Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die unsichtbare Pipeline der gegenseitigen Hilfe

Heute ist es schon Tatsache, dass wir nicht unabhängig voneinander existieren können. Auch früher waren wir miteinander verbunden, nur war das uns nicht bewusst.

Nun aber wird es uns offengelegt, um uns zu zwingen, unsere Arbeit zu erledigen. Und vorher waren wir in der Tat nicht so sehr voneinander abhängig. Es wurde nicht von uns verlangt – wir befanden uns im Wachstum und in der Entwicklung, wie ein Kleinkind, von dem man noch keine ernsthafte Arbeit erwarten kann, welche ein erwachsener Mensch erledigt. Denn ein Kleinkind ist noch nicht dazu in der Lage.

Aber jetzt sind wir in unserem Egoismus gewachsen, und das gesamte System offenbart sich. Dieses enthüllte sich im Laufe von Jahrtausenden – Menschen wurden immer enger miteinander verbunden.

Im alten Babylon haben die Menschen versucht, sich zu verbinden – sofort brach die Krise aus, und die Menschen wurden über die ganze Erde verstreut; so ging die Verbindung verloren. Und wieder versuchten sie sich zu verbinden, indem sie durch Kriege, Katastrophen, Entdeckung neuer Kontinente, Entwicklung der Religionen gegangen sind – all das stellt die Entstehung verschiedener Arten von Verbindungen innerhalb des Systems dar. Bis wir endlich in der heutigen „globalen“ Welt angekommen sind!

Und darum darfst du dich nicht aufregen, dass du von materiellen Problemen abgelenkt wirst! In dem Maße, in dem die Welt leidet, wirst auch du leiden, entsprechend deiner Stellung und Wichtigkeit im Gesamtsystem.

Daher gibt es in der Welt diejenigen, die besser leben, und diejenigen, die schlechter dran sind. Die Welt befindet sich in einer Art mittleren Allgemeinzustand;, doch jeder empfindet ihn anders, weil ihre Seelen sich in verschiedenen Zuständen der Gesamtstruktur der Seelen befinden, und jeder hat seine eigene Stufe, seine Rolle, seinen Arbeitsplatz – wie bei den Körperteilen eines Körpers.

Das Prinzip ist ganz einfach: Wenn es allen gut geht, dann wird es auch dir gut gehen! Aber wir dürfen nicht einfach darauf warten, dass es allen gut geht, sondern uns wünschen, dass es passiert … Und nicht, weil ich erwarte, dass es mir selbst dadurch besser gehen wird – es wird bereits „um des Gebens willen“ sein.

Selbst wenn es für sich selbst ist, „lo liShma„, ist es bereits gut. Wir sehen, dass der Mensch nach und nach zu diesem Verständnis geführt wird. Gerade diese Abhängigkeit, die wir heute in der gesamten Welt vorfinden – zwischen allen Ländern und Völkern – enthüllt uns, dass der Eine sich unmöglich gut fühlen kann, wenn es einem Anderen schlecht geht.

Wir sehen, dass zwischen uns eine Art interne Verbindung besteht, durch die, wie durch eine unterirdische Pipeline, Probleme fließen – von Land zu Land, von Nation zu Nation. Wir selbst verstehen nicht, warum dies geschieht. Genau das ist die schrittweise Enthüllung des höheren Systems, damit wir dieses endlich vor uns sehen können. Wir können uns nirgendwo davor verstecken.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 08.07.2011

Prüfe dich!

Frage: Wie kann ich überprüfen, ob meine Bemühungen in vollem Maße erfolgen?

Meine Antwort: Die Anstrengungen sollen nach dem Prinzip „Glaube über dem Verstand“ unternommen werden: obwohl es dem Menschen scheint, dass alle Anstrengungen ungewöhnlich schwierig und unmöglich sind und er sie alle satt hat; obwohl er den Glauben an den Lehrer, mit allen seinen Hinweisen, sowie an den verhüllten Schöpfer verliert, weil er nicht versteht, was Er von ihm will; obwohl die Gruppe seinen Ansprüchen nicht gerecht wird – jeder Einzelne und alle zusammen. Unabhängig davon soll er weitermachen.

Dabei muss man beachten, dass er dieses Bild sieht, weil er die Welt durch sein Ego wahrnimmt. Und in Wirklichkeit ist man schon in der Welt der Unendlichkeit. Und die Gruppe sind jene Seelen, mit denen er sich in voller Vereinigung befindet! Und der Lehrer ist jener Teil, der sich über uns befindet und uns zur Vereinigung mit anderen, schon korrigierten Seelen, führt, damit wir zusammen den Seelen helfen, die noch nicht korrigiert sind. Und dann wird der Schöpfer offenbart, wobei Er jetzt unseretwegen verborgen ist.

Wenn der Mensch sich diesen Zustand richtig vorstellen könnte, dann würde er verstehen, dass diese Welt nur seine eigene Illusion ist. Durch dieses illusorische Bild soll er in die Tiefe graben, bis es ihm gelingt, zur inneren Form zu gelangen, um die verborgene Verbindung zu entdecken, wie auf der Kehrseite der Stickerei. Erst dann kann er sich eine richtige Vorstellung von dem System machen, in dem er sich befindet und seine Korrektur vervollständigen.

Er wird die Vollkommenheit in der harmonischen Verbindung mit jedem Verlangen, mit der Gruppe und mit dem Schöpfer entdecken. Er wird fühlen, dass er die Vollkommenheit erreicht hat und es außer ihr nichts mehr gibt. Es ist für ihn der vollkommene Zustand!

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 24.07.2011

Fragen über einen Ehepartner, die Barriere und das Böse

Frage: Ich habe eine Frage bezüglich meines Ehemannes. Wir nehmen beide unsere Arbeit sehr ernst, und mein Mann kommt oft an den Punkt totaler Frustration, großer Sorgen, Leid und sogar „Ärger“ über den Zustand der Welt, über alles, was er in seinem Innern und außerhalb spürt, als ob er das Gewicht aller Welten auf seinen Schultern spürt, und er muss eine Lösung für all das „Chaos“ finden.

Gibt es etwas, dass ich als seine Frau tun kann, um die Arbeit zu erleichtern, ihm zu helfen, dass er sich ausgeglichen fühlt oder mehr Frieden und möglicherweise Verständnis für seine Verantwortung erlangt?

Meine Antwort: Eine Ehefrau kann ihren Mann besser als jeder andere beruhigen und stabilisieren. Er muss die Wahrnehmung der Welt und die Lenkung einer einzelnen Kraft tiefer untersuchen. Wir nehmen die Welt nur innerhalb von uns wahr, in unseren Eigenschaften. Mit anderen Worten: In dem Maße unserer Verdorbenheit nehmen wir anstatt den Schöpfer die Welt wahr. Wenn du dich selbst korrigierst, wirst du die Welt der Unendlichkeit in der Erscheinung des Schöpfers vor dir fühlen.

Frage: Wenn jemand die Barriere überschreitet, gibt es da einen Punkt, wo er sich bewegen muss, um einer Gruppe nah zu sein, und wenn er es nicht tut, wird er sich selbst schaden?

Meine Antwort: Die Barriere ist die Grenze zwischen dir und deinen Freunden.

Frage: Ich weiß, dass die Konfrontation mit dem bösen Trieb in mir Teil des Weges der Wahrheit auf dem Weg der Korrektur ist. Ich weiß ebenfalls, dass der Schöpfer mir zeigen will, dass ich mich im Gegensatz zu Ihm befinde, wenn ich dem bösen Trieb begegne und dass ich von der Eigenschaft des Gebens noch sehr weit entfernt bin.

Doch genügt es nicht, zu erkennen, dass ich böse bin? Wieso wächst das Böse zu solch einem riesigen Monster heran, das scheinbar alles kontrolliert? Ich fühle mich, also ob ich in meinem Leben schlechter als je zuvor bin, und ich tue vielen Menschen weh, die um mich sind.

Meine Antwort: Dies sind die Verlangen, die dir in dem Maße deiner Kraft enthüllt werden, um sie zu bewältigen und zu korrigieren.

Wir werden in den Trichter der Rezession gezogen

Meinung: (A. Kobjakov, Dozent der Staatlichen Lomonosow-Universität in Moskau“, mit M. Chasin als Koautor, Autor des Buches „Der Untergang des Dollar Imperiums“): Diese Krise beschränkt sich nicht nur auf den Finanzbereich, sie ist in die reale Wirtschaft eingetreten.

Wir leben nun unter der Macht der Finanzen, in einer verkehrten Welt. Bei Marx war die reale Wirtschaft – die Basis, die Produktion, und die Finanzen sollten eine bedienende Funktion erfüllen. Aktuell haben die Basis und der Aufbau die Plätze getauscht. Die Finanzen wurden autark.

Es gibt einen Weg, die Wirtschaft zu retten und alle mit Arbeit zu versorgen – mithilfe der Kriegstechnologien. Die Rüstungsindustrie entsorgt die alten Waffenvorräte (indem ein Krieg provoziert wird), um neue Waffenaufträge zu bekommen. Für sie stellt dies zusätzlich eine Möglichkeit der Bereicherung dar.

Kommentar: Die Kabbala will den Krieg als ein Mittel der Geburt einer neuen Welt nicht abstreiten, sie warnt aber: es wird unmöglich sein, sich auf einen lokalen Krieg zu beschränken; denn jeder lokale Krieg wird sich zu einem globalen Krieg entwickeln.

Getrennt in einem integralen System

Frage: Die Menschen in der Welt wollen Geld, Ruhm, Macht. Wie können wir uns diesen Verlangen in unserer Verbreitungsarbeit anschließen?

Meine Antwort: Wir erklären den Menschen, dass sie alles nur unter der Bedingung bekommen werden, dass sie sich verbinden. Die Natur selbst zeigt uns heute, dass wir voneinander abhängig sind, darum können wir nur im Rahmen der Vereinigung in allem Erfolg haben bei der Lösung jeglicher Probleme, sei es der Mensch selbst, die Familie, die Gesundheit, die Rente, die Wohnungsfrage, die Lebensmittelpreise, die Weltwirtschaft usw.

Es gibt kein einziges Problem mehr, das man lösen könnte, ohne dabei die eigene Einstellung der Umgebung gegenüber zu ändern, ohne ihre Globalität erkannt zu haben. Auch du selbst beginnst ein wenig globaler zu werden, ähnlich der Welt. Deine Wahrnehmung, dein Verstand, deine Denkweise müssen sich verändern; in dir soll ein anderes Programm gestartet werden, das jedes Mal ein Upgrade auf immer integralere Versionen erhält. Du persönlich muss dich ändern, denn ansonsten wirst du keine einzige richtige Berechnung machen können: weder bei den Kindern noch bei dir selbst noch bei der Arbeit – bei gar nichts.

Während wir uns allmählich in diesen Rahmen begeben, verstehen wir noch nicht, wo wir uns befinden. Plötzlich wird die Luft dicker und verbindet uns mit noch festeren Banden. Und wenn du diesem neuen Format nicht entsprichst, dann ähnelst du einem Fremdkörper, der in einen Organismus gelangt ist. Als Reaktion darauf schließt der Körper es in eine Kapsel, isoliert es. Auch du siehst genauso aus: bist etwas, das von der Welt isoliert ist.

Es gibt Milliarden von uns, aber wir befinden uns bereits in einem gemeinsamen Netz, und wir leiden abgestoßen und isoliert in diesem Netz aufgrund unseres Fremdseins. Dies trifft auf alle zu, eingeschlossen Regierungen, Unternehmen und insbesondere Lehrer. Denn sie müssen die globale Menschheit erziehen, ihr die Vereinigung beibringen – aber sie selbst verstehen die Geschehnisse nicht. Die Bildungsministerien werden zu „Krisenministerien“, sie fahren damit fort, den Menschen Programme einzuspielen, deren Gültigkeit bereits abgelaufen ist.

Wir befinden uns in einem neuen Netz, das uns verbindet – und wir leiden, ohne zu wissen, was zu tun ist. Die Wissenschaft der Kabbala erklärt uns, dass die Welt rund ist und dass alle miteinander verbunden sind. Wir beginnen zu prüfen – und tatsächlich, die Welt ist laut den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen ganzheitlich und in sich eins. Aber was soll denn getan werden? Der Mensch soll entsprechend dem System verändert werden, in dem er sich befindet. Im Vergleich zum Stand des Systems liegt die Menschheit spürbar zurück.

Wir wissen das aus Primärquellen, und die Wissenschaftler entdecken gerade diese Tatsachen experimentell, aus der Erforschung und Beobachtung der Natur. Sie haben das Wissen, aber keine Möglichkeit, den Menschen zu korrigieren. Sie ahnen nichts von einer solchen Notwendigkeit aufgrund des Mangels an Empfindungen. Wir dagegen, dank dem Kontakt mit den kabbalistischen Quellen, haben die Möglichkeit, diese für die Korrektur des Menschen zu nutzen.

Wir müssen uns nur miteinander verbinden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 21.07.2011

Dimension Erziehung neu definieren

Meinung: (B.Wulfson, Historiker, PhD., Prof.): Unabhängig von dem riesigen wissenschaftlichen Fortschritt ist es dem Mensch nicht gelungen, in die Geheimnisse des Bewusstseins durchzudringen. Die echte Natur des Menschen bleibt in vieler Hinsicht ein wahres Rätsel. Keine der modernen philosophisch-pädagogischen Theorien sind im Stande, der Erziehung zeitgerechte Hauptziele und Methoden zu verleihen.

Es wird offensichtlich, dass vor allem für die Überwindung der Krisensituationen in der Entwicklung des Menschen nicht die Veränderungen der öffentlichen Strukturen notwendig sind, sondern viel mehr die tiefen Veränderungen im Bewusstsein und dem Verhalten des modernen Menschen. Veränderungen im Bewusstsein würden seine Innenwelt veredeln, sein Streben mit neuem Inhalt füllen und seine Vorstellung über das Gute und Böse neu definieren. Die Aufgabe besteht in der zielgerichteten Bildung des humanistischen Bewusstseins des Individuums, der Gruppe, der Gesellschaft und letztendlich der gesamten Menschheit.

Humanismus ist nicht in der biologischen Natur des Menschen begründet. Deshalb fordert er alle Bemühungen der Erzieher sowie wesentliche Veränderungen des Erziehungssystems .

Die Europa-Idee verliert ihre Kraft in den Augen von Politikern

Meinung (K.Bangel, Die Zeit): „Kaum ein Politiker mag noch die europäische Idee verteidigen. Nirgends, auch nicht in der Opposition, sind mehr beherzte Worte für die Idee des geeinten Europa zu hören, erst recht nicht die Ideen zur Zukunft der EU. Sie werden damit umgehen müssen, dass Europa bald nur noch einen Bruchteil der Weltbevölkerung ausmacht und dass sich Klimawandel und Weltwirtschaft nur supranational steuern lassen.

Unabhängig von der schwierigen Frage, wie sie gestaltet sein wird, eine funktionierende EU ist die einzige Möglichkeit, den Europäern Handlungsmacht zu sichern und nicht Rating-Agenturen, multinationalen Konzernen oder fremden Regierungen. Es wird wohl die nächste Generation sein, die den Europäern klarmachen muss, dass sie sich stärker von Brüssel aus regieren lassen müssen – dafür aber ihr Personal auch dort wählen dürfen. Umfragen stimmen zuversichtlich: Die jungen Menschen haben die Rolle Europas vielleicht besser begriffen als alle anderen.“

Kommentar: Die neue Generation wird mit neuer Weltempfindung geboren. Sie scheint die integralen Zusammenhänge und die gegenseitige Abhängigkeit besser zu erkennen. Sie ist mehr fähiger die Kraft der Bündnisse der Länder und der Völker zu verstehen.

Wenn die Politiker neben der Bildung noch die Integralerziehung der Europäer angestrebt hätten, so hätten sie heute eine neue Generation, die nur in den Kategorien wie Einheit und Gemeinsamkeit denken würde.
Der Zerfall der EU wird ein Ende Europas bedeuten. Die ganze Natur führt uns zur Vereinigung. Jegliche Bewegung dagegen ist fatal, und in erster Linie für diejenigen, die sie herbeirufen.

Rettungshilfe für den Verletzten

Frage: Was bedeutet, dass man „seine Anstrengungen verstärken“ soll, wenn man am Lehrer und am Schöpfer zweifelt?

Meine Antwort: Wenn der Mensch sich in solchen Zweifeln befindet, dann kann er sich weder auf den Lehrer noch auf den Schöpfer stützen und muss Hilfe bei der Gruppe suchen! Er muss die Unterstützung von ihr erhalten – die Wichtigkeit des Ziels, des Lehrers, des Schöpfers.

Der Mensch befindet sich in Zweifeln, d.h. er kann die Waagschale weder zu einer noch zu anderer Seite neigen. Er muss sich anstrengen, um sie zur richtigen Seite neigen zu können. Doch wo nimmt er die Anstrengung her? Soll er sich in seine Zweifel noch mehr vertiefen? – Er wird sie trotzdem nicht lösen können. Er muss verstehen, dass er in einem solchen Zustand nichts in seinem Inneren hat, worauf er sich stützen könnte, er braucht eine zusätzliche Kraft.

Momentan kann er diese zusätzliche Kraft nicht vom Lehrer oder vom Schöpfer erhalten, weil er an ihnen zweifelt. Das Einzige, was ihm helfen könnte, ist die Umgebung, die ihm das Gefühl der Wichtigkeit der Spiritualität gibt, das Gefühl der Sicherheit, der Bürgschaft dafür, dass der Lehrer und der Schöpfer für das Erreichen des Ziels wichtig sind. Und wenn ich nicht auf ihre Ratschläge und Anweisungen höre, dann komme ich nicht voran; denn ich arbeite mit meinem egoistischen Verstand, der mich nicht weiter lässt.

Deshalb schreibt Rabash, dass in der Gruppe über die Größe des Lehrers und des Schöpfers gesprochen werden soll, damit jeder sich davon beeindrucken lässt, und nur unter dieser Bedingung wird er die Arbeit fortsetzen können.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 24.07.2011

Die Europäische Union wird untergehen, wenn sie mehr ausgibt als sie hat

Meinung: (F.Dessertin, französischer Ökonom, Prof., Paris): 2009 geschah die Krise im privaten Sektor der Wirtschaft, die Banken waren bankrott. Heute sind es die Staaten, die bankrott sind. Das nächste europäische Land, das die Schuldenkrise erleben wird, ist Frankreich. Die Krisen von Griechenland und Portugal entwickelten sich schneller als vermutet.

Frankreich ist also demnächst an der Reihe. Die Frage ist nicht, ob uns die Krise betreffen wird, sondern, wann sie geschieht. Im Falle des Zusammenbruchs der Europäischen Zentralbank wäre der internationale Handel bedroht. Dies würde zu einer tiefen geopolitischen Krise führen, die letztendlich den Weltkrieg auslösen könnte.

Es geschieht zu dem Zeitpunkt, wenn die Staaten nicht miteinander verhandeln können, um einen Warenwechsel auszuführen, was nur im Falle einer gesunden internationalen Währung möglich ist.

Verbunden mit der ganzen Welt

Frage: Wir haben im Moment eine Art Zwischenzeit, einen „Schwebezustand“ zwischen den Kongressen. Wie können wir die Bürgschaft verstärken, um vorankommen zu können?

Meine Antwort: Wir müssen ständig arbeiten. Was macht es für einen Unterschied, ob wir gerade einen Kongress veranstalten oder nicht? Der Mensch weiß nicht, wann er das von ihm verlangte Maß an Anstrengungen erreicht. Er muss jedem neuen Tag in Erwartung jenes Augenblicks entgegenstreben, in dem er in der Lage sein wird, den Freunden zu geben und durch sie der ganzen Welt und durch die Welt dem Schöpfer.

Ich muss meine inneren Zustände analysieren: wie sind meine Gedanken und Absichten; inwieweit versuche ich im Laufe des Tages, das Ziel zu definieren; wurde mein Herz von diesem Bestreben durchdrungen; erwacht es von alleine; kann ich mich dazu verpflichten; kann ich diesen Gedanken vor dem Hintergrund aller anderen Beschäftigungen behalten, egal was ich im Moment zu tun habe? Daran sehe ich, wie weit ich vorangekommen bin.

Wir haben nur eine Möglichkeit, die spirituelle Welt zu erreichen – und zwar, indem wir unsere Verlangen ständig bearbeiten und sie immer näher an die Empfindung und das Verständnis dessen, was Geben bedeutet, heranbringen. Die Veränderungen sollen gerade in uns, in unseren Verlangen stattfinden. Deshalb bringt uns jeder Augenblick, der dieser Arbeit gewidmet ist, weiter.

Danach hängt alles vom Menschen selbst ab. Wie soll das Vorankommen aus seiner Sicht sein: persönlich oder global? Wenn er sich dem Schöpfungsziel entgegenbewegen will, dann ist diese Bewegung nur auf globaler Ebene möglich. Alles, was sich unter dieser Meßlatte befindet, funktioniert in der heutigen Zeit nicht.

Einst genügten die Gruppe und der Lehrer; doch heute sind wir mit der ganzen Welt verbunden. Wer Tag für Tag durch seine Handlungen unsere Weltgruppe und die gesamte Welt der Korrektur näherbringt, selbst in kleinen Dingen, der kann sehen, dass es auch sein persönliches Vorankommen zumindest vorantreibt. Im Grunde genommen bedeutet das persönliche Vorankommen eine Investition in die Anderen.

Darüber hinaus musst du versuchen, jeden Tag ein wenig mehr Qualität zu dem, was du für die Anderen tust, hinzuzufügen – im Schriftverkehr, in den Blogs, in der Internetarbeit. Wir können nur dann an den Anderen geben, wenn wir mit ihm verschmolzen sind, wenn wir ihn verstehen und nicht versuchen, ihm das aufzuzwingen, was uns selbst gefällt. In unserer Botschaft an die Menschen verteilen, verbreiten wir das, was ihnen am nächsten ist. Wir müssen uns in sie „kleiden“.

Liebe bedeutet, dass ich das Verlangen des Anderen nehme und es entsprechend dem, was er will, erfülle. Anderenfalls werden wir niemanden erreichen können.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 21.07.2011