Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Kunst, Massen zu erreichen

Wir müssen die Kunst beherrschen, breite Massen erreichen zu können. Es sollte in erster Linie dort geschehen, wo sie regelmäßig die Zeit verbringen, – im Internet. Wir müssen Fuß in diesem Bereich fassen, indem wir alle möglichen Mittel der Einwirkung auf die Meinung des Publikums verwenden.

Mit Hilfe von Hunderttausenden unserer Freunde werden wir beginnen, die Atmosphäre dort zu verändern, und zwar sanft, um keine Abneigung hervorzurufen, aber dennoch unentwegt.

Es ist nichts besonderes; denn das Internet ist durch und durch verkauft, dort agieren sowohl unterschwellig als auch offen verschiedene geheime und nicht geheime Organisationen. Das ist uns klar. Auch wir sollten auf ähnliche Mittel zurückgreifen.

Was ist daran beschämend? Wir haben ein Ziel, wir streben nach der Korrektur des Menschen, nach der Korrektur der Welt.

Einige vertreten die Meinung, dass das Glück durch den Terror erzwungen werden soll. Für sie ist der Terror das Mittel der Korrektur. Ihre Ansichten klingen fast überzeugend. Was ist also schlecht daran, wenn wir ihnen die Botschaft über die Einheit und die gegenseitige Bürgschaft entgegensetzen?

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 13.07.2011

Der Punkt zwischen dem Anlauf und dem Sprung

Der Mensch, der mit dem Studium der Wissenschaft der Kabbala beginnt und ihre gesamten Mittel verwendet, kommt nach einiger Zeit an einem Wendepunkt an, an dem er aufhören sollte, sich unfrei und unbewusst zu entwickeln. Der erste Abschnitt ist dafür bestimmt, den eigenen Zustand kennenzulernen, und dieser Abschnitt ist notwendig.

Doch dann erreicht er einen „Gabelpunkt“, einen Knickpunkt (einen raschen Wechsel des ehemals stabilen Zustandes), an dem er seine gesamte Einstellung der Entwicklung, dem Leben, dem eigenen Verlangen, dem Licht, allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegenüber klären und überdenken muss. Er wechselt völlig sein früheres Paradigma, seine Lebensphilosophie und die Wahrnehmung des Systems, in dem er sich befindet.

Früher hat dieses System ihn gesteuert; denn er hat gänzlich innerhalb der Natur gehandelt und sich nur aufgrund des eigenen Unwissens vorgestellt, er würde über ihr stehen. Doch nun begreift er seine völlige Abhängigkeit von der Natur, ihren Kräften und Gesetzen und muss ihre Lenkung selbst in die Hand nehmen, wie geschrieben steht: „Meine Söhne haben mich besiegt“.

Und dann versteht der Mensch, an welchem besonderen Wendepunkt er sich befindet. Denn zuvor hat er nur geglaubt, dass er selbst etwas in seinem Leben verändert, doch in Wirklichkeit hat er gehorsam alle Befehle seiner Natur ausgeführt, ohne die geringste freie Wahl zu haben.

Doch nun wird ihm die Freiheit geschenkt. Und die Welt erscheint ihm chaotisch, ohne jegliche Ordnung. Ihm wird mit Absicht eine solche Empfindung gegeben, damit er selbst den Wunsch verspürt, alles in Ordnung zu bringen, zusammenzufügen und die Welt zu regieren.

Hier bekommt er die Möglichkeit, um die Kraft, das Verständnis und das Vorankommen durch den Glauben über dem Verstand von Oben zu bitten, weil er zu den höheren Zuständen aufsteigen und von dort einen neuen Verstand und neue Eigenschaften erhalten möchte – um auf diese Weise seine Welt ins Gleichgewicht zu bringen. Denn die Welt ist das Spiegelbild der inneren Ordnung eines Menschen, entsprechend der inneren Wahrnehmung der Realität und nicht der äußeren.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 13.07.2011

Sprich, wenn du etwas zu sagen hast

Frage: Wie können wir uns mit einer Botschaft über die Bürgschaft an die Welt wenden? Womit können wir das Interesse, die Begeisterung eines Menschen erwecken?

Meine Antwort: Wir können den Menschen nicht zur Bürgschaft aufrufen. Denn wir müssen ihm den Nutzen zeigen, ihm vor Augen führen, was er davon haben wird.

Werbespots versprechen mir ein Menge Vergnügen: „Kaufe es, du begreifst einfach nicht, was für ein Glück an dir vorbei zieht“. Können wir auf die gleiche Art und Weise die Bürgschaft bewerben? Wenn nicht, dann sollten wir lieber darüber schweigen.

Aus diesem Grund sollten wir die richtige Erklärung vorbereiten, eine solche, nach der der Mensch nicht mehr zu Hause sitzen bleiben kann und sofort zu der angegebenen Adresse eilt. Wenn man etwas zu sagen hat, sollte man das Gespräch suchen. Doch noch sind wir dazu nicht in der Lage – und darum lernen wir.

Heute haben wir noch nichts, womit wir die Bürgschaft für die Welt anziehend machen könnten. Die Welt spürt von Anfang an keine Notwendigkeit darin. Denn die Bürgschaft ist kein Essen, kein Sex, keine Familie, kein Geld, keine Macht und auch kein Wissen. Wie können wir sie also in gewohnte Kleidung hüllen und etwas Vertrautes, Verständliches versprechen? An die Menschen sollte man entsprechend ihrer Verlangen herantreten, oder aber sich ernsthaft vorbereiten und dennoch auf das Bedürfnis ihrerseits warten.

Noch ein wenig Krisenerscheinungen, noch ein wenig Probleme – und wir werden dementsprechend, vor dem Hintergrund der entstehenden Bedürfnisse, mit den Menschen sprechen können. Und umgekehrt ist es unmöglich, bis zu dem Menschen durchzudringen, solange unser Angebot seinen Verlangen nicht entspricht.

Die Werbung spricht jene Verlangen an, die in uns von Anfang an enthalten sind, sie passt sich unseren Verlangen künstlich an, nimmt die Form an, die dem jeweiligen Genuss entspricht. Doch worin kann der Genuss von der Bürgschaft und der Einheit eingehüllt werden?

Denn die „Kleidung“ muss dem Menschen einen Vorteil bieten: „Ich werde mehr Essen, mehr Sex, mehr Familienwärme, mehr Unterstützung, mehr Ruhm haben, ich werde Kraft, Bildung, Geld erlangen…“ Und wenn nicht, dann bleibt lediglich eine abstrakte Idee: „Freunde, lasst uns friedlich miteinander leben“.

Wir müssen danach suchen, wie wir an den Menschen herangehen können, wir müssen lernen, so an ihn heranzutreten, dass er merkt, dass es sich für ihn lohnt.

Welchen Nutzen haben für mich die Bürgschaft und die Vereinigung? Heute können wir darüber sprechen, dass sie uns das Gleichgewicht mit der Natur herstellen, Umweltprobleme, Qualeninvasionen, Sonnenaktivität und Arbeitslosigkeit bewältigen lassen.

Wir sollten aber unsere Botschaft in einer klaren, kurzen und einfachen Form präsentieren, ohne philosophische Parallelen zwischen der Bürgschaft und den Preisen für den Quark zu ziehen. In den Augen des Menschen sollten sie deutlich miteinander verbunden sein: „Wenn du die Bürgschaft eingehst, wirst du zehn Packungen Quark pro Tag haben. Wenn du sie nicht eingehst, wirst du keine einzige kaufen können“.

So klar und einleuchtend sollten unsere Erklärungen sein.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Matan Tora“, 12.07.2011