Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Hindernisse: Schaden oder Nutzen?

Frage: Warum habe ich so viele Hindernisse auf dem Weg zum Kongress? Vielleicht bin ich dem noch nicht gewachsen?

Meine Antwort: Dir werden mit Absicht Hindernisse geschickt. In der „Einführung zu TES“ wird ein Beispiel angeführt, wie wir einen Berg hochklettern, auf dem der Palast des Schöpfers steht. Je höher du steigst, desto unsanfter wirst du von den Wachen zurückgestoßen und vom Berg heruntergeworfen, und du musst wieder hochklettern. Es geht so weiter, bis du eine bestimmte Anzahl von Anstrengungen unternommen und die Hindernisse dennoch überwunden hast.

Plötzlich wirst du sehen, dass die Hindernisse in Wirklichkeit keinen Schaden für dich darstellten. Auf diese Weise haben sie einfach das wahre Verlangen in dir geweckt. Es ist mit einem Flirt zu vergleichen, wenn das Erwünschte sich von dir abstößt und dadurch ein größeres Verlangen in dir entfacht. So etwas existiert auf jeder Stufe der Erfüllung. Das heißt, um mit dem Schöpfer in Kontakt treten zu können, musst du das wahre Verlangen erreichen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 06.11.2011

Der nötigste Beruf

Im Laufe ihrer gesamten Entwicklungsgeschichte beschäftigte sich die Menschheit niemals mit der Erziehung der Persönlichkeit, sondern sprach nur darüber. Auch in der Sowjetunion sprach man sehr viel über die Erziehung, beschäftigte sich aber nur mit der Unterdrückung des Individuums.

Heute sollte sich fast die Hälfte der Menschheit mit der Erziehung der Persönlichkeit und mit der Bildung des Menschen beschäftigen.

Nicht nur die Kinder müssen erzogen werden. Der Mensch sollte im Laufe seines ganzen Lebens von einem Umfeld umgeben sein, welches ihn erzieht, unterstützt und die ganze Zeit vorantreibt. Dazu wird eine riesige Menge Menschen benötigt, welche diese Aufgabe richtig anzugehen versteht.

Man muss alle darin unterrichten, was Beziehungen sind, die für die Gemeinschaft nützlich sind, und wie man die vollständige gegenseitige Vereinigung erreicht, um die Bildung einer Atmosphäre in der Gesellschaft hervorzurufen, die dich selbst und die anderen als ein Ganzes empfinden lässt, wodurch du dich in der Gesellschaft vollkommen auflöst und aufhörst, dein „ich“ zu empfinden. Folglich fühlst du nur, dass es „uns“ gibt. Es ist eben die höchste Form der menschlichen Psychologie.

Nach neuesten Angaben können sogar 10% der gesamten arbeitsfähigen Bevölkerung der Erde alle Bewohner des Planeten mit dem Notwendigsten versorgen. Die Statistik betrifft den Bau, die Infrastruktur, die Ernährung, die Logistik, die Verteilung, die Kleidung, die Dienstleistungen usw.. Und was werden die übrigen 90% tun? Nun sind 20-30 % von ihnen Kinder oder ältere Menschen. Womit werden sich also die restlichen 60-70 % der Bevölkerung beschäftigen? Sie alle werden in den Bereich der Erziehung und der Umerziehung involviert sein, das heißt, in den Prozess, die anderen großzuziehen und von den anderen erzogen zu werden.

Von dem ersten und bis zum letzten Tag des Lebens eines Menschen soll ihn eine solche Umgebung begleiten, die sich um seine innere spirituelle Entwicklung sorgen wird.

Auszug aus dem TV-Sendung „die integrale Welt“, 30.10.2011

Kostbare Empfindungsfelder

Frage: In welche Richtung sollten wir gehen, damit der Kongress möglichst erfolgreich verläuft?

Meine Antwort: Wir sollten versuchen, unsere intensivsten Empfindungen in Bezug auf unsere gemeinsamen Handlungen zu finden und sie ständig in uns zu pflegen. Wir müssen die ganze Zeit das entwickeln, was wir in der Wüste, im Unterricht oder jetzt, bei den Kongressvorbereitungen, erlebt haben.

Wir müssen solche Empfindungspunkte in uns finden (keine Worte – sie können nicht in Worte gefasst werden) und uns an diesen Empfindungen noch mehr, noch intensiver festhalten. Wir müssen versuchen, sie auf irgendeine Art und Weise über alles andere zu erheben, wo auch immer wir uns befinden und was auch immer wir durchleben mögen – über alle entstehenden Probleme, damit diese Probleme jene Empfindungen, die wir aus solchen Momenten der Verbindung gewinnen, nur verstärken.

Versucht, diese Gefühle der Vereinigung zu sammeln und sie ständig zu mehren, zu entwickeln. Sie werden letztendlich dazu beitragen, zu der Empfindung der allgemeinen Eigenschaft des Gebens, der Verbindung zwischen uns, zu gelangen – dann werden wir in ihr die Höhere Welt wahrnehmen können.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.11.2011

Das Ende der Doppelherrschaft

Jetzt wird uns die „zweite Macht“, irgendeine fremde Kraft enthüllt, und wenn ich versuche, sie auf die richtige Weise zu betrachten, dann wird es mir gut gehen. Und wenn ich nicht versuche, sie wirklich zu verstehen, dann erfolgen die Schläge, damit ich sie beachte und mit Respekt behandle, damit ich begreife, wer hier der Boss ist!

Es wird ein hartes und erzwungenes Studium sein, solange ich diesen „Stock nicht in ein Bonbon verwandeln werde“. Dies ist nur dann möglich, wenn ich selbst hinter der Kraft herlaufe und herauszufinden versuche, was genau diese fremde Macht will, sowie bereit bin, mich vor ihr zu verbeugen. Diesen Zustand nennt man “ die Hoffnung während der Arbeit verlieren und zum Schöpfer hinaufschreien.“

Die ganze Welt beginnt, dieser Arbeit näher zu kommen – bewusst oder unbewusst. Denn wir sind alle „die Arbeiter des Schöpfers“ und befinden uns im vollkommen korrigierten Zustand, den wir nur nicht kennen und nicht empfinden! Wir arbeiten, um nach der Enthüllung alles Empfundene zu rechtfertigen, und um die Unendlichkeit zu erreichen. Wir befinden uns auch jetzt in diesem unendlichen Licht, aber wir sind mit ihm nicht einverstanden, weshalb Es sich vor uns vollkommen verhüllt.

Somit arbeitet die ganze Menschheit zusammen, nur tun es die einen unbewusst, und die anderen versuchen, diese Arbeit zu verstehen und auf eigenen Wunsch durchzuführen. Aber für alle werden die gleichen Etappen dieser Arbeit enthüllt. Deshalb ist diese innere Unruhe, welche die Menschheit heute empfindet, verständlich, sie gleicht der Verwirrung, welche der Mensch infolge der inneren Arbeit empfindet, wenn er seine nächste Stufe zu klären versucht. Auf diese Weise wird jetzt die ganze Welt aus dem Gefühl der Verwirrung, aus dem Nebel und aus der Kraftlosigkeit heraus beginnen, ihre höhere, spirituelle Stufe zu begreifen.

Folglich wird jeder entsprechend seinem Platz im System arbeiten. Für einige wird die Offenbarung sehr klar werden, und für die anderen auf praktische Weise stattfinden, da sie aus der Verbindung, aus der gegenseitigen Bürgschaft erfolgen wird, die erreicht werden muss, um das Gesamtsystem, sowie sich selbst darin zu enthüllen. Auf einige Menschen wartet harte Arbeit und Klärungen, um das gleiche System auf der Ebene des „Kopfes“ und nicht des „Körpers“ zu offenbaren. Aber wir wissen, dass in jedem Teil des Körpers ein eigenes „Gehirn“ und ein „Herz“ existieren, das heißt die Teile, welche für die Gefühle und Wünsche verantwortlich sind. Schließlich sollte jeder Teil die Befehle des zentralen Gehirns ausführen und diese begreifen, um die Arbeit an seinem Platz zu erledigen.

Jeder Teil soll die Auswirkungen empfinden, während er seine Gegenreaktion an das Gehirn zurücksendet. Deshalb gibt es sogar im Körper das „Knochengehirn“, jene Teile, die über das Wissen, Verständnis, einen Sinn für das Gesamtsystem verfügen. Im Endeffekt verbinden sich alle Teile miteinander, ohne sich zu vermischen, und verschmelzen vollständig ineinander.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“

Siebzehen verwirte Nobelpreisträger

Mitteilung: Die Konferenz der Nobelpreisträger der Ökonomie, die in Lindau stattfand zeigte, dass selbst führende Ökonomen nicht wissen, wie die globale Wirtschaftskrise zu überwinden ist.

J. Stiglitz: „Bisher wurde nichts unternommen, um der Krise des Euro ein Ende zu bereiten. Alle hatten die Hoffnung, dass diese sich von selbst auflöst.“

K. Wulf (Präsident der Bundesrepublik Deutschland): „Sehr wenige Leute können die Tatsache ruhig akzeptieren, dass die Bankmanager Unmengen an Geld verdienen, und die Banken Hilfen in Milliardenhöhe bekommen. Die Menschen reagieren schmerzhaft auf die Verletzung der Menschenrechte. Gerechtigkeit ist eine Schlüsselforderung der Menschen. Die Regierung hat nicht das Recht, abhängig von Banken, Rating-Agenturen oder gedankenlosen Medien zu sein. Wir haben nicht nur gegen die Ursachen der Krise nichts erreicht, sondern haben sie auch nicht identifiziert und somit die Gefahr nicht überwunden. Die Situation, die wir betrachten, zeigt einen Domino-Effekt. Zuerst haben Banken andere Banken gerettet, dann haben die Staaten die Banken gerettet, jetzt rettet eine Gruppe von Staaten andere Staaten. Wer wird am Ende die Retter retten? Wann und zwischen wem werden die wachsenden Haushaltsdefizite aufgeteilt und wie werden diese beglichen? “

E. Prescott: „. Das Volumen der öffentlichen Verschuldung in Europa im Verhältnis zum BIP wächst. Einige europäischen Länder stehen bereits vor einer Schuldenkrise – und unter ihnen werden auch Defaults sein.“

P. Diamond, „Ein großflächiges Rentensystem erweist sich als noch teurer, weil die Menschen länger leben, aber weniger arbeiten. Man kann dieses Problem lösen, indem man das Rentenalter anhebt und die Menschen härter arbeiten läßt.“

D. McFadden, „Wir müssen die Märkte beobachten und kontrollieren. Aber es gibt immer noch die Angst vor einer einzigen Aufsichtsbehörde. Also müssen wir die Denkweise der nationalen Politik ändern.“

Alle von ihnen sind Nobelpreisträger in Wirtschaftswissenschaften!

Die Liebe in einer bequemen Verpackung?

Frage: Ich las in der Zeitung, dass das Gefühl der Liebe von drei chemischen Verbindungen ausgelöst wird, welche man im Prinzip auch in Tablettenform erhalten könnte. Sollten wir uns nicht ein Paket der Liebe anschaffen, das leicht in die Hosentasche passt?

Meine Antwort: Das ist möglich, wenn es um sexuelle Anziehung geht oder um pharmakologischen Seelenfrieden, welcher durch Betrug und Betäubungsmittel einem Menschen vorgaukelt, dass er liebt. Eigentlich gibt es verschiedene Arten der Liebe.

Zum Beispiel liebe ich gebratenen Fisch, und du vielleicht diesen in Form einer Suppe. Aber in der Tat handelt es sich um „Liebe“, wenn ich die Wünsche des Nächsten spüre, die sich in ihm und nicht in mir befinden. Dafür ist zuallererst die Beschränkung der eigenen Wünsche nötig. Nur so bin ich der Eigenschaft des Gebens, Bina, die uns erlaubt, andere zu spüren. Dann kann ich an den Wunsch des Nächsten meinen eigenen anschließen und seine Wünsche mittels eigener Wünsche auffüllen. Das ist das, was wir Liebe nennen.

Auf dem Weg zu ihr erwartet uns ein langer Prozess. Zunächst einmal müssen wir mit uns die erste Kontraktion durchführen (Z“A – Zimzum Alef), die Aufgabe von persönlichem Engagement und vor allem, uns über alle eigenen Wünsche erheben. Dann bewahren sie Schweigen und stehen still. Dann komme ich aus mir heraus, um zu sehen, zu bekommen, um deine Wünsche zu spüren. Ich möchte deine Wünsche annehmen, um sie an mich anzubinden, mir vorzustellen, dass sie sich in mir zusammen mit meinen Wünschen befinden.

Zur dieser Zeit werden meine Wünsche sich oben befinden, ähnlich wie der Kopf des Parzufs, und deine werden wie der Körper des Parzufs sein, und ich kann sie auffüllen. Ich werde mich immer darum kümmern.

Das ist auch die Arbeit von Bina. In mir gibt es zwei Ebenen: Bina und Zon, d.h. „Kinder“. In abstracto, existiere ich nur in Galgalta we Ejnaim (G „E), wo ich außer dem Minimum nichts brauche. Dann hebe ich dich zu mir, und du wirst alles bekommen, was du willst. Ich befülle dich in mir selbst – in meinem „Leib“, in ACHaP.
Das ist das, was wir „Lieben“ nennen – dem anderen dienen, nach seinen Wünschen.

Gäbe es solche Pillen, würde ich sie in den Wasserspeicher schmeißen, von wo das Wasser in die Wasserleitung fließt. Aber die Pillen gibt es nicht und wird es nie geben, weil das große Sorgfalt erfordert – hier muss man Kraft investieren.

Es scheint unklar, warum der Schöpfer die Pille nicht vorgesehen hat? Genießt er es, wenn er auf unser Leid blickt? Tatsache ist, dass wir die negative Seite und den Weg zur Korrektur selbst erkennen müssen. Auf diesem Weg werden wir jedes Mal vom Schöpfer Kraft für die Analyse, sowie die Kraft für die Korrektur und die Füllung fordern. Dies sind die drei Etappen, ohne die man nicht auskommen kann.

Wenn ich mich nach diesem Bild innerlich aufstelle, beginne ich zu verstehen, was er geschaffen hat. Ich begreife seine Absicht, sein Programm und werde ihm in Status und Niveau immer ähnlicher. Ich verstehe die ganze Wirklichkeit und nehme sie an, durchbohre mit dem Blick die gesamte Breite und Tiefe ihrer Existenz, in vollem Umfang. Diesen Zustand, kann man nicht als Ausgangsposition bekommen. Denn die Schöpfung befindet sich in der Welt der Unendlichkeit, voller Licht, fühlt sich aber an wie ein winziger Tropfen in seinem Ozean.

Ich muss in mir selbst den Wunsch, in die Unendlichkeit zu steigen, enthüllen. Ich muss es selbst verstehen, spüren, es in eigene Verfügung bringen, es unter die Kontrolle des eigenen Strebens bringen, in die eigenen Wünsche einbeziehen. Pillen sind hier machtlos.

Aus dem Unterricht nach der Zeitung „Das Volk“

Der Schlüssel zur Verbindung mit dem Schöpfer

Frage: Was soll ich machen, wenn ich einen Aufstieg und eine Erweckung während des Lesens des Sohar empfinde? Wie kann ich in diesem Zustand um die Korrektur bitten?

Meine Antwort: Während des Lesens des Sohar, oder der anderen Originalquellen (Artikeln, Briefe, oder „TES“) soll ich mir vor allem das richtige Bild davon machen, wo ich mich befinde. Die Realität, in der ich mich befinde, wird in meinen Sinnesorganen, in meinen Verlangen wahrgenommen. Das Licht lässt mich glauben und empfinden, dass es die wahre Realität, meine Welt ist. Auf diese Weise habe ich die Verbindung mit dem Licht, mit der höheren Kraft, die mich erkennen lässt, wo genau ich mich befinde: ursprünglich begreife ich nichts und kann nichts sehen, wie ein neugeborenes Kind.

Darum muss ich zuerst dieses Bild auf die richtige Weise formen. Es gibt ein Verlangen, worin das Licht wirkt und es von innen zu erwecken versucht, um sich darin nach dem Gesetz der Gleichheit von Eigenschaften zu enthüllen. Das Licht befindet sich innerhalb des Verlangens, und keinesfalls außen, wird aber in Bezug auf dieses Verlangen als umgebendes, äußeres, inneres, entferntes Licht, als Kreis, Linie, usw. bezeichnet. All das sind die Formen, in welchen sich das Licht dem Verlangen offenbaren kann. Wir sprechen über alles von der Seite des Verlangens.

Wenn ich verstehe, dass die gesamte Welt, die gesamte Realität, alle Welten, das gesamte Licht, sich in mir befinden, dann soll ich mich richtig organisieren: wie und warum handele ich, um für den jetzigen Zustand das größtmögliche Verständnis und das Begreifen zu erlangen, um jedes Mal möglichst viel zu enthüllen. Die Enthüllung erfolgt mithilfe von zwei Kräften – der Kraft der Verhüllung und der Kraft der Enthüllung.

Es sind immer diese zwei Gegensätze vorhanden. Und genauso passiert es in unserer Welt: die Realität, die ich momentan wahrnehme, enthält ebenfalls die Verhüllung und die Enthüllung, beides zusammen. Denn ohne einen richtigen Wettstreit zwischen ihnen nehme ich nichts wahr, keine Farben, keine Töne, nichts. Je mehr Kräfte der Enthüllung und Verhüllung ich in mir einschließe, je mehr Gegensätze ich in mir vereine, desto mehr nehme ich wahr, desto klüger werde ich.

Deshalb möchte ich während des Lesens der Originalquellen das möglichst wahrhafte, kraftvolle Bild der Realität enthüllen. Dabei ist es unwichtig, welche Quelle und in welchem Stil man gerade liest. Wenn es um die Bücher geht, mit deren Hilfe ich die Kräfte meiner Seele erwecke – sowohl von der Seite des Verlangens, als auch von der Seite seiner Auffüllung, dann spielt es keine Rolle was man liest, es können „Talmud der Zehn Sefirot“, der Sohar, die Briefe oder die Artikel sein. Entscheidend ist dabei, meine spirituelle Entwicklung in Gang zu bringen.

Und dann beginne ich, die Wichtigkeit meines Studiums der Tora zu verstehen: das in ihr (der Tora) enthaltene Licht führt zur Quelle zurück, d.h. sie befördert mich zur Enthüllung des wahren Bildes der Realität, zu einem noch vor mir verhüllten Zustand, in welchem ich mit dem Schöpfer verbunden bin.

Deshalb vergegenwärtigen wir uns zunächst das Bild: es gibt mich und alles ist in mir eingeschlossen, in meinem Inneren verborgen. Ich soll die Kräfte meiner Seele erwecken und darin die wahrhafte Realität enthüllen, wobei ich und der Schöpfer in ein Ganzes verschmelzen.

Nachdem ich mich auf diese Weise eingestimmt habe, komme ich zum nächsten Schritt: Wie kann ich mich mit Hilfe des Studiums erwecken? Folglich spricht alles, was ich lese, meine fortgeschrittenen Zustände an, die noch entfernt oder auch schon nah bei mir liegen. Wichtig ist, dass ich mit Hilfe des Textes versuche, in mir diese Kräfte, diese Formen zu finden.

Dabei vergesse ich nicht, dass die Rede nur von meinen Verlangen, von inneren Kräften meiner Seele ist: von Kräften des Empfangens und des Gebens. Es ist unwichtig, ob sie seltsame Namen tragen oder Namen, die mir aus der gegenwärtigen Realität bekannt sind. Ich denke ständig darüber nach, wie ich all diese Kräfte enthüllen werde – die Teile meiner Verbindung mit dem Schöpfer.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 16.11.2011

Drei Tage vor dem Kongress

Frage: Sie haben von der Wichtigkeit der letzten drei Tage vor dem Kongress gesprochen. Wie können wir in diesen Tagen die Vorbereitung am besten organisieren?

Meine Antwort: Es gibt den Begriff „drei Tage des Übergangs“ von einem Zustand zum nächsten, in denen man den früheren Zustand verlassen und aus dem neutralen Zustand nach und nach zum neuen übergehen sollte.

Aus diesem Grund empfehlen wir sehr den Menschen, die sich richtig dem Kongress anschließen wollen (Kongress bedeutet im Grunde genommen unsere Einheit), zu versuchen, in diesem Gedanken, in diesem Gefühl, in der Vorfreude auf die gemeinsame Verbindung besonders in den drei Tagen davor zu sein. Das wird ihnen helfen, die Vereinigung besonders intensiv zu durchleben und in ihr wenigstens einen Teil der Höheren Welt für sich zu enthüllen. Genau das erwarten wir von unserer gemeinsamen Handlung.

Kongress ist nicht einfach eine Veranstaltung, auf der wir alle zusammenkommen, auf der wir singen, tanzen, an den Unterrichten und Freundesversammlungen teilnehmen. Nein, Kongress bedeutet in erster Linie unsere Vereinigung zu einem Verlangen des gegenseitigen Gebens. Wenn wir dieses Verlangen formen können, werden wir darin unverzüglich die nächste Stufe unserer Entwicklung wahrnehmen, die sich über unserer Welt befindet, – was wir eigentlich auch anstreben.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.11.2011

Ratschläge zur Kongressvorbereitung

Um sich möglichst gut auf den Kongress vorbereiten zu können, muss man sich unbedingt die Gespräche vom Kongress in der Wüste anhören.

Offenbar stehen uns noch interessante Gespräche und Aktionen bevor, in denen wir das gemeinsame Bestreben nach dem Verlangen zu geben, welches sich aus vielen kleinen Bestrebungen jedes Einzelnen und aus der gegenseitigen Unterstützung bildet, weiterentwickeln werden. Man muss sich das alles gut anschauen und sich darein fühlen.

Es wäre wünschenswert, sich im Voraus mit den Liedern, mit dem Kongressprogramm, mit dem Lernmaterial vertraut zu machen, einfach einzelne Themen durchlesen, sich die Videos anschauen und sich der gemeinsamen Vorbereitung anschließen. Wenn ihr mit der ganzen Gruppe kommt, könnt ihr die Elemente der Verbindung zwischen euch in ihr durcharbeiten.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.11.2011

Die Gewohnheit sich zu verändern.

Auf der Ebene der unbewegten pflanzlichen und tierischen Natur erfolgt die Entwicklung instinktiv und ist von den äußerlichen Faktoren abhängig. Im Spirituellen erleben wir eine sich ändernde Einwirkung des Lichts, wobei in der materiellen Welt sich stets die Umweltsbedingungen verändern.

Hunderte Millionen Jahre fanden auf der Erde verschiedene klimatische und ökologische Phasen statt, solche wie die Eiszeit und die globale Erwärmung. Gleichzeitig gab es Veränderungen in der unbewegten, pflanzlichen und insbesondere in der tierischen Natur.

Während der Urzeit haben alle lebende Wesen in den Ozeanen gelebt. Später ging ein Teil von ihnen aufs Land und setzte dort seine Entwicklung fort. Einige Gattungen agieren ausschließlich instinktiv und andere können auf die Umwelt reagieren und sich auch an sie anpassen. Somit sind Vögel, Fische und Insekten mehr von ihren Instinkten abhängig, während Tiere und insbesondere die Säugetiere auf die Umgebung reagieren und ihre Gewohnheiten entwickeln. Gewohnheiten sind keine Instinkte mehr.

Wir unterscheiden sie nach dem Kriterium der Erbschaft: die Instinkte werden von Generation zur Generation vererbt, von den Eltern an die Nachkommenschaft weitergegeben, aber die Gewohnheiten muss man in jeder Generation neu erschaffen.

Demzufolge sind im Falle einer Veränderung der natürlichen Umgebung jene Arten dem Aussterben ausgesetzt, die durch Instinkte geleitet werden. Und umgekehrt, jene Arten, die weniger auf die Instinkte Wert legen und sich an die äußerlichen Bedingungen anpassen, erweisen sich bei ungewöhnlichen Bedingungen als wesentlich flexibler .

Und was passiert auf der menschlichen Ebene? Der Mensch ist ein besonderes Wesen. Er gehört ebenfalls zu einer tierischen Form und kann darum in weniger als einer Stunde alles verlieren, was er in 50.000 Jahren seiner Evolution erlangt hat.

Beispielweise kann ein Kind, das im Walde gelassen wurde und deshalb unter den Tieren aufwuchs, kein Mensch werden. Bei seiner Rückkehr in die Gesellschafft wird es keine artikulierte Sprachfähigkeit entwickeln können, es wird weiterhin auf dem Boden schlafen und auf vier „Händen“ gehen. Die Untersuchungen zeigen, dass sogar seine Lebenserwartung der Lebenserwartung der Tierart entspricht, die ihn erzogen hat, seien es Bären oder Wölfe.

Wir wollen es nicht einsehen, dass unser Körper der tierischen und nicht der menschlichen Stufe entspricht, wobei in ihm die für den Menschen notwendige Basis vorhanden ist.

Die Spezifik des Menschen besteht darin, dass er die Instinkte verliert und nach seinem Verstand und seinen Gefühlen lebt. Wenn er also den Verstand und das Gefühl entwickelt, dann verliert er gleichzeitig die Verbindung zum Leben. Denn die Verbindung mit unserer materiellen Existenz besteht aus Instinkten.

Ich stehe auf, ziehe mich an, treffe mich mit Leuten, verbinde mich mit anderen – dies ist mein Leben, meine Umgebung, an die ich mit eisernen Ketten gefesselt bin. Aber je mehr ich Verstand und Gefühl habe, umso weniger Instinkte habe ich, und manchmal weiß ich nicht, wie ich mich am besten verhalten soll, wie die Beziehungen aufgebaut werden sollen, und überhaupt, welche Menschen mich umgeben. Als ob ich in den Wolken schweben würde.

Dieser Konflikt ist charakteristisch für die Stufe „Mensch“. Und darum können die kreativen Menschen manchmal sowohl exzentrisch als auch von der Realität abgehoben sein erscheinen, und dann wiederum sind die Menschen, welche fest auf der Erde stehen, selbstsicher und halten alles unter ihrer Kontrolle. Das ist der ewige Unterschied zwischen zwei Naturen: die eine ist kreativer, progressiver und sensibler, und die andere ist praktisch und sachlich.

Lasst uns nun noch einen Schritt nach vorne machen und schauen, wie wir in das Spirituelle eintreten können. Welche Instinkte und welche Gewohnheiten werden wir dafür benötigen? In welchem Maß sollten unser Verstand und unser Gefühl frei sein? Wie soll die Verbindung zur spirituellen Welt hergestellt werden. Auf welche Art sollen dort die notwendigen Instinkte und Gewohnheiten, der Verstand und das Gefühl erlangt werden.

Hier hilft uns das Licht, das zur Quelle zurückführt, die Umgebung und die Bücher, sowie die Begleitung durch die richtige Anführung. Dank dieser Instrumente stellen wir uns unter die neue Einwirkung. In der Vergangenheit haben die Klimaveränderungen in der pflanzlichen und tierischen Natur zu radikalen Veränderungen geführt. Nun verändern wir selbst die äußerlichen Bedingungen und rufen das Licht hervor, das uns dazu zwingt, die alten Instinkte, Gewohnheiten, den Verstand und das Gefühl loszulassen. Folglich erfolgen in uns die Veränderungen, die der neuen Stufe der Entwicklung entsprechen.

Dieser Moment ist für uns unverständlich, in unserer Erinnerung haben wir keine Analogone für eine solche Transformation. Und auf diese Weise geht der Mensch von einer Welt in die andere über.

Frage: Wie kann der Mensch von seinen Instinkten und Gewohnheiten, vom Verstand und vom Gefühl zu einer Arbeit über dem Verstand übergehen?

Meine Antwort: Alles, was wir über den Verstand herausgehend begreifen, kommt zu uns mit Hilfe des Lichts, das uns zur Quelle zurückführt. Wir selbst sind dazu nicht in der Lage. Wir können es nur wollen, wenn wir uns dazu vorbereiten, und nicht mehr als das. Wir setzen immer das Licht in Betrieb, ein anderes Mittel existiert nicht.

Das Gleiche gilt für unser Leben, alle Veränderungen werden durch unsere Umgebung hervorgerufen. Die klimatischen Veränderungen haben die Entwicklung des Lebens stimuliert, die menschliche Gesellschaft macht aus einem Säugling einen Menschen. Auch wir sollten die Einwirkung des äußeren Faktors auf uns hervorrufen, der uns korrigieren wird. Somit verändern wir uns nicht selbst, sondern alle Veränderungen werden durch das innere Programm und die äußere Einwirkung hervorgerufen. Diese zwei Parameter schaffen in uns die Verhaltensmechanismen. Ein Teil davon basiert auf Instinkten, und ein anderes Teil auf Gewohnheiten, auf dem Verstand und dem Gefühl.

Hier ist es wichtig, daran zu denken, dass diese Mechanismen nicht zu der „Arbeit über dem Verstand“ zählen, die Rede ist von einer natürlichen Entwicklung, von der Evolution.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 09.09.2011