Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Europäische Union wird untergehen, wenn sie mehr ausgibt als sie hat

Meinung: (F.Dessertin, französischer Ökonom, Prof., Paris): 2009 geschah die Krise im privaten Sektor der Wirtschaft, die Banken waren bankrott. Heute sind es die Staaten, die bankrott sind. Das nächste europäische Land, das die Schuldenkrise erleben wird, ist Frankreich. Die Krisen von Griechenland und Portugal entwickelten sich schneller als vermutet.

Frankreich ist also demnächst an der Reihe. Die Frage ist nicht, ob uns die Krise betreffen wird, sondern, wann sie geschieht. Im Falle des Zusammenbruchs der Europäischen Zentralbank wäre der internationale Handel bedroht. Dies würde zu einer tiefen geopolitischen Krise führen, die letztendlich den Weltkrieg auslösen könnte.

Es geschieht zu dem Zeitpunkt, wenn die Staaten nicht miteinander verhandeln können, um einen Warenwechsel auszuführen, was nur im Falle einer gesunden internationalen Währung möglich ist.

Verbunden mit der ganzen Welt

Frage: Wir haben im Moment eine Art Zwischenzeit, einen „Schwebezustand“ zwischen den Kongressen. Wie können wir die Bürgschaft verstärken, um vorankommen zu können?

Meine Antwort: Wir müssen ständig arbeiten. Was macht es für einen Unterschied, ob wir gerade einen Kongress veranstalten oder nicht? Der Mensch weiß nicht, wann er das von ihm verlangte Maß an Anstrengungen erreicht. Er muss jedem neuen Tag in Erwartung jenes Augenblicks entgegenstreben, in dem er in der Lage sein wird, den Freunden zu geben und durch sie der ganzen Welt und durch die Welt dem Schöpfer.

Ich muss meine inneren Zustände analysieren: wie sind meine Gedanken und Absichten; inwieweit versuche ich im Laufe des Tages, das Ziel zu definieren; wurde mein Herz von diesem Bestreben durchdrungen; erwacht es von alleine; kann ich mich dazu verpflichten; kann ich diesen Gedanken vor dem Hintergrund aller anderen Beschäftigungen behalten, egal was ich im Moment zu tun habe? Daran sehe ich, wie weit ich vorangekommen bin.

Wir haben nur eine Möglichkeit, die spirituelle Welt zu erreichen – und zwar, indem wir unsere Verlangen ständig bearbeiten und sie immer näher an die Empfindung und das Verständnis dessen, was Geben bedeutet, heranbringen. Die Veränderungen sollen gerade in uns, in unseren Verlangen stattfinden. Deshalb bringt uns jeder Augenblick, der dieser Arbeit gewidmet ist, weiter.

Danach hängt alles vom Menschen selbst ab. Wie soll das Vorankommen aus seiner Sicht sein: persönlich oder global? Wenn er sich dem Schöpfungsziel entgegenbewegen will, dann ist diese Bewegung nur auf globaler Ebene möglich. Alles, was sich unter dieser Meßlatte befindet, funktioniert in der heutigen Zeit nicht.

Einst genügten die Gruppe und der Lehrer; doch heute sind wir mit der ganzen Welt verbunden. Wer Tag für Tag durch seine Handlungen unsere Weltgruppe und die gesamte Welt der Korrektur näherbringt, selbst in kleinen Dingen, der kann sehen, dass es auch sein persönliches Vorankommen zumindest vorantreibt. Im Grunde genommen bedeutet das persönliche Vorankommen eine Investition in die Anderen.

Darüber hinaus musst du versuchen, jeden Tag ein wenig mehr Qualität zu dem, was du für die Anderen tust, hinzuzufügen – im Schriftverkehr, in den Blogs, in der Internetarbeit. Wir können nur dann an den Anderen geben, wenn wir mit ihm verschmolzen sind, wenn wir ihn verstehen und nicht versuchen, ihm das aufzuzwingen, was uns selbst gefällt. In unserer Botschaft an die Menschen verteilen, verbreiten wir das, was ihnen am nächsten ist. Wir müssen uns in sie „kleiden“.

Liebe bedeutet, dass ich das Verlangen des Anderen nehme und es entsprechend dem, was er will, erfülle. Anderenfalls werden wir niemanden erreichen können.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 21.07.2011

Streit um der Versöhnung willen

Frage: Was soll ich tun, wenn ich mich gedanklich annullieren kann, mir es in der Praxis aber sehr schwer fällt?

Meine Antwort: So etwas kann es nicht geben! Wenn ich mich wirklich gedanklich annulliere, annulliere ich mich auch in den Handlungen. Die Handlung spiegelt die Absicht wider.

Wenn ich mich aber noch nicht endgültig entschieden habe, mich zu annullieren, gelingt es mir nicht, diese Handlung auszuführen, und ich belüge mich nur selbst hinsichtlich dessen, dass ich mich in den Gedanken annulliert habe.

Wenn wir sehen, dass die Gruppe nach einem Streit keine Einigung bis zum nächsten Streit erzielt hat, ist das ein Zeichen dafür, dass ihre Mitglieder sich nicht voreinander annullieren und keine Chance haben, die Spiritualität zu erreichen.

Dadurch, dass wir uns mit der inneren Selbstanalyse beschäftigen und unseren Egoismus vor den Freunden zu annullieren versuchen, sowohl äußerlich als auch innerlich, leisten wir bereits spirituelle Arbeit. Die spirituelle Welt kann sich in uns praktisch nur unter der Bedingung enthüllen, dass wir unseren Egoismus entsprechend der Höhe unserer momentanen Stufe vollkommen annulliert haben.

Erreiche jetzt gleich die wahre Selbstannullierung in Bezug auf jeden beliebigen Menschen, und du wirst sehen, dass du dich in der spirituellen Realität, in der Eigenschaft des Gebens und bis zu einem bestimmten Grad mit dem Schöpfer verschmolzen wiederfindest!

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 17.07.2011

Mit dem Licht an die Welt

Frage: Wenn ich versuche, die Welt auf das Schöpfungsziel auszurichten, könnte man dann sagen, dass ich für die Menschen bürge? Gibt es die einseitige Bürgschaft?

Meine Antwort: Ja, denn du bringst die Menschen voran. Sie können dir noch nichts entgegenbringen, und doch ist das ein Fortschritt, und das ist sehr wichtig.

Wir müssen verstehen, dass unsere Bestimmung darin besteht, die Welt vorwärts zu bringen, und dass unser Vorankommen von ihren Schritten abhängt. Natürlich nicht im gleichen Maße, jedoch bedarf es hier ernsthafter Bemühungen. Wir tun das nicht durch unsere inneren Anstrengungen, jedoch werden wir uns nicht innerlich entwickeln können, wenn wir nicht unseren Beitrag zu der Entwicklung der Welt leisten.

Alles ist in Form eines integralen Systems erschaffen: ich, die Gruppe, die Welt und der Schöpfer müssen eine Einheit ergeben. Aus diesem Grund müssen wir uns jetzt schon um alle kümmern. Baal HaSulam schreibt, dass die ganze Welt eine Familie ist, und da ist nichts zu machen. Wenn wir uns auf ein schmales Spektrum konzentrieren und nur in einer bestimmten Nische bleiben, werden wir das Erwünschte nicht verwirklichen können.

Andererseits – wenn wir in die Welt hinausgehen, müssen wir uns vorsehen. Denn dabei können wir unsere Prinzipien verlieren und in eine rein psychologische Herangehensweise abgleiten: „Lasst uns einander annähern, lasst uns friedlich miteinander leben…“ Nein, dass klappt nicht. Ähnlich wie in Russland oder in den israelischen Kibbuzim wird es ein Zusammenhalt sein, der über keine innere Kraft verfügt.

Für die Vereinigung bedarf es einer Kraft, die uns verbindet, – des höheren Lichts. Du musst dich an die Welt mit dem Material von Baal HaSulam wenden – es müssen nicht unbedingt die Originaltexte sein, aber die Botschaft, die Prinzipien. Allmählich, nach und nach, musst du den Menschen erklären, dass du von der Wissenschaft der Kabbala ausgehst.

Der Weg ist noch lang, doch es muss dir jetzt schon klar sein. Du selbst musst in die Methode eingetaucht, von ihr durchdrungen sein. Wenn du nicht ständig das kabbalistische Material studierst, es nicht durchkaust, dich nicht immer tiefer damit beschäftigst, dann fütterst du die Menschen nur mit schönen Worten, New Age und Mystik. Du merkst noch nicht einmal selbst, wie du immer tiefer sinkst.

Wenn der Mensch nicht einige Stunden am Tag einem ernsthaften Studium in einer ernsthaften Gruppe widmet, wenn er sich nicht morgens und abends damit beschäftigt, dann geht er vom Weg ab. Daraus entstehen Religionen, Glaubensrichtungen, mystische Lehren u.ä. Alles entstammt der Wissenschaft der Kabbala.

Unser Egoismus, unsere Welt verlangt nach Abstrichen: „Was kostet es dich – füge hier ein bisschen hinzu, ändere dort ein bisschen ab. Auch wenn dir etwas fehlt, wirst du dafür die Menschen erreichen können…“ Nein, wirst du nicht. Du wirst zu ihnen sowohl ohne eigene Kräfte als auch ohne spirituelle Kraft bereits verdorben kommen.

Das ist ein sehr großes Problem. Deshalb, wenn der Lehrer geht, verlieren große, starke, gute Gruppen die Orientierung, sie verlieren ihre Kräfte und gehen ein.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 21.07.2011

Der Knopf

Schließlich gibt es nur eine Handlung, in der wir frei sind und mit deren Hilfe wir etwas bewirken können. Alle übrigen Handlungen schlagen nicht an.

Angenommen, ich brenne vor Begierde, etwas zu machen, etwas zu verändern und mein Leben zu verbessern. An der Wand vor mir befinden sich tausend Schalter. Ich drücke die Knöpfe in der Hoffnung, eine Veränderung herbeizuführen. Ich versuche zu verstehen, ob sich dadurch etwas ändern kann, verliere aber dabei die Reihenfolge und werde verwirrt …

Genauso passiert es in unserem Leben, wir sind von der Menge „der Knöpfe“ überfordert. Wir schaffen es kaum, alle diese Knöpfe zum Einsatz zu bringen. „Beruhigen Sie sich, sagen uns die Kabbalisten. Sie werden dadurch nichts erreichen. Es gibt nur einen Knopf, auf den man drücken muss, damit es Ihnen gut geht. Wenn Sie auf andere Knöpfe drücken, wird es Ihnen schlecht gehen“.

Warum sind diese Knöpfe notwendig? Damit wir aus den vergeblichen Versuchen klüger werden und den Weg zum richtigen Knopf suchen. Dieser Weg heißt „der Weg des Leidens (Beito)„. Aber es gibt auch einen anderen Weg – „den Weg der Tora (Achischena)“. Er erklärt uns:

„Berühre alle übrigen Knöpfe an der Wand nicht; davon wird es nur schlechter sein. Du bildest dir ein, dass sie arbeiten, und wartest auf die guten Ergebnisse. Die Zeit vergeht, deine Erwartungen und Hoffnungen erfüllen sich nicht, und du bist nicht auf den Schöpfer gerichtet. Du orientierst dich nicht auf diese einzig wirksame Kraft im Universum. Mit anderen Wörtern, du dienst den anderen Göttern.

Erstarrt in einer falschen Erwartung kannst du keine Fortschritte machen. Das Folgen dem Tempo der Korrektur ist nicht möglich, und du kehrst auf den Weg des Leidens (Beito) zurück. Im Endeffekt führt jeder falsche Knopfdruck und der nachfolgende Stillstand zu den negativen Folgen“.

Welche Lösung gibt es? So schnell wie möglich den richtigen Knopf zu finden. Im Artikel „Freiheit des Willens“ erklärt uns Baal HaSulam, wie wir es machen können. Wenn du jedes Mal zu diesem richtigen Knopf zurückkehrst, wenn du ihn immer wieder in deinen Gedanken festhältst, dann findest du die Quelle des Lebens, die dich korrigiert und mit dem ganzen Wohl ausfüllt.

Nur dieser Knopf setzt das System in Bewegung, und alle übrigen sind trügerisch. Wenn du dich auf diese Knöpfe konzentrierst, störst du deine Entwicklung und verlierst den einzig wirksamen Mechanismus aus den Augen . Diese Verspätung in der Korrektur verursacht negative Ereignisse in deinem Leben. Wenn du deinen Teil der Arbeit im spirituellen System nicht rechtzeitig machst, versetzt diese Verspätung der Korrektur das ganze System in eine negative Balance.

Deshalb muss man den richtigen Knopf unter allen übrigen finden und sich zwingen, nur auf sie  ihn zu drücken. Das ist unsere ganze Arbeit. Wer sucht den Erfolg? Es ist der „Erfolg“ eben.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Freiheit des Willens“, 29.04.2011

Eine globale Krise und die Neubewertung der liberalen Ideologie

Meinung: O. Bogomolov (Ökonom, Politiker, Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR): Die Krise, die wir gerade erfahren – ist ein Beweis für die gravierenden aufkommenden Veränderungen in der Weltordnung. Die wirtschaftliche Sphäre tritt in das Stadium des Übergangs zu neuen Formen der Regulierung und dem technologischen System, in welchem die Info-Nano-Bio-Technologien, dreidimensionale Projektoren von Produkten, die zentrale Bedeutung einnehmen werden. Verschiebungen in der Gemeinschaftsstruktur reifen heran, Produktion, Kultur und internationale Beziehungen werden globalisiert.

Die unipolare Welt, mit den USA an der Spitze, weicht einer multipolaren Welt, welche die Gleichberechtigung in der Berücksichtigung von Interessen und das Einverständnis vieler Länder erfordert. Die Symptome einer geistig-moralischen Krise der Menschheit verdichten sich immer mehr. Die Menschheit erlebt einen Übergang in Bezug auf das Verständnis der Welt und der Lebensregelung.

Die Behörden Russlands setzen bei ihrer Suche nach einer Lösung auf Innovationen im wissenschaftlich-technologischen Bereich, aber hier hängt vieles von dem günstigen Zustand des sozialen Umfelds ab. Und diese Aspekte des Lebens bedürfen einer Modernisierung in einem nicht geringn Maße.

Der Mensch, seine Kultur, sein Wissen, sein Können, seine Gesundheit, sein seelischer Zustand spielen die Schlüsselrolle für einen Fortschritt. Darum sollen die Investitionen zu einer strategischen Priorität werden, aber weniger in die neue Technik, sondern in den Menschen. Das Verständnis von der Notwendigkeit für einen Übergang zu einem neuen Modell der Gemeinschaftsentwicklung und seiner Wirtschaft wird reifer. Der erste Schritt – ist ein Überdenken von bisherigen Postulaten, eine geistige Erweckung.

Man darf das Fehlen der sozialen Gerechtigkeit in der Politik nicht als normal ansehen. Ohne sie zu wahren kann es kein gesundes moralisches Klima in der Gesellschaft geben, genauso wie es eine gesunde Wirtschaft nicht geben kann. Die Maßnahmen zur Überwindung von Prozessen der Krise werden zu keinem Erfolg führen, wenn man die strategischen Prioritäten nicht in der Wirtschaft, sondern in der geistigen und sozialen Sphäre bestimmt.

Es ist notwendig, die Bildung, das Gesundheitswesen, die Wissenschaft, die Kultur, die Bildung und die Erziehung der heranwachsenden Generation in den Mittelpunkt der Staatspolitik zu stellen. Durch diese Sphären führt der Weg zu einer Erneuerung der Gemeinschaft, Besserung seines moralischen Klimas und zu einem Aufblühen der Wirtschaft.