Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Dem Freund nicht schaden

Frage: Wenn sich der Mensch der Eigenschaft des Gebens nähert, wie wirkt sich das auf seine Arbeit in der Gruppe aus?

Meine Antwort: Er versucht ständig, das Gefühl der Bürgschaft aufrechtzuerhalten, damit die Freunde keinen Mangel empfinden, damit sie sich in der gegenseitigen Absicht zu geben festigen, damit sie daran denken und nicht einmal für eine Sekunde mit den Anstrengungen aufhören. Dann werden sie ebenfalls einen Einfluss auf ihn ausüben, und zwischen ihnen werden die Wichtigkeit des Ziels und die Herzenswärme herrschen.

Das ist das, was den Menschen beschäftigt. Denn die Gedanken an die Freunde sind viel wirksamer als die Gedanken an sich selbst. Die Sorge um das eigene Vorankommen wird nur eine sehr geringe Korrektur zur Folge haben, die durch Angst und andere Nebenberechnungen hervorgerufen wird. Andererseits, wenn er Anstrengungen in die Anderen investiert, bedeutet es, dass er definitiv den richtigen Kurs hält.

Gedanken, Absichten, Berechnungen, die nicht auf die Vereinigung mit der Gruppe, nicht auf die Verbindung der Freunde gerichtet sind, zielen an der Spiritualität vorbei. Sie ziehen kein Licht an, das zur Quelle zurückführt. Wichtig ist nur das, was du in der Gruppe zu tun beabsichtigst. Wenn du dich um den Zusammenhalt der Freunde, um ihre Zukunft kümmerst, dann ist das eine spirituelle Arbeit, die Früchte trägt. Alles andere ist es nicht.

Von Hillel stammt eine kurze Formulierung: „Was dir verhasst ist, das füge deinem Nächsten nicht zu“. Mit anderen Worten: Es gibt nichts anderes, woran du in deinem Leben denken sollst, als daran, deinem Freund keinen Schaden zuzufügen. Für deinen Egoismus ist das erst einmal genug. Versuche, dich selbst so zu korrigieren, dass du in jedem Augenblick, in allen sich enthüllenden Verlangen, nur daran denkst, dem Freund keinen Schaden zuzufügen.

Tu dies – und du wirst Erfolg haben; wenn du ein Verlangen danach hast, deinem Freund nicht zu schaden, wird sich dir plötzlich eine gute Haltung ihm gegenüber offenbaren.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Gabe der Tora“, 10.07.2011

Fangt mit euch selbst an

Frage: Die moderne Kultur propagiert den Individualismus. Man könnte sich vorstellen, wie die Welt sich aus Verzweiflung, angesichts der Leiden oder einer drohenden Gefahr, vereint. Doch wie können wir das umgehen? Denn alle Beispiele, von der Zerstörung des Tempels bis hin zu den Kolchosen und Kibbuzim, sprechen gegen die Vereinigung.

Meine Antwort: Ihr macht euch Gedanken über die Welt, während ihr selbst die Bürgschaft noch nicht realisiert habt! Prüft das erst an euch selbst, sammelt eigene Erfahrungen und wendet euch dann mit diesen Erfahrungen an die Menschen.

Setzt die Einheit praktisch um – dann werdet ihr Antworten für die Welt haben. Besprecht untereinander, wie ihr das in erster Linie selbst realisieren könnt, unverzüglich, sofort, im Rahmen eures gesamten Weltkli, unter den Freunden, die bereits so viel darüber gehört haben. Fangt an, und ihr werdet verstehen, wie ihr an die Welt herantreten könnt. Fragt nicht mich, was ihr tun sollt und wie ihr es tun sollt. Vorwärts, ihr habt den Ball!

Ich spreche nicht über eure Korrektur, nicht über die Korrektur der Gruppe, sondern über die Korrektur der Welt, über die Verbreitung für die Welt, weil die Zeit dafür gekommen ist. Was aber euch, die Gruppe, betrifft, so müsst ihr in dem Maße der Erkenntnis der Notwendigkeit die Korrektur an euch selbst realisieren. Ich kann keinen Druck auf euch ausüben, doch ihr müsst die Korrekturmethode in erster Linie an euch selbst prüfen.

Frage: Dafür muss ich die Einstellung zur Vereinigung ändern; ich spüre aber nicht, dass sie wichtig für mich ist…

Meine Antwort: Wenn du darauf wartest, ein Verlangen nach Vereinigung zu bekommen, dann bedeutet es, dass du auf die persönliche Korrektur verzichtest? In einem solchen Fall hat der Schöpfer/die Natur eine Möglichkeit, dir das Verlangen nach Entwicklung durch Leiden zu verleihen.

Entscheide dich für die Korrektur durch Leiden oder durch die Einwirkung des Lichts – die Wahl liegt in deinen Händen.

Denkt gemeinsam darüber nach, lest gemeinsam einige Artikel. Wovon spricht Rabash in den Artikeln über die Gruppe, wenn nicht von der Bürgschaft? Wofür ist die gesamte Wissenschaft der Kabbala bestimmt? Damit wir versuchen, uns zu verbinden, und durch das Studium das Licht der Korrektur anziehen.

Du willst nicht – doch die Gruppe kann dir den Willen verleihen, und das korrigierende Licht wird deinen bösen Trieb zum Guten umwandeln. Und dann wirst du verstehen, was du mit der Menschheit tun sollst.

Würdet ihr auf diesem Weg voranschreiten, würde sich eure Bürgschaft auf die gesamte Welt ergießen. Und solange ihr das nicht tut, benutze ich euch, um mich an die Menschen zu wenden. Ihr kümmert euch nicht um euch selbst, und ich kann mich nicht noch mehr um euch kümmern, weil ich euch dadurch eurer freien Wahl berauben würde. Also setze ich zumindest meine Arbeit mit eurer Hilfe fort – ich erkläre der Welt, wie sie auf einem guten Wege voranschreiten kann. Vielleicht wird sie dies umsetzen wollen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 14.07.2011

Wir haben keinen zweiten Planeten

Meinung (Harald Schumann, einer der führenden deutschen Experten auf dem Gebiet der Globalisierung): Um weiter so wie bisher leben zu können, benötigen wir zwei Planeten. Also wird sich definitiv etwas in unserer Welt ändern müssen, ob wir es wollen oder nicht.

Die Frage ist nur, ob wir uns freiwillig für Veränderungen entscheiden oder nur dann, wenn es uns zu schütteln beginnt, wenn Konflikte und Kriege entbrennen, wenn wir in fürchterlicher Hektik agieren müssen.

Kommentar: Das ist genau das, was die Kabbala sagt – macht besser Gebrauch von dem euch angebotenen Wissen und verändert euch selbst, um der Ähnlichkeit mit der Natur/dem Schöpfer näherzukommen, oder es wird durch Zwang und großes Leid geschehen. Ist denn die gesamte Menschheit einem dummen und trotzigen Kind ähnlich?!

Der langersehnte Zusammenbruch des globalen liberalen Systems

Meinung (Alexander Dugin, aus dem neuen Buch „Die Krise, das Ende der Wirtschaftstheorie“): Diese Krise ist keine Wirtschaftskrise. Das liberale Modell des Wirtschaftssystems ist zusammengebrochen. Das ist der Zusammenbruch des globalen kapitalistischen Systems – alle sind auf der Suche nach einer Rettung, und wir sollten uns wirklich auf das Schlimmste vorbereiten.

Wir müssen auf Zeit spielen, damit die Menschen den ganzen Ernst und die Unumkehrbarkeit der ablaufenden Prozesse realisieren können und damit ein alternativer Rettungsplan, ein neues Wirtschaftssystem, erarbeitet werden kann.

Alle bisherigen Wirtschaftspläne sind auf der Logik des unumkehrbaren Wirtschaftswachstums aufgebaut worden. Für diesen Beweis haben die liberalen Wirtschaftswissenschaftler Robert Merton und Myron Scholes den Nobelpreis bekommen, wobei sie bereits 1997 bewiesen haben, dass die Krise, die heute aufgetreten ist, unter keinen Umständen hätte passieren dürfen und das Wachstum des Finanzmarktes endlos sei.

Obwohl die Erwartungen nicht erfühlt wurden, existiert bis heute noch nicht einmal ein Entwurf eines neuen Plans. Es wird immer noch versucht, das liberale Modell zu verteidigen, obwohl dieses nicht mehr existiert. Die aktuelle Krise ist viel gravierender als die Große Depression von 1929. Wir befinden uns im Zeitalter der Apokalypse; das System, welches als einzig wahr und effektiv galt, ist zusammengebrochen.

Kommentar: Die Wirtschaft ist ein Spiegelbild der menschlichen Natur und der sozialen Beziehungen. Das frühere Wirtschaftssystem funktioniert nicht, weil wir, ohne es zu wissen, zu neuen gesellschaftlichen Beziehungen übergegangen sind – die Natur hat uns in das System der globalen und integralen Beziehungen eingeführt; deshalb funktionieren unsere alten egoistischen Verbindungen nicht mehr.

Wir müssen die Eigenschaften der neuen gesellschaftlichen Beziehungen studieren und die Menschen zum Leben in einer neuen Welt erziehen. Der Aufbau von guten Beziehungen zwischen uns wird uns zum Gleichgewicht mit der Natur führen – und dann werden alle unsere neuen Pläne in Erfüllung gehen!