Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eine Wahl ohne Varianten

Baal HaSulam, „Die Bürgschaft“: „Das heilige Volk“ ist eine Endform der Belohnung für die Verschmelzung mit dem Schöpfer, die eine vollständige Belohnung beinhaltet, die man sich nur vorstellen kann.

In der Welt gibt es Menschen, die spirituell erwachen – die Gruppe. Diese Menschen sind verpflichtet, die Korrektur zu verwirklichen, die Kraft der Bürgschaft zu erwerben und dank dieser Kraft die Korrektur der ganzen Welt zu ermöglichen.

Außerdem sollen sie das Gesetz befolgen: „Ihr werdet Mir ein Reich der Priester sein“. Mit anderen Worten: Es handelt sich um den Zustand „Chafez Chesed“. Die Priester haben keinen Besitz, sie sind wie „Bina“, die Eigenschaft des Gebens. Diese Eigenschaft sollen wir anstreben.

Was die Eigenschaft „das heilige Volk“ betrifft, ist dies schon das Verlangen zu genießen, das wir mit der Absicht des Gebens verwenden. Dadurch können wir diesen Wunsch auf die Stufe der Heiligkeit erheben und kommen zur Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Diese Einheit, diese Kraft und dieser Zustand sollen in der Gruppe herrschen. Hier gibt es keine Varianten, weil es sich um die Naturgesetze handelt. Wenn wir dieses Gesetz nicht freiwillig befolgen, dann wird die Natur uns mittels der Leiden dazu zwingen. Hier gibt es keine Kompromisse. Es gibt nur ein Programm mit einem Parameter der freien Wahl: du kannst deine Entwicklung beschleunigen, bevor die Natur dich dazu erzwingt, die Korrektur vorzunehmen.

In jedem Moment der Zeit ist dieses Programm im Betrieb. Gerade jetzt läuft das Programm. Unsere Aufgabe besteht darin, uns schneller als dieses Programm zu realisieren. So schreiten wir zum Ziel voran – gehen den guten und schnellen Weg, ohne Schläge von hinten.

Also, wir haben zwei Meilensteine auf unserem spirituellen Weg – „das Reich der Priester“ und „das heilige Volk“. Sie fordern, dass wir die Kraft des Gebens, der Nächstenliebe und der Verschmelzung mit dem Schöpfer erreichen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 26.07.2011

Wecke die Freunde in dir auf

Frage: Wie zeigt sich mein Bedürfnis nach der Bürgschaft?

Meine Antwort: Es zeigt sich darin, dass ich ständig an meine Chaverim denke sowie innerlich besorgt bin, dass sie an das Ziel denken. So wecke ich sie auf, die innere Arbeit durchzuführen, weil die Wörter hier nicht helfen würden. Die Wörter würden die Stärke dieser inneren Anstrengungen sogar mindern. Unsere ganze Arbeit wird nicht außen, sondern in unserem Inneren geführt. Wichtig ist, inwieweit ich mich darin bemühe, die Freunde in mir zu beleben, damit wir zusammen die Bürgschaft erreichen.

Wir werden die Bürgschaft niemals aus eigenen Kräften erreichen, deshalb fordern wir die Offenbarung des Schöpfers. Denn die Bürgschaft ist jene Kraft des Schöpfers, die uns untereinander verbindet. Wir können die Verbindung zwischen uns sowie die Kraft des Gebens nicht selbständig erreichen. Nur wenn das Licht des Schöpfers sich zwischen uns befinden würde, könnte es funktionieren. Sonst nicht.

Heute sind wir nur vom Hass verbunden. Aber wenn das Licht zwischen uns herrschen wird, dann werden wir die Kraft der Liebe und des Gebens erreichen. Die Bürgschaft ist also jene Kraft, die den Raum unserer Wechselbeziehungen ausfüllt.

Wir sollen nach ihr streben, obwohl wir selbst solche Bürgschaft nicht erreichen können. Wenn wir in uns das richtige Bedürfnis nach Bürgschaft aufbauen, um mit ihrer Hilfe den Schöpfer zu erreichen, dann wird sie wie aus der Dunkelheit zum Vorschein kommen. Und „für den Schöpfer“ bedeutet – für die Eigenschaft der absoluten Nächstenliebe.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 26.07.2011

Das Lächeln des Kindes – Droge für die Mutter

Mitteilung: Jede beliebige Mutter ist beim Anblick des Lächelns ihres Kindes unglaublich glücklich. Jetzt haben die Forscher für diese Begeisterung eine wissenschaftliche Erklärung gefunden. Die Freude des Kleinen aktiviert im Gehirn der Mutter das Zentrum des Genusses ebenso, wie es Alkohol oder Drogen leisten. Den Forschern aus Texas gelang es zum ersten Mal, aufzuklären, warum das Lächeln des Kindes positive Auswirkung auf die Eltern hat.

Es wurde ein Experiment durchgeführt – den Frauen wurden Fotografien ihrer eigenen und fremden Kinder vorgeführt. Auf einigen Aufnahmen lächelten die Kleinen. Die Magnet-Resonanzforschung und die Analyse des Blutes zeigten, wenn die Mütter ihre Kinder lächelnd sahen, dass dann in ihren Gehirnen die Dophaminproduktion angeregt wurde.

Bei Fotografien der fremden glücklichen Kinder blieb diese Reaktion jedoch aus. Die Dophaminproduktion bedingt die Freude der Mutter. Dieses Hormon ist für den Genuss verantwortlich und wird beim Konsum des Alkohols oder der Drogen produziert.

Kommentar: Das ist der chemische Mechanismus unserer egoistischen Natur. Sagen Sie, wenn der Mensch die Eigenschaft der Nächstenliebe erlangt, wird dann sein Gehirn die Droge der Liebe „Dophamin“ beim Anblick des Lächelns eines fremden Kindes oder Erwachsenen produzieren? Ist diese „Droge“ die von uns erwartete Empfindung des Schöpfers, wie „Gut, das Gute schaffend“ eben? Wird man mit Elektroenzephalografie und Blutanalyse bestimmen können, ob der Mensch die Nächstenliebe erreicht hat?

Deine Anstrengungen lösen sich nicht in Luft auf

Es steht geschrieben „Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass sich das Höhere Licht immer in absoluter Ruhe befindet und sich immer mit Güte auf uns einwirkt. Doch andererseits heißt es „Das Monster wird es verschlingen und ausspeien“ und tatsächlich sehen wir, egal wie sehr wir uns anstrengen, dass alles verschwindet. Während wir arbeiten, vergehen Monate, wir wenden die Absicht an, so gut wir können, doch alles ist vergeblich.

Doch es ist für jede Handlung unmöglich, in der Natur zu existieren, ohne ein Ergebnis zu bringen, sei es gut oder schlecht. Natürlich ist das Ergebnis immer da und es verschwindet nirgendwo hin. Nur für uns scheinen die Ergebnisse zu verschwinden, weil die Handlungen und Gedanken der Vergangenheit vergessen werden und in jedem Augenblick bin ich wie ein neuer Mensch.

Doch wo wird all das gespeichert? In unserem Verlangen, in seiner tiefsten Tiefe! Wenn wir mit unserem Verlangen, der Absicht oder Anstrengung, mit der ganzen Realität, die uns durch dieses Verlangen gezeigt wird, ob richtig oder falsch, irgendeine Handlung durchführen, dann verschwindet sie nicht mehr.

Alles, was ein Mensch oder ein Element der Schöpfung tut, jeder Teil davon – ob unbelebt, pflanzlich, tierisch oder menschlich, entsprechend seiner Stufe – wird in Malchut verschlungen, dem Verlangen, das in der Schöpfung existiert.

Wenn jedoch ein Mensch das Bestreben hat, das Geben zu erlangen, dann werden seine Handlungen zu etwas Besonderem. Sogar, wenn er zuerst nur für sich selbst (Lo Lishma) handelt, vergisst er, dass er dem Schöpfer Genuss gegeben hat und weiß nicht, wann er dies jemals erreichen wird.

Alle Handlungen eines Menschen (in der Gruppe, in seiner Haltung zum Studium) sind zuerst vollständig egoistisch und werden von der „unreinen Kraft“ (Klipa) verschlungen, das heißt, seine egoistischen Verlangen, in denen er in diesem Moment gehandelt hat. Seine Verlangen und Gedanken sind auf seinen eigenen Nutzen gerichtet und die Handlung stellt sich als egoistisch heraus. Doch alles wird aufbewahrt und nichts verschwindet. Letzten Endes macht der Mensch trotzdem Anstrengungen in dem Zustand, der ihm gegeben wurde und er muss nach und nach wachsen.

Und wenn er einen Zustand erreicht, wo die Summe all seiner Anstrengungen, seine Versuche und die Gruppe, die er für sich selbst organisiert hat, ein Resultat bewirkt, dann erscheint plötzlich seine ganze Ansammlung, die ohne sich dessen bewusst zu sein, in den unreinen Verlangen aufbewahrt wurde und erscheint in Form von korrigierten Verlangen. Dann empfängt er diese und geht mit ihnen weiter voran.

Das geschieht immerzu und es ist ein sehr wichtiges Prinzip. Wir müssen verstehen, dass jede Handlung Nutzen bringt, sogar wenn sie egoistisch ist. Und alle unsere Handlungen, die wir über viele Monate durchführen, sammeln sich schließlich, um plötzlich enthüllt zu werden.

Und wenn ein Mensch es manchmal schafft, ein geringfügig größeres Streben nach dem Geben zu erlangen, selbst eins, das noch immer „Lo Lishma“ ist, aber schon näher an „Lishma„, dann beginnt er, die Vergangenheit besser zu verstehen und wahrzunehmen. Er erkennt, was er durchgemacht hat und was mit ihm geschehen ist.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 19.07.2011, Shamati

Kabbalisten über die spirituelle die Arbeit in der Gruppe, Teil 4

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

(Anmerkungen in Klammern sind von mir)

Das Erkentnis der Größe des Schöpfers mit Hilfe der Umgebung
Wir sollen in einer Richtung arbeiten – das Spirituelle erheben.

Rabash. Schlawej Sulam. „Die Ordnung der Versammlung“. Artikel 17. 1986

„Mache dir einen Rav und kaufe dir einen Freund“ – d.h. schaffe dir so eine Umgebung, die dir helfen wird, die Größe des Ravs zu begreifen, damit das Geben an den Rav sich ins Empfangen verwandelt und die Energie dir Handlungen für den Schöpfer gibt. Und der Mensch allein kann nichts
machen.

Baal HaSulam. Der Artikel zum Abschluss des Buches „Sohar“

Der Genuss des Gebens ist nur dann möglich, wenn der Mensch sich über den Wert des Gebens bewusst ist. Deshalb wird nur die Größe des Schöpfers die Kraft geben, das Geben zu realisieren. Deshalb muss man sich mit denjenigen vereinigen, die es anstreben, die Wichtigkeit des Schöpfers zu vergrößern. Dadurch bekommt man notwendige Unterstützung, um die Handlungen des Gebens zu realisieren und den Schöpfer zu empfinden.

Rabash. Schlawej Sulam. „Die Ordnung der Versammlung“. Artikel 17. 1986

Ein besonderes Mittel – Segula

Baal HaSulam, „Вie Bürgschaft“: Es wird gesagt – „Ihr werdet das besondere Volk unter allen Völkern sein“, d.h. ihr werdet für Mich zum besonderen Mittel (Segula), ihr werdet die Funken der Kduscha an alle Völkern der Welt weiterleiten.

Segula hat eine besondere Wirkung, mittels derer wir die egoistische Absicht in die altruistische umwandeln. Ich weiß nicht genau, wie es wirkt, aber dank ihr verändere ich mich, bekomme eine zweite Natur, betrete die andere Realität, die über meinem heutigen Zustand liegt. Wie es geschieht, ist mir unbewusst.

Deshalb wird der Auszug aus Ägypten als „ein Wunder“ bezeichnet. Die verborgene Kraft in der Tora, das Licht (Or), das zur Quelle zurückführt, ist „das besondere Mittel“ – Segula. Ohne Vorstellung, wie es wirkt, sehe ich nur die Ergebnisse: als hätte ich mich unter den Einfluss einer unbekannten Bestrahlung gestellt und mich dadurch verändert.

Obwohl es unverständlich ist, wie Segula funktioniert, aktiviere ich sie, indem ich versuche die vorgegebenen Bedingungen einzuhalten. „Mache so, – schreiben die Kabbalisten, – und du wirst jenes bekommen“. Ich kann diese kausale Zusammenhänge nicht nachvollziehen, aber ich weiß, dass die richtigen Handlungen meinerseits zu einer bestimmten Reaktion führen.

Der Kontakt mit Ihm ist mir nicht klar, ich fühle keine Verbindung zum Höherem, dennoch bin ich seiner Wirkung ausgesetzt und es verändert mich.

Deshalb wird diese Wirkung als „besondere“ bezeichnet. Ein solches „besonderes Mittel“ beobachten wir auch beim Kind, das in unserer Welt spielt und wächst. Welche Kraft sorgt für seine Entwicklung? Wir haben uns daran gewöhnt, dass die Spiele unsere Kinder entwickeln, und merken gar nicht, wie die Entwicklung erfolgt.

Welche Kraft wirkt ein: bei dem Kontakt des Kindes mit dem Spielzeug, mit den Bildern im Buch, mit den Tieren, die es sieht, bei den Autos, die vorbei fahren? Inwiefern fördert der Einfluss der Umwelt seine Entwicklung? Für uns handelt es sich um etwas Gewöhnliches, aber eigentlich geht es hier um „ein besonderes Mittel“.

Das Kind will wachsen, er strebt nach den Formen der erwachsenen Welt – und wird Erwachsen. Wenn wir uns vorwärts bewegen wollen, dann sollen wir einige Handlungen unternehmen, um die Höhere Kraft zu aktivieren, die uns großzieht. Wir haben die Freiheit der Wahl: suchen die richtige Umgebung, organisieren das Studium, planen unseren Tagesablauf, kümmern uns um unsere Absichten – so entwickeln wir uns.

Also ist „Segula“ das Ergebnis der bestimmten Handlungen des Menschen, obwohl er nicht weiß, was er aktiviert und was zu ihm als Antwort zurückkommt. Bei uns wird es in den Beziehungen mit der höheren Kraft realisiert, bei den Kindern – in den Beziehungen mit der Umwelt.

Das selbe Prinzip gilt bei den Beziehungen zwischen „Israel“ und „den Völker der Welt“, d.h. zwichen allen, die nach dem Schöpfer streben, und allen, die es nicht tun. So wie wir mit dem Schöpfer – so sind auch sie mit uns. Denn sie haben keinen Funken, keine Verbindung zu Ihm. Deshalb sollen wir die Wissenschaft der Kabbala – in der angepassten, zugänglichen Form, verbreiten.

Sie wollen ein gutes Leben hier und jetzt, der Schöpfer interessiert sie nicht. Dementsprechend sollen wir auch in der Verbreitung vorgehen, dann werden wir zum „besonderen Mittel“ und realisieren „unsere Besonderheit unter allen Völkern“.

Dank der Verbindung mit uns beginnen sie „unerwartet“, die Kräfte, das Verständnis, die Wünsche zu bekommen, welche früher bei ihnen nicht denkbar waren. Diese „Funken“ gehen aus der Unendlichkeit, vom Schöpfer – durch uns – an sie.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Bürgschaft“, 25.07.2011