3

Frage: Unsere Gruppe hat sich geteilt: In jene, die sich für die Integrale Erziehung engagieren und in jene, die nichts damit zu tun haben wollen und der Meinung sind, dass wir nur gemeinsam sitzen und uns verbinden sollten; was ist das Problem?

Meine Antwort: Ich würde jene, die sich nicht in die  integrale Erziehung einbringen wollen, nicht dazu zwingen, hinauszugehen und zu verbreiten; es gibt letztlich genügend andere Aufgaben, bei denen sie sich engagieren können. Allmählich werden sie verstehen, dass sie ohne integrale Erziehung, ohne zu den 99 % der Menschheit zu gehen, sie keine Notwendigkeit für den Schöpfer verspüren werden.

Wenn ihr hinausgeht um zu verbreiten, beginnt ihr zu spüren: „Wie kann ich das den Menschen erklären? Wie kann ich ihnen dieses Gefühl vermitteln? Wie kann ich  Verständnis für sie aufbringen? Ich kann nichts alleine. Woher nehme ich die Kraft, um sie zu überzeugen?“

So spürt ihr, dass ihr die Hilfe des Schöpfers braucht.

Die integrale Arbeit mit der Öffentlichkeit wurde euch euretwegen gegeben, damit ihr verspürt, das ihr Ihn braucht. Diese Arbeit ist für euch und nicht für sie bestimmt.

Diejenigen, die sich nicht in der integralen Bildung engagieren, werden keine Notwendigkeit für den Schöpfer verspüren. Wozu existieren sie? Sie werden in der Gruppe bleiben, aber sie werden sehen, wie begeistert ihr seid, und erkennen, dass sie auch etwas in dieser Richtung tun sollten.

Ihr werdet euch wahrhaft verbinden und das Bedürfnis verspüren, in der Arbeit mit den 99% erfolgreich zu sein. Die anderen hingegen werden das nicht fühlen. Wovon werden sie vorangetrieben, um sich zu verbinden? Die Öffentlichkeit wird von euch die Kraft der Einheit verlangen. Ihr werdet zittern, ängstlich, unangenehm berührt und verunsichert sein und so werdet ihr zweifellos den Schöpfer brauchen und werdet im Vergleich zu denen, die sich nicht mit der integralen Erziehung abgeben, profitieren.

Auszug aus der dritten Lektion des Kongresses in Schweden, 30.08.2013

Der Mann, der den Weg in die Freiheit eröffnete [116947]


Kürzlich feierten wir das Andenken an unseren großen Lehrer, Baal HaSulam, der uns in unseren Tagen das Licht von Oben brachte. Er enthüllte unserer Generation die Weisheit der Kabbala, damit wir mit ihrer Hilfe von der tierischen Stufe auf die menschliche aufsteigen können und wissen, wie all die Handlungen zu vollführen sind, die uns die Augen öffnen. Dies ist der einzige Weg. Ohne dieses Wissen erkennen wir nicht, in welchem Zustand wir uns befinden.

Baal HaSulam war so ein bedeutender Mensch, dass wir nicht einmal annähernd die Tragweite seines Wirkens überblicken und ihm angemessen danken können. Wir stehen betreffend unsere spirituelle Entwicklung ähnlich tief in seiner Schuld wie wir es bezogen auf die körperliche Ebene unseren Eltern gegenüber sind. Jedoch ist es das spirituelle und nicht das körperliche Leben, mit welchem wir Ewigkeit und Vollkommenheit erreichen und in die Höheren Welten vordringen – ein Zustand, den wir uns noch nicht einmal richtig vorzustellen vermögen.

Baal HaSulams Anstrengungen waren enorm. Er schrieb unzählige Artikel, arbeitete duzende Stunden ohne Pause, bis seine Finger erlahmten und er kaum den Stift loslassen konnte. Er schlief höchstens drei Stunden pro Nacht und eine halbe Stunde am Nachmittag, gerade soviel, um seine Konzentration aufrecht erhalten zu können. Den Rest der Zeit verbrachte er mit Arbeit. Und so war es sein ganzes Leben lang.

Während des Krieges  war er gewillt, all seine Erkenntnis zu opfern und er bat den Schöpfer, ihn von seiner hohen spirituellen Stufe zu entheben, nur um unglücklichen Menschen helfen zu können, die in dieser Welt litten und noch nicht einmal den Grund dafür kannten. Der Schöpfer erhörte sein Gebet und half ihm. Nicht einmal Moses wurde diese Bitte gewährt, als er den Schöpfer ersuchte, ihn – Moses – anstelle seines Volkes zur Verantwortung zu ziehen und von einer Bestrafung des Volkes abzusehen.

Baal HaSulam befand sich auf einer so hohen Stufe, dass der Schöpfer ihm sagte: „Keiner in der ganzen Menschheit steht Mir näher als du.“ Er war ein wahrer Gigant. Lasst uns hoffen, dass wir in der Lage sind, seine Größe und Wichtigkeit in ihrer Tiefe zu erfassen. Den einerseits war er mit dem Schöpfer verbunden und andererseits konnte er sich jedem Menschen zuwenden und wahrnehmen, in welcher Form dieser am besten seine Erklärungen aufnehmen würde. Er konnte so ausgesucht schreiben, dass er weder Religiöse noch Säkulare beleidigte und er war imstande, letztere einander näher zu bringen als je einer zuvor.

Sein Vermächtnis wurde in unsere Hände gelegt. Wir erhielten all das Rüstzeug durch Rabash, welcher Baal HaSulams Methode für die Arbeit in der Gruppe anpasste.

Im Laufe der Jahre kontinuierlichen Studiums und Arbeit begannen wir langsam zu verstehen, was in seinen Werken geschrieben steht. Wir konnten es umsetzen, den Gruppen näher bringen und dadurch lernten wir diesen ungeheuren Menschen und seinen gewaltigen Beitrag für die Welt erst richtig kennen und schätzen. Er war der erste der Kabbalisten, der den Zustand der Freiheit enthüllte.

Auszug aus einem Gespräch während der Mahlzeit zum Gedenken an Baal HaSulam, 15.09.2013