Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Die Licht-Revolution

Frage: Ist es möglich, die kabbalistische Methode mit Begriffen der modernen Wissenschaft zu beschreiben?

Meine Antwort: Kann man einer Kuh die Fourier-Transformation erklären? Das sind unterschiedliche Grade. Ein Mensch, der nicht über den „sechsten Sinn „verfügt, den „Punkt im Herzen“, kann nicht verstehen, worüber Du sprichst. Er hat kein Bedürfnis danach, und daher ist es sinnlos, mit ihm darüber zu sprechen. Daher müssen wir in unserer Verbreitung die Wünsche der Massen mehr als unsere eigenen berücksichtigen.

Durch all die Generationen hindurch hat die Welt niemals die Kabbalisten verstanden. Und sie hat Recht: Aus ihrer Stufe heraus sind die Menschen dazu noch nicht bereit. In den Psalmen wird gesagt, „Du errettest Menschen und Tiere..“ – aber wann? Heute kann man den Menschen die altruistische Absicht Lishma nicht erklären. Es ist auch schwierig, mit ihnen über die Wahrnehmung der Wirklichkeit zu sprechen. Das ist verblüffend und provokativ, aber sie verstehen die Essenz nicht, weil sie es einfach nicht erfassen.

Damit ein Mensch tatsächlich in der Lage ist, Worten über die Korrektur der Verlangen zu lauschen, braucht er eine höhere Stufe des Verlangens. Doch bis dahin, können wir nur seine Entwicklung beschleunigen, indem wir äußerliche Mittel benutzen. Der eine Weg oder der andere, solange er nicht den Stachel in seinem Herzen spürt, wird er deine Erklärungen nicht verstehen.

So ist die Welt aufgebaut. Menschen befinden sich auf verschiedenen Stufen der Entwicklung, und selbst am Ende der Korrektur werden die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Stufe bleiben. Und dennoch steht geschrieben, „Jeder wird mich kennen, vom kleinsten bis zum größten“, das bedeutet, jeder Mensch erkennt es entsprechend seiner Stufe.

Es wird die Zeit kommen, wo wir sehen werden, wie die Menschen nach unseren Worten lechzen: Manche durch wissenschaftliche Begriffe, andere in der Sprache der Gefühle, und wieder andere durch den Wert einfacher Handlungen, welche für einen Menschen ausreichen, um sich der Einheit anzuschließen. Manche müssen die Anheftung erreichen und spüren, um aktiv daran teilzuhaben, und für andere wiederum ist dies nicht notwendig. Jeder wird durch sein eigenes Verlangen bestimmt. Wir dürfen nicht annehmen, dass jeder den gleichen Grad des Verlangens nach dem Geben und der Enthüllung des Schöpfers erhalten wird.

Aber jeder Mensch wird das volle Ausmaß empfangen, entsprechend seinen eigenen Gefäßen, und wird dank der gemeinsamen Wechselbeziehungen erfüllt sein.

Das ist der Grund, warum die Kabbalisten ihr Wissen bis heute verborgen haben. Doch dieses Wissen kann enthüllt werden, obwohl jeder Mensch nur einen unbedeuteten Teil davon verstehen wird. Nichtsdestotrotz beginnt das Licht als Ganzes bereits in einer großen Masse an gemeinsamen Verlangen zu arbeiten. Das ist die Revolution, die heute in der Welt geschieht. Die moderne Krise ist im wesentlichen der Zusammenschluss von Verlangen.

Aus dem ersten Teil des täglichen Kabbalaunterrichts, 5. Juli 2011, Shamati

Mein Ziel ist es, zu wünschen

Frage: Wie ist es möglich, sich den ganzen Tag an den Schöpfer zu erinnern? Wie kann man Ihn in jeden Moment einbringen?

Meine Antwort: Wir sind in Malchut in der Welt der Unendlichkeit, welche vollkommen mit Licht erfüllt ist. Obwohl wir uns in diesem ewigen, vollkommenen Zustand befinden, sehen und spüren wir in uns nur jene Eigenschaften, welche die materielle Welt für uns erzeugt. Wenn wir uns also auf das Ziel ausrichten wollen, auf die Empfindung der Welt der Unendlichkeit, brauchen wir die Unterstützung von unserer Umgebung. Die Freunde müssen uns die Kräfte geben, das Verlangen, die Hartnäckigkeit und die Verwirklichung der Wichtigkeit des Ziels.

Nach allem habe ich nur ein Ziel – das richtige Verlangen zu bekommen, und nichts anderes. Ich möchte ständig spüren, dass ich mich nicht genug damit beschäftige, genauso an den Schöpfer zu geben wie Er an mich gibt.

Man kann einwenden: „Aber wenn ich nicht weiß, was Er mir gibt. Wenn ich mein Leben betrachte, wäre es mir manchmal lieber, Er gäbe mir gar nichts.“ Das stimmt. Offensichtlich wehrt sich jeder Mensch gegen die Dinge entsprechend seinen eigenen Schwächen. Daher kann die Haltung dem Schöpfer gegenüber so beschrieben werden: Ich möchte einen Zustand erreichen, wo ich mir wünsche, an Ihn zu geben.

Und das aktuelle Ergebnis wird dank des Einflusses des Lichts kommen, dank der Anstrengungen, die wir Schritt für Schritt machen. Das Licht kommt immer wieder zu uns, und plötzlich erzeugen diese Erleuchtungen ein Verlangen im Menschen.

Wir wissen nicht, was Lishma bedeutet, was ein Erwecken von Oben ist. Doch wenn es geschieht, kann der Mensch sagen: „Jetzt weiß ich, jetzt verstehe ich.“ Man muss sich anstrengen wie ein kleines Kind, und aus diesen Anstrengungen entsteht die Empfindung. Aber nicht vorher.

Aus dem ersten Teil des täglichen Kabbalaunterrichts, 5. Juli 2011, Shamati

Interview der Zeitschrift „Snob“

Nach dem Moskauer Kongress traf ich mich mit den Teilnehmern des Projektes „Snob“. Als Ergebnis unseres Treffens erschien in der Zeitschrift „Snob“ ein Artikel mit dem Titel: „Michael Laitman: Ein neuer Mensch kann innerhalb von zwei Monaten erschaffen werden“.

Auszug aus dem Artikel: „Es ist recht interessant, Michael Laitman, der Gründer der internationalen Kabbalaakademie und Mitglied des World Wisdom Council ist, zuzuhören. … Er sagt das, was wir hören wollen. Er spricht darüber, worüber nur wenige ernsthaft mit uns sprechen.

Wofür leben wir? Was ist der Sinn des Lebens? Wie funktioniert die Welt? Kann man erfolgreich und glücklich sein? Was bringt man den Kindern bei, damit sie erfolgreich und glücklich sind? Wie erschafft man eine ideale Gesellschaft?

Michael Laitman scheint auf jede Frage eine Antwort parat zu haben. Und es ist wirklich so: das von ihm erschaffene System erlaubt es ihm, jede beliebige Antwort aus den benötigten Bauteilen zu bauen“.

Ich jedoch behielt aus den Gesprächen mit den Mitgliedern des Clubs den Eindruck einer gewissen Unausgesprochenheit. Wahrscheinlich sind es denkende und intelligente Menschen. Ich bin mit keinem von ihnen näher bekannt. Doch aus Zeitmangel war ich gezwungen, eine «Plakatsprache“ mit ihnen zu sprechen, was dem Zuhörer haltlos erscheint, und für denjenigen, der das zum ersten Mal hört, erscheint es zuweilen als Blasphemie, Mystik, usw. Wenn aber der Moment gekommen ist, wird man sich an diese Sätze erinnern … Derjenige, der den Wunsch hat, zu verstehen, geht auf unsere Webseite, schaut sich den Blog an und stellt Fragen.

Wenn die Quelle zu einem Fluss wird

Morgenunterricht aus Moskau

Frage: Worauf müssen wir uns mehr konzentrieren – auf die äußere Verbreitung oder die innere Verbindung?

Meine Antwort: In erster Linie auf die Verbreitung für die Massen, damit möglichst viele Menschen erfahren, dass die Krise überwunden werden kann und dass es in Wirklichkeit keine Krise ist. Genauso war für Rabbi Shimon der Abstieg vor dem entscheidenden Aufstieg in Wirklichkeit ein schöner, wünschenswerter Zustand.

Die Krise ist zu unserem Vorteil da. Wenn wir sie richtig nutzen, können wir leicht und ohne Sorgen zum bestmöglichen Zustand gelangen.

Kürzlich wurde ich gefragt: „Wodurch kann das menschliche Verlangen nach Mehr, als für ein normales Leben nötig ist, ersetzt werden?“ Das ist im Grunde das, was wir den Menschen zu erklären haben.

Die Krise ist wirklich zu unserem Vorteil da. Wir kommen so oder so untereinander zum Gleichgewicht, zum Gleichgewicht mit der Natur. Wir können dem nicht entgehen: entweder kommt ihre Matrix auf uns zu, reißt uns mit viel Kraft in Stücke und verbindet uns wieder neu zu einem „Gemenge“, zu einer gemeinsamen „Teigmasse“, oder wir streben aus eigenem Verlangen danach, uns zu ändern und zu verbinden.. Der Unterschied ist sehr groß.

Wenn wir diese Bewegung richtig verstehen, dann ist die Krise für uns von Vorteil. Das tragische Leben, das uns und unseren Kindern droht, können wir in einen schönen Aufstieg verwandeln. Und das muss möglichst vielen Menschen erklärt werden.

Solange die Kabbala sich wie ein „kleiner Bach“ vom Lehrer zum Schüler verbreitete, waren ein paar Menschen und ein hoher Wissensstand ausreichend, damit der „kleine Bach“ möglichst klar und deutlich weitergegeben werden konnte. Doch nun ist aus dem Bach ein breiter Strom geworden, der die ganze Menschheit mitreißt. Es kommt eine globale, integrierte Krise, und es geht nicht mehr um die Kunst des Unterrichtens, nicht um die Feinheiten, sondern um die Breite und Zugänglichkeit.

Für diese Zwecke schrieb Baal HaSulam solche Artikel wie „Gabe der Tora“, „Bürgschaft“ und „Freier Wille“, die die ersten Informationen, die richtig erklärt wurden und ein möglichst breites Publikum angesprochen haben, enthalten.

In unserer Zeit liegt die gemeinsame Stärke der Korrektur gerade in den Massen, in den riesigen Massen. Dank uns verstehen sie, was los ist, mit viel Liebe erleichtern wir ihnen das Leben, und als Reaktion darauf werden sie auch uns voranbringen. In diesem Zusammenhang steht geschrieben, dass die Völker der Welt uns zum Tempel des Schöpfers tragen, d.h. uns aufsteigen lassen. Genau aufgrund der Tatsache, dass wir die Methode an sie weitergeben, lassen sie uns aufsteigen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 14.06.2011